Sabina Hotel & Suites

Das Hotel stammt aus den 60er Jahren, was man ihm teilweise ansieht - dies ist jedoch nicht unbedingt negativ gemeint. So wurden ein paar Elemente, wie Verbindungstueren oder Armaturen belassen und kuenden von einer goldenen, luxuriösen Zeit. Die meisten sonstigen Innenbauten und Inneneinrichtungen wurden jedoch im Laufe der Zeit erneuert, jedoch - bis auf die schöne Eingangshalle - eher nuechtern und zweckmässig. Das Hotel ist gross und weitläufig, jedoch nicht ZU gross und unuebersichtlich. Sehr positiv aufgefallen ist mir die Sauberkeit sowohl der öffentlichen Bereiche, als auch in den Zimmern, uebertrifft z.T. deutsche Standards. Bemerkenswert ist die einheitliche Zusammensetzung der Gäste: Fast ausschliesslich Deutsche, ich habe nur 2x während meines Aufenthalts eine andere Sprache (1x spanisch, 1xfranzösisch) von anderen Gästen gehört. Darueber hinaus sind UEBER 90% der Gäste im Rentenalter. Familien mit juengeren Kindern einerseits und 15-50jährige, die Wert auf Action/Party legen andererseits, wuerde ich dieses Hotel absolut nicht empfehlen, hier wuerde man nicht gluecklich werden. Fuer Gäste juengeren Alters, welche eine ruhige Kugel schieben und hauptsächlich am Pool faulenzen/relaxen wollen, könnte es dennoch die richtige Wahl sein.

Habe Doppelzimmer als Alleinreisender gebucht. Ein grosses Manko des Hotels ist, dass es in Bezug auf die Lage/Aussicht keine wirklich guten Zimmer gibt, dies könnte Vielbalkonnutzer vor ein Problem stellen: Katastrophal sind die westlich gelegenen Zimmer mit Aussicht auf einen schäbigen Innenhof bzw. die sehr belebte und laute Einkaufsstrasse (Achtung, hier liegen viele der Einzelzimmer). Nicht viel besser sind die östlich gelegenen Zimmer - diese haben zwar mit direktem Meerblick die beste Aussicht, liegen jedoch auch direkt ueber dem Poolbereich und verfuegen somit ueber keinerlei Privatsphäre. Viele der Poolnutzer mustern die Leute auf den Balkonen ungeniert, sogar beim Umziehen! Ich hatte ein Zimmer im Nordtrakt. Sowohl die nördlich als auch suedlich ausgerichteten Zimmer liegen an mässig frequentierten Nebenstrassen. Jedoch gibt es auch hier Bars und andere Geschäfte, also auch nicht sehr ruhig. Die gegenueber liegenden Häuserfluchten sind zudem jeweils sehr hoch und lassen eher selten Licht an die Balkone, somit kann es abends schnell kuehl werden.Insgesamt sind die suedlich gelegenen Hotelzimmer noch am Besten. Die Zimmer sind funktionalistisch eingerichtet und nicht 4 Sternen (sondern 3 Sternen) wuerdig. Alks Bettbezug dient eine Filzdecke, die ich immer mit spitzen Fingern entfernen musste. Nur 1 kleiner Stuhl im Doppelzimmer vorhanden, was mich als Einzelnutzer zwar nicht störte, jedoch schon äusserst duerftig ist. Balkon ist auch relativ klein und zudem unguenstig geschnitten, man kann sich kaum genuesslich breitmachen. Badezimmer war von der Grösse ok und von der Optik her ansprechend jedoch mit einer Ausnahme - das Wannenbad mit Duschvorrichtung fand ich schäbig und veraltet. Hier könnte man mal zeitgemässe Duschkabinen anbringen oder zumindest eine Renovierung durchfuehren. Bin zum Duschen immer in die modernen Kabinen des Innenpools gegangen. Gut und 4 Sternen entsprechend waren der Kuehlschrank fuer Kaltgetränke (der allerdings schon relativ klein war und der moderne TV. Nichts sagen kann ich zu Klimaanlage, da nicht genutzt.

Habe Halbpension gebucht. Ganz klar: Nicht 4-Sterne wuerdig, sondern eher 3 Sterne. Die Kueche ist sehr gutbuergerlich-deutschlastig, es finden sich nur vereinzelt spanische Spezialitäten, was aber wohl an der Zielgruppe des Hotels liegt, die wohl eher gern auf Gewohntes zurueckgreifen. So manche Produkte (z.B. Croissants, Nutellaersatz, Fruehlingsrollen, gek. Schinken) waren minderwertig ueber eklig bis ungeniessbar. Natuerlich gab es auch Highlights - der sonntägliche Sekt, die leckere Barbecue-Sauce und vor allem die perfekt (wirklich perfekt) gebratenen Spiegeleier, jedoch leider nur vereinzelt und deutlich weniger als in anderen Hotels. Wie in vielen anderen Hotels auch wurden zahlreiche Speisen unzureichend gewuerzt, wahrscheinlich um gesundheitlichen Rechtsstreitigkeiten bei gut gewuerzten Speisen (Bluthochdruck etc.) vorzubeugen. Vor allem bei den gemischten Salaten musste am Tisch tuechtig nachgesalzen werden. Die Plätze im Restaurant sind ausreichend, die Fläche angemessen, jedoch fehlt dem Raum leider etwas Atmosphäre, er wirkt sehr nuechtern. Insgesamt war das Fruehstueck sehr duerftig, das Abendessen hatte sowohl von der Auswahl als auch von der Speisenqualität das höhere Niveau.

