Shams Safaga Resort

Das Hotel Shams hat schon bessere Tage gesehen. Die Eingangshalle wirkt ja noch ganz prächtig - der Rest jedoch entspricht bei weitem nicht den angegebenen Sternen. Während unserem Urlaub waren Gäste aus West- und Osteuropa anwesend. Das Hotel liegt in einer parkähnlichen Anlage mit sehr schöner Anpflanzung. Leider werden die Pflanzen mit Grauwasser aus Duschen und Waschbecken (ich hoffe nicht auch aus den Toiletten) bewässert. Das stinkt natürlich ekelhaft und verdirbt einem auf dem Weg zum Restaurant schon mal ordentlich den Appetit. Morgens und abends um 6 Uhr herrscht Giftalarm. Dann geht ein Angestellter mit einer Maschine über's Gelände die mächtige Rauchschwaden mit irgendeinem Insektizid ausstößt. Da muß man sich dann schnell verkrümeln. Wir würden gerne wieder Urlaub am Roten Meer machen. Aber mit Sicherheit nicht mehr in diesem Hotel. Wenn wir wieder Mut geschöpft haben, müssen wir uns eben schlau machen, wo es ein Hotel gibt, das einen besseren Standard hat.

Wir haben ein Bungalow in der zweiten Reihe bewohnt. Die noch freien Bungalows direkt am Strand waren wohl für spezielle Gäste reserviert. Die Größe ist absolut ausreichend. Der Kühlschrank wird täglich mit zwei Flaschen Wasser bestückt. Will man nachts schlafen, muß man den Kühlschrank aber ausstecken. Das Ding brummt viel zu laut. Die Ameisen, die sich selbst in unserem Kleiderschrank eingenistet hatten, wurden nach unserer Reklamation durch eine intensive Sprühaktion bekämpft. Sollte sich unter unserem Bett ein Eisbär versteckt haben, war der hinterher garantiert auch tot. Letztendlich haben aber die Ameisen gewonnen. Die haben ihr Revier zurückerobert. Auf eine weitere Sprühaktion haben wir wohlweislich verzichtet. Man muß ja im gleichen Raum wieder schlafen. Zufällig habe ich einen näheren Blick auf unsere Klimaanlage geworfen. Die wurde garantiert seit ihrer Installation noch nie gereinigt. Auf den schlechten Zustand führen wir auch die Atemwegsprobleme, die sich alsbald einstellten, zurück. Wir sind beide keine Allergiker! Man hörte aber allerorten mehr oder weniger intensives Husten und Schniefen. Das gibt bei Temperaturen zwischen 36 und 40 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit um die 15% schon zu denken!

Frühstück, Mittag- und Abendessen werden im Hauptrestaurant angeboten. Mittags kann man auch eine kleine Auswahl an Speisen an der Strandbar zu sich nehmen. Laut Aushang steht das Essen jeden Tag unter einem anderen Motto. Schmecken kann man das allerdings nicht! Es gibt zwar nominell eine ausreichende Auswahl verschiedener Gerichte, man weiß aber schon am dritten Tag nicht mehr, was man essen soll. Die Fleischgericht machen eher den Eindruck als wären sie aus minderwertigen Zutaten hergestellt, die Beilagen sind in der Regel zerkocht. Irgendwelche Aromen fehlen vollständig. Wenn man die Augen schließt, weiss man nicht was man isst. Einziges Trostpflaster ist die Salatstation. Hier kann man sich direkt von einem Koch verschiedene Salate zusammenstellen lassen. Man muß aber auch hier tolerieren, dass verschiedene Bestandteile schon leicht angerottet sein können. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Hygiene. Man muss sich Geschirr und Besteck schon ganz genau anschauen! Alte Essensreste auf dem Geschirr sind keine Seltenheit. Das scheint aber die zwei oder drei Ober, die um die Tellerstapel stehen und ein Schwätzchen halten, nicht zu stören. Getränke haben oft annähernd Umgebungstemperatur.

Der Großteil des Personal im Bereich des Restaurants und der Bars macht einen bestenfalls desinteressiert zu nennenden Eindruck. Unser Putzmann war ganz sicherlich bemüht. Als wir aber am Ende unseres Urlaubs unser Bungalow verließen, lag noch immer der gleiche Schmutz in den Ecken, den wir bei unserer Ankunft vorfanden. Für unsere Trinkgelder hat er sich aber mit kunstvoll aus Handtüchern zusammengezwirbelten Schwänen (oder waren es eher Kobars?) bedankt. Das gesamte Personal sprach nach unserer Erfahrung einen Mix aus Deutsch und Englisch. Kommunikation war somit kein Problem.

Das Hotel liegt direkt am Strand. Vom Hauptgebäude, wie auch von den Bungalows aus, ist man nach wenigen Schritten am Strand. Direkt im Hotel und auch davor gibt es einige Läden. Egal, vor welchem Laden man nur die Schrittgeschwindigkeit reduziert, ist man sofort den ägyptischen "Powersellern" ausgesetzt. Somit ist gemütliches schlendern unmöglich. Jeder Ladenbesitzer versucht sofort den potentiellen Kunden in seinen Laden zu zerren. Dann geht's weiter mit Tee trinken und intensiver Bearbeitung. Das Ergebnis: man kauft nichts und bleibt künftig lieber im Hotel. Safaga ist in ca. 5 Minuten mit dem Taxi zu erreichen; aber: siehe oben

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Den Pool haben wir nicht benutzt. Wir sahen zufällig wie ein Angestellter abends nach Augenmaß die Chemikalien nachdosierte. Das war für uns aber kein Beinbruch; das Meer lag ja nur wenige Schritte entfernt. Wir sind ans Rote Meer gefahren um zu schnorcheln. Die angebotenen Schnorcheltouren sind wirklich toll. Will man aber direkt am Strand schnorcheln, muß man sich mit dem sehr kleinen abgegrenzten Schwimmerbereich begnügen. Ausserhalb dieses Bereichs tummeln sich Scharen von Wind- und Kitesurfern und machen sicheres schnorcheln oder schwimmen unmöglich. Manchmal hat man Glück und der Wind schläft ein. Dann kann man sich auch ausserhalb des abgegrenzten Bereichs bewegen. Die Felsstöcke sind alle über und über mit Korallen, niederen Tieren und Schwämmen bewachsen. Um jedes dieser kleinen Biotope wuseln jede Menge Fische in allen Farben und Formen herum. Eigentlich ein Traum - wenn man das nur öfter ungefährdet genießen könnte. Hier muß unbedingt der gesicherte Schwimmerbereich vergrößert werden. Am Strand ist eine ausreichende Anzahl mit gutem Sonnenschutz vorhanden. Ab 17. 00 Uhr, wenn die Sonne milder scheint und man noch gerne die Ruhe am Strand genießen würde wird man aber unversehens seiner Liegenauflagen beraubt. Da macht der "Strandmeiser" Feierabend.