ROBINSON KHAO LAK

Das Hotel mit über 320 Zimmern bietet 15 Zimmerkategorien, die sich durch Lage, Ausstattung und Größe unterscheiden. Dieses führt dazu, dass Gästen, die rund 800 EUR p.P. für eine Woche bezahlt haben (Budgetzimmer) und Gäste, die Rund 4.500 EUR p.P. für eine Woche (Superior Pool Villa Ocean Front) bezahlt haben, einen sehr unterschiedlichen Eindruck vom Preis-Leistungsverhältnis des Clubs gewinnen. Schnell stellt man fest, dass der deutliche Mehrpreis sich wirklich nur in der Qualität des Zimmers widerspiegelt sowie in der Möglichkeit, in einem separaten Restaurant am Meer zu frühstücken. Da dieses jedoch in keiner Weise überprüft wird, finden sich dort regelmässig auch Gäste, die keine teuren Villen oder Bungalows gebucht haben. Möchte man abends auf der Weinterrasse sitzen, am Strand zu Abend essen oder ein Spezialitätenrestaurant aufsuchen, müssen sich die Gäste aller Preiskategorien gleich mittags in eine Schlange anstellen, in eine Liste eintragen und dann einen deutlichen Aufpreis bezahlen. Ein generell recht solidarisches Prinzip, jedoch kaum nachvollziehbar, wenn man überlegt, dass man als Bungalow bzw. Villengast bis zu sechs Mal so viel für seinen Aufenthalt bezahlt hat, wie der Budget-Reisende. Die Entscheidung für ein schönes und großes Zimmer sollte deshalb mit der ganz deutlichen Bewusstsein fallen, dass man zwar einen Luxus-Preis bezahlt, jedoch lediglich ein Luxus-Zimmer ohne Luxus-Service oder einen Hauch von persönlicher Betreuung erhält. Leider bietet diese Seite hier nur die Möglichkeit, weiterzuempfehlen oder eben nicht. Ich hätte hier gerne eine "eingeschränkte Weiterempfehlung" ausgesprochen. Je geringer die gebuchte Zimmerkategeorie ist, desto zufriedener wird man vermutlich mit dem sein, was man für sein Geld erhält. Die Anlage ansich ist ein Traum, die Zimmer sind toll.... aber das Konzept mit den verschiedenen Preis-Kategorien und daraus resultierenden unterschiedlichen Erwartungshaltungen der Gäste ist noch nicht ausgereift und sollte überarbeitet werden.

Der von uns bewohnte "Superior Pool Bungalow Oceanfront" war im 5-Sterne-Standard ausgestattet, sehr geschmackvoll. Reizvoll ist eine nicht einsehbare Außendusche, die geschickt in den Bungalow eingebracht ist. Durch den vorgelagerten kleinen Pool ist eine gewisse Privatspäre gewährt. Im Außenbereich befindet sich eine schön überdachte Sitzgruppe, zwei Pool-Liegen, zwei Strandliegen sowie eine große Strandmuschel am eigenen Stückchen Strand. Allerdings wird - trotz des Schildes "private" - gelegentlich von anderen Gästen ignoriert, dass es sich eben um nicht öffentliche Liegemöglichkeiten handelt. Diese sind - am Strand - offenbar etwas rar, sodass die Gäste häufig schon früh morgens mit Handtüchern Liegen reservieren und später eintreffende Gäste dann verzweifelt nach einer Liegemöglichkeit am Strand suchen und auf die privaten Liegemöglichkeiten zurückgreifen wollen. Die zahlreichen Pools bieten Liegemöglichkeiten in großer Menge, doch die meisten Gäste zieht es verständlicherweise an den Strand. Bei der Wahl des Bungalows oder der Villa, sollte man sich zuvor den Lageplan ansehen und ggf. ein Wunschzimmer angeben, denn selbst die Bungalows der gleichen Kategorie sind im Außenbereich nicht alle gleich ausgestattet und einige grenzen sofort an den allgemeinen Strandliegebereich, was für die Privatspähre hinderlich ist. Zu den Details der Zimmerausstattung sei auf die offizielle Homepage des Anbieters verwiesen.

