- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Eigentlich hatten wir ein anderes Hotel gebucht, am Flughafen wurde uns aber einfach mal mitgeteilt, dass wir ein anderes Hotel erhalten. Da das Taj Sultan aber "höherwertig" war, haben wir das erst einmal nicht so schlimm gefunden. Das Hotel ist schön ruhig und direkt am Strand gelegen. Es ist kein hoher Klotz und architektonisch wirklich schön gebaut. Allerdings sieht man an einigen Ecken schon, dass das Hotel nicht das neueste ist. Die Gäste sind sehr gemischt. Vom Alter her ist alles dabei. Es gibt im Hotel mehrere Treppenaufgänge und auch einen Lift. Die Eingangshalle ist sehr imposant und sauber war es hier auch. Nur an den Toiletten hat man gesehen, dass das Hotel doch schon älter ist. Und abends war es uns in den Gängen und auch im Speisesaal etwas zu dunkel Die Treppenhäuser waren kaum beleuchtet. Ansonsten gibt es viele schöne Plätze, wo man sich entspannen und aufhalten kann. Man sollte bei diesem Hotel beachten, dass die 5 Sterne landestypisch sind, also nicht zu vergleichen mit einem normalen 5 Sterne-Hotel. Im Oktober war es noch schön warm, abends dann eher schwül-warm. Man kann allerdings auch mal einen Regenschauer erwischen. Wir wissen Tunesien ist kein reiches Land, aber das regelrechte Betteln um Geld nervt dann schon. Nicht jeder Deutsche ist wohlhabend und hat täglich mehrere Euro übrig. Einen Basar sollte man meiden, es sei denn man braucht wirklich eine Tasche, ein Souvenir oder ähnliches und handelt gern. Man kann keinen Spaziergang machen oder sich etwas außerhalb der Hotelanlage ansehen, ohne von irgendwem angesprochen zu werden. Man wird regelrecht genötigt etwas zu kaufen, ansonsten wird man auch schnell mal beleidigt. Einmal hat man uns sogar gesagt, sie würden sich unser Gesicht merken. Das war fast eine Drohung. Ein Land, das auf Tourismus angewiesen ist, sollte sicherstellen, dass sich die Urlauber auch wohlfühlen. Hier ist man einzig auf das Geld aus, was wir Deutschen scheinbar alle im Überfluss haben. Schön waren die geführten Ausflüge - zumindest unsere Reiseführer waren sehr nett, informativ und stellenweise auch selbstkritisch. Bleibt man in der Hotelanlage, ist dieses Hotel empfehlenswert, wenn man nicht zu hohe Ansprüche an den Service hat.
Die Zimmer gehen je nach Lage eigentlich in alle Richtungen. Wir hatten Poolblick, haben aber auch das Meer gesehen. Es gab zwei Schränke, wo genügend Platz für Sachen sein könnte, wenn Bügel vorhanden wären. Zudem ein ausreichend großes Bad mit Wanne und WC sowie extra ein WC mit Dusche. Schimmel gab es keinen, aber man sollte nicht zu genau in alle Ecken sehen. Es gab einen Toilettentisch, ein großes Bett (unter das wir lieber nicht geschaut haben), zwei Sofas, einen Fernseher (2 deutsche Programme) und eine Kühlschrankecke. Klimaanlage ist vorhanden, welche allerdings auf höherer Stufe seltsam roch. Der Balkon ist ausreichend. Ein Wäscheständer ist vorhanden. Eine Deckenlampe haben wir vermisst, aber es gab zum Glück einige Wandleuchten, auch wenn diese kaum gereicht haben, um abends zu lesen. Steckdosen gingen nicht alle (es dauerte ein wenig, bis wir herausfanden, wo wir unser Handy aufladen konnten).
