- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wer an diesem Hotel noch ’was zu meckern hat, dem kann man nicht mehr helfen. Sicherlich lässt sich, wenn man mit der Lupe über den Boden kriecht, irgendwo noch ein Staubkörnchen entdecken oder, wenn man den ganzen Tag nur damit verbringt, nach Fehlern zu suchen, das sprichwörtliche „Haar in der Suppe“ finden. Aber wer so an seinen Urlaub herangeht, sollte sich ’mal fragen, ob er nicht an andere Ansprüche stellt, die er selbst nur schwerlich zu erfüllen in der Lage ist. Wir waren jetzt, nach August/September 2010, zum zweiten (und bestimmt nicht zum letzten) Mal dort, und ich kann nur sagen: Es ist wirklich ein fantastisches Resort, mit vorbildlichem Service sowie toller Verpflegung, und insbesondere ideal für tauchende Eltern (Wo bekommt man im Mittelmeerraum sonst schon einen kilometerlangen Sandstrand für den Nachwuchs und eine Tauchbasis für die Erwachsenen direkt in derselben Anlage?). Aber auch wer ohne Kinder reist, wird sich hier wohl fühlen: Der ganze Bereich ist so riesig, dass man jederzeit problemlos ruhige Ecken ohne infantile Geräuschkulisse findet, alles (also auch Pools, Restaurants etc.) ist derart häufig vorhanden, dass man sich (ohne dass uns als Familie dieses als Einschränkung aufgefallen wäre) den Luxus leisten kann, einen Teil davon nur für Erwachsene vorzuhalten. Positiv aufgefallen ist uns auch die für südliche Gefilde ungewohnte Sauberkeit des gesamten Areals, angefangen von den Zimmern über die Restaurants bis hin zur Parkanlage und den Stränden. Wenn man das Hotel direkt (die Sani-Reservierungschefin Sophia hat eine deutsche Mutter und spricht daher fließend deutsch) bucht und sich selbst einen dazu passenden Flug sucht, kann man etliche hundert Euro im Vergleich zur Buchung über einen Reiseveranstalter sparen. Ab 7 Tagen Aufenthalt bietet das Hotel zudem einen kostenlosen Transfer vom/zum Flughafen Thessaloniki per Taxi an, die Fahrt dauert ungefähr 45 Minuten, so dass man bereits knapp eine Stunde nach Landung den Begrüßungssekt im Hotel genießen kann, während die Pauschalurlauber noch immer am Flughafen auf die letzten Mitfahrer warten. Und „Wiederholungstäter“ (als solcher gilt man ab dem zweiten Urlaub) erhalten zusätzlich 10 % Rabatt auf Unterkunft sowie alle Speisen und Getränke.
Vielleicht das einzige Manko des Hotels: Die Standardzimmer sind, gemessen am sonstigen Niveau des Hotels, etwas klein geraten, da würde man in dieser Kategorie einfach ein wenig mehr erwarten. Objektiv betrachtet sind sie aber völlig ausreichend, auch mit drei Personen kam nie Enge auf. Das Bad ist recht geräumig, hat eine vernünftige Duschkabine und bietet durch ein (mit einer Jalousie verdunkelbares) Fenster zum Zimmer sogar Tageslicht. Wem das nicht reicht, kann natürlich zu einem entsprechend höheren Preis auch größere Zimmer mieten. Obwohl ich den Zustand des Raumes als auch des Mobiliars als sehr gut bezeichnen würde, hat man bereits wieder begonnen, die Zimmer reihum zu renovieren, wobei man auch das einzige in meinen Augen noch fehlende Detail (eine Wäscheleine auf dem Balkon) ergänzt hat. Ansonsten haben wir bei der Zimmerausstattung nichts vermisst, es gibt Flachbildfernseher (mit drei deutschen sowie unzähligen englischen, französischen, russischen bzw. griechischen Programmen) und DVD-Player, eine Mini-Bar (mit genügendem Platz für eigene Getränke), einen Heißwasserbereiter zum Teekochen, einen kostenlosen Safe, einen richtigen Föhn und Duschgel bzw. Shampoo in ausreichender Menge. Auch die regulierbare Klimaanlage tut genau das, was man von ihr erwartet. Am Zimmerservice gibt es ebenfalls aus meiner Sicht nichts zu bemängeln, selbst wenn man zu den üblichen Reinigungszeiten das Zimmer blockiert, wird der Raum noch während des Abendessens gereinigt. Sonderwünsche wie z.B. ein zusätzlicher Balkonstuhl, weichere Kopfkissen o. dgl. wurden umgehend erfüllt. Tipp: Wer von seiner Terrasse unmittelbaren (d.h. keine 10 m entfernten) Zugang zum (Bousoulas-)Strand möchte, erkundige sich nach den Zimmern mit den Nummern B49 bis B67 oder den ungeraden Nummern zwischen B117 und B141.
Die Verpflegung war sowohl vor zwei Jahren als auch jetzt einfach spitze! Woher die hier mehrfach bemängelte, lediglich im kurzen Zeitraum Ende September/Anfang Oktober 2010 aufgetretene „Restaurantkatastrophe“ resultierte (wir waren damals ca. einen Monat früher dort, und da war alles genauso tadellos wie in diesem Jahr), kann ich nicht nachvollziehen, mir scheint, dass es sich wohl nur um einen einmaligen „Unfall“ im Zusammenhang mit dem Versuch eines AI-Angebotes handelte, aus dem man, wie die nachfolgenden Bewertungen aus dem Jahr 2011 zeigen, offensichtlich gelernt hat. Das Essen ist ausgesprochen vielfältig, geschmackvoll und abwechslungsreich, stets gibt es neben internationalen Gerichten auch griechische, zudem veranstaltet man regelmäßig Themenabende (chinesisch, italienisch etc.). Sämtliche Buffets werden immer bis zur letzten Minute wieder vollständig aufgefüllt (wenn etwas fehlt, ist es nicht etwa ausgegangen, sondern die entsprechende Platte wird nur gerade in der Küche wieder komplettiert, also einfach ’mal zwei Minuten warten). Achtung: Bloß keine Vollpension buchen, wir sind schon bei Halbpension fast geplatzt! Im Hotel selbst gibt es zwei Buffetrestaurants, das „Poseidon Restaurant“ und das (weil erst für Kinder ab 12 Jahren) etwas ruhigere „Veranda Restaurant“ mit weitgehend gleichem Angebot sowie mehrere Bars. Zudem kann man sein Frühstück auch unter freiem Himmel direkt am Strand in der „Ammos Beach Bar“ einnehmen. Ein drittes, ebenfalls empfehlenswertes Buffetrestaurant, das „Olympos Restaurant“ (was so heißt, weil man bei gutem Wetter von der dortigen Terrasse einen fantastischen Blick auf den am Festland gegenüber liegenden Olymp hat), befindet sich im Sani Beach Club. Alle drei Restaurants sind rauchfrei. Nota bene: Es ist zwar richtig, dass im Sani Resort auch eine Menge russischer Gäste logieren, sie sind mir hier bezüglich ihrer Tischmanieren aber nie derart negativ aufgefallen, wie es so häufig in Kritiken anderer Hotels berichtet wird. Neben den drei Büffetrestaurants hat man außerdem die Möglichkeit, im Rahmen des „Dine Around Programms“ sein Abendessen auch in einer der vielen kleinen Tavernen, die über das ganze Resort verstreut sind, einzunehmen. Dort bekommt man entweder ein drei- bis viergängiges Menu ohne Aufpreis oder kann unter Anrechnung des Hotelessens (15.- Euro für Erwachsene, 7,50 Euro für Kinder) à la carte speisen. Tipp: Kleine, typisch griechische Gerichte findet man übrigens zu recht moderaten Preisen in der (allerdings nicht zum Ressort gehörenden) Taverne von „Barba Jorgis“ (zu deutsch „Onkel Georg“) auf dem Campingplatz.
Das gesamte Personal ist stets freundlich, zuvorkommend und rund um die Uhr bemüht, einem jeden Wunsch zu erfüllen. Allerdings ist es dabei sehr zurückhaltend, man muss sich also schon trauen, seine Fragen und Begehrlichkeiten zu artikulieren. Bis auf ganz wenige (z.B. die Putzfrauen) sprechen alle Bediensteten Englisch, viele sogar Deutsch. Achtung: In den Restaurants gilt zum Abendessen ein gewisser Dresscode. Niemand erwartet Schlips und Kragen oder Abendkleid, aber wer statt in halbwegs vernünftiger Kleidung in kurzen Hosen, mit Strandklamotten oder Badeschlappen erscheint, darf sich nicht wundern, wenn die Angestellten heimlich die Nase rümpfen und einen dann vielleicht nicht ganz so hofieren wie sonst. Bekanntlich schallt es aus dem Wald heraus, wie man in ihn hinein ruft - das ist in Griechenland nicht anders als bei uns zuhause. Selbstverständlich passieren wie überall, wo Menschen arbeiten, auch ’mal Fehler (im Herbst, wenn alles seit Monaten eingespielt ist, natürlich seltener als zu Beginn der Saison), aber diese wurden immer sofort in nachahmenswerter Weise ausgebügelt. Offensichtlich ist man in der gesamten Anlage weit mehr darauf bedacht, dass der Gast sich wohl fühlt und demzufolge im nächsten Jahr wiederkommt, als schnellen Reibach zu machen. Tipp für Eltern mit Kleinkindern: Am Hauptstrand, direkt neben der Ammos Bar, gibt es den „Babewatch Babysitting Service“, wo man, wenn Mami und Papi ’mal ohne den Nachwuchs in’s Wasser wollen, seinen kleinen Windelpupser bis zu einer halben Stunde kostenlos unter Aufsicht „parken“ kann.
Das Sani-Resort mit seinen vier Nächtigungsmöglichkeiten (das Zimmerhotel „Sani Beach Hotel“ und die drei Appartementanlagen „Sani Asterias Suites“, „Porto Sani Village“ und „Sani Beach Club“) liegt, von ein paar Wochenendhäusern nördlich und östlich des Beach Clubs abgesehen, völlig einsam und abgeschieden an der Westküste der Kassandra (das ist der linke der drei „Finger“ der Chalkidiki), unmittelbar am Meer. Täglich um 9:30 Uhr fährt zwar ein Hotelbus für 4,- Euro pro Person und Fahrt (hin und zurück sind das dann schon 8.- Euro pro Nase) in eines von vier Dörfern in der Umgebung (die Rückfahrt erfolgt um 13 Uhr), ansonsten gibt es jedoch ohne eigenes Auto praktisch keine Möglichkeit, den Bereich zu verlassen (wofür es andererseits aber auch nicht unbedingt einen Grund gibt), öffentliche Verkehrmittel existieren dort nicht. Zur Hauptstraße an der Ostküste der Halbinsel, wo auch öffentliche Busse fahren, sind es etliche Kilometer, das ist zu Fuß und in praller Sonne wirklich nur etwas für Marathonläufer und Triathleten mit Hang zum Masochismus. Die gesamte Anlage zieht sich, in einer riesigen und wunderschönen Parkanlage, an einer kilometerlangen Sandbucht entlang, an deren westlichem Ende das Hotel und an deren östlichem Ende der Beach Club liegt. Dazwischen befinden sich der Yachthafen und ein (nicht zum Resort gehörender) Campingplatz, der sich aber praktisch nahtlos in das gesamte Areal einfügt. Die relativ großen Entfernungen innerhalb der Anlage sind übrigens überhaupt kein Problem, von morgens um 9 Uhr bis nachts um 1 Uhr fährt alle 20 Minuten ein kostenloser Shuttle-Bus quer durch das gesamte Resort, die Fahrt dauert knapp 10 Minuten. Das Hotel selbst liegt, nur durch seinen eigenen Pool davon getrennt, unmittelbar am o.g. Hauptstrand (was ansonsten nur für die Asterias Suites gilt, die Appartements im Porto Village bzw. im Beach Club sind mehr oder weniger weit vom Meer entfernt). Daneben gibt es direkt hinter dem Quergebäude des Hotels, dem sog. B-Block, einen zweiten herrlichen und kilometerlangen Sandstrand, den von Süd nach Nord verlaufenden „Bousoulas Beach“, an dem man, wenn man nur weit genug nordwärts geht, auch stets ein ganz einsames Plätzchen findet. Beide Buchten sind übrigens sehr flach, man kann viele Meter weit in’s Meer hineingehen. Unmittelbar nördlich des Hotels beginnt ein wunderschönes Naturschutzgebiet und Vogelreservat, in dem sich stundenlang im Wald oder am Rande von zwei Seen herumwandern lässt. Am Yachthafen gibt es neben einigen kleinen (Klamotten-, Schmuck-, Spielzeug- etc.)Läden einen Supermarkt mit allerdings auch für Griechenland recht gesalzenen Preisen. Ein zweiter, leider kaum preiswerterer Supermarkt befindet sich auf dem Gebiet des Campingplatzes. Von beiden sind es nur wenige Meter zur Shuttle-Bus-Station „Sani Marina“, so dass man auch bei größeren Einkäufen ohne lange Arme bequem zum Hotel zurückgelangen kann. Tipp: Wer ein Auto mieten will, kann das natürlich direkt bei den Reiseleitern im Hotel oder auch in der Hertz-Station (selbstverständlich zu entsprechenden „Top“-Konditionen, insbesondere bei den Preisen) am Hafen machen. Wer es billiger möchte, fahre mit dem o.g. Hotelbus nach Kallithea oder Nea Moudania und suche sich dort einen der unzähligen griechischen Anbieter.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt etliche Tennisplätze, einen Basketball-, einen Fußball- und mehrere Beachvolleyballplätze in der Anlage, die wir jedoch nicht genutzt haben, da wir unsere Zeit hauptsächlich in der Tauchbasis verbracht haben, die sich am anderen Ende der Anlage im Sani Beach Club befindet . Außerdem existieren im Hotel, im Porto Sani Village und im Sani Beach Club drei Spa-/Fitness-Center. Unterhalb des Hotels und ebenso im Sani Beach Club befinden sich zwei Wassersport-Center, die die üblichen Aktivitäten wie Surfen, Wasserski etc. anbieten. In einer kleinen Hütte neben dem Hotel kann man zudem Fahrräder leihen, und inzwischen hat man in unmittelbarer Nachbarschaft dazu einen (auch für älteren Nachwuchs noch interessanten) Kinderspielplatz angelegt. Das Hotel selbst bietet ein kleines Sportanimationsprogramm mit Wassergymnastik u. dgl. an, verzichtet aber ansonsten dankenswerterweise auf eine nervtötende ganztägige „Gute-Laune“-Animation. Abends gibt es an sechs Tagen der Woche recht professionelle Shows in einem Freilufttheater (i.d.R. in Englisch) und meist in einer der vielen Bars der Anlage Livemusik, zusätzlich in der Hauptsaison auch mehrmals in der Woche aktuelle Filme in einem Freiluftkino (ebenfalls in Englisch mit griechischen Untertiteln). Außerdem ist etwas unterhalb des Hotels ein Kinderclub, zu dem ich aber leider nichts sagen kann, weil unser Sohn ebenfalls mit uns tauchen war. Mehrmals in der Woche veranstaltet das Hotel vom Hafen aus eine kleine (kostenlose) Bootsfahrt entlang der Küste, wobei es eine längere Vormittagstour und eine kürzere Sonnenuntergangstour gibt. Der Pool am Hotel ist sicherlich der schönste in der gesamten Anlage, man kann aber auch die Pools im Porto Sani Village und im Sani Beach Club nutzen. Freie Liegen, Sonnenschirme und Strandtücher (alles selbstverständlich kostenlos) waren sowohl an den Pools als auch am Strand immer zu bekommen. Im Hotel und im Porto Sani Village gibt es zusätzlich Hallenbäder, die auch im Sommer geöffnet sind.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 6 |