- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Um es gleich vorweg zu sagen, unter normalen Umständen wären wir wohl nie auf die Idee gekommen, ein solch grosses und familienfreundliches Hotel für unseren Thailandurlaub zu wählen. Mit seinen 243 Zimmern gehört die Anlage wohl eher zu den Riesen an Siams Stränden. Wir lieben eher die kleineren feinen Hotels mit individuellem Service, bei denen allerdings über die Weihnachtstage leider die Hürde eines Mindestaufenthalts zu nehmen war, und diese somit für uns diesmal nicht in frage kamen. Nachdem wir nun aus bestimmten Gründen ein anderes Hotel in Khao Lak fluchtartig verlassen hatten, waren wir froh,über die Feiertage überhaupt noch auf die Schnelle eine nette Bleibe gefunden zu haben. Zunächst erschien uns deshalb das Le Meridien auch im ersten Augenblick wie ein Garten Eden. Schon allein das altersmässig buntgemixte, größtenteils gepflegte Gästeklientel aus aller Welt, der schöne tropische Garten mit tollen Poolanlagen, die vielen verschiedenen Restaurants und die einsame Alleinlage am breiten endlosen, fast menschenleeren Sandstrand machten richtig Lust auf einen entspannten Urlaub. Die Macken bekam man dann erst nach und nach zu spüren.... Wie schon erwähnt war uns die Hotelanlage einfach zu gross, und erinnerte uns in fast allem irgendwie an die All-inclusive-Resorts in der Karibik. Wer den individuellen Superservice der kleinen Luxushotelanlagen in Thailand gewohnt ist, wo absolute Ruhe herrscht, und wo einem quasi jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird, der kann sich in dem Trubel hier nicht wirklich wohlfühlen. Wir finden das Le Meridien im Grossen und Ganzen zwar o. k.Es ist sicher gut für Familien geeignet und für Leute die sich in der Masse wohlfühlen, aber für uns sehen 5 Sterne einfach anders aus.
Leider waren alle, ein wenig Privatsphäre versprechenden Villen bereits ausgebucht, und so mussten wir uns mit einem Deluxe-Poolview-Room im SPA-Wing begnügen. Dieser war ca 40qm gross, hell,freundlich und recht ansprechend eingerichtet. Er hatte einen Balkon mit Blick auf den vermeintlichen"Ruhepool" und den schönen Tropengarten. Neben dem Kingsizebett konnte man sich über bequeme Sitzmöbel freuen, eine Minibar, TV,viele Ablagemöglichkeiten, genügend Schrankstauraum, Safe,Kaffeekocher, Telefon,Klimaanlage, tägliche kostenlose Wasserflaschen auf dem Zimmer, Tageszeitung ect. Das Badezimmer hatte eine Glaswand zum übrigen Raum hin, und war dadurch immer schön lichtdurchflutet. Wir konnten zwar optisch keinen Schimmelbefall ausmachen, aber sobald man den Raum betrat, hatte man immer einen leichten Modergeruch in der Nase. Sooft es ging haben wir deshalb die Balkontüre offen gelassen. Leider gab es aber dort in der Gegend extrem viele Moskitos, und so musste man spätetens bei Dämmerung alles wieder gut verschliessen, sonst hatte man diese renitenten Tiere, die sich auch an Autan und Zitronengraspray nicht zu stören schienen nachts im Zimmer.Übrigens hatten wir später in Bangok beim Auspacken unserer Koffer noch immer diesen leichten Modergeruch in all unserer Kleidung. Auch waren die Zimmer recht hellhörig. So konnte man das einlaufende Badewasser morgens um 5 Uhr genauso hören, wie die nächtliche Toilettenspülung der Nachbarn oder das ewige Dauerknallen der zufallenden Türen auf dem halben Flur. Letzteres war besonders abschreckend, weil man beim Verlassen des Raumes nicht etwa leise zuklinken konnte, sondern immer geräuschvoll zuziehen musste. Viele schienen sich selbst diese Mühe nicht zu machen, sondern liessen die Türe einfach ins Schloss knallen. Klasse!
