ROBINSON KHAO LAK

In verschiedenen Bewertungen wurde hervorgehoben, wie schön die Hotelanlage ist, wie gut der Service usw. Dem kann ich im Großen und Ganzen beipflichten, jedoch gibt es ein paar Eigenschaften, die in einem 5*-Hotel problematisch sind. Wir hatten eine Lagoon Villa gebucht und waren mit der Ausstattung sehr zufrieden. Das Bad, insbesondere der Boden, könnte in absehbarer Zeit eine Sanierung vertragen, war aber noch in Ordnung. Villa an sich war großzügig und geschmackvoll eingerichtet, immer ausreichend und kostenfrei Wasser, immer ein nettes Betthupferl als Aufmerksamkeit, die den Gast erfreut, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Sehr positiv war auch das Frühstücksbuffet im Baan Thai, einem der Restaurants, das morgens den Villengästen vorbehalten ist und in dem es ruhig und beschaulich zugeht. Im Gegensatz dazu ging es im Lilavadee, dem Hauptrestaurant, beim Frühstücksbuffet teils zu wie im Krieg. Lautes Geschrei, ungehobeltes Benehmen der Gäste, zerpflügtes Buffet und Mordskleckerei - wir waren richtig froh, im Baan Thai morgens unsere Ruhe zu haben. Natürlich waren für diese Zustände die Gäste verantwortlich, nicht die Hotelangestellten, aber wer als Ruhesuchender nach einem Hotel sucht, sollte sich genau überlegen, ob er hier ein normales Zimmer bucht oder eine Villa. Damit wäre ich auch beim Thema: das Hotel versucht, ruhesuchende Gäste, die gerne faulenzen, das Spa nutzen und allenfalls etwas Sport betreiben möchten, mit Familienurlaubern und Schnäppchenjägern unter einen Hut zu bringen. Man möge mir das bitte nicht als Arroganz auslegen und es gibt sicher auch einige Ausnahmen, aber man bemerkt im Urlaub eben vor allem diejenigen, die negativ auffallen. Soll heißen, dass viele über FTI o.ä. die Möglichkeit nutzen, sehr günstig (60-80 € pro Person/ÜF) mal in einem 5*-Hotel abzusteigen bzw. mit der ganzen Familie in einem 5*Hotel Urlaub zu machen und dabei "die Sau rauszulassen". Demgegenüber gibt es Gäste, die das Doppelte (oder mehr) bezahlen in der Hoffnung, hier einen entspannten Urlaub zu verbringen: die Villengäste. Das führt dazu, dass es viele (!) "Liegenreservierer" bzw. generell gesprochen Leute gibt, die sich daneben benehmen. Das waren nach unserer Erfahrung immer Personen, die billig in diesem Hotel absteigen konnten. Bevor hier Aufschreie kommen und ich geteert und gefedert werde: selbstverständlich gibt es auch genügend Gäste, die hier einfach günstig ein Zimmer buchen und sich zu benehmen wissen!! Ganz klar, aber informativ sind eben auch die Negativerfahrungen, die in den Bewertungen hier bisher nicht genannt wurden, die aber viele Stammgäste im Gespräch genauso sahen, wie ich sie hier nun beschreibe. Und diese unschönen Erfahrungen machten wir eben ausschließlich mit den "Billig-Zimmer-Gästen". Beispiel: es gibt einen riesigen Familienpool mit Rutschlandschaft und allem Drum und Dran. Aber da es auch einen Pool direkt hinter den Strandliegen gibt, wird halt der von mehreren Familien okkupiert und den Großteil des Tages spielen Mami und Papi mit den Kindern munter und mit viel Krach in diesem Pool. Teilweise sogar im Spa-pool! Oder es werden schreiend Sandburgen direkt vor dem Liegestuhl wildfremder Personen gebaut. Mal 20m den Strand rauf oder runter gehen kommt den Eltern nicht in den Sinn, ebensowenig wie den Kinderpool zu benutzen. Klar, wir haben nicht unseren Mund gehalten, aber sich mit rücksichtslosen Urlaubern am Strand zu streiten nervt spätestens nach dem dritten Mal schon. Vor allem, wenn die dann das Rumschreien anfangen. Man ist ja im Urlaub und nicht im Boxring... Mein Gemoser richtet sich im Übrigen nicht nur gegen