Sentido Djerba Beach

Sehr zwiegespalten nach dem Aufenthalt für 2 Wochen im September ´22 in diesem Hotel - mehr dazu weiter unten in den einzelnen Kategorien - vorab sei eber "verraten" - dieses Hotel würde ich nicht nochmals buchen...

Ich hatte ein Dppelzimmer zur Alleinnutzung (Zimmer 1027) im Erdgeschoss. Trotz des gebuchten Meerblicks (welcher natürlich extra berechnet wurde) erhielt ich dieses Zimmer mit Blick auf den Pool. Den Meerblick konnte man lediglich erahnen, wenn man den Hals seeeehr lang machte und ums Eck durch mehrere Glasscheiben einen Blick aufs Wasser erhaschen konnte... Ansonsten merkt man den Zimmern und dem Mobiliar trotz (angeblicher?) Renovierung das Alter mehr als deutlich an. Auch hier sind es wieder die vielen eigentlich einfach zu beseitigenden Kleinigkeiten welche in der Summe einfach keine gute Bewertung ergeben. Sei es der vergilbte und verdreckte Vorhang an der Fensterfront welcher sicherlich den Schmutz der letzten Jahre an sich trägt, der schimmelige Duschvorhang im Bad (inkl. verschimmelter Duschbrause), die defekte Beleuchtung im Zimmer, der sehr "sichere" Schaltkasten für die Elektronik (bestand aus einem Loch in der Wand mit einigen Käbeln mit darüber genagelten Pressspan-Platten). Auch das oben bereits erwähnte Problem mit der Hygiene im gesamten Haus setzt sich in den Zimmern nahtlos fort. Die Zimmerreinigung ist sehr auf das Minimum beschränkt, vielleicht auch dem Zeitdruck des Reinigungspersonals geschuldet. Wenn ein einzelner Mitarbeiter eben an einem Vorrmittag das gesamte Stockwerk mit ca. 50 Zimmer reinigen muss bleibt eben nicht sehr viel mehr Zeit als "kurz feucht durchzuwischen". Dies merkt der Gast in der Endsumme dann spätestens bei den dreckigen Ecken im Bad, den vielen Staubmullen unter dem Bett oder der dicken Staubschicht auf eigentlich allen nicht direkt einsehbaren Oberflächen (Spiegelrand, Kleiderschrank, selbst auf dem Telefon ist eine dicke Staubschicht). Der Wechsel der Handtücher im Bad erfolgt täglich, Bettwäsche wird aus Umweltschutzgründen nur nach Wunsch des Gastes gewechselt (dafür muss dann ein entsprechendes Schild auf das Bett gestellt werden). Ausgestattet ist das Zimmer mit dem Nötigsten. TV mit mehreren Programmen und Sprachen, der Kühlschrank welcher sich teilweise "Mini-Bar" bezeichnet aber wirklich nur ein leerer Kühlschrank ist... (Wasser kann man sich gratis an der Bar holen, alle anderen Getränke für das Zimmer muss der Gast käuflich erwerben). Im Bad findet man ebenso eine lediglich spartanische Einrichtung vor. Die Duschwanne mit Vorhang, Fön und Schminkspiegel sind ebenfalls vorhanden, aber auch dort hat (auch wenn funktionstüchtig) alles schon die besten Jahre hinter sich.

Die Gastronomie bewerte ich sehr zwiegespalten, in der Summe überwiegt aber auch hier das Minus auf Grund des Service und nicht der Qualität der Speisen, nachfolgend mehr. Frühstück, Mittag- und Abendessen in Buffetform war soweit ganz in Ordnung. Es gab egal zu welcher Tageszeit eine große Auswahl an Speisen, auch Vegetarisches ist (sofern gewünscht) stets zu erhalten. Allgemein war es aber tatsächlich so, dass es mittags täglich fast mehr Auswahl in der Breite hatte als Abends. Beim Frühstück war es leider oftmals so, dass es viele Sachen gar nicht gab oder bereits ab 8 Uhr nicht mehr aufgefüllt wurden (obwohl Frühstückszeit bis 10:30 angegeben ist). Dies merkte man dann in Form von fehlender Butter, nicht vorhandenem Orangensaft (Saft in diesem Hotel fertig gemixt und leider nicht frisch gepresst) oder leeren Käse- und Wurstplatten. Das gefühlt einzige freundliche Personal in diesem Hotel sind die Kellner im Buffetrestaurant (danke an Jamal). Aber dies alleine reicht eben nicht aus, um Urlaubsgäste ohne große Ansprüche zufrieden zu stellen... Negativer Höhepunkt waren die Angestellten an der Strandbar (die Lobbybar war die kompletten 2 Wochen ohne Angabe von Gründen geschlossen). Auch hier zieht sich wieder die Sache mit der Sprache durch. Als Beispiel: Man steht am Tresen, hat seine Bestellung bereits aufgegeben, in diesem Moment betreten 2 Franzosen die Bar werden natürlich sofort begrüßt und in den Arm genommen, die Getränke serviert und erst im Anschluss wird nach vorheriger Abfrage der Getränkewunsch neu aufgenommen. Trotz Trinkgeldgabe erhält man als "Nichtfranzose" seinen Kaffee lediglich in Pappbechern, der Einheimische oder der Franzose natürlich ohne Trinkgeld in Porzellan.

Auch beim Service kann ich mit Müh und Not gerade so 2 Sonnen vergeben. Wie oben bereits erwähnt hat man im Nachhinein nach 2 Wochen das Gefühl gehabt (und auch andere Urlauber mit welchen man ins Gespräch kam) dass man als Deutschsprachiger Gast lediglich ein Gast 2. Wahl ist welcher nur brav seinen Reisepreis und das Trinkgeld hierlassen soll... Angefangen hatte dies bereits beim Check-In. Durch eine Flugverspätung bei der Anreise waren wir (es kamen insgesamt ca. 10 Personen auf einmal an) erst 5 Stunden später als geplant im Hotel (Ankunft dort = 22 Uhr). Dort wurde man von einem sichtlich genervten Mitarbeiter an der Rezeption empfangen welcher wohl nicht mehr eine solche Anzahl an Gästen "abfertigen" wollte. Die Abläufe beim Checkin waren auf das absolute Minimum beschränkt, Informationen zu Essenszeiten oder einen Überblick über die Hotelanlage erhielt man gar nicht, man erhielt nach ca. 30 MInuten Wartezeit lediglich kommentarlos den Zimmerschlüssel und war anschließend auf sich alleine gestellt. Geldwechsel an der Rezeption (von Euro in Dinar) ist möglich, allerdings erhält man die für einen eventuellen Rücktausch erforderliche Quittung nur auf Nachfrage. Auch sind an der Rezeption bereits bei Ankunft die Tourismussteuer (zahlbar in Euro!!! Preis = 7 EUR pro Person) sowie die Strandtücher (gegen Kaution, dort wiederum in Dinar!!! erhältlich - pro Handtuch = 20 Dinar) Speziell zum Geldwechsel sei noch angemerkt, dass man immer nur einen abgerundeten Betrag erhält. Man erhält zudem lediglich 10-Dinar-Scheine, soll heißen wenn laut Quittung beispielsweise 88 oder 89 Dinar ausbezahlt werden müssten erhält man lediglich 80... Der Rest fällt natürlich unerwähnt vom Mitarbeiter unter den Tisch und landet wohl in der privaten Tasche des Rezeptionisten. Angesprochen auf die Frage ob es möglich ist auch Münzen zu erhalten (was wenn man wie ich gerne Trinkgeld als Anerkennung gibt) wird man 2 Wochen lang stets abgewimmelt obwohl das Münzfach der Kasse meistens voll war (so ist man als Urlauber natürich gezwungen immer stets mindestens einen 10-Dinar-Schein zu geben, egal für welche Dienstleistung)

Die Lage des Hotels selbst ist leider schon eines der wenigen positiven Dinge die ich nach 2 Wochen Badeurlaub festhalten kann. Entfernung zum Flughafen ca. knappe 30 Minuten mit dem Transferbus - je nach dem wie viele Hotels zuvor angefahren werden (bei mir war das Sentido "Stopp Nr. 3") Zur Umgebung gibt es nicht sehr viel festzuhalten. Es war bekannt dass es auf Djerba auf dem Weg ins Hotel nicht sehr viel zu sehen gibt außer eben den Müllbergen am Straßenrand, sei es auf dem Weg zum Flughafen oder auch sobald man das Hotel verlässt. Dies ist aber ein allgemeines Problem in Ländern wie Tunesien oder Ägypten. Im Hotel selbst (sort sind wird jetzt leider schon bei einem großen Minuspunkt) mangelt es an Hygiene und Sauberkeit, speziell was das Zimmer betrifft gehe ich weiter unten nochmals darauf ein. Aber auch in den öffentlichen Bereichen merkt man dem Haus zum Einen das Alter an (von den oftmals erwähnten Renovierungen ist leider selten etwas zu sehen). Auch zum Anderen legt man leider nicht viel Wert auf die Dinge welche eigentlich ohne große Mühe durch aufmerksame Mitarbeiter zu beseitigen wären (beispielsweise ist jeder zweite Desinfektionsspender im Hotel leer und wurde zumindest während den 2 Wochen Aufenthalt auch nicht befüllt, dann fehlende Papierhandtücher in den öffentlichen Toiletten, gebrauchte und verdreckte Gläser/Geschirr stand teilweise tagelang in ein und der selben Ecke des Hotelganges, etc.). All dies in der Summe macht das Haus eigentlich unnötig schlecht, man zweifelt sogar fast schon ob nach derzeitigem Stand nicht eher 3-Sterne angebracht wären. Bei Rückreise erklärte sich dann wieso das Hotel bei den angebrachten Urkunden/Tafeln zuletzt Awards von 2011 oder 2017 als Werbung nutzt... Der Hotelstrand ist ebenfalls leider mehr Schein als Sein. Pluspunkt ist zwar die direkte Strandlage des Hotels, allerdings ist der Strandabschnitt selbst unter kommunaler Aufsicht - dies bedeutet dass das Hotelpersonal sich nicht um die Reinigung kümmern muss und das merkt man auch... Viele streunende Hunde und Katzen am Strand welche von Urlaubern mit mitgebrachten Speisen angelockt werden. Danken tut dies dann der Vierbeiner in Form seiner Hinterlassenschaften im Sand. Es trübt eben den Gesamteindruck wenn alle 10 Meter ein Hundehaufen im Sand liegt, die Katzen eifrig ihre Notdurft im Sand vergraben und der Geruch all diesem über dem ganzen Strandabschnitt liegt Zur Gästesruktur lässt sich sagen dass zu meinem Reisezeitpunkt im September 2022 sehr viele Franzosen im Hotel waren, gefolgt von Deutschsprachigen Gästen (Deutschland + Schweiz) sowie Einheimische und vereinzelt Gäste aus Osteuropa (Polen und Tschechien) Es war von ganz jung (Kleinkind) bis Rentner alles vertreten. Man merkt dem Personal jedoch an, dass französichsprachige Gäste (Einheimisch + Franzosen) Im Service eindeutig bevorteiligt werden. Das fängt bei der Freundlichkeit an, zieht sich in der Gastronomie und Bar bis hin zum Sicherheitsspersonal so durch. Sobald die Angestellten merken, dass man kein Französisch spricht ist man dort selbst mit Trinkgeld nur ein Gast "2. Wahl".

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die üblichen Freizeitangebote und Animation sind hier vorhanden, zur Qualität kann ich jedoch keine Aussage machen, da nicht genutzt. Aber auch hier machte es speziell abends den Eindruck, dass die Gäste aus Frankreich selbst von der Animation freundlicher angesprochen und behandelt wird...