Personal sowohl an der Rezeption als auch im Restaurant zwar durchweg freundlich, aber nicht unbedingt zuvorkommend. Man ist grösstenteils auf die betagte Stammkundschaft eingestellt, die ja eine sichere Bank ist. Grösstenteils deutschsprachig. Auf Fragen und Beschwerden wird an der Rezeption erfreulicherweise durchweg ohne Diskussionen eingegangen. Meine Meldung, dass das TV-Gerät kaputt ist, wurde aufgenommen und nach angemessener Zeit behoben. Sehr herzlich und immer ein Lächeln auf den Lippen und auch auf gute zeitliche Abstimmung bedacht sind die Damen der Zimmerreinigung. Reinigung top, es wird sogar gelueftet und umherliegende Kleidungsstuecke werden sauber zusammengelegt. Hier bereue ich es nachträglich kein Trinkgeld gegeben zu haben, die beiden hätten es verdient! Nicht besonders kundenorientiert ist man an der Bar. Die Getränkebestellung wurde mit eisiger Mine aufgenommen und es wurde mir nicht angeboten, diese an meinen Liegestuhl zu bringen. Nach dieser unerfreulichen Begegnung habe ich die Bar nur noch betreten, um zum Poolbereich zu kommen.

Das Hotel befindet sich im alten Bauteil von Cala Millor, also deutlich nördlich der neuen Bettenburgen und ist westlich von der Einkaufspassage, nördlich und suedlich von kleinen Nebenstrassen und östlich vom Strand (fast direkter Zugang vom Poolbereich aus, 5 Meter ueber den Kuestenboulevard und schon ist man am weiss-sandigen Traumstrand - der allerdings wohl nicht ganz naturbelassen ist - angekommen) eingerahmt. Bis zum Flughafen ist es ca. 1 Stunde, bei unguenstigen Transferbedingungen (wenn man wie ich der vorletzte ist, der abgeladen wird) kann es sich bis zu 2 Stunden hinziehen. Fuer Unternehmungslustige empfiehlt sich sicher ein Mietwagen, da das Unterhaltungsangebot vor Ort nicht so grosszuegig ist. Ausflugstipps: Die Burg Punta de n'Amer (ca. 30 min. zu Fuss) ist einen Ausflug wert, die Barszene vor Ort ist sehr gut, vor allem die Strandbars und die englischen Bars - nicht so niveaulos wie anderswo auf Mallorca, mit sehr moderaten Preisen und toller Atmosphäre. Diese Ausfluege kann man sich sparen: Der Autosafari Zoo im suedlich von Cala Millor gelegenen Sa Coma ist die reinste Abzocke - 17 € pro Person und nach 10 Min. ist die Tour schon zu Ende - wobei der Park nur eine Handvoll von Tieren beherbergt. Einen Tretbootverleih habe ich, anders als angekuendigt in Cala Millor vergeblich gesucht. Einen richtig grossen Supermarkt gibt es in Cala Millor nicht, nur ein paar winzige Euro-Spars und einen mittelgrossen, schlecht sortierten Eroski. In Sa Coma gibt es jedoch einen Hypermarkt - eine Busfahrt dorthin lohnt sich, wenn man mit Getränken Selbstversorger ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Aussen-Poolbereich mit Whirlpool ist nett und entspricht der Grösse des Hotels, es gab immer ausreichend Liegemöglichkeiten und auch die Grösse des Pools ist gut. Auch die Liegen waren in Ordnung. Als sehr angenehm habe ich es gefunden, dass es (in der 1. Hoteletage) einen separaten Innenpool mit Whirlpool gibt. Hier gibt es auch moderne Duschen fuer diejenigen, denen die Wannendusche im Bad ihrer Zimmer zu schmuddelig ist. Grosse, geräumige Liegeterasse mit guten, modernen Liegemöglichkeiten. Obwohl ich auf einen Relax-Urlaub eingestellt war, war mir das Hotel dann fast schon zu ruhig, aber man ist eben voll auf's Stammpublikum eingestellt. Fuer das ganze Hotel gibt es nur einen Animatuer, aber der ist schon unterfordert, weil seitens der UE-70 Gäste keinerlei Drang zu Aktivismus besteht. Nachdem einmal eine Veranstaltung mangels Teilnehmerzahl nicht zustandekam und ein anderes Mal der Animateur lieber auf seiner Finca war, anstatt seiner Arbeit nachzukommen (was ich als Frechheit empfand, da das Programm weiterhin aushing und man fuer mich an der Rezeption nur ein muedes Achselzucken - ohne Entschuldigung, ohne Entschädigung - uebrig hatte, uebrigens das einzige Mal, als mir die Rezeption negativ auffiel) beschloss, ich meine Freizeitgestaltung in die eigene Hand zu nehmen, was mir auch ohne Muehe gelang.