Wir hatten All inklusive. Es gibt einen großen Speisesaal, eine Snack-Bar und eine Strandbar. Es wird auch ein Essen in einem italienischen bzw. tunesischen Restaurant angeboten (italienisch haben wir probiert - hat geschmeckt). Die Snack-Bar ist zum Meer hin gelegen und bietet wie der Name schon sagt Snacks ab 13 Uhr sowie Pizza. Nachmittags gab es auf der Außenterrasse noch Pfannkuchen, Kekse und Pizzastückchen. Wie schon oben zu lesen war, bringen die Kellner die Getränke an den Tisch. Die ersten Tage haben Gläser komplett gefehlt auf dem Büffet (oder waren alle), später hat man aber welche hingestellt, damit man sich wenigstens selbst mal eine Fanta/Cola/Sprit holen konnte. Bier, Wasser und Wein musste man sich immer bringen lassen (was dauern konnte - da längere Wege). Frühstück war ok, wobei für den Honig (großes Glas) eine kleine Schale zum einfüllen gefehlt hat. Tee und Kaffee konnte man sich selbst holen. Frisch gepressten Orangensaft konnte man preiswert kaufen. Es gab 2-3 Sorten Marmelade, Ei und Crepes oder ähnliches. Käse/Wurst war nicht ganz unser Geschmack (wir essen lieber kräftigen Käse und Salami). Das Essen ist wohl eher landestypisch. Die warmen Speisen mittags und abends waren schmackhaft (man sollte Verständnis haben, dass es hier kein Schweinefleisch gibt). Es gab Suppe, Huhn, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Rind und Fisch, Spagetti und Frischgegrilltes. Ansonsten noch Rohkost, Oliven, Paprika, rote Beete (lecker) und gemischte Salate (waren nicht so unseres). Salat/Gemüse zum Selbstmischen gab es eher nicht, ebenso kein richtiges Dressing. Es gab noch Obst der Saison und manchmal Eis. Der Kuchen hat meist etwas wässrig geschmeckt. Im Grunde ist aber für jeden etwas dabei. Wer von Anfang an Trinkgelder gibt, wird eventuell auch besser bedient.
Der Service war nicht wirklich zufriedenstellend. An der Rezeption hat man sich bemüht und auch Deutschkenntnisse waren vorhanden. Ein Lächeln hat man aber kaum mal erhalten. Die Poolhandtücher kosten Kaution, obwohl sie eklig und alt sind. Zumindest unsere waren schmierig von der Sonnencreme der vielen Vorgänger und auch fleckig. Ein Wechsel vor 10:30 Uhr war nicht möglich und kam man nachmittags wurde gesagt, dass ein Wechsel nachmittags ebenfalls nicht möglich ist. Die Zimmerreinigung war ok - manchmal wurden sogar schöne Handtuchgebilde (Schwäne/Herzen) gezaubert. Kaum Service gab es allerdings im Speisesaal. Frühstück war 7 - 10 Uhr. Kam man 9 Uhr fand sich kein einziger ordentlich eingedeckter Tisch. Viele Tische waren auch noch nicht abgeräumt. So ging es einem auch abends, wenn man nicht gleich 18:30 Uhr essen wollte. Blieb man an einem Tisch stehen (wo die Tischdecke noch passabel aussah) kam irgendwann ein Kellner und brachte dann Messer und Gabel (bzw. Tassen zum Frühstück). Fehlte dann immer noch meist die Serviette. Eine Dessertgabel abends bzw. Teelöffel zum Frühstück fehlten oftmals. Wenn man Glück hatte, wurde man auch nach einem Getränkewunsch gefragt. Nicht, dass die Kellner nicht gearbeitet hätten: Jeder war immer beschäftigt. Aber entweder waren sie zu wenig oder die Organisation war schlecht. Es kann ja nicht so schwierig sein, einfach ein paar Tassen mit zum Büffett zu stellen bzw. kleine Löffel in eine Schale zu legen, die man sich selbst nehmen kann. Es hat hier eindeutig auch ein Servierwagen gefehlt. Das ganze Geschirr wurde erst auf Tische an der einen Seite gestellt und auseinandergepflückt und dann per Tablett auf die andere Seite in die Küche getragen. Natürlich musste man hier auch immer aufpassen, dass man einem Kellner nicht in die Quere kam. Die Tabletts sind ja dann auch schwer. Und für den verschmutzten Tisch (und Fußboden), den einige Gäste hinterließen, konnten die Kellner eigentlich auch nichts - lecker war es aber trotzdem nicht. Kam man 7 Uhr zum Frühstück mußte man aufpassen, dass man auf dem nassen Fußboden im Speisesaal und Terrasse nicht ausrutschte, da die Reinigung scheinbar erst erfolgte kurz bevor die ersten Gäste kamen. Auf der Außenterrasse war die Bedienung gut und auch nett. In der Show-Bar gab es zwei Kellner, die uns bedient haben, der Rest hat uns einfach ignoriert, wenn wir direkt an der Bar saßen. Unser Reiseleiter war nett und man hätte ihn auch immer anrufen können, wenn man ein Problem gehabt hätte. Die Vorstellung der Ausflüge fiel allerdings etwas kurz aus (wir waren ja das erste Mal in Tunesien und hatten keinen Plan).
Die Fahrt vom Flughafen dauert ca. 1 Stunde, je nachdem wieviele Hotels angefahren werden. Das Hotel grenzt direkt an den Strand. Geschäfte, die Promenade und den Hafen mit schönen Restaurants erreicht man zu Fuß in einigen Minuten. Es gibt auch eine "Altstadt", die aus Restaurants, einem Kino, einem Aqua-Park und vielen Verkaufsständen (Basar) besteht. Der eigentliche Ort Hammamet ist ca. 10 km entfernt, wobei man dorthin mit einem Taxi fahren kann (Preis muss allerdings vorher ausgemacht werden). Ausflüge werden im Hotel angeboten (sehr schön, allerdings haben die Busse auch schon bessere Zeiten hinter sich). Aufpassen muss man im Ort, dass man nicht auf angebliche Kellner vom Hotel reinfällt, deren Bruder "zufällig" ein Geschäft im Ort hat. Ist man erst in so einem Geschäft drin, kommt man nicht wieder raus, ohne etwas gekauft zu haben. Ein Nein wird nicht akzeptiert, da viele Tunesier der Auffassung sind, die paar Euro machen einen Deutschen nicht ärmer. Die Verkäufer in Tunesien sind wirklich sehr penetrant, vor allem auf einem Basar. Auch Kutschen stehen an jeder Ecke und jeder Fahrer macht einen "Freundschaftspreis". Überall kann man mit jemandem Fotos machen. Mehr als einmal wurde uns auch Hasch angeboten. Toiletten scheinen auch nicht so wichtig zu sein. Es fehlte meist das Toilettenpapier und es roch schlecht. Von Handseife gar nicht zu sprechen (das haben wir selbst in der Türkei letztes Jahr ganz anders erlebt). In Touristenzentren ist es relativ sauber, aber eine Querstraße weiter sieht es dann in vielen Ecken aus wie auf einer Mülldeponie. Seit Erfindung von Plastik müllt sich Tunesien selbst zu - selbst unser tunesischer Reiseleiter musste dies zugeben. Übrigens sollte man sich nicht auf die "Zebrastreifen" auf den Straßen verlassen: Es hält hier niemand an. Speisen und Getränke im Hotel bzw. auch außerhalb (im Cafe oder Restaurant) sind preiswert im Vergleich zu anderen Urlaubsländern.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animateure sind im Hotel reichlich vorhanden, die zum großen Teil auch das Abendprogramm gestalten (Aufführungen, Karaoke, Bingo, Sketche). Davor gibt es für die Kinder eine Minidisko. Man kann Dart spielen, Volleyball etc. und es gibt Wassergymnastik. Am Strand kann man auch einiges machen (Katamaran, Fallschirm, Bananenboot etc.). Der Strand ist sehr feinsandig. Die Schirme und Liegen am Strand sind kostenlos, allerdings musste man Glück haben, nach 10 Uhr noch eine freie Liege zu ergattern bzw. eine, die noch relativ in Ordnung war (viele waren kaputt). Leider hatten wir ziemlichen Wellengang und auch einige Algen im Wasser, so dass Baden im Meer nicht so toll war. Ständig kommen Verkäufer von irgendwelchen Sachen vorbei. Am Strand lagen auch leider einige Exkremente von Kamelen. Der Pool ist schön groß. Die Liegewiesen sind prima (mit Schirm) und die Liegen hier sind auch größtenteils in Ordnung. Duschen sind vorhanden. Die Toiletten waren eng und nicht immer sauber (barfuß nicht zu empfehlen).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bianca |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 8 |
Liebe Bianca, Vielen Dank für die tolle Bewertung. Unsere Mitarbeiter freuen Sie sehr über die lobenden Worte. Wir freuen uns auf Ihren kommenden Aufenthalt in unserem Haus. Bis bald und Ihnen noch eine sonnige Restwoche. Ihr VINCCI team, Amel Arfaoui