- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Für mich besteht das tiefe Fundament eines Erholungsurlaubes, welchen ich mir in meinen folgenden Lebensjahren gerne in Erinnerung rufe, nur aus ein paar sehr einfachen Dingen: Sauberkeit, gutes Essen, Ambiente. Das Belinda ist für den Cluburlaub eine ideale Anlage, die leider in die Jahre gekommen ist. Das in den Katalogen als neu renoviertes Hotel angepriesene Urlaubsdomizil wurde an den Innen- und Außenwänden neu getüncht. Renovierung bedeutet erneuern. Das ist wohl hier etwas anders verstanden worden. Derjenige, der seine funktionierenden Sinnesorgane für die entscheidenden Reize offen hält, dem werden die schwarzen Flecken, die sich wie eine langsam schleichende Pest am Gemäuer hocharbeiten, nicht entgehen. Von dem Wort "Sauberkeit" fehlt hier auf dem gesamten Gelände jede Spur. Einsame, vergessene Trinkbecher aus Plastik säumen die so übersichtlichen Rasenflächen des Areals, welche mit sorglos weggeworfenen Zigarettenstummeln in friedlicher Koexistenz leben. Das von den Reiseanbietern erwähnte neue Management wirkt hier schon seit vielen Jahren in unveränderter Konstellation. Diese Information kann man direkt von der Chefetage bekommen. All Inklusive gebucht, All inklusive bekommen: Das letzte mal haben wir so eine heruntergekommene Anlage in Bulgarien erlebt. Apropos! Russisch ist in dieser Anlage die zu 90 % gesprochene Sprache. Uns hätte das nicht gestört, wenn die Urlauber aus Russland eine gewisse Form der Zivilisation mitgebracht hätten und ihre Kinder zum Pinkeln auf die Toilette geschickt hätten. Ob Groß, ob Klein, hier war alles vertreten, bis auf die Möglichkeit junge Menschen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren beschäftigt zu wissen, obwohl der Reiseveranstalter mit einem Teen-Club geworben hatte. Zimmer waren geräumig, in unserem Falle mit Gardinen, aber ohne Stores ausgestattet. Dusche im Bad und nie sauber. Löcher in Fliesen und Wänden, teilweise notdürftig mit Silikon zugeschmiert. Kabel hingen lose aus der Wand, Fernseher funktionierte erst nach Reparatur, Kühlschrank erst nach Aufforderung angeschlossen usw... Es ist nicht die warmherzige Freundlichkeit, die man sich als Urlauber erhofft, die hier zu wünschen übrig lässt, vielmehr ist es schlicht gesagt die Professionalität, die im Belinda nicht anzutreffen ist. Fehlendes Ambiente könnte man sicherlich irgendwie wett machen. Für eine anspruchslose Unterkunft mit gewöhnlichem Essen und unterdurchschnittlichem Service ist dem Urlauber, der nichts anderes erwartet, sicherlich Genüge getan. Sollten Sie, der nach einem 4 Sterne Hotel in dem schönen Side Kumköy sucht, und zufällig das Belinda unter dieser Kategorie finden, dann darf ich Ihnen hiermit davon abraten.
Dem Ruhepol ist die Ruhe vergangen. Defekte Generatoren in der Klimaanlage ließen keine durchschlafene Nacht zu. Was soll´s? Ist ja Urlaub, also kann man ja am Pool schlafen. Geht ja auch nicht, da spielt die Musik so laut, dass nur Ohrenstöpsel halfen. Schlicht, einfach, altes Bett, alte Möbel, nicht sauber, niemals sauber, was wohl am mangelnden Reinigungsservice lag. Sehr kleiner Fernseher mit Macken. Ein Bad, was ständig unter Wasser stand, weil die Dusche oder die Toilette, welche wackelte und mit Vorsicht zu besetzen war, undicht waren - eigentlich will ich den wahren Grund nicht wissen. Fenster wurden mit alten schäbigen Gardinen abgehangen. Fehlende Stores ließen die Möglichkeit das Tageslicht herein zu lassen nicht zu, denn hätte man die Gardinen zur Seite gezogen, so wäre der Nachbar mit Blick in unser Zimmer vielleicht errötet. Alte Lampen sorgten für die auf dem ganzen Gelände anzutreffende Dunkelheit, denn selten waren sie mit Glühmitteln bestückt.
