- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Aufgrund der eher schlechten Bewertungen sind wir schon mit gemischten Gefühlen angereist. Teilweise hat sich das Negative auch bewahrheitet, teilweise wird aber auch übertrieben bzw. scheinen die Reisenden nicht bereit zu sein, auch mal hinter die Kulissen zu schauen und z.B. ein freundliches Gespräch mit dem Personal zu suchen - was zugegeben nicht einfach ist. Zu unserer Reisezeit war das Hotel zu 80 % mit Reisenden aus der ehemaligen Sowjetunion belegt, was wir eher als störend empfanden. Grundsätzlich können wir sagen, dass es "auszuhalten" war, aber ein weiteres Mal werden wir nicht mehr das Hotel seher buchen. Schade eigentlich, denn die Lage ist einmalig. Wir durften zwei Tage im Grand Seker Hotel (ca. 500 m entfernt) wohnen und haben dort eine echte 4-Sterne-Leistung erhalten. Damit kann das Seher nicht konkurrieren. Zu erwähnen bleibt, dass das Schwesterhotel Seher Sun Beach einen besseren Speisesaal, einen größeren Pool und auch sonstige Dinge hat, die man als Gast des Seher Hotel mitbenutzen kann.
Unser Zimmer war von der Größe angemessen, die Lage im Haupthaus über der Lobby nicht schlecht. Negativ waren da nur die laut brüllenden Touristen, die des Nächtens durch die Wege ziehen und "Deutschland, Deutschland" plärren. Als Entschädigung dafür, dass wir zwei Nächte in einem echten 4-Sterne-Hotel schlafen "mussten" erhielten wird den Safe für den restlichen Aufenthalt gratis. Auch hier gilt, die Einichtung war mal modern, wäre aber dringend überholungsbedürftig. Das Reinigungspersonal war freundlich und zurückhaltend. Die Klimaanlage funktionstüchtig aber vor der Grundreinigung vor Dreck stehend. Der Kühlschrank stand in einer Zimmerecke und war mit dem Fernseher dekoriert. Der Anblick eher etwas gewöhnungsbedürftig, denn es hätte sicherlich andere Möglichkeiten zum Einbau gegeben. Der Schrank war geräumig. Leider war das Bad nicht ganz so ansprechend wie gewünscht, aber es hat alles funktioniert, auch wenn man nach 18.00 Uhr kein warmes Wasser mehr bekam und dann bis 21.00 Uhr warten musste. Aber das ist eigentlich klar, wenn man bedenkt, dass die meisten Hotelgäste gleichzeitig noch vor dem Abendessen duschen.
Wie schon gesagt, die Sauberkeit und Hygiene liesen teilweise zu wünschen übrig. So hatte man insbesondere beim Frühstück mit schmutzigen Tassen und wahrlich unapettitlichen Getränkespendern zu tun. Wahrscheinlich wurde der Milchbehälter seit Anschaffung nie mehr gereinigt. Von Edelstahl kann hier keine Rede mehr sein! Ansonsten finde ich die Anspruchshaltung der Gäste enorm, trotz einer Vielzahl von Marmeladen (abgepackt oder in Schüsseln), Käse, Wurst, Eiern, Pfannkuchen, Gemüse und Obst gibt es immer Meckerer, denen nicht mehr zu helfen ist. Man sollte sich eher fragen, was mit den Lebensmitteln passiert, die übrig bleiben, und das sind nicht gerade wenig. Die Atmosphäre ließ eher auch zu wünschen übrig, der Speisesaal befindet sich in einem Vorbau am Haupthaus und hat schon bessere Tage gesehen. Insbesondere die durchhängende Nut-und-Feder-Decke trägt nicht gerade zum Abiente bei.
Tja, leider ist hier das größte Manko des Hotels. Vor allem an Sauberkeit fehlt es an allen Ecken. Der Teppich in unserem Zimmer war mit Flecken jeder Größe übersät. Im Bad war es zwar grundsätzlich sauber, aber die Fugen der Dusche konnten nicht mehr als weiß bezeichnet werden. Immer wieder konnte man am Buffet schlecht gereinigtes Geschirr finden. Insbesondere Kaffeetassen waren mit Rändern behaftet. Auch die Gläser oder Becher an der Bar waren schlecht gereinigt, manchmal vor den Augen der Gäste mur mit fließend kaltem Wasser abgespült. Der Empfang an der Rezeption war freundlich und auch bemüht, bei Problemen Abhilfe zu schaffen. So wurde unser Zimmer einer Grundreinigung unterzogen (einschl. Gardinen- und Bettzeugwechsel). Das Personal scheint rund um die Uhr zu arbeiten. Und dies nicht gerade langsam. Im Gegenteil, nicht nur einmal haben wir mitbekommen, wie die Ober vom nächsthöheren "Dienstgrad" angefahren wurden, weil sie offensichtlich nicht schnell genug arbeiteten. Bei einem netten Gespräch mit einem Ober wurde jedoch ganz schnell klar, warum die Lage eher angespannt ist: Rund 16 Stunden Arbeitszeit sind normal und das Gehalt entspricht eher einem Almosen. Traurig, dass scheinbar nur das Management oder der Besitzer des Hotels vom Urlauberkuchen abgekommt. Ich muss feststellen, dass mir auch das Lachen verginge, wenn ich mich als Ober dann auch noch von russischen Kindern anschreien lassen müsste, wenn gerade kein Becher da ist. Hier gilt: Wie mann in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Wir hatten jedenfalls eine Woche lang kein Problem, saubere Wäsche, Handtücher oder Geschirr zu bekommen.
Die Lage ist die optimalste am ganzen Strand. Durch einen wunderschönen Garten ist man nach wenigen Schritten direkt am Meer. Nachteilig ist leider die fehlende Sauberkeit des Standabschnittes. Zwischen den Liegen sind massenweise Kippen und sonstiger Unrat zu finden - hier wäre die Eigenverantwortlichkeit der Reisenden mal dringend anzusprechen. Aber auch das Management des Hotells könnte seinen Teil zur Sauberkeit besser beitragen (an anderen Strandabschnitten werden die Hinterlassenschaften der Urlauber in regelmäßigen Abständen eingesammelt). Wem die 500 m bis zur Dolmusch-Station zu weit sind, dem ist nicht mehr zu helfen. Auch zur Apotheke ist es nicht weiter und dort wird man sehr freundlich bedient. Positiv ist zu erwähnen, dass sich direkt am Hotel eine ärztliche Station einer Privatklinik aus Side befindet. Dort ist eine super nette Krankenschwester anzutreffen, die für alle Fragen offen steht. Auch die dem Hotel angegliederten Geschäfte sind durchaus empfehlenswert.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Angebot war gegeben, jedoch in kleinem Umfang. Morgen- und Wassergymnastik mit einer russischen Animateurin war nicht gerade unser Ding. Ansonsten wurde Boccia zu regelmäßigen Zeiten angeboten. Schade ist, dass für Kinder das Angebot wirklich mässig ist. Kinderschminken wieder mit der armen Russin, die sich den ganzen Tag abgestrampelt hat. Aber mit einer Ausrüstung, die jede Mama zuhause zehnmal besser hat. Da standen Kinder in Schlange und wurden mit vier Grundfarben und immer den selben Pinseln versorgt. Schade eigentlich, denn so viel müsste man hier nicht investieren. Auch die Anschaffung von ordentlichen Malutensilien wäre dringend erforderlich. Wenn die Möglichkeiten nicht gegeben sind, sollte das Angebot für Kinder wirklich besser gestrichen - und nicht noch im Prospekt beworben - werden. Auch an anderen Materialien fehlte es, so gab es nur eine Schaukel sowie eine Babyschaukel. Schade eigentlich, denn in diesem Wundervollen Garten könnten sich Kinder sehr wohl fühlen. Der beworbene Billardtisch hat schon vor langer Zeit bessere Tage gesehen, ebenso die restliche Ausstattung im Freizeitbereich. Die Wasserrutschen sind zweimal täglich für 1 Stunde in Betrieb, was etwas dürftig ist. Insbesondere, da im Katalog nicht auf diese Art von Einschränkung hingewiesen wird. Auch sind die beiden Pools nicht in adäquater Größe und Reinlichkeit. Positov hervorzuheben ist die Mini-Disco im Seher Sun Beach, die von den Animateuren gut geleitet wird, im Seher Hotel könnte gerne mal die gleiche Musik wie dort zum Einsatz kommen. Auch der Einsatz des aus Hannover (mit türkischen Wurzeln) stammenden Animateurs ist hervorzuheben, er hatte es mit den russischen - etwas resuluten und kritischen - Damen nicht immer leicht, hat dies aber mit Professionalität gelöst.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2006 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sabine |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |