Sentido Akassia Beach

El Quseir bei Marsa Alam ist ein relativ unbekanntes und neues Reiseziel in Ägypten am Roten Meer. Die Anreise zum Hotel ist etwas umständlich, da vom Flughafen Hurghada die Transferzeit ca. 2 ½ Stunden dauert. Normalerweise ist ein Transfer immer eine schöne Sache, kann man doch das Land etwas kennen lernen. Hier allerdings ist die Landschaft ohne großen Reiz und Abwechslung. Wüste, Checkpoints der Army, verwahrloste Städtchen. Und die Aussicht aufs Meer. Deshalb waren wir froh, als der Bus endlich unser neues Domizil, das Akassia Swiss Resort ***** erreichte. Zuerst schweift unser Blick über eine neue und sehr schön im orientalischen Stil errichtete Anlage. Die Architektur der vielen Türmchen und Kuppeln gefällt auf Anhieb. 270 Zimmer verteilen sich sehr schön in maximal 2-stöckigen, um den großen Pool verstreut liegenden bungalow-ähnlichen Gebäuden auf dem riesigen Gelände. Der gewaltige Empfang im Hauptgebäude erinnert mich an eine Moschee. Warum jedoch der Sicherheitsmensch am Empfang steht, begreife ich nicht. Wer hier rein will, findet auch andere Wege. Nach dem Einchecken besichtigen wir die Hotelanlage. Schnell fällt auf, dass Italien hier die absolute Mehrheit hat, die Gruppe der Deutschsprachigen ist jedoch nur unwesentlich kleiner. Überwiegend finden sich hier junge und mittelalte Gäste ein, nicht extrem viele Familien. Im Eingangsbereich finden sich die " Shoppingmeile" samt Reisebüro, eine kleine Bar, sowie ein Raum mit Internetterminals. Zwei Restaurants befinden sich im Hauptgebäude, ein weiteres ist in Strandnähe. Dort steht auch das " Berberzelt" (für die Wasserpfeifefreunde) sowie ein Theater (Abendvorstellungen und Disco). Inmitten der Hotelanlage liegt ein phantastischer Pool. Reisende, welches dieses Urlaubsziel bzw. dieses Hotel wählen, müssen sich im klaren sein, das sie in der Wüste landen. Es gibt tatsächlich nichts besonderes drum herum. Badeparks, Discos, Casinos oder Shoppingmöglichkeiten sucht man vergebens. Auch Ausflüge nach Kairo (ca. 11h Fahrt einfach) oder Luxor (ca. 4,5h Fahrt einfach) sind wirklich nur für ganz Hartgesottene und nicht zu empfehlen. Dieser Produktbericht wird ebenfalls veröffentlicht bei www.ciao.com unter dem nick " wildgecko66" !

Wir hatten das Glück, im zweiten Stock der Bungalows zu wohnen. Damit hatten wir nicht nur einen tollen Blick über die Poolanlage, sondern konnten noch einen Zipfel vom Meer erkennen. Warum im Katalog auf den Meerblick hingewiesen wird, verstehe ich ohnehin nicht. Von den wahrscheinlich wenigsten Zimmern aus kann direkt auf das Meer gesehen werden, und dann auch nur ausschnittsweise. Abgesehen davon ist der Poolblick äußerst reizvoll, besonders wenn nachts die vielen Lampen in der Gartenanlage brennen. Deshalb zwei Empfehlungen: immer das Obergeschoss buchen, und niemals die abseits stehen Gebäude in zweiter Reihe wählen. Da hat man nämlich tatsächlich einen etwas tristen Ausblick. Die Zimmer selbst sind sehr großzügig, entweder mit Balkon oder Terrasse versehen. Unser Zimmer hatte ein Kuppelgewölbe, was eine gewisse Freiheit und positive Atmosphäre ausstrahlte. Das ca. 20 qm große Schlafzimmer zierte ein tolles französisches Doppelbett, ansonsten sind jedoch eher getrennte Betten die Norm. Auch das innenliegende Bad ist groß, ausgestattet mit Badewanne, Dusche und WC. Im Eingangsbereich findet sich der Kleiderschrank nebst kostenfreiem Tresor und Kühlschrank. Genügend Ablageflächen sind jedoch nicht nur dort zu finden, auch in der Kommode und den Nachttischen können Kleinteile untergebracht werden. Die Klimaanlage arbeitet sehr gut und ist prima dosierbar. Sattelitenfernsehen gibt es auch, ob der deutsche TV-Michel mit zwei Programmen zufriedengestellt wird, sei jedoch dahingestellt.

Egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen, immer war Buffet im großzügigen Hauptrestaurant angesagt. Lediglich die Kaltgetränke wurden den Gästen vom Servicepersonal gebracht. Zum Frühstücksbuffet lagen immer viele Brote und süße Stückchen in den verschiedensten Arten bereit, sowie Marmeladen, Käse, Wurst, ebenso Rühreier und Speck. Frisch zubereitet wurden Crepes und Omelette. Lediglich das Müslibuffet war etwas armselig. Kaffee, Tee und Milch konnte selbst am Tresen abgeholt werden. Zum Mittag- und Abendbuffet wurde stets eine reichhaltige Auswahl an Vorspeisen, Salaten, verschiedensten warmen Speisen, meistens Fleisch, Fisch und Gemüse angeboten. Um die italienischen Gäste zu befriedigen (und nicht nur diese!) gab es zusätzlich immer Spaghetti, Pizza oder Pasta. Das Angebot war nicht nur aufgrund der Themenabende abwechslungsreich, geschmacklich allerdings relativ neutral. Kulinarische Überraschungen blieben aus. Die Präsentation der Speisen war gewöhnlich und ohne besonderen Pfiff, logistisch aber sehr vernünftig angeordnet. Hervorzuheben ist aus meiner Sicht allerdings der Nachtisch. Leckere und vielfältige Süßspeisen, immer wurden neue Variationen gezaubert. Und, ganz unarabisch, die Kalorienbomben waren nicht zu süß. Für Kinder wurden immer extra zwei Hauptspeisen angeboten. Außerdem konnte gegen zusätzliches Entgelt an Themenabenden wie Fischessen am Strandrestaurant oder Grillabend im " Gourmetrestaurant" teilgenommen werden. Engpässe an den Tischen gab es nie, ebenso wurden leere Platten immer zügig ausgetauscht.

Auch wenn draußen Swiss steht, drin ist doch Arabien. Was heißen soll, das nicht immer alles der Befindlichkeit europäischer Urlauberseelen entsprechen dürfte und perfekt klappt. Sollte es jedoch zu Schwierigkeiten kommen, ist das Personal stets bemüht, die Probleme freundlich zu beheben. In vielen Situationen hilft nur, cool zu bleiben. Die Lunchbox für die Tauchtour ist nicht bereitgestellt? Kein Problem, kriegen die irgendwo her. Die Türe klemmt? Der Mann vom Service bekommt sie schon irgendwie auf. Der Weckservice vergisst zu wecken. .... ähm - zum Glück nicht bei uns. Wer englisch kann ist klar im Vorteil. Italienisch hilft auch meistens weiter, selbst mit deutsch kommt man gut durch. Das Hotel war sauber, ebenso die Pools. Auch die Gartenanlage war in einem Topzustand, ständig von einer Armada Gärtner gepflegt. Der Zimmerservice fegte stets unaufdringlich durch die Gebäude und hinterließ ein gereinigtes Zimmer. Der Service überbrachte uns übrigens am ersten Tag einen Obstkorb als nette Aufmerksamkeit. Auch das Personal im Restaurant- und Barbereich ist stets freundlich und hilfsbereit. Supernervig allerdings ist die Tatsache, das selbst All-Inclusive-Gäste ständig einen Kostenbeleg zum Unterschreiben vorgelegt bekommen. Häufig wurde uns vom Servicepersonal Rechnungen anderer Gäste zum abzeichnen vorgelegt, weil diese das Unterschreiben vergessen haben. Hier sollte sich das Management mal Gedanken über alternative Kontrollmöglichkeiten machen.

Das Hotel selbst grenzt quasi an die Wüste. Links und rechts kann man in einiger Entfernung je eine weitere Hotelanlage sehen, das war's. Die nächste Stadt El Quseir liegt etwa 20 km entfernt. Direkt an der Anlage befindet sich der hoteleigene Strand und das Hausriff. Wer einen normalen Sandstrand mit den üblichen Bademöglichkeiten erwartet, wird jedoch enttäuscht sein. Zwischen Strand und Wasser befindet sich nämlich ein ca. 20 Meter breiter Riffgürtel, welcher nur anhand eines Stegs überwunden werden kann. Dort geht es dann gleich steil abfallend in die Tiefe - für Taucher und Schnorchler ein Dorado. Alle anderen haben reduzierte Schwimmmöglichkeiten in einem " natürlichen" (oder in das Riff reingesprengte?) Becken. Am breiten Strand selbst sind in großer und ausreichender Menge tolle Holz-Liegestühle und riesige Sonnenschirme zur kostenfreien Nutzung vorhanden. Dort findet man ebenfalls eine kleine Strandbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport: Wer nicht nur auf der faulen Haut liegen möchte, kann am Strand Beachvolleyball oder Boccia spielen. Zwei schattenfreie Tennisplätze sind ebenfalls vorhanden; warum allerdings bei Temperaturen von über 35°C nie jemanden spielte, bleibt mir schleierhaft. Bessere Alternativen sind dann wohl doch Tischtennis oder Billard. Ein Fitness-Studio mit Hanteln und Trainingsgeräten gibt es ebenfalls, deren Qualität für die kleine Einlage zwischendurch akzeptabel ist. Daneben befinden sich Sauna, Dampfbad und Sprudelbad - genau das richtige bei diesen Temperaturen. *fröstel* ;-) Ein Großteil der Urlauber wird jedoch hauptsächlich zum Tauchen in diese Region reisen. Und das lohnt sich wirklich. Direkt am Hotel angeschlossen ist eine Tauchbasis unter netter deutscher Leitung. Dort können Jeep- und Bootsafaris gebucht werden, Anfänger haben natürlich die Möglichkeit zum Erwerb des Tauchscheins. Aber auch Schnorchler kommen voll auf ihre Kosten. Direkt ab dem Steg erwartet den Taucher eine Vielfalt von bunten Fischen in allen Varianten und Größen, selbst Riffhaie sollen dort schon gesichtet worden sein. Wir sind leider über einen Barrakuda nicht hinaus gekommen. Pool: Nun, wenn wir schon beim nassen Element sind, wenden wir uns doch gleich den Pools zu. Diese sind sehr schön angelegt, mit Brücken und Inseln, dazwischen Palmen. Die Bassins haben verschiedene Wasserhöhen, ideal auch für Nichtschwimmer oder Wasserballer. Zusätzlich ist auch ein Wellenbad vorhanden, wobei ich nicht begriffen habe, in welchen Zeitabständen dieses aktiviert wird. Überall zwischen den Wasserflächen findet der Ruhesuchende genügend Liegestühle, was manch dämlichen Liegenbeleger sicherlich an den Rand des Nervenzusammenbruchs brachte. Liefen deren Handtuchaktionen aufgrund der großen Anzahl verfügbarer Liegemöglichkeiten doch einfach ins Leere. Apropos Handtuch: dieses gibt es gegen die beim Check-In erhaltene Towelcard kostenlos am Pool oder Strand. Eine kritische Anmerkung: die Jungs an der Poolbar waren leider öfter der Ansicht, das die Faulpelze auf den Liegen etwas Unterhaltung bräuchten. Da rings um den Pool Lautsprecherboxen aufgestellt sind, konnten sie so richtig schön die Musik aufdrehen. Leider kam noch der Umstand hinzu, dass sich deren Musikrepertoire auf 3-4 CDs beschränkte. Eine pro Tag, am vierten Tag folgte dann die Wiederholung. Wer denkt, er könnte zum Strand flüchten, irrt. Schließlich gibt es dort einen DJ (Radio Akassia), der dich ebenfalls mit schöner Musik verwöhnt. Animation: Das Animationsteam versucht natürlich die Gäste zu sportlichen Aktivitäten wie Tanzen, Gymnastik etc. anzuspornen. Aufdringlich sind sie dabei nie. In der Nähe der Tauchbasis gibt es einen Kinderclub, der sich um die Kleinen sorgt. Und abends wird im Theater ein Programm aufgeführt. Leider kann ich wieder mal keine Aussagen zur Qualität geben, da diese Dinge an uns vollständig vorbeigegangen sind.