den deutschen Klischeeurlauber, sondern ist nationenübergreifend. Bspw. hat einmal ein Israeli mit diversen Gegenständen (Handy, Buch, Feuerzeug etc.) 9 (!) Front- und Zweitreihenliegen am Strand belegt. Ein absoluter Witz und auch hier haben wir uns nach kurzer Diskussion einfach die zwei Liegen geschnappt, die wir wollten. Aber die meisten Leute haben sich davon abschrecken lassen und einfach andere, deutlich schlechter gestellte Liegen gesucht. Ein anderes Mal war es eine Italienerin, die meine Frau anschrie, nachdem diese sich einen Sandsack geschnappt hatte, der zu einem reservierten Liegestuhl gezogen und mit einem Handtuch und Muscheln "markiert" worden war, aber den kompletten Vormittag kein Mensch zu Liegestuhl und Sandsack gekommen war. Was kann nun das Hotel dafür? Nun, es muss diejenigen Leute, die sich daneben benehmen, eigentlich anhalten, dieses Benenehmen zu unterlassen. Problem dabei: einen Gast zu maßregeln, der für seinen Urlaub bezahlt hat, ist eine ganz heikle Sache! Deshalb finde ich das Hotelkonzept verfehlt. Entweder man bietet teure Villen/Zimmer an und gewährt den Gästen Ruhe oder aber man betreibt ein Hotel für Familien. Hier wird beides versucht, was offensichtlich in diese Hose geht. Zwar wird schriftlich in den Zimmern darauf hingewiesen, dass man bitte keine Liegen reservieren möge, aber wenn man den Strandboy morgens um 9h bittet, eine Liege zu beziehen, wo ein Buch, aber kein Handtuch liegt (=offensichtlich reserviert, da zum Service des Hotels das Beziehen der Liege mit einem Handtuch gehört, dieser Service aber erst ab 8h/8.30h angeboten wird; ergo war jemand ganz früh da und hat reserviert), lächelt dieser schüchtern und geht zu einer anderen Liege. Ich nahm das nie dem Personal übel, finde aber, dass die Hotelleitung da eine Marschrichtung nicht nur vorgeben, sondern auch umsetzen muss. Die weiteren Bewertungspunkte formuliere ich stichpunktartig, um die Bewertung nicht ausufern zu lassen. ++++Negative Aspekte++++ - Im Bamboo (Strandrestaurant) gibt es keinen Abwasch, d.h. es werden nach Schließung zwischen 0.30h und 1.45h mehrere Küchenwägen mit Geschirr, Pfannen etc. zum Hauptkomplex gerollt, was bei den Natursteinen zu lauten Geschepper führt und uns in der nahegelegenen Lagoon Villa aufschrecken ließ. Wir sind beide nicht besonders Lärmempfindlich und haben einen tiefen Schlaf. Nachdem sich dies als Regelfall herausstellte, zogen wir nach drei Nächten in eine andere Lagoon Villa um, wo nachts zwar kein Geschepper mehr war, dafür morgens um 6.30h, allerdings wenigstens deutlich leiser. Abhilfe wäre einfach zu schaffen für das Bamboo: es gibt genügend Platz für eine Küche dort, Spülwasser könnte leicht zum nahegelegenen Abwasserschacht gepumpt werden. - Die Abendveranstaltungen gehen teils mit wummernden Bässen bis Mitternacht. In den Tropen stehe ich gerne früh auf und genieße die Morgenstimmung. Entsprechend gehe ich gerne etwas früher (22.30h-23h) ins Bett. Natürlich kann das jeder handhaben wie er will, aber es muss auch für Leute wie mich die Möglichkeit geben, nicht vom Subwoofer ins Kopfkissen gewummert zu werden. Irgendwie entspricht das auch nicht dem thailändischen Ambiente drum herum. - Das "Anwerben" von Hotelgästen für die Abendveranstaltungen in den Restaurants im Hotel ist sehr aufdringlich. Man liegt tagsüber am Strand und es geht einer der "höheren" Hotelangestellten (in unserem Fall ein deutschsprechender Niederländer, glaube der Food and Beverage-Manager) von Liege zu Liege und fragt, in welchem Restaurant man abends essen will bzw. ob man am Themenabend teilnehmen will. Ich habe auch hier keine Hemmungen, zu sagen, dass ich im billigen Strandrestaurant außerhalb des Hotels essen gehe, aber mir ist diese Art zu aufdringlich. Teils wird dann auch etwas pikiert dreingeschaut, was ein "No Go" ist in einem 5*-Hotel. - Die Bestuhlung der Liegen ist zumindest in der Hochsaison eine Frechheit. Es sind immer Grüppchen von zwei Liegen mit einem Tisch dazwischen. Der Abstand zum nächsten Grüppchen betrug während unseres Aufenthalts ungelogen ca. 1m-1,20m. Man versteht die Gespräche der Nachbarliegen fast immer, es sei denn, es wird geflüstert. Da es überwiegend deutsche Gäste sind, erfährt man auf diese Weise vieles, was sicher nicht für Drittohren gesprochen wurde... Apropos Gespräche: manche schreien sich auch über mehrere Liegen etwas zu bzw. führen so ein "Gespräch". Allerdings kann hier das Hotel nun wirklich nichts machen, es liegt einfach am unsensiblen Benehmen der Gäste. - Der Service bei der Ankunft ist gut gemeint, aber verfehlt. Man kommt gerädert nach langem Flug und 1,5h Shuttleservice im Hotel an und wird dann erstmal eine weitere Stunde mit Formalien und Einweisung in die Abläufe überrollt. Das sollte geändert werden, ist aber kein Drama. - Das Essen ist in Ordnung bis gut, außer im italienischen Restaurant, dort war es einmal schlecht, d.h. ohne Geschmack und verkocht. Wenn schon italienische Küche angeboten wird, sollte das Niveau auch wenigstens ordentlich sein. Sushi gabs einmal im Kuk Kak mit Mayonese, geht gar nicht. Positiv ist aber das Indian Food im Kuk Kak - zweimal probiert, zweimal gut! Das Bamboo ist mäßig, für einen Snack zum Mittagessen aber in Ordnung. - Für Gäste, die einen Rückflug am Vormittag haben und deshalb vor dem Frühstück abreisen, sollte unbedingt ein besseres "Notfrühstück" angeboten werden. Die paar trockenen Brötchen und Süßteilchen waren echt ein Witz. Immerhin hat man für das Frühstück noch voll bezahlt und die Zahl der früh Abreisenden ist recht hoch. Das Aufstellen eines ansprechenden Buffets wäre im Lobbybereich räumlich überhaupt kein Problem. ++++Positive Aspekte++++ Wie eingangs geschildert, verweise ich hier vor allem auf die zahlreichen positiven Bewertungen zu diesem Hotel. Hervorzuheben sind nochmals: - Wunderschön angelegte Anlage, habe ich so gepflegt und schön noch selten in Thailand gesehen. - Tolles Frühstücksbuffet im Baan Thai. Auch im Lilavadee ist die Auswahl an sich ordentlich. - Tolles Spa, sehr gutes Personal und gute "Buy 2 Get 1 Free"-Angebote! - Günstiger Shuttle-Service nach Khao Lak, allerdings sollte es auch noch eine Rückfahrt nach 21h geben. - Wunderschöner und langer Strand! Es wurde allerdings in nicht allzu weiter Entfernung gebaut, ich weiß nicht, inwiefern das jetzt den Strandblick beeinträchtigt... - Gutes Sportangebot, Surfequipment etwas abgenutzt, hier und da müsste mal ein Verschleißteil ausgetauscht werden. Zwar verschiedene Segel, aber hier könnte auch mal etwas ergänzt werden, da immer die gleichen Segel gefragt sind, während andere nur rumhängen. Fazit: Wären die beschriebenen negativen Aspekte nicht, wäre das ein TOP-Hotel. So ist es ein gutes Hotel, das ich auch weiterempfehle. Allerdings glaube ich nicht, dass es bei diesem Konzept bleiben kann. Man merkt, dass die Villengäste hofiert werden, weil sie einfach deutlich mehr Geld abwerfen. Aber das Konzept "SPA + Familienhotel" ist einfach ein Widerspruch, wenn das Management hier nicht in die vorhandenen Abläufe eingreift. Ein Hinweis noch: wer mir irgendwelche Vorwürfe mach à la "Zwei Klassen-Denker", der sollte die Bewertung zunächst nochmals genau lesen und überlegen, was genau ich mit meiner Unterscheidung meine! DANKE

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