Hier hat man die Wahl zwischen 7 verschieden a la carte Restaurants. Die Qualität der Speisen und der Geschmack sind durchweg gut, aber es wird keineswegs Sterneküche serviert. Jeden Tag wird in einem der Restaurants wechselnd ein Themenbuffet geboten. Reservierungen sind erwünscht, aber man zeigt sich auch ohne diese bemüht, dem Gast einen netten Tisch zu offerieren. Das Frühstücksbuffet im Cafe Lilawadee(wahlweise klimatisiert im Innenraum oder open air)war wirklich gigantisch. Allerdings waren sämtliche Säfte aus dem Karton. Ein absolutes NO-GO für ein vermeintliches 5 Sterne Haus. Selbst auf Nachfragen im gesamten Hotelbereich bekommt man (auch gegen Aufpreis)hier nirgends frischgepresste Säfte, und das in den Tropen, wo sich draussen an den Strassenrändern die frischen Ananas zu Spottpreisen stapeln. Auch Joghurts aus dem Plastikbecher waren nicht wirklich gut, Brötchen schwer pappig. Letzter konnte man allerdings durch den Toaster schicken, und hatte dann seine ofenfrischen Knusperbrötchen. Da wir zu den Frühaufstehern gehören, hatten wir am Morgen das Restaurant fast für uns alleine, und haben die schöne ruhige Atmosphäre an einem netten Fischteich mit Pagoden open air sehr ausgibig genossen. Im Grunde kann man insgesamt wirklich nicht viel Negatives finden. Vielleicht nervt manchmal die Beschallung in dem ein oder anderen Restaurant etwas. Wozu braucht man bei Meeresrauschen im Strandrestaurant auch noch Musik? Vermisst haben wir vielleicht noch so thaitypische Dinge wie einen schönen gepflegten Zironengrastee am Nachmittag mit einem frischen Stück Thaigebäck. Tees konnte man hier getrost vergessen. Sie wurden als Beuteltees serviert und schmeckten alle gleich schlecht. Das Ambiente in den Restaurants war aber insgesamt sehr ansprechend. Je nach Restaurant teilweise mit weissen frischen Tischtüchern oder landstypisch nett eingedeckt. Zum Dinner war es manchmal etwas sehr rummelig, da manche Eltern ihrem Nachwuchs offenbar keine Tischmanieren beigebracht hatten, oder winzigste Babys sich durch lautes Brüllen offenbar Gehör verschaffen mussten. Wir haben auch mehrfach draussen in den kleinen Thairestaurants am Strand beim Sarojin für kleines Geld diniert, und waren jedes Mal begeistert von der geschmacklichen Vielfalt und der Frische der Zutatan.
Also hier gibts im Grunde nichts zu meckern. Man wird als Gast wirklich wahrgenommen und ausgesprochen freundlich und zuvorkommend behandelt. Der Check in mit Blumenkette und Welcomedrink findet in der Lobby statt, wobei einem tatsächlich alles abgenommen wird. Im Anschluss wird man zum Zimmer geleitet, und bekommt alle notwendigen Dinge erklärt. Danach kann der Urlaub eigentlich beginnen. Sobald man im Hotel irgendwo auftaucht, ist auch Personal zur Stelle und erkundigt sich nach den Wünschen. Während in anderen von uns besuchten Resorts der Verwöhnfaktor recht hoch war, heisst es hier schonmal: selbst ist der Gast. An unserem Ruhepool wurden zwar jede Menge Badetücher bereitgelegt, aber holen und eindecken musste man schon selbst. Auch brachte niemand Wasser oder gar Obstspiesse ect. vorbei.Vielleicht ist ein solcher Service bei der Grösse des Hotels und der Masse von Gästen auch garnicht realisierbar. Beim Frühstück war man ausserordentlich bemüht, den Gast mit Kaffee, Tee oder Säften zu versorgen, benutzte Teller wurden sofort abgetragen. Man musste nie lange auf irgendetwas warten. Ebenso beim Dinner. Sogleich nach der Platzierung wird die Karte gereicht und die Getränkebestellung entgegen genommen. Die Englischkenntisse waren gut und ausreichend. Der Zimmerservice war ebenfalls zufriedenstellend. Zwar sind wir von anderen Häusern gewohnt, dass dererlei Service während unseres Frühstücks erledigt wird, aber hier ist sowas warscheinlich nicht machbar. Letztlich waren wir aber zufrieden mit der Sauberkeit. Man kommt hier auch am Abend noch eínmal zu einem Servicegang vorbei, um das Bett für die Nacht nett herzurichten und eventuell nochmal bei Bedarf frische Hand-u. Badetücher zu bringen und Wasserflaschen aufzufüllen. Die Bettwäsche wird nur auf Verlangen gewechselt. Hierfür muss man dann morgens eine Karte aufs Bett legen. Auch Hand-u. Badetücher werden nur ausgetauscht, wenn man diese in die Badewanne gelegt hat. Was wir an diesem Hotel total abschreckend fanden, war die ausgeprägte Unsitte des morgendlichen Liegenbelegens. Während wir gemütlich beim Frühstück sassen, konnte man Herscharen von Gästen dem Strand entgegenströmen sehen, die mit Büchern bewaffnet ihr Revier abstecken wollten. Sowas kennen wir aus Thailand sonst eher nicht. Als wir dann später zum Strand kamen, war kein Mensch da, aber sämtliche Liegen in den vorderen Reihen waren bereits handtuchreserviert. Während unseres Aufenthalts versuchte dann das Management dem Treiben Einhalt zu gebieten, indem man wie in billigen All inclusive Resorts Badetuchkarten ausgab und jedem Zimmer schriftlich die Ansage machte, dass das Liegenreservieren nicht erwünscht wäre, und die Beachboys berechtigt seien, sämtliche Gegenstände von den Liegen zu entfernen, wenn diese länger als eine Stunde unbenutzt bleiben würde. Zwar bekam man nun nur noch Badetücher gegen Karte, aber die Liegen wurden trotzdem reserviert. ... Auch die Tasache, dass zwar ein Internetanschluss auf jedem Zimmer war, dieser jedoch kostenpflichtig, leuchtete nicht so ganz ein. In der Lobby degegen konnte man sich mit seinem Laptop kostenlos einloggen. So wurde die Lobby und Lobbylounge jeden Abend von Internetjunkies okkupiert und belagert und als Internetcafe zweckentfremdet.