War immer sehr lecker, wer einfache, wieder aufbereitete Kost lauwarm serviert mag. Entschuldigung! Serviert wurden, wenn überhaupt, dann nur wässrige Getränke in verkalkten angeschlagenen Gläsern. Das bevorzugte Becherchen aus Plastik blieb den Nörglern wie mir vorbehalten, der den Keimen und Schnittwunden mit etwas Argwohn gegenüber steht. Auszubildende Schüler schwirrten zwischen den Tischen herum und gaben sich große Mühe. Doch wie Frau Sommer in einer uralten Werbung schon sagte: "Mühe allein genügt nicht!" Weder das Eindecken noch die Sauberkeit bekamen sie in den Griff. Gegen das schlechte Essen hätten sie sowieso nicht tun können. Die armen Azubis, irgendwie taten sie einem leid. Das überfüllte Hotel war einfach zu viel für sie. An der abgedunkelten Küchentheke stand man einem manchmal nicht zu identifizierenden Inhalt in Kochkesseln gegenüber und schaufelte sich erst mal was auf den 3. Teller, denn die ersten beiden waren nach dem langen Weg durch den Geschirrspüler von ihrem Speisenangebot noch nicht befreit. Hätte man vielleicht ein Ratespiel veranstalten können. Wer weiß, was von diesen Tellern vorher gegessen wurde? Eine tolle Idee. Apropos, eine Idee hätte ich da noch. Vielleicht sollte der Hotelbetreiber hin und wieder mal den Strom für die Kühltheke, auf der die Salate in der Hitze vor sich hin schwitzen, einschalten. Wiederaufbereitung ist das große Motto der Belinda-Küche. So sieht man das verloren geglaubte Salatblatt vom Vormittag am Abend in seinem Büffetangebot wieder. Da wird einem warm ums Herz und zur Verdaulichkeit schnell noch einen Raki hinterher. Vorsicht jedoch an den Bars, denn auf dem klebrigen Tresen wurde schon manches Getränk am Abend vorher vergossen, aber nicht weggewischt. Bleibt man also mal kleben, keine Sorge - der Angestellte dahinter gibt sich allergrößte Mühe einen sofort loszuwerden, falls er ihn überhaupt bedient.
Wo soll ich anfangen? Wo soll ich aufhören? Das alt eingesessene Management (die Information stammt von den Herrschaften selbst) schien für unsere Probleme ein offenes Ohr zu haben, doch leider waren die getroffenen Maßnahmen unglaublich. Ein Beispiel: Weil ein Hausaufgang total verdreckt war wurde die Putzkolonne mit Schlauch und Besen in die Gänge geschickt. Den Treppenregen habe ich in einem sehr schönen Foto festgehalten. Derweil konnte ich für ca. ½ Stunde nicht auf mein Zimmer, denn es regnete Dreckwasser im Haus. Beanstandete Reparaturen wie eine zu laute Klimaanlage und der ständig nasse Boden im Bad wurden bis zu unserer Abreise nicht abgestellt. An der Rezeption konnten einige Mitarbeiter deutsch sprechen, standen aber nicht immer zur Verfügung. Da halfen hin und wieder unsere Russischkenntnisse.
Die Lage hier in der Nähe eines riesigen Basars, den man innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreicht ist gut. Klar, es sind immer wieder dieselben Sachen, die man hier angeboten bekommt, doch wir dürfen nicht vergessen, wo wir uns befinden. Nach Side und Manvgat geht es mit dem Dolmus schnell hin und für 1 Euro oder 1,50 € pro Nase und Fahrt nicht zu teuer. Ausflüge werden meist von den Reiseveranstaltern angeboten, doch sollte man sich genau informieren. Jeep-Safari und Quad-Safari im Taurusgebirge sind super aber mit der türkischen Technik sehr gefährlich. Heruntergekommene Fahrzeuge, deren Wartung schon lange zurückliegt. Den Strand erreicht man über eine Baustellenstraße, für die sich kein Hotel zuständig fühlt. Als wir abreisten erfuhren wir, dass ein Traktor mit Hänger die Gäste hin und wieder zum Strand fährt. Achtung, geht man zu Fuß zum Strand, quält man sich über eine mehrere hundert Meter lange Baustellenstraße.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es lief ein ewiges Bassgedröhne bis Mitternacht und für alle kam dann der ersehnte Schlaf. Lustige Spiele gab es immer: Prügel den anderen vom Surfbrett runter oder wie mach ich mich lächerlich mit aufgeblasenen Luftballons als Ersatzbrüste und verziere meinen Kopf mit schicken Perücken. Nun ja ist ja alles Geschmackssache, aber nicht unsere.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |