- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist relativ groß aber recht gut in einzelne Flure abgegrenzt, so daß man keine weiten Wege zu gehen hat. Dies ist angenehm, um die Massen an Busturisten schnell und sauber auf die Zimmer zu verteilen. Apropos "sauber": Die Sauberkeit im Hotel selbst ist gut. Eine Eigenschaft, die der angeschlossene Aquadon (die Bäder und Saunen-"Landschaft") sicherlich auch für sich beanspruchen möchte, jedoch hindern daran rostige Böden in den Badebecken, zu selten gesäuberte Duschen und insgesamt das Alter der Anlage, die wohl auch deshalb nicht einfach zu warten ist. Gerade der Aquadon zeigt viele Schwächen. Fehlende Seifenspender, keine Austauschhandtücher im Saunabereich und eher kleine Ruheräume sind nicht zeitgemäß. Kulinarisch hat man immerhin die Wahl: Man kann und sollte Halbpension nehmen, was von Vorteil ist, da das Hotel nicht gerade in einer sehr belebten Gegend liegt und vor allem für die vorrangig älteren Gäste, ist es doch wohl eher mühsam jeden Abend nach Franzensbad zu fahren, um dort ein -zugegebenermaßen- günstigeres qualitativ aber sicher ebenbürtiges oder auch überlegenes Diner zu genießen. Das Ramada Bad Brambach ist nicht preisintensiv, aber ist es selbst den zu entrichtenden Preis wert? Entscheiden sie selbst. Bei der gigantischen Konkurrenz im nur wenige Kilometer entfernten Nachbarland tun sich über kurz oder mittellang für das Ramada schwere Zeiten auf, außer es ändert sich einiges und beim Service könnte man da am einfachsten anfangen. Wenn sie ins "Sightseeing" enfliehen möchten, empfehle ich das Sooser Moor. Eine wunderbare Naturlandschaft. Besuchen Sie außerdem Franzens- und Marienbad. Wunderschöne gut erhaltene Städte erwarten sie. Auf deutscher Seite ist sicherlich die wirklich beeindruckende, soweit ich weiß höchste Ziegelbrücke erwähnenswert. Von welchem Hotel aus sie diese Ausflüge unternehmen...nun dafür gibt es holidaycheck.
Wenn man von der Beengtheit absieht, waren die Zimmer in Ordnung. Ein nur wenig durchgelegens Bett, ein Flachbildfernseher in die Wand integriert und naja nicht mehr viel "und". Keine Minibar, wenige Ablageflächen vor allem im Bad, eine nicht richtig schließbare und sehr laute Schiebetür (!) vor dem Bad/Toilette, aber dafür immerhin ein funktionaler Zimmersafe. Für 4 Sterne mau, aber für 3 Sterne hätte man anerkennend genickt. Die Zimmerreinigung war nicht zu kritisieren. Das ist doch was.
ja, die Gsatronomie. Hier muß man sagen, daß qualitativ aus wenigem doch ein ansprechendes Ergebnis bereitet wurde. Natürlich erhält man jeden Abend die selben Salate, ähnliche Nachspeisen, die aber immer neue Namen haben und tatsächlich schmackhafte Gerichte, wenn man von leichten Fehlversuchen (Pasta und manch vegetarischem) absieht. Man bemüht sich um Internationalität. Auch wenn der Tafelspitz nur ein Tellerfleisch blieb, lobe ich den Apfelstrudel. Hier wurde einmal und es blieb das einzige Mal die Qualität österreichischer Hotels in Thermen oder Badegebieten erreicht. Muß ich wirklich alle Fehler aufzählen die man so in der gastronomischen Hotellerie begehen kann? Nein. Belassen wir es dabei, daß Flaschenwein nicht am Tisch geöffnet wurde und der Gast selbstverstänlich nicht sein obligates Nicken vor dem Einschenken zu geben braucht, daß dreckige Tischdecken ausgewedelt aber erst auf Bitte ausgewechselt wurden, dass das Abräumen ebenso langsam geschah wie das Eindecken der Tische bzw gar nicht oder ...nein, ich will sie nicht langweilen. Zumindest die Preise sind noch in Ordnung. 12 Euro für eine inakzepttable Flasche Agebotsfuselwein sollen nicht kritisiert werden. Die Frage war nur, ob die Flasche mit 20+ Euro die Qualität gehalten hätte, die der Preis versprach. Wir haben es nicht getestet. In bestimmten Restaurants/Hotels bleibt man besser beim Bier, so auch hier.
Warum nur gebe ich hier zwei Punkte und nicht nur einen? Den Ausschlag gaben die Auszubildenden, die zwar mangelhaft angeleitet, aber doch sehr bemüht, versuchten, zumindest etwas positive Stimmung ins Hotel und zu den Gästen zu bringen. Wenn man am Ankuftstag um 13.00 Uhr vom Rezeptionisten damit begrüßt wird, daß das Zimmer noch nicht fertig ist und sowieso erst ab 15.00 Uhr Zimmer frei sind, und anbietet, man könne doch die Zeit in Bad Brambach verbringen oder Essen gehen, wobei sowohl Bad als auch Hotel solange selbstverstänlich nicht nutzbar sind...ja dann fühlt man sich doch gleich gut aufgehoben. Wenn man nun als Südbayer in Sachsen einfällt, mag vielleicht vieles an der Sprachbarriere liegen aber auch in Bad Brambach zahlt man mit Euro und die Preise sind zwar nicht hoch, aber ab wann ist einem jeder Pfennig (Cent) zu schade? Persönlich kann ich die Frage beantworten: Im Ramada Bad Brambach war mir JEDER Cent zu Schade. Ich bin kein Freund schlechten Services auch wenn vielleicht ein gewisser DDR-Charme hochgehalten werden soll.... Werden Sie gerne diskriminiert? Ja? Dann empfehle ich den an das Ramada angeschlossenen Aquadon. Daß viele Bäder eine Sauna nur für Frauen an bestimmmten Abenden zulassen mag man noch befürworten, daß jedoch der ganze Bereich inklusive Dampfbad und Ruheräumen für den - zahlenden männlichen- Gast gesperrt wird, erscheint dann schon eher dreist. Eine nicht mehr ganz liebreizende Angestellte sprach mich mit den Worten "Junger Mann..." an. Wenn Sie ein Mann sind, werden Sie wissen, daß auf "Junger Mann..." nie etwas gutes folgt und so auch hier. Die überhöhen wir sie und nennen sie "Dame" erklärte mir -ohne daß ich jetzt die süffisanten Worte wiederholen möchte, daß ich ja die Außensauna nutzen kann. Klar, im Oktober ist das ein guter Plan und man kann den männlichen Feind damit vielleicht schnell und sauber erledigen. Bei mir gelang das nicht und so ging ich zum Gegenangriff über. Die Beschwerde ist ja so eine Sache. Ein Kunde erwartet, daß er ernst genommen wird, wenn ihn etwas ärgert oder er der Ansicht ist, für sein Geld nicht den angemessenen Gegenwert zu erhalten. Derjenige der die Leistung erbringen soll, ist idealerweise in der Lage die Wünsche des Kunden zu bedienen oder ihm zu erklären, warum etwas Schwierigkeiten bereitet oder zumindest etwas gehäucheltes Verständnis zu zeigen. Im Ramada Bad Brambach gibt es nichts davon. Ehrlichkeit ist hier Trumpf. Der Gast soll kommen, zahlen, aber sonst gefälligst nicht weiter stören. Die Saunalandschaft ist so eingerichtet, wie sie ist und wenn Männer aufgrund interner Konzeption an einem bestimmten Abend stören, dann stören sie eben, ob sie zahlen oder nicht und ob Frauen vorhanden sind die die Anlagen nutzen oder auch nicht. An der Rezeption gibt es dazu und zu vielem anderen keine Auskünfte -zumindest nicht von männlichen Angestellten-, die weiblichen waren hier etwas kooperativer und ich hoffe, es gereichte ihnen nicht zum Nachteil, auch wenn diese natürlich ebenfalls etwaige Versäumisse des Hotels nicht sehen wollten/konnten/durften usw. Auf die Frage, welche Sehenswürdigkeiten die Gegend zu bieten hätte, antwortete der Rezeptionist, daß es dafür eine Information in Eger (Cheb) gäbe und man dort auch gut Deutsch spräche. Das ist natürlich ein wertvoller Hinweis für einen Bayern, der sicher nicht verstehen würde, was ihm ein sächsischer Hotelangestellter in Landessprache versuchen würde mitzuteilen. Dann besser nach Tsechien. Ist ja auch einfacher, wenn ein Tscheche alles auf Deutsch erklärt....
Das Hotel liegt in einem schönen Kurpark. Das ist der Pluspunkt, naja, der Park ist wirklich schön, also 2 Punkte und insgesamt ist man ja auch nicht weit von Franzensbad, Marienbad, Karlsbad, also den schönen Orten auf tschechischer Seite entfernt. Auch Bad Steben liegt nahe, kann natürlich aber mit den Attraktionen der anderen Kurbäder nicht mithalten. Einkaufsmöglichkeiten sind ebenfalls auf tschechischer Seite reichlich vorhanden, nur eben nicht im Ort Bad Brambach. Jetzt drängt sich natürlich die Frage auf, warum man dann nicht gleich nach Tschechien fährt und dort in einem der zahllosen Hotels jeder Kathegorie übernachtet....nun auf diese Frage gibt es keine hinreichende Antwort, außer man verzichtet gerne auf das Flair der schön hergerichteten Bäderorte...nur wer tut das "gerne"?
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der Aquadon ist die Attraktion des Ramada und hier sind Mängel in Aktualität, Service und Hygiene kaum zu übersehen (siehe obige Punkte). Natürlich kann man immer alles aufs mäßig ausgebildete Personal schieben, aber nicht einmal der Oberfeldwebel in der Saunalandschaft kann darüber hinwegtäuschen, daß hier grundlegendere Probleme in der Gesamtführung zu beklagen sind. Für die Generation 60+ mag dies noch durchgehen, da mit dem Alter natürlich auch die Weisheit kommt und man sich nicht dauernd streiten möchte, aber da jüngere Publikum will nach anstrengenden Arbeitswochen ENTSPANNEN. Ja, Fettschrift, obwohl das der Seitenbetreiber verstänlicherweise nicht gerne sieht, aber da man das im Aquadon nur mit Mühe kann, sei es hervorgehoben. Ach ja, ein Tip: Wenn in der Toilette wieder mal das Papier ausgegangen ist: Es gibt Papierhandtücher beim Waschbecken, die man dazu verwenden kann (sofern natürlich noch vorhanden). Warten sie nicht bis nachgefüllt wird. Das hat im gleichen Land schon vor 30 Jahren mit den Einkaufsregalen nicht so richtig funktioniert....
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 70 |