- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Als Hotel würde ich dies nicht bezeichnen, es hat mehr den Charakter einer Herberge bzw. Schule bzw. Turnhalle. Es gibt viele lange Gänge mit PVC-Boden, viele Treppen, alles etwas weitläufig, Halbpension ist inbegriffen. Fast nur deutsche Gäste, Familien mit Kindern bzw. Paare von 40 bis 70. Das Hotel ist steuerbegünstigt, gehört wohl einer Gewerkschaft und ist für günstigen Urlaub bekannt. Am Empfang wurde ins ein Fragebogen über unser Gehalt etc. gegeben den wir ausfüllen sollten - was mich doch etwas verwunderte; das Personal begründete dies mit der Gemeinnützigkeit, die sie jedes Jahr belegen müssten (ich verstand das zwischen den Zeilen so, dass ein niedriges Gehalt angegeben werden sollte, damit die Gemeinnützigkeit auch in Zukunft bestehen bleibt). Ich würde das GEW eher für wärmere Zeiten empfehlen, Oktober ist dort eher dunkel und trostlos. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut, aber sonst würde dort wohl auch niemand buchen. Irgendwie fehlt dort etwas, die Menschen sind da aber abends werden sie alleine gelassen, da könnte man mehr bieten. Seien es Spieleabende oder mal einen Kinoabend oder einen Vortrag oder einen Tanzabend. Denn wie gesagt kann man tagsüber noch draußen was anstellen, aber abends geht man am besten früh zu Bett ;-)
Die Zimmer waren ausreichend groß und aktuell (also nicht veraltet oder abgewohnt); wenn ich mich recht gehört habe wurde dort 1994 alles renoviert. Die Betten sind ok, aber m.E. etwas zu weich. Dusche und Toilette sind ordentlich und nicht zu klein. Im Eingangsbereich gibt es großzügige Ablagen bzw. große Einbauschränke. Unser TV war sehr klein (37cm oder weniger), aber in anderen Zimmern soll es bereits großere LCD-Bildschirme geben. Wir hatten eine Terasse, die aber im Oktober nicht zum draußen sitzen einlud. Die Sicht war durch nahe Büsche blockiert, in anderen Zimmern (eine Etage höher bzw. weiter rechts als unser Zimmer) konnte man über die nähere Umgebung sehen, hatte also einen schönen Ausblick.
Es gibt eine Art Kantine und eine Turmbar. In der Kantine hat man teils einen tollen Ausblick auf die Harzer Berge, besonders ein Sonnenuntergang kann schön aussehen. Es gibt ein U-förmiges Buffet, sowie zwei lange Tische, an dem sich jeder selbst bedient. Das Geschirr bringt man selbst zur Küche, wo es in Empfang genommen wird. Das Frühstück war umfangreich und gut. Das Abendessen war lecker, die Salate etwas spärlich. Getränke kosten extra, sind aber günstig. Nur der Nachtisch war schwach, aber für mich nicht so wichtig. Die Atmosphäre war Kantinenartig, also nicht besonders ansprechend. Als eine Familie mit mehreren Kindern ankam, war die Lautstärke grenzwertig. Die Turmbar (ich nenne sie mal so) bietet tagsüber Speisen und Getränke an, abends kann man dort noch gemütlich sitzen und was auch immer trinken. Wir waren im Oktober dort und das GEW war zu dieser Zeit noch gut besucht, in der Turmbar waren abends aber nur eine Handvoll Gäste.
Der Service war durchgehend gut. Das Personal ist freundlich, auch die Zimmerreinigung war gut.
Das GEW liegt am Rande von St. Andreasberg, St. Andreasberg liegt im Harz. Der Ort macht (zumindest im Oktober) einen etwas verlassenen Eindruck, auch sind viele Geschäfte bzw. Restaurants geschlossen bzw. verlassen. Viele Häuser sind baufällig und unbewohnt. Es gibt einen Kurpark und eine Sommerrodelbahn, Winters kann man Skifahren (eine kurze schwarze und eine kurze blaue und eine längere rote Abfahrt sowie zwei Skilifts). Die Wanderwege sind meist sehr gut ausgewiesen, teils gibt es aber auch Lücken und man steht an Wanderwegkreuzungen mit 5 Wegen und keinerlei Beschilderung. Es gibt wenige Einkaufsmöglichkeiten, im etwa 10 KM entfernten Braunlage ist mehr los. Dort gibt es auch einen Lift und eine Mountainbike-Abfahrtsstrecke. Fast in Sichtweite ist der Brocken, der höchste Berg im Harz.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das GEW bietet eine Kegelbahn (kostenlos) und einen Tischtennisraum. An unseren drei Tagen gab es weder Musikveranstaltungen oder Tanzveranstaltungen noch einen Spieleabend - ich vermute, dass solche Abendveranstaltungen generell nicht orhanden sind - schade. Denn der Ort St. Andreasberg bietet wenig Abendunterhaltung, meinem Eindruck nach eigentlich gar keine Unterhaltung. Dies und das fehlen jeglicher Angebote im GEW ist auch das Haupthandicap des GEW's: Abends ist dort tote Hose. Zumindest im Oktober war es nach dem Essen draußen bereits dunkel und kaum jemand machte dann noch einen Spaziergang (wir eingeschlossen), da der Ort und auch das GEW nichts bietet, ist man auf sich selbst angewiesen. OK, man könnte Kartenspielen o.ä. - aber dafür gehe ich nicht in Urlaub. Es gab auch keine Sauna, vermutlich verbrachten die meisten Gäste den Abend im Zimmer und sahen fern ... Wenn man was erleben will (z.B. tanzen gehen), muss man einige KM fahren - in der Nähe gibt es nichts.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 28 |