Shell Beach Hotel & Spa

Das Hotel ist mit nur 133 Zimmern keine "Bettenburg", so dass man schnell in Kontakt mit anderen Gästen kommen kann. Die Anlage ist sauber, hat eine nette Lobby, einen sehr schön gestalteten Poolbereich mit reicher Vegetation und Wasserfall und relativ große Zimmer. Während meines Urlaubs war das Hotel jeweils zu etwa 50% mit Deutschen und französischsprachigen Gästen belegt (Frankreich, Belgien, Schweiz). Zum Hotel gehört auch ein wellness- Bereich. Ich wollte ihn einmal zur Massage nutzen. Je nach Gusto dazu ein Tip oder ne Warnung: Ich wurde von einer jungen Frau durch mehrere Gänge in ein unbeleuchtetes Zimmer geführt. Durch die handbreit geöffnete Tür fiel dezentes Licht. Nach ca. 3 Minuten stieß sie aus Versehen an die Tür, so dass nur noch ein Spalt offen blieb. Nach weiteren 3 Minuten wurde die Tür ins Schloß gezogen. Dannach hat der Gast wohl die freie Entscheidung, wie die Massage weiter abläuft.

Mein Zimmer war sehr groß, hell, nett eingerichtet und außer dem Zwitschern der Vögel war kein Lärm zu vernehmen. Das Zimmer wurde täglich gereinigt, alle zwei Tage gewischt. Kühlschrank war vorhanden. Nervig war der Zimmersafe. Es war irgendein handgeschmidetes Ding, bei dem sich ständig die Tür verhakelte. Die Betten waren mit hervorragenden Matratzen ausgestattet. Handtücher wurden täglich gewechselt und rochen nicht muffig. Offensichtlich wurde während der Reinigung auch ein Raumspray versprüht, denn das Zimmer hatte immer einen angenehmen, nicht zu aufdringlichen "orientalischen" Duft.

Tja, am Essen scheiden sich die Geister! Das Frühstück entsprach dem Standard in Mittelmeerländern, es war also nicht besonders vielseitig. Es gab jedoch täglich mehrere Sorten Croissants und Brot, 2 Sorten Wurst (brrr!), 3 bis 4 Sorten Käse (da die Butter ranzig schmeckte, hielt ein Frischkäse bei mir immer als Butterersatz her), mehrere Sorten Konfitüre, Joghourt und Eier. Unverständlich war nur, dass der "Eierkoch" keine weiteren Zutaten wie Käse, Tomaten, Zwiebeln oder Paprika bereitstehen hatte, um die Omlettes oder Spiegeleier etwas abwechslungsreicher zuzubereiten. Das Mittag- und Abendbrot in Buffetform bot täglich ca. 8 bis 10 verschiedene, schmackhafte Salate, je Mahlzeit mindestens ein Fisch- Geflügel- und Fleischgericht, ein typisch tunesisches Gericht sowie diverse Gemüse und Beilagen. Die Gerichte waren landestypisch und schmackhaft zubereitet. Aber, obwohl sich die Gerichte nicht wirklich wiederholten, wurde es auf die Dauer etwas eintönig, da die Zubereitungsart immer die selbe war- alles war gedünstet. Es fehlte einfach mal was gegrilltes/gebratenes. Dennoch: eigentlich konnte jeder was finden. Wie oben erwähnt, fing ich mir in der zweiten Urlaubswoche eine heftige Magen-Darm-Grippe ein. Es war nicht einfach nur ein Reisedurchfall. Aber ich, wie auch andere "Leidensgenossen" waren der Meinung, dass hieran nicht das Essen schuld war. Die Speisen machten immer einen frischen und tadellosen Eindruck. Die im AI- Angebot inbegriffenen Getränke waren von der Auswahl her nicht umwerfend, aber für den gezahlten Reise-Preis ok: neben soft-drinks Bier, recht ordentlicher Weiß,- Rose,- Rot- und Muskatwein, Boukha (Feigenscnapps), Gin, Whisky und irgendein Likör.

Vorweg zwei Dinge, die Einfluß auf den service während meines Urlaubs gehabt haben könnten: Es war Ramadan, dass heisst, man muß eigentlch von vornherein mit eingeschränktem Service rechnen. Und das Hotel war nur zu etwa 2/3 belegt, was sich wiederum positiv auf den service ausgewirkt haben könnte. Trotz Ramadan war das gesamte Personal mit Ausnahme eines Barmannes an der "Wunderbar" außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Durch einige negative Bewertungen stieg ich bei der Ankunft mit etwas gemischten Gefühlen aus dem Bus, diese wurden jedoch bereits beim check-in beiseite gewischt. Mir wurden bereitwillig drei verschiedene Zimmer zur Wahl angeboten (ich hatte um ein ruhiges Zimmer gebeten). Alle drei Zimmer waren nach dem ersten Eindruck sauber und in gutem Zustand. Da ich erst nach 22.00 Uhr im Hotel ankam, wurde mir -nachdem ich mich entschieden hatte- unaufgefordert ein Teller mit Abendessen aufs Zimmer gebracht. Das fand ich echt Spitze! Noch ein Beispiel für den service: Wie viele andere Gäste (siehe untern) erkrankte ich an einer Magen-Darm-Infektion. Ich bat bei der Rezepzion, dass ein Arzt gerufen werden soll. Dieser war nach 15 Minuten da. Das Rezept nahm er dann mit zur Rezeption, von dort wurde ein Taxi zur Apotheke geschickt (ohne dass dies irgendwie in Rechnung gestellt wurde) und die Medikamente aufs Zimmer gebracht. In einigen Bewertungen war zu lesen, dass Kellner usw. nur freundlich seien, wenn ausreichend Trinkgeld fließt. Das ist absoluter Quatsch! Auch ohne Trinkgeld wurde man stets freundlich behandelt. Natürlich zaubern paar Dinar ein extra Lächeln aufs Gesicht, aber es war keine Voraussetzung.

Zum Strand ist es ein kurzer Spaziergang von etwas mehr als 5 Minuten, vorbei an einem Supermarkt und einigen Händlern. Die teilweise als so schrecklich beschriebene Strasse ist nur mäßig befahren, so dass es überhaupt kein Problem ist, sie zu überqueren (und auch tunesische Autofahrer bremsen gegebenenfalls). Man muß wohl auch über ein sehr sensibles Gemüt verfügen, um den "Verkehrslärm" als störend zu empfinden. Nicht weit vom Hotel befinden sich der Yachthafen mit einigen netten Restaurants (teilweise jedoch unverschämte Preise! Ich sollte für 1 Bier 8 Euro zahlen) und die sehr schön gestaltete neue Medina. Im Gegensatz zur Medina in Alt-Hammamet kann man hier ungestört durchlaufen, ohne vollgepöbelt zu werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der pool war sehr schön angelegt und relativ groß. Die Wassertemperatur war für meinen Geschmack zu "erfrischend". Die Liegefläche war jedoch ziemlich klein, da ein Teil abgegrenzt war, um dem Gras die Chance zu geben, wieder nachzuwachsen. Jetzt kommen die beiden größten Makel des Hotels: 1. Der Strand: ungepflegt und dreckig! Neben Algen konnte man Plastikflaschen, Tüten und auch mal einen Kadaver "bewundern". Angeblich soll es eine Empfehlung des deutschen Umweltministeriums geben, den Strand naturbelassen zu halten. Komisch nur, dass sich wohl nur dieses Hotel an diese Empfehlung hält! Die Sanitäreinrichtungen am Strand sind eine Unverschämtheit für ein 4-Sterne-Hotel. 2. Die Animation: Welche Animation???? Da lümmelte ein Haufen jugendlicher Desperados in abgewrackten Klamotten um den pool rum. Eine hyperaktive "Dame" tänzelte zwischen den Liegen einher, setzte sich ungefragt mit drauf und man fragte sich nur: Was will die jetzt??? Zumal sie kein Wort Deutsch sprach. Irgendeiner dieser Typen drehte ab und zu ohne ersichtlichen Grund an den Reglern der Musikanlage, so dass man abwechselnd in den Genuß leiser und lauter hip-hop-Musik kam. Abends stolzierte die Horde in irgendwelchen Kostümen durch die Gegend, besetzte zwei bis drei der ohnehin knappen Tische an der Bar.. und das wars. Von denen hat mit Sicherheit noch keiner auch nur einen Tag Ausbildung als Animateur erhalten. Das war mit Abstand das schlechteste, was ich jemals erlebt habe.