Selectum Family Resort Belek

Wir hatten um ein ruhig gelegenes Zimmer im Bungalow, möglichst im oberen Stockwerk, gebeten, erstmals bei der Buchung, dann nochmal, da uns dies wirklich wichtig war, per email ca. 2 Wochen vor Anreise direkt beim Hotel. Bei nicht annähernd ausgebuchtem Hotel Anfang Mai mussten wir etwa 4 Stunden, bis kurz nach 14 Uhr, warten, bis das Zimmer fertig war. Aufenthalt dort gerade mal für die Dauer eines Telefonats mit der Rezeption, dass wir dieses Zimmer nicht akzeptieren werden. Grund: von Ruhe keine Spur. Zimmer ging direkt auf die Rückwand der Poolbar, nur wenige Meter vor dem Balkon hing die Klimaanlage der Poolbar. Die Balkontür machten wir erst gar nicht auf, da der Lärm auch bei geschlossener Tür gut zu vernehmen war. Zurück an der Rezeption baten wir erneut um ein ruhiges Zimmer. Von denen gibt es übrigens in der Gartenanlage jede Menge. Für uns sollte aber erst nach einer guten weiteren Stunde Wartezeit ein anderes Zimmer vorhanden sein. Macht ja nichts, wenn man seit morgens um 3 Uhr auf den Beinen ist und bei 28°C in den Reiseklamotten steckt. Zimmer Nummer 2 zeichnete sich einmal durch die Lage zwischen hohen Bäumen wie in einem Wald aus, was zur Folge hatte, dass dort ständig das Licht angemacht werden musste. Zum anderen ging der Blick dieses Mal auf die Hoteleinfahrt mit damit verbundenen Bussen, Autos, Liefer- und Müllfahrzeugen und dem zugehörigen Lärm, der untermalt wurde vom Quietschen und Scheppern des bei jeder Ein- und Ausfahrt zu öffnenden Metalltores. Weil wir genau in solchen Zimmern nicht unseren Urlaub verbringen möchten, buchen wir keine lowcost-Zimmer! Da unsere Reklamation am Empfang, trotz der dort offensichtlich vorhandenen guten Deutschkenntnisse keinen Erfolg gehabt hatte, versuchten wir es nun über die in diversen Bewertungen so gelobte guest relation. Die erste Dame war mit unserem Wunsch nach einem anderen Zimmer wohl komplett überfordert, holte sich aber sofort Hilfe. Zu zweit verstanden sie dann unser Anliegen und übermittelten dieses dann an die Rezeption. Wir bekamen dann die Auskunft, es sei leider kein Zimmer frei und wir müssten zwei Tage warten. Wie gesagt, Nebensaison und nicht annähernd ausgebucht wie man bei einem Spaziergang durch die Bungalowanlage sehen konnte. Zimmer Nummer 3 wurde dann nach Koffer aus-, ein- und wieder auspacken am 3. Tag unseres Aufenthaltes bezogen. Dieses lag jetzt in der Nähe der Rezeption, Blick auf den Hauptweg von der Rezeption zur gesamten Anlage und in deutlicher Hörweite zu einem Technikgebäude mit teilweise lauten Generatorgeräuschen. Wir haben den Rest unseres Urlaubs wohl oder übel in diesem Zimmer verbracht, da uns weitere Bemühungen sinnlos erschienen. Von der Ausstattung und vom Schnitt waren alle drei Zimmer gleich. Mobiliar dem Alter der Anlage entsprechend, aber gemütlich. Minibar vorhanden mit Minimalstauffüllung – bei zwei Bewohnern könnte man auch jeweils zwei der 0,2l-Fläschchen auffüllen. Bad könnte mal renoviert werden, war aber soweit ok. Was ich nicht verstehe ist, warum ein verstopfter Abfluss an der Dusche nicht beim Saubermachen bemerkt und gemeldet wird, sondern man drauf wartet, dass ich mich melde. Zimmerreinigung oberflächlich, aber weitgehend akzeptabel. Nur der Stofffetzen, der sich in der Kletterpflanze des Balkons von Zimmer 3 verfangen hatte, störte dann doch irgendwann. Größtes Manko war der Minikleiderschrank. Für Kleider keine Hängemöglichkeit, selbst Hemden standen auf dem unteren Brett auf, wenig Fächer, aber überdurchschnittlich viele Kleiderbügel. Essen war bei den Hauptmahlzeiten qualitativ ok. Auswahl außer bei den Hauptgerichten gut. Hauptgerichte überwiegend Geflügel in immer gleichen Variationen, darunter dann so schöne Gerichte wie laut Schild „Hühnerknochen“, was auch genau das war. Zwischen den Hauptmahlzeiten gibt es Hamburger (Hackfleisch und eine Tomatenscheibe zwischen eiskalten Brötchenhälften, kann man sich laut Karte auch für 25 TL aufs Zimmer bringen lassen), Cheeseburger, Pommes und Gözleme (die sind lecker). Alles zeitgleich und identisch an Pool und Strand. Am Pool dann noch eine Stunde bis 17 Uhr 30 trockene Kuchen, Kekse, Obst und Rohkost. Um sich einen Salat zu machen, wären Salz und Pfeffer hilfreich gewesen, konnte aber trotz mehrmaliger Bitte nicht besorgt werden (Hauptrestaurant keine 50 m entfernt). Also wenn man zwischen Mittag- und Abendessen doch mal Hunger bekommen sollte, sieht es schlecht aus und zwischen 17 Uhr 30 und Abendessen (z.B. für Ausflugsrückkehrer oder Neuankömmlinge) ganz schlecht. Service funktioniert manchmal, aber eben nicht verlässlich. Getränke darf man sich selber holen, außer bei den Hauptmahlzeiten (aber da auch manchmal). Tagsüber gibt’s Getränke in Papp- und Plastikbechern, erst abends in Gläsern - falls man die Geduld aufbringt längere Zeit in der Warteschlange zu verbringen, während von drei Kellnern einer bedient, einer Zitronenscheiben in Schälchen füllt und einer Kaffeetassen von der rechten Seite der Kaffeemaschine auf die linke stapelt. Falls man weder Cocktails noch Spirituosen trinkt, bleiben bei den Alkoholika nur Rosé und Bier. Rotwein war für uns ungenießbar, Weißwein ging grade so, Sekt gab es nicht. Am einzigen Themenabend während unseres 10-tägigen Aufenthaltes, einem türkischen Abend, sind wir der Einladung ins Theater gefolgt. Nach der dritten Vorführung des aus der TV-Werbung allseits bekannten Türkeiwerbespots in Langfassung – weiter passierte in 20 Minuten nichts - sind wir dann aber wieder gegangen. Über die weiteren Vorführungen können wir deshalb nichts sagen. Saunen und Dampfbad sind vorhanden. Leider voll von triefende Badekleidung tragenden Gästen ohne Handtuch, dafür sehr laut und in Begleitung ihrer Kinder, die zur Abkühlung ständig raus müssen. Bebilderte Saunaregeln, für alle Nationalitäten verständlich, hängen aus, aber hinter den Saunen in einem fast dunklen Gang. Kontrolliert oder ermahnt wird nicht. Ruheraum nicht vorhanden. Achtung am Strand: Trotz der Signalflagge „lifeguard on duty“ ist der zuständige Herr überall, nur nicht am Strand. Er übernimmt wohl alle anderen anfallenden Aufgaben, einschließlich Bedienung der Brücke von der Landseite aus. Extraleistungen sind extrem teuer, egal ob Friseur, Massage oder Telefonkosten. Für zwei wenige Minuten dauernde Gespräche wurden 6 Euro verlangt. Vergleichbare Gespräche führe ich im Urlaub immer, und habe in der Türkei bisher nie mehr als 2 Euro in den Hotels dafür bezahlt. Zum Abschied gab es nur die Ansage „Sie hatten Telefon, 6 Euro.“ Das war’s. Für uns zumindest.

Beliebte Aktivitäten

• Strand