Sentido Serra Resort

Moin zusammen, da ich noch nie All-inclusive-Urlaub gemacht habe, kann ich natürlich keinen Vergleich heranziehen. Trotzdem würde ich diese Anlage, die ich ganz spontan gebucht hatte und die sich so unglaublich positiv von den großen Kästen, die die Landschaft verschandeln, abhebt, jederzeit wieder auswählen. Geradezu liebevoll war diese Anlage gestaltet, mit vielen Bäumen und Palmen, mit eher dezenter Architektur, und so war sie wie eine Oase zwischen all den großen Hotels. Das Preis- /Leistungsverhältnis war mehr als in Ordnung!

Ich hatte ein Doppelzimmer in einem dieser witzigen Wohntürmchen. Für einen allein war das okay, für zwei Personen wäre es wohl etwas zu eng. Auf der anderen Seite verbringt man seinen Urlaub ja nicht im Zimmer, oder? Auch die Duschkabine war zu klein, aber wenn ich verreise, dann mache ich auch Abstriche, weshalb Bewertungen wie diese ohnehin sinnlos, weil nicht zwanglos auf andere übertragbar sind. Jeder sollte sich selbst ein Bild von allem machen. Etwas unangenehm waren die dünnen Decken, denn ich habe immer gefroren in der Nacht. Bei Außentemperaturen unter zehn Grad Celsius (habe ich gemessen), war es im Raum um die zwanzig Grad. Und selbst dafür reichen solche dünnen Decken einfach nicht aus. Praktisch sind sie für den Betreiber, denn sie lassen sich natürlich leichter waschen als dicke. Auch die Terrasse war eher eng, aber wenn man sie nur zum Rauchen und allein aufsucht, ist auch sie groß genug. Ich bin mir nicht sicher, ob tatsächlich zwei Personen gleichzeitig dort Platz nehmen können, zumindest aber standen dort zwei Stühle. Das Bad selber war sauber und funktional. Wenn man die Verarbeitung der sanitären Anlagen aber genauer unter die Lupe nimmt (und ich bin kein Handwerker), dann sieht es dort schon anders aus als in Deutschland. Irgendwie zusammengeschustert. Aber wenn es hält und funktionniert, dann ist das doch schon mehr als die halbe Miete...;-)

Eines vorweg: Das Essen war ganz toll. Abwechslungsreich und lecker. Okay, zum Mittagessen kann ich nichts sagen, weil ich dann immer unterwegs war. Aber Frühstück und Abendessen haben mich nicht nur satt gemacht, sie haben mir gut getan. Neben einem eigentlich immer aufgebauten kalten Buffet mit verschiedenen Soßen und Salaten und Sonstigem gab es eben auch warme Küche am Abend, die mir ausgezeichnet geschmeckt hat. Einziger Minuspunkt war der Saftautomat draußen neben dem Speisesaal, denn das, was daraus kam, war alles andere, nur eben nicht Saft. Hundert Prozent synthetisch! Auf der anderen Seite hat er mir trotzdem geschmeckt, vor allem, wenn ich zuvor stundenlang in der Landschaft rumgelaufen bin: Denn dann ist es nicht mehr wichtig, ob Orange auch tatsächlich nach Orange schmeckt! Das abendliche Radler aber war lecker. Genau ein Glas habe ich immer zum Essen getrunken, und es war vorzüglich, wenn auch nicht so gut wie in Deutschland. Dafür aber bin ich eben in der Türkei, und niemand sollte dort so leben wollen wie in Deutschland.

Mit dem Personal bin ich mehr als zufrieden. Egal, mit wem man es zu tun hatte, ob an der Rezeption, beim Abendessen oder am Pool. Ich würde zwar nicht behaupten, dass mir die Wünsche von den Lippen abgelesen wurden, aber wer will das schon. Eine gewisse Eigeninitiative sollte schon vorhanden sein. Die Sprachkenntnisse waren absolut in Ordnung (wenn man Englisch und Deutsch kann, hatte man nichts zu befürchten, übrigens auch außerhalb des Hotels), wenn man mal von den Putzfrauen absah, aber die habe ich eh nur selten zu Gesicht bekommen, weil ich meist unterwegs war. Z.B. befürchtete ich Schlimmstes, weil ich im Outback meinen Zimmerschlüssel verloren hatte, aber die Menschen an der Rezeption nahmen mir gleich die Angst, mussten sogar lachen, als ich sie fragte, ob sie denn noch ausreichend Ersatzschlüssel zur Verfügung hätten, denn schließlich könne so etwas ja auch mehrere Male passieren, zumindest bei mir. Nur fünf Euro hat mich meine Nachlässigkeit gekostet. Da ich viel in der Wildnis unterwegs war, sah es in meinem Zimmer bisweilen ziemlich schlimm aus, so auf dem Boden, aber nach der Reinigung war alles wieder wie vorher. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Mitarbeiter sehr freundlich und zuvorkommend, wirklich unfreundlich war niemand, wenn überhaupt, dann eher zurückhaltend. Wenn man nicht als der tolle Deutsche auftritt, sondern freundlich ist, dann bekommt man es ebenso zurück; das ist meine persönliche Erfahrung, die aus vielen Auslandsreisen resultiert. Also: alles super!

Der Strand war nicht weit, geschätzte dreihundert Meter vom Hotel entfernt. Die Anreise mit dem Bus (aus Antalya) dauerte etwa eineinhalb Stunden, weil der Fahrer natürlich nicht nur das B.B. ansteuern musste. Weil die Strecke größtenteils über den "Küstenhighway" führte, war das aber nicht so schlimm. Der Markt in Kumköy bietet so allerhand. Neben den obligatorischen Neppläden mit all diesen Imitationen gab es auch viele andere Dinge zu kaufen. Einmal brauchte ich dringend Nähgarn, und ich bekam es tatsächlich, bei einem Änderungsschneider. Ansonsten bin ich nicht so der beste Kunde. Ich war nahezu überall, nur nicht in den Städten. Im Taurus-Gebirge war ich, in den Hügeln bei Ilica und und und. Auch in diesem Punkt gibt es keinen gemeinsamen Nenner, die Menschen haben eben einen unterschiedlichen Geschmack und eine unterschiedliche Erwartungshaltung. Ganz allgemein kann ich aber sagen, dass die Türkische Riviera für jeden etwas zu bieten haben sollte, Kultur, Natur und eben auch Highlife für die Feiersüchtigen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Unterhaltung im Hotel, also diese Animation, kann ich nicht bewerten, weil sie für mein Wohlbefinden überhaupt keine Rolle spielt. Ich habe sie nicht einmal mitbekommen. Ins Internet konnte man eigentlich immer gehen. Die halbe Stunde kostete 50 Cent, was ich nicht zu teuer finde, denn schließlich bin ich im Urlaub, und dann brauche ich nicht vor dem Rechner zu hocken. Im November brauchte man auch nicht zu warten, denn nur äußerst selten war der PC besetzt, was aber im Sommer durchaus problematisch sein könnte, denn es gab nur einen. Einziger echter Minuspunkt war die Geflügelzucht im Eingansbereich, mit kleinem Teich und diversen Gänsen, Enten und Hühnern. Die Tiere selbst störten mich nicht einmal, aber die Hinterlassenschaften waren doch unschön, zumal ich gerne barfuß laufe. Hunde und Katzen gab es auch, die Katzen besuchten mich auch gerne am Esstisch. In diesem Punkt gibt es nur zwei Möglichkeiten; entweder es stört einen oder eben nicht. Bei anderen Gästen konnte ich mal die eine, mal die andere Variante sehen. Das Personal hat auch ab und zu versucht, die Katzen, die übrigens alle sehr gepflegt aussahen, des Raumes zu verweisen, eher halbherzig, und schon nach wenigen Minuten war die erste wieder im Raum. Da mich persönlich so etwas nicht wirklich stört, kann ich deshalb auch keine Punkte abziehen. Der Pool, den ich tagtäglich am frühen Nachmittag zwecks Abkühlung aufsuchte, war ganz schön kalt, aber auch das liegt mir eher als die im November noch recht warme Plörre im Mittelmeer. Deshalb war ich auch immer der einzige Schwimmer, wenngleich noch weitere Liegestühle besetzt waren. Aber nicht wenige Zeitgenossen legen mehr Wert auf Bräune als auf körperliche Betätigung. Ist Geschmackssache. Am Strand war ich nur nach Einbruch der Dunkelheit, doch sah dort alles sehr schön aus, mit einer Bar, diversen Liegestühlen und darüber Schatten spendenden Schirmen. Okay, die Liegen am Pool waren nicht die qualitativ hochwertigsten, aber auch das ist nicht wirklich wichtig für mich.