SBH Club Paraiso Playa

Als wir den Urlaub im Juli 2010 buchten, hatte das Hotel noch eine Weiterempfehlungsrate von 90%. Bis zur Abreise sank diese teilweise auf 85%. Deshalb traten wir unseren 10-tägigen Urlaub mit ein wenig gemischten Gefühlen an. Während des Bustransfers (ca. 80 bis 90 Minuten) munterte uns ein anderer Gast, der die Anlage bereits kannte, aber auf. Bei Ankunft war der Eindruck mehr als zufriedenstellend. Einen notwendigen Renovierungsbedarf konnten wir eigentlich nicht entdecken, alles sah sehr gepflegt aus. Das Einchecken verlief ohne Wartezeiten problemlos und sehr zuvorkommend, einen Dank an Anne von der Rezeption (6. Etage). Gebucht hatten wir ein Doppelzimmer mit Meerblick, bekommen haben wir ein größeres Familienzimmer (mit 4 Betten) in der 4. Etage, Zimmer 411 am südlichsten Rand der Hotelanlage. Das Zimmer ist wirklich super ruhig gelegen, aber empfehlenswert sind eher die Zimmer ab Etage 6 aufwärts, denn aus unserem Zimmer war das Meer (wegen der sehr schönen Bepflanzung in der gesamten Anlage) doch nur sehr eingeschränkt möglich. Naja, aber die Nachtruhe war uns dann doch wichtiger. Behindertengerecht erschien uns das Hotel allein wegen der Bauweise absolut nicht. Die ersten beiden Tage sind wegen der Orientierung sehr gewöhnungsbedürftig. Man muss die Anlage erst einmal erkunden, damit man sich nicht verläuft. Die Anlage macht aber insgesamt einen sehr gepflegten Eindruck, das Personal (Gärtner und Reinigung) ist eigentlich immer präsent. Beim technischen Personal sieht die Realität aber wohl anders aus, 4 Beispiele: Während unserem gesamten Aufenthalt hing eine Steckdose unter der Darts-Scheibe neben dem Animationsbüro lose aus der Wand. Obwohl wir die Animation darauf hinwiesen, wurde der Mangel bis zur Abreise nicht behoben (wir mögen da gar nicht an neugierige Kleinkinder denken). Ebenfalls defekt waren die elektrischen Händetrockner im Sanitärbereich der Snackbar (2. Etage) und beim Barsalon (3. Etage) währed des gesamten Aufenthalts. Diverse Fahrstühle waren mehrfach, auch ganze Tage, außer Betrieb. WLAN überteuert (25 Euro für eine Woche), wovon 3 Tage nicht funktionierten. Eine anteilige Rückerstattung der Gebühr gab es jedoch nach der 4ten Beschwerde. Es gibt aber auch Postives: Die defekte Fernbedienung des Fernsehers wurde am selben Tag ausgetauscht. Dies alles muss bei der Bewertung einfach Abzug geben. Punkt, aus, so ist das. Ob wir dieses Hotel noch einmal buchen werden, wissen wir nicht so recht. 4 Sterne werden wegen einiger Mängel nicht ganz erreicht, aber wesentlich besser als 3 Sterne. Zum Relaxen und für einen reinen Badeurlaub (der Atlantik hatte auch im Dezember noch ca. 20 Grad) können wir das Hotel jedoch trotz einiger Mängel weiter empfehlen. Jeder sollte sich aber seine eigene Meinung vor Ort bilden, viele andere sind bestimmt anderer Meinung als wir, insbesondere Wiederholungstäter, die schon 8 bis 10mal in diesem Hotel waren. Also ausprobieren, verkehrt macht man da eigentlich nichts, aber wirklich nur dann, wenn nicht zum regulären Preis gebucht wird.

Immer super gereinigt. Wie bereits oben erwähnt, hatten wir ein Familienzimmer mit 4 Betten. Der „Kinder“-Bereich ist durch eine Schiebetür abgetrennt und hat ebenso wie Schlaf-/Wohnraum einen eigenen Zugang zum Balkon, der mit Tisch und 2 Stühlen möbliert ist und ebenfalls über eine Wäschespinne zum Trocknen von Wäsche verfügt. Die Möblierung macht teilweise einen abgewohnten Eindruck. Der Fernseher ist im Miniformat, aber für Nachrichtensendungen völlig ausreichend. Fast alle üblichen deutschen Sender sind empfangbar. Kein Kühlschrank / Minibar zur Kühlung von Getränken / Medizin vorhanden, sollte aber wohl bei einem 4-Sterne-Hotel üblich sein, ebenso wie eine fehlende Kofferablage. Die Gebühren für den Safe sind völlig überzogen (31,50 Euro für 10 Tage), was uns aber bekannt war, muss aber erwähnt werden. Diesen Posten sollte man daher beim Vergleich mit anderen Hotels einkalkulieren. Abends muss man auch im Dezember auf Mückenjagd gehen. Positiv zu erwähnen ist, dass es kein Problem ist, eine zweite Chipkarte für das Zimmer an der Rezeption zu bekommen.

