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Harald & Astrid (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2006 • 2 Wochen • Strand
Massentourismus ohne Erholung
3,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Dieses Hotel wurde uns von unserem Reisebüro besonders empfohlen und wir haben es gebucht, obwohl wir eigentlich von solch großen Häusern immer Abstand genommen haben. Gleich der erste Tag im Hotel hat uns aber gezeigt, dass dies überhaupt nicht unseren Vorstellungen von einem erholsamen Urlaub entsprach: Lärm bis spät in die Nacht und Menschenmassen, für die die eigentlich große und sehr schön angelegte Aussenanlage einfach nicht ausreichend war. Es gibt drei große Häuser mit jeweils 7 Etagen. Die Balkons haben alle seitlichen Mehrblick. Die Zimmer sind sehr einfach eingerichtet aber sauber. Wir hatten AI gebucht. Unser Urlaub begann damit, dass wir um ca. 0.30 Uhr im Hotel ankamen, nachdem wir erst eine Stunde am Einreiseschalter im Flughafen und dann noch eine Stunde am Flughafen im Bus verbracht haben, um auf weitere Mitfahrer zu warten. Das Sahara Beach ist nur ca. 5 Min. vom Flughafen entfernt. Endlich im Hotel angekommen, 2 übermüdete Kinder im Schlepptau, hatte die Hotelleitung nichts Besseres zu tun, als uns noch mit Formalitäten aufzuhalten. Wir mussten für jedes Familienmitglied einen Fragebogen ausfüllen. Dies hätte sicherlich im Hinblick auf müde und weinende Kinder auch noch am nächsten Morgen erledigt werden können. Zumal die All-Inklusive-Karte und der Safe ja auch erst am nächsten Tag erhältlich waren. Hierbei ist uns negativ aufgefallen, dass man von einer Rezeption zur anderen geschickt wird. Es muss doch in solch einem großen Haus möglich sein, an jeder Rezeption alles erledigen zu können. Eine Tortur waren die langen Gänge in den „Katakomben“ zwischen den Hotelblöcken. Dort hatten sich die einzelnen Händler positioniert und auch diejenigen, die ihre Ausflüge verkaufen wollten. Das hatte zur Folge, dass man mindestens 6mal am Tag, wenn man zwangsläufig zu den Mahlzeiten dort vorbei musste, um zum Restaurant zu kommen, von allen Seiten angesprochen wurde. Das war total lästig und nervig. Außerdem musste man sich durch die Menschenmassen schieben – von Erholung und Urlaub keine Spur. Der größte Teil der Gäste bestand aus Engländern, die sich sowas von daneben benommen haben, dass einem schlecht werden konnte. Beim Betreten unserer zwei Doppelzimmer dann gleich eine Enttäuschung: In dem einen Zimmer funktionierte die Klimaanlage gar nicht, in dem anderen Zimmer nur eingeschränkt. Wir haben das dann reklamiert. Die eine Klimaanlage funktionierte dann am nächsten Tag; um die andere hat man sich nicht gekümmert, sie pustete ja etwas, wenn auch warm…. Ein weiterer Schwachpunkt war der Zustand der Toiletten in den Eingangsbereichen und den Bars: Entweder ließen sich die Türen nicht schließen oder es war kein Toilettensitz vorhanden, die Spülung funktionierte nicht, oder es gab kein Toilettenpapier. Als sehr störend haben wir auch den ständigen Fluglärm empfunden, da aufgrund der Nähe zum Flughafen die Flugzeuge beinahe direkt neben dem Hotel starteten und landeten. Ebenso war oft bis spät in die Nacht laute Discomusik zu hören und grölende Gäste. Alles in allem war dies der schlechteste Urlaub, den wir bisher hatten. Wir haben uns fast täglich geärgert. Von Erholung und Entspannung keine Spur. Wir können weder Neckermann noch Iberostar weiterempfehlen. Wir gehören eigentlich nicht zu der Sorte Urlauber, die über alles was zu meckern haben. Wir haben uns in unseren bisherigen Urlauben noch nie dazu veranlasst gefühlt, uns über irgendetwas zu beschweren. Wir sind uns sehr wohl darüber bewußt, dass in einem anderen Land andere Sitten herrschen, denen man sich bis zu einem gewissen Grad anpassen muss. Allerdings ist dies nicht unser erster Urlaub in einem südlichen oder afrikanischen Land und wir haben daher einige Vergleichsmöglichkeiten. So "abgefertigt" wie diesmal haben wir uns bisher noch nicht gefühlt.


Zimmer
  • Eher gut
  • Wie schon erwähnt, sind die Zimmer sehr einfach ausgestattet. Außer der sehr wichtigen Klimaanlage (wenn sie denn funktioniert) und dem Balkon gibt es keine besondere Ausstattung. Sie waren aber sauber, hatten im Bad eine Badewanne, aber keinen Fön. Allerdings sind die Zimmer sehr hellhörig. Wir hatten ein Familienzimmer gebucht, das aus zwei Doppelzimmern mit Verbindungstür bestand. Das war sehr praktisch, weil man somit auch gleich zwei Bäder hatte.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Im Restaurant herrschte die reinste Massenabfertigung. Lieblos wurde das Essen in großen Behältern hingestellt. Wenn einer leer war, wurde ein neuer „hingeschmissen“. Keinerlei Dekoration. Massenfütterung in einer Jugendherberge sieht auch so aus. Das Kinderbüffet war ein Witz. Dort stand dasselbe Essen, wie an dem anderen Büffet auch. Da es immer das gleiche vor Öl triefende Essen war, das einem spätestens nach einer Woche zu den Ohren rauskam, haben wir dann die Möglichkeit genutzt, uns Nudeln oder Pizza an zwei separaten Ständen zu holen. Dort musste man aber sehr lange in der Schlange stehen, da viele Gäste diese Alternative nutzten. Die Tische waren im Übrigen so eng gestellt, dass man mit den Stuhllehnen des Nachbartisches zusammenstieß. Jeder Kellner hatte eine bestimmte Anzahl an Tischen, für die er zuständig war. Unser Kellner hatte zweimal seinen freien Tag und wir wurden nicht bedient, weil sich keiner der anderen Kellner zuständig fühlte. Erst als wir es dann schafften, einen anderen Kellner auf uns aufmerksam zu machen, der schon x-mal an uns vorbeigelaufen war, ohne zu bemerken, dass wir immer noch keine Getränke hatten, wurden dann auch wir, wenn auch ziemlich widerwillig, bedient. Die Sauberkeit ließ auch sehr zu wünschen übrig. Essensreste vom Vortag lagen noch auf dem Fußboden und an dem Geschirr hat man auch häufig noch getrocknete Essensreste finden können. Die Gläser sahen auch unappetitlich und sehr fleckig aus. Auch an den Bars im Aussenbereich haben sich die Mitarbeiter lässig unterhalten, während die Gäste Schlange gestanden haben. Kinder wurden hierbei gerne einmal übersehen. Unsere Tochter hat sich als Snack an einer Bar einen Hamburger geholt. Sie zeigte ihn uns und wir stellten fest, dass man ihr nur ein Brötchen mit Frikadelle ohne die sonst übliche Tomate und den Salat gegeben hatte. Ich bin dann mit dem Hamburger nochmal zur Theke gegangen, worauf die dortige Bedienung sehr gereizt reagiert hat und den Hamburger so mit Salatblättern vollgestopft hat, dass sie an allen Seiten herausfielen. Nach dem Motto „hoffentlich kriegst du jetzt den Hals voll“. Überhaupt hatte man als All-Inklusive-Gast das Gefühl, man wäre ein „Schnorrer“.


    Service
  • Schlecht
  • Das Personal im Hotel war größtenteils, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, sehr unfreundlich. Die Freundlichkeit musste man sich sowieso mit Trinkgeld erkaufen. Dann funktionierte alles schon etwas besser. Man hatte das Gefühl, man stört. Dies haben wir deutlich erfahren müssen, als wir einmal mittags von einem Ausflug zurückkehrten und feststellen mussten, dass es nicht möglich war, noch eine Liege zu bekommen. Wir sind dann zur Rezeption gegangen, um uns darüber zu beschweren, denn es kann ja nicht sein, dass man sich bei so einer teuren Reise mit dem Handtuch auf die Wiese legen muss. Außerdem muss das Hotel unserer Meinung nach für so viele Gäste auch entsprechend viele Liegen bereithalten. Nachdem wir den Mitarbeiter an der Rezeption angesprochen hatten, hielt dieser es nicht für nötig, seine Zeitungslektüre zu unterbrechen und sich um uns und unser Anliegen zu kümmern. Er empfahl uns noch frech, wir könnten uns ja bei Neckermann beschweren. Das hatten wir ja ursprünglich auch vor, unser Reiseleiter war aber nicht da. Erst als wir dann den Mann an der Rezeption aufforderten, seine Zeitungslektüre zu unterbrechen und uns anzusehen, während wir mit ihm sprechen und ihm gedroht haben, uns nicht an Neckermann, sondern an seinen direkten Vorgesetzten und an Iberostar zu wenden, wurde er auf einmal freundlicher und versuchte, uns zu helfen. Unser Reiseleiter, der inzwischen wieder aufgetaucht war, beobachtete die Angelegenheit von seinem nahegelegenen Schreibtisch aus, hielt es aber nicht für nötig, sich einzuschalten. Schon beim Begrüßungstreffen mit dem Reiseleiter ging es lediglich um Ausflüge. Wichtige Informationen rund um das Hotel mussten im Nachhinein erfragt werden. Seine Auskünfte hierzu waren dann meistens noch ungenau oder völlig falsch. Im Verlauf des Aufenthaltes stellte sich dann heraus, dass er es nicht für nötig hielt, Urlauber zu grüßen (wie er sagte, könne er sich ja nicht jeden merken…). Selbst wenn man sich an seinem Arbeitsplatz aufhielt und er dazu kam, tat er so, als sei man gar nicht anwesend. Was uns weiterhin sehr gestört hat, war die lästige Angelegenheit mit dem Reservieren der Liegen. Urlaub beinhaltet für uns auch das Ausschlafen, soweit das bei dem hellhörigen Hotel und dem Fluglärm möglich ist. Wir haben aber schnell feststellen müssen, dass es unverschämte Leute gibt (vornehmlich Engländer), die bereits um kurz nach 6.00 Uhr morgens mit einer Tasse Kaffee in der Hand und ihren Handtüchern die Liegen am Pool reservieren. Da man aber vor allem mit Kindern darauf angewiesen ist, Liegen mit Sonnenschirm zu bekommen, hat man keine andere Wahl, als diesen Irrsinn mitzumachen und sich einen Wecker zu stellen, um Liegen für die Familie zu reservieren. Die Hotelleitung war nicht in der Lage, dies zu unterbinden. Es waren zwar Aufpasser eingeteilt, die die Gäste mit Walkie-Talkies verfolgten und beobachteten (sehr affig), aber nur wenn derjenige das Handtuch hinlegte und dann wegging, wurde es wieder entfernt. Wenn der Gast auf der Liege sitzenblieb, bis um 07.00 Uhr die Auflagen für die Liegen ausgeteilt wurden, war die Sache in Ordnung. Auch hier hat sich gezeigt, dass die Anlage der Masse der Besucher überhaupt nicht gewachsen ist. Man lag dicht an dicht. Ein überfülltes Schwimmbad zu Hause hat ungefähr den selben Charme und ist billiger zu haben.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel hat eine hervorragende Lage am Strand. Man braucht nur durch die Anlage zu gehen und ist am feinsandigen relativ sauberen Strand. Direkt vor dem Hotel konnte man mit dem Bus oder der Bimmelbahn zu benachbarten Ortschaften (Monastir oder Sousse) fahren. Einkaufsmöglichkeiten gibt es direkt im Hotel, allerdings auch sehr teuer.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Eine herbe Enttäuschung erlebten dann unserer Kinder: Sie hatte sich sehr auf den Kinderclub gefreut, da sie bei unserem letzten Urlaub auf Kos mit den Alltours-Animateuren sehr viel Spaß hatten. Die kannten alle Kinder beim Namen und riefen schon von weitem, wenn sie sie sahen. Es ist schon logisch, dass man bei der großen Anzahl der Kinder in so einem Hotel nicht alle beim Namen kennen kann, aber sie wenigstens mal anzusprechen, wenn man sie trifft, kann doch eigentlich schon erwartet werden...Diese Animateure im Sahara Beach Hotel hatten die Kinder während des Begrüßungstreffens abgeholt und in den Raum des Kinderclubs mitgenommen. Als wir sie dann dort abholten, stellten wir fest, dass es sich hierbei bestenfalls um eine „Kinderaufbewahrungs-möglichkeit“ handelte und so hatten es auch unsere beiden Kinder empfunden. Außerdem haben die Animateure sich keinerlei Mühe gegeben, die Kinder kennenzulernen und sie anzusprechen, wenn sie ihnen begegnet sind. Sie gingen nur grußlos an den Kindern vorbei, ohne sie zu beachten. Kinderanimation fand im Grunde genommen zumindest tagsüber gar nicht statt. Abends wurden immer die gleichen Lieder gespielt, und zwar in englischer Sprache, so dass es für unsere Kinder absolut uninteressant war.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juli 2006
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Harald & Astrid
    Alter:36-40
    Bewertungen:1