Das Le Meridien liegt recht abgeschieden direkt am flachen langen Bang Sak Strand im Khao Sok Nationalpark bei Khao Lak. Vom Airport Phuket sind es gut über eine Stunde Fahrzeit. Rund um das Hotel gibt es keine Einkaufmöglichkeiten und keinen Ort. Khao Lak befindet sich ca 13 km entfernt. Vom Hotel wird ein Shuttlebusservice dorthin angeboten, der mit 150 Baht pro Strecke und pro Person in Rechnung gestellt wird. In Khao Lak findet man jede Menge Restaurants, Shops,Optiker, Schneider,Massagesalons ect. Am Strand neben dem Hotel gibt es auch rechts und links einfache Massagehütten, in denen man sich für 300 Baht eine Stunde durchkneten lassen kann. Links am Strand entlang befindet sich auch ein kleines Einheimischenlokal. Geht man um die Felsen am Strand herum um die nächste Ecke, gibt es in einiger Entfernung das wunderschöne Hotel Sarojin. Dort haben wir einen Teil unseres letzten Thailandurlaubs verbracht. Neben dem Sarojin befinden sich drei nette kleine Einheimischenlokale direkt am Strand, in denen man superlecker und supergünstig Thaiküche serviert bekommt. Den grandiosen Sunset und das Meeresrauschen gibt es gratis dazu. Allerdings empfiehlt es sich, eine Taschenlampe mitzunehmen, da der Rückweg im Dunklen sonst recht beschwerlich werden könnte. Auf jeden Fall auch an Mückenspray denken. Trotz aufgestellter Moskitispirale unter den Tischen sind die Biester recht renitent.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier wurde richtig was geboten. Zuerst einmal eignet sich der tolle endlose lange Sandstrand wunderbar zum Joggen und Spazierengehen. Schon am Morgen konnte man Jogastunden nehmen und Gymnastik am Strand mitmachen, es gab Wassergymnastik, jegliche Form von Wassersport, Pilates,Massagekurse, Obst-u. Gemüseschnitzkurse, Kochkurse ect. ein Fitnesscenter warten mit einem Gerätepark auf, es gibt Tennisplätze, ein superschönes SPA mit wirklich sehr guten empfehlenswerten Anwendungen in ansprechendem Ambiente zu 5-Sterne-Preisen (Thaimassage 60 Min. 1900 Baht, Le Meridien Signature Massage 60 min. 3200 Baht, dazu kommen jeweils 17% Tax und Charge),aber sehr gut. Die Poolanlagen luden zum Verweilen ein. Leider waren zu unserer Reisezeit zu viele Familien mit lärmenden Kindern da. An Ruhe war im Resort fast nirgends zu denken. Zwar hatte man einen sogenannten "Ruhepool" inmitten der Anlage hinter dem SPA geschaffen, an welchem auch nur einige wenige Liegen mit Sonnenschirmen standen, und der für Kinder unter 12 Jahren nicht erlaubt war. Eine gutgemeinte Idee, wenn nicht sinnigerweise in wenigen Metern Entfernung vor dem dortigen Fitnesscenter eine Tischtennisplatte und einen Boxsack in Stellung gebracht worden wären. Wir hatten uns zunächst nicht vorstellen können, dass sich fortlaufend irgendwelche unausgelasteten Familienväter finden würden, die dann stundenlang keuchend ,wie die Irren auf diesen Sack einschlagen würden, oder bis zur Bewusstlosigkeit Tischtennis spielen würden. Eine Zumutung für eine vermeintliche Ruhezone in einem möchte-gern 5 Sterne Hotel. Der Strand war wie erwähnt sehr breit und schön, allerdings standen teilweise zu viele Liegen vor selbigem, und der Lärmpegel war einfach zu hoch. Das Wasser war sehr trüb und wirkte irgendwie schutzig. Quallen haben wir beim Schwimmen im Meer nicht bemerkt. Allerdings nach zwei Tagen einen übel riechenden Abwasserkanal hinter den Villen, der sich dann beim Wassersportzentrum ins Meer ergoss. Danach haben wir vom Baden in selbigem Abstand genommen....
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ramona |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 84 |