Natürlich darf man bei All Inclusive nicht erwarten, dass man sich in einem Feinschmeckerlokal befindet, das ist uns schon klar. Aber das Restaurant (5. Etage) ist der schlechteste Bereich in dieser Anlage. Okay, wir haben immer etwas gefunden und sind auch immer irgendwie satt geworden, aber da gibt es doch einen sehr großen Unterschied zu einem „RIU“- All Inclusive-Hotel. Die Auswahl der Speisen war im „Paraiso Playa“ eher spärlich, auch wenn wir keine Feinschmecker sind. Die Mojo-Sauce war nur eine grüne salzige Knoblauchpampe, hatte nichts mit der uns bekannten leckeren kanarischen Sauce gemeinsam. Die Sauce kennen wir aus den bisherigen 9 Kanaren-Aufenthalten völlig anders. Die festen Essenszeiten (kann problemlos getauscht werden) und den zugewiesenen Tisch beim Abendbuffet empfanden wir nicht als störend. Aber warum werden die Tische überhaupt fest zugewiesen? Ein Viertel der Tische war jedenfalls „Out of Order“, lag aber vielleicht auch an der Nebensaison? Nun aber die großen Missstände im Restaurant: Heiße Teller gibt es trotz Ankündigungsschild so gut wie gar nicht. Die Teller müssen auch genau in Augenschein genommen werden, da teilweise nicht sauber. Bei dem uns zugewiesenen Tisch hatte die Tischdecke auch am dritten Abend die gleichen Flecken, wurde also nicht gewechselt - das geht gar nicht. Schmutzige Teller und Besteck wurden nur selten zeitnah abgeräumt, mussten von uns persönlich auf dem Tisch gestapelt werden. Das erste Getränk wurde nur an 2 Abenden serviert, ansonsten gilt: Nur Selbstbedienung. Zum Frühstück muss man spätestens um 8:10 Uhr erscheinen, um einen freien und gedeckten Tisch zu ergattern. Um diese Zeit sind über die Hälfte aller Tische „Out of Order“, warum???. Verlassene Tische von den Vorgästen werden erst viel später (teilweise mehr als 15 Minuten) abgeräumt und neu eingedeckt. Natürlich wird auch hier die Tischdecke nicht gewechselt! Besteckteile und Servietten müssen teilweise selbst zusammen gesucht werden. Das Frühstücksbuffet ist eigentlich ausreichend, in der Tendenz aber eher Richtung 3Sterne-Hotel. Einmal gab es frischen Lachs, aber auch täglich Sekt (2 Sorten zur Auswahl bei Selbstbedienung) zum Frühstück. Das kontinentale Frühstück in der Snack-Bar ist der absolute Witz, so etwas hat den Namen nicht verdient, dann lieber gar nicht. Die Snackbar an der hoteleigenen Promenade war an 2 Tagen geschlossen. Das geht bei „All Inclusive“ auch nicht, wenn diese Bar als Service offiziell angeboten wird.

Der Service an den Bars war stets sehr zuvorkommend, sehr nett und schnell. Zum restlichen Service siehe oben unter „Hotel“ und weiter unten unter „Gastronomie“. In Summe können wir aber max. 4 Sonnen vergeben.

Der Strand soll ja nach Meinung vieler anderer Hotelbewerter ein Traum sein. Der Meinung sind wir nur eingeschränkt. Bei Ebbe ja, wunderschön zum Strandwandern und auch zum Baden. Aber bei Flut gibt es nur stellenweise einen minimalen Sandstrand, der nur über größere Geröllsteine (die es dann fast nur noch gibt) zu erreichen ist. Zuvor müssen aber erst die 103 Stufen hinabgestiegen werden. Kein Problem, jedenfalls nicht, wenn man Treppensteigen nicht störend empfindet. Der „Aufstieg“ ist natürlich etwas anstrengender. Unten angekommen darf man sich auch nicht über die vielen FKKler wundern, diese gibt es dort in allen Altersklassen. Ansonsten entspricht die Lage den Katalogbeschreibungen. Wer Partymeilen sucht, der ist hier absolut falsch. Aber das sollte jeder schon vorher wissen. Einen teuren „Supermarkt“ gibt es nur für das Nötigste in der 4. Etage. Außerhalb der Anlage befindet sich der nächste in Marabu, der nächsten kleinen Ortschaft (Luftlinie vielleicht gute 0,5km).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Pools waren nach unserer Meinung einwandfrei gepflegt, was die Wasserqualität betrifft. Einige wenige beschädigte Fliesen im Pool waren auch nicht so störend. Jeden Morgen wurden die Poolbereiche vom Personal gereinigt. Liegen sind mehr als ausreichend vorhanden. Ein für typisch Deutsche übliches Reservieren der Liegen konnten wir deshalb auch nicht beobachten. Sehr schön, so etwas auch mal erleben zu dürfen!!! Die Animation (4 Personen) gab sich redliche Mühe (aber nicht aufdringlich), Gäste zur Teilnahme zu bewegen. Wegen der Alters-Gästestruktur war das aber wohl nicht so einfach und auch nicht anders zu erwarten. Das Abendprogramm haben wir nicht genutzt, einmal ist dieses wegen Mangel an Gästeteilnahme ausgefallen – mhhh?