Safari Island Maldives

Ich denke, man sollte hier einmal mit den bisherigen Bewertungen und einigen Mythen aufräumen. Ich habe im Vorfeld sehr viele der Bewertungen gelesen und mir dann auf Basis dessen ein eigenes Bild gemacht. Ja, es sind viele Chinesen dort. Und ja, sie sind zum Personal leider sehr unhöflich und unfreundlich - entweder aus Mangel an Respekt oder aus Mangel an Englischkenntnissen - ich sehe es in der Verantwortung eines Reisenden, sich in der Landessprache oder einer international anerkannten Sprache unterhalten zu können, wenn ich wohin fliege. Was sie dort treiben, ist mir persönlich ein Mirakel, denn sie schwimmen nicht, schnorcheln nicht, gehen nicht in die Sonne, sitzen abends nicht an der Bar, außer für exzessive W-Lan Sessions (da man ja im Urlaub sonst nichts zu tun hat). Aber dass die Asiaten für mich als Gast dort störend waren, kann ich nicht sagen. Am Buffet sind sie mühsam, ihre Essenskultur sei dahin gestellt, aber da kenne ich genügend andere Nationen, die sich am Buffet auch anstrengend verhalten. Dass das Personal unfreundlich ist, stimmt schlicht und ergreifend nicht. Es gilt, wie so oft im Leben: Wie man in den Wald hineinruft,... Wenn man von "Bitte" und "Danke" und aufrichtigem Interesse absieht, nur weil man tausende von Euro hingeblättert hat, dann zeugt das für mich einfach von einer schlechten Kinderstube. Das ist ein Grundgesetz der Zwischenmenschlichkeit, und keine Frage des Geldes. Zu uns waren alle Mitarbeiter äußerst freundlich, interessiert und höflich. Aber wenn ich den ganzen Tag 80% Asiaten um mich habe, die einfach nur patzig und mühsam sind (zum Personal, NICHT zum Gast), dann scheint mir einfach nicht am laufenden Band die Sonne aus dem Allerwertesten. Das Essen ist schlecht? Nein. Ist es nicht. Kommt immer darauf an, was man für Anforderungen hat. Es ist nicht die beste Küche aller Zeiten, aber durchwegs passabel mit Abwechslung und gut bemüht. Ameisen am Zimmer? Kakerlaken? Also, nicht bei uns. Es wurde zweimal am Tag sauber durchgewischt und wenn mal eine Ameise über den Balkon läuft - wem das zuwider ist, der sollte schlichtweg nicht auf eine Insel fahren, bitte zu Hause bleiben. Dass der Roomboy nicht zweimal täglich eine Generalreinigung durchführt, ist nachvollziehbar. Es werden zweimal täglich die Handtücher und Badetücher getauscht, durchgewischt, die Sanitärräume gereinigt. Es wird das Bettzeug nach angemessener Zeit getauscht. Was soll's denn noch sein und wie sieht's denn bei euch daheim so aus? Wer Negativpunkte verleiht, weil nicht jeden Tag irgendein Vieh aus einem Handtuch geformt wurde oder das Ei nicht ausreichend vorgesalzen wurde und ein Blütenblatt auf den Balkon fällt, ganz ehrlich: er möge daheim bleiben, er wird den Hals niemals und nirgends voll bekommen. Safari Island ist eine wunderbare, traumhafte Perle der Malediven mit allem, was dazu gehört, und mehr: denn die Bootssafari mit dem Dhoni ist ein einzigartiges Erlebnis, das man unbedingt gemacht haben muss. Abseits davon ist das Hausriff eines der mit Abstand schönsten, das ich je gesehen habe, mit einer natürlichen Vielfalt an Fischen und Meeresbewohnern, da konnten weder Kuramathi noch Veligandu mithalten. Als kritische Reisende und mit nunmehr dem dritten Malediven-Aufenthalt hinter mir, darf ich dieses Hotel aus ganzem Herzen empfehlen, wenn man über ein Grundmaß an Kinderstube verfügt und ein wenig Flexibilität und Toleranz mit sich trägt. Nutzt die Dhoni-Boote für Herzenswünsche!

Wir hatten einen Beach Bungalow an der Riff-Seite und waren darüber mehr als Glücklich. Zimmernummer 128, mit Abstand der schönste. Man muss ehrlich sagen, an anderer Stelle, wo Sand schon abgeschwemmt ist und die Sandsäcke durchlugen, wäre der Urlaub ein anderer gewesen. Aber da, wo wir waren - tip top! Zimmer ausreichend, Balkon OK, liegen sehr bequem und insofern keine Meckereien. Schade, dass es kein Outdoor-Badezimmer gibt, aber das soll bitte keine Anforderung sein. Die meiste Zeit will ich ohnehin außerhalb des Zimmers verbringen. Was Gäste an den Semi-Water-Villas finden, weiß ich nicht. Das ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Kein eigener Strand vorm Bungi, man muss sich irgendwo in die Lagune legen, und der Wasserzutritt auf der anderen Seite des Bungis ist in meinen Augen eher unattraktiv. Dann entweder das eine oder das andere, aber Semi? Kein Anreiz in meinen Augen.

Das Essen hat hervorragend gepasst. Wie schon geschrieben, nicht die allerbeste Küche aller Zeiten, aber alles hat gut geschmeckt, die Auswahl (selbst für mich als Vegetarierin, die auch keinen Fisch ist) war tadellos und was nicht würzig genug war, kann man ja in Eigenregie nachwürzen.

Wie schon eingangs geschrieben, war das Personal zu uns sehr freundlich, weil auch wir zu ihnen freundlich waren. Völlig unabhängig von einem gewissen Trinkgeld, das man im eigenen Ermessen gibt oder nicht. Die große Devise: Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück.

Die Insel ist klein und beschaulich, hat aber etwas ganz Besonderes durch die eigene Lagune und das ganz herausragende Hausriff.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auf die Idee in einen Pool zu gehen, wenn ich den Indischen Ozean vor der Zimmertüre habe, komme ich nicht, aber der ist mir ganz ordentlich erschienen. Unterhaltung für so eine kleine Insel und ein vergleichsweise undankbares Publikum (Bar war gähnend leer, die meiste Zeit) war wirklich tapfer - manchmal Live-Musik, manchmal DJ, manchmal Krabbenrennen, alles da. Sport, ja, also ist gegeben. Das kleine Gym hätte man hübscher gestalten können, es mieft, es gibt keine Handtücher und keine Wasserflaschen und ein Desinfektionsspray für die alten Geräte wäre auch mal eine Idee gewesen. Aber für die kleine Gästeanzahl - was soll man da groß machen.