Hier zeigt sich die durch die unterschiedlichen Reisepreise bedingte Mischkalkulation am deutlichsten. Denn - wenn man andere Robinson Clubs kennt und daher eine hohe Erwartungshaltung hat - die Qualität der Speisen ist hier maximal im gehobenen 3-Sterne-Standard angesiedelt. Das Buffet ist wenig abwechslungsreich (es gab täglich das gleiche Curry, es gab dreimal Schweinekoteletts, die Nachspeisen unterschieden sich nur in der Farbe) und leider auch nur noch sehr spärlich mit hochwertigen Speisen durchsetzt. Man kann leider deutlich erkennen, dass hier mit spitzem Bleistift gerechnet wird. Hat man 800 EUR für seinen Aufenthalt bezahlt, ist das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. Bei 4800 EUR wiederum ist es dann doch etwas enttäuschend. Als Alternative bleiben dann die - kostenpflichtigen - Spezialitätenrestaurants mit Aufpreis egal, wieviel man dort ohnehin schon für sein Zimmer bezahlt hat. Dieses Dilemma wäre leicht lösbar, indem man den Villen und Bungalow-Gästen möglicherweise ohne Aufpreis die Option einer Reservierung (und die dann z.B. über die Rezeption) in den Spezialitätenrestaurants ermöglichen würde. Leider hat man versäumt, den neu gebauten Restaurant eine gewisse Atmosphäre zu verleihen. Es ist nüchtern modern eingerichtet (abends immerhin schön mit Stofftischdecken und -servietten eingedeckt), aber es ist ausgesprochen hell darin und da es kaum optische Trennungen gibt, hat es Kantinen-Charakter. Dieses steht in großem Kontrast zur nur mit Kerzen beleuchteten Wein-Terrasse (gegen Aufpreis und nur, wenn man es pünktlich um halb eins geschafft hat, einen Tisch zu reservieren) sowie den ca. 15 frei verfügbaren Außentischen, an denen aber schon mindestens eine halbe Stunde vor Beginn des Abendessens die ersten Gäste sitzen und "reservieren". Da das Restaurant große Fenster und offene Türen hat, wäre es ein einfaches, dieses mit ein bißchen weniger Licht und ein paar optischen Raumteilern deutlich attraktiver zu gestalten. Fast jeder Gast, den wir gesprochen haben, fühlte sich - da er drinnen saß - etwas zurückgesetzt.

Gut dass es die vielen, vielen und alle überaus freundlichen thailändischen Mitarbeiter gibt! Das deutschsprachige Personal (besonders an der Rezeption, aber auch die, die man gelegentlich im Club sieht und die vermutlich Animateure (die ja jetzt "Robs" heissen) sind, könnten versuchen, sich in Sachen Herzlichkeit, Verbindlichkeit und Kundenorientiertheit etwas von den Thailändern abzugucken. Möglicherweise bedingt durch die täglichen An- und Abreisen, die unterschiedlichen Kundenkreise (von Budget-Suchern bis zu Luxus-Suchenden) sowie die insgesamt große Gästezahl fehlt es dem Club leider an Atmosphäre. Da versucht wird, die Kommunikation mit dem Gast in erster Linie über eine App, die man sicher auf sein Smartphone laden soll, zu führen, ist man - wenn man das nicht möchte - informationstechnisch etwas aufgeschmissen. Die Rezeption druckt einem (widerwillig) Wochenpläne aus, wenn man aber sehen möchte, was z.B. die Aufpreise für die Spezialitäten-Restaurants sind, wird man auf die App verwiesen. Die zu früheren Robinson Club Zeiten üblichen Informationswände mit den relevanten Mitarbeitern, haben wir nicht mehr gefunden, einige tägliche Aktivitäten werden auf Bildschirmen beworben. Modern eben. Technisch am Ball. Aber eben leider nicht mehr "warmherzig" oder so, dass man sich in irgendeiner Art und weise wohlig fühlen könnte.

Der gut organisierte Transfert dauert je nach Verkehrsaufkommen 1,5 - 2 Stunden. Es wäre schön, wenn der Fahrer Wasser anbieten würde nach einer langen Anreise. Das Hotel liegt wunderbar direkt am feinsandigen und sauberen Strand, die Ausläufer des wenig attraktiven Touristenortes Khao Lak sind von der Anlage aus zu erreichen. Ca. 500 m weiter am Strand befindet sich die nächste große Hotelanlage. Ausflüge werden über ein TUI-Büro angeboten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand