ROBINSON MALDIVES

Wir waren zum 4. Mal im Robinson Club Maldives – immer zur gleichen Zeit. Dieses Mal fanden wir es sehr bedauerlich, dass der Club nur ca. zur Hälfte ausgebucht war. Davon waren dann ein sehr großer Anteil Asiaten. Da fehlte manchmal die gewohnte Stimmung in der Bar nach den Galaabenden oder bei Sonnenuntergang am Sundowner, weil einfach zu wenig Publikum da war. Außerdem ist uns aufgefallen, dass das Niveau der europäischen Gäste im Gegensatz zu den Vorjahren gesunken ist. Da passte manchmal das Benehmen nicht zum Niveau der Anlage. (zum Beispiel am Gala-Abend mit schwarzer Nike-Shorts aufzukreuzen)

Die Bungalows sind sehr geräumig. Wir waren wieder in einem Strandbungalow mit Meerblick. Wer süchtig nach Meeresrauschen und Blick auf den Horizont ist, kann von diesem Panorama nie genug bekommen. Der tägliche Roomservice war – wie immer – zuverlässig und gründlich. Highlight ist für uns das tolle Badezimmer mit der offenen Dusche und dem überdachten Jacuzzi. Nur bei der Grundreinigung haperte es an Details (viel Staub auf den Fußleisten z. B.). Ein Teil des Mobiliars sollte einer Inspektion unterzogen werden. Ränder, abgestossene Kanten lassen es ein wenig abgewohnt aussehen. Das Internet ist zeitweise sehr langsam und eingeschränkt. Vielleicht ist es dem hohen Anteil an Asiaten geschuldet, die mit diversen Smart-Phones und Tablets am Start sind und ständig posten und streamen?

Die Auswahl und Präsentation der Speisen war genauso herausragend wie in den letzten Jahren. Mit einer grossen Auswahl werden die Europäer und Asiaten verwöhnt. Besondere Highlights sind immer die Galaabende (Gala-Buffet und Gala-Dinner – wöchentlich im Wechsel) Bedauernswert fanden wir lediglich, dass am Gala-Abend die angekündigte Überraschung eine Torte war, zu deren Alternative es nur kleine Gläser mit Obstwürfeln gab. In den letzten Jahren wurde diese tolle Torte wenigstens von der Küchencrew mit Tamtam à la Traumschiff durch das Restaurant getragen. Weiterhin durften einen Abend an der so gross angekündigten „Taste JAM“-Premiere teilhaben, eine Art Streetfoot à la Fingerfood, welches an verschiedenen Ständen präsentiert wurde und dieser Form ganz sicher nicht der Qualität der Zutaten und dem Können der Küche gerecht wurden. Teller wurden daher, auch auf mehrmalige Nachfrage, nicht gereicht – das sie nicht „vorgesehen“ sein. Wir wissen, dass dieses „Konzept“ von der TUI in mehreren Clubs eingeführt wird. Wir können nur für uns sprechen: wir ziehen es vor, an einem Tisch mit Besteck und Serviette Abend zu Essen – wenn wir ein Rostbeef-Brötchen in der Serviette oder frittierte Teigstangen mit Zimt und Zucker aus der Tüte möchte, gehen wir zu Hause auf die Kirmes. Das brauchen wir im Urlaub auf einer Trauminsel nicht! Da wäre ein tolles Barbecue am Strand für unseren Geschmack die bessere Alternative.

Der Service der ganzen Mannschaft ist grundsätzlich besonders aufmerksam, zuvorkommend und freundlich. Dieses gilt ganz besonders für das Restaurant, die Mitarbeiter aus dem Entertainement sowie dem SPA. Überall hat man das Gefühl, dass es jeder einem Recht machen möchte und man die Gäste verwöhnen möchte. Wirklich enttäuscht waren nur lediglich von dem sogenannten „Guest Relation Manager“, der sich unsere Beschwerde über den katastrophalen Sunset-Fishing-Trip zwar freundlich angehört hat und meinte, dass die Touren von einem Fremdanbieter durchgeführt werden. Allerdings müssten wir dazu entgegnen, dass diese Angebote ja von Robinson angeboten und verkauft werden und man damit wohl in der Vermittlerpflicht steht, da Robinson ja auch ganz sicher an den Umsätzen verdient. Eine Resonanz kam allerdings bis zu unserer Abreise nicht. Kommentarlos wurde die Gebühr auf die Rechnung gebucht. Eine Riesenenttäuschung!

Die Insel mit dem Robinson Club ist wirklich paradiesisch gelegen. Auch wenn es eine lange Anreise ist – spätestens im Schnellboot hat man alles vergessen. Es ist ein wunderbarer Ort, um dem Alltag zu entfliehen – mit ganz hohem Relaxfaktor. Der im letzten Jahr deutlich schmälere Strand ist wieder breiter geworden. Die Westseite der Insel hat sich wieder „erholt“. Leider sieht die Botanik auf der Ostseite der Insel teilweise sehr ungepflegt aus. Dafür wurde ein schöner neuer Garten vor dem Wellnessbereich angelegt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir haben mehrmals das SPA besucht und waren sehr zufrieden. Auch wenn eine Massage mit ca. 120 US$ nicht besonders preiswert ist, zahlt man diesen Preis für das Ambiente, den professionellen Service gerne – man gönnt sich ja sonst nichts…. Ganz unprofessionell dagegen war der Trip zum Sunset-Fishing, der für meinen Mann zu jedem Robinson-Urlaub auf den Malediven gehört. Es wurde mitteilt, dass die Tour mit 5 Personen am Tag X stattfinden kann – als es losging waren es dann 13 Personen. Ein entspanntes Fischen bei Sonnenuntergang ist mit so vielen Leuten kaum möglich, zumal die Strömung sehr stark war. Und wenn dann die Crew das Schiff noch an langer Ankerkette festmacht, so dass es sich ständig dreht ist die Wahrscheinlichkeit etwas zu fangen noch geringer. Statt besinnlichem Sunset-Angeln machten 3 Crew-Mitglieder lautstarken Small-Talk, teilweise untermalt durch deren eigener Disco-Musik. Die Gäste währenddessen waren damit beschäftigt, die verhedderten Angelleinen wieder auseinander zu bekommen. Das für dieses Disaster dann noch € 85,- US$ Gebühr verlangt wird, trotz Reklamation bei Guest Relation Manager ist für einen Club dieser Klasse in unseren Augen fragwürdig. Im Club wird ein Fotoshooting nach Terminabsprache angeboten – ganz unverbindlich. Man schaut sich hinterher die Aufnahmen im Studio an und entscheidet, ob man einige oder alle als Paket kaufen möchte. Wir haben im letzten und auch in diesem Jahr Fotos machen lassen. Der Fotograf im letzten Jahr war deutlich kreativer und die Aufnahmen in der Qualität eindeutig besser. Besonders traurig waren wir, dass die fantastische Gruppe Vodoo nicht mehr Teil des Musikprogrammes ist und – wie in den Vorjahren – die Party an den Strand verlegt wird. Auch landestypische Folklore am Abend mit Maledivischen Buffet gibt es leider nicht mehr. Auch haben wir den einen oder anderen Abend eine schöne Inszenierung am Sundowner vermisst, wo früher mal ganz romantisch Fackeln, Fähnchen, Ballons und Feuerschalen zu Live-Musik aufgebaut wurden. Hier gibt unserer Meinung nach kleine Defizite. Was die Inszenierung von Atmosphäre am Sundowner oder Themenabenden angeht, gibt es ganz sicher noch Luft nach oben.