Side Alegria Hotel & Spa - Adults only +16

Hat seine besten Jahre definitiv hinter sich. Das Hauptklientel sind pensionierte Stammgäste, denen die Kontinuität wichtiger ist als die Qualität. Das All-Inclusive-Konzept lockt Menschen an, die sich für wenig Geld mit billigem Fusel die Birne volllaufen lassen. Lassen Sie sich nicht von vier Sternen blenden, geben sie lieber ein wenig mehr Geld aus und gehen in eins der anderen 50 Häuser in Kumköy, wenn's denn schon dieser verbaute und lieblos zugepflasterte Teil der Türkei sein soll.

Ausgenudelte Matratzen, verkalkte Duschköpfe, winzige Fernseher, die auch teilweise noch im falschen Winkel zum Bett an die Wand geschraubt waren. Sauberkeit (bis auf die mit Brandlöchern und undefinierbare Flecken übersähten Überdecken) in Ordnung.

Das bereits viel gelobte Essen sieht auf den ersten Blick tatsächlich ansprechend aus. Geschmeckt hat uns aus der riesigen Auswahl an verschiedenen Beilagen leider nur das allerwenigste. Schlimm, wenn man als Freund der türkischen Küche irgendwann bei den obligatorischen Nudeln mit Tomatensoße landet, weil man sich vor den lieblos angebratenen, zähen Rinderleber-Fetzen, oder den schlampig geputzten und überwürzten Putenstücken ekelt. In sechs Warmhalte-Töpfen simmert tagelang die gleiche "Osmanische Spezialiät", die aber nirgends beschrieben ist und zu der es auch keine tiefen Teller gibt, um die überhaupt probieren zu können. Das Salatbuffet, vor dem zehn Eimer mit undefinierbaren Flüssigkeiten aufgebaut sind, die wohl Dressing sein sollen, ist umschwirrt von Fruchtfliegen. Oliven gibt es bereits zum Frühstück in zehn (!) Variationen: Schwarz und grün, als Brei, in Scheibchen, entsteint ... Hier wird mit aller Gewalt Auswahl vorgegaukelt, die nicht vorhanden ist. Getränke werden in schlecht gespülten Plastikbechern serviert. Wer eine Sekunde seinen Teller aus den Augen lässt, bekommt ihn weg genommen.

Das ausnahmslos männliche Personal im Service vergreift sich ständig im Ton gegenüber den Gästen. Alten Männern wird schon mal mit obszöner Geste in die Brustwarze gekniffen, Frauen werden penetrant bedrängt, jeder wird wahlweise mit "Mein Freund", "Chef", "Alter/Junger/Guter Mann" betitelt und angefasst. Die Kellner lassen sich vom Stammpublikum gerne schmieren, um die besten Tische zum Frühstück/Mittag-/Abendessen zu besetzen. Der Empfang ist das Desinteressierteste und Unfreundlichste, was ich in 30 Jahren Hotelerfahrung habe erleben müssen. Die Frauen, die dort ausschließlich im Putzbereich arbeiten, waren allesamt sehr freundlich und haben eine gute Arbeit geleistet.

Fünf Minuten Fußweg zum hoteleigenen Strandbereich, der inzwischen leider furchtbar abgerockt und herunter gekommen aussieht. Okay organisierter Bus-Aguttle von/nach Flughafen Antalya, zu sehen gibt es an diesem Fleckchen Erde außer Baustellen und ein zugebautes, mit Werbung vollgepflastertes Steinhäufchen (historischer Hafen Side) leider nichts weiter Erwähnenswertes. Gegenüber eine "Disco", die ab 23:00 die ganze Nacht hindurch das Hotel von außen beschallt. Daneben Billigramsch-Läden, mit nervigen Koberern vor der Tür, die gefälschte Markenprodukte feilbieten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt zwei Pools, deren Rutschen allerdings zu Beginn der Hauptsaison nicht in Betrieb waren. Ein "Animationsprogramm" im "Amphietheater" existiert nur auf dem Papier. Vier Jugendliche zappeln sich hier unregelmäßig und ausgesprochen mühsam als "Animateure" ab, scheitern aber an so simplen Dingen wie der Bedienung eines Computers. Die hauseigene Keller-"Disco" spielt unbeirrbar die stumpfe David-Guetta-esque Euro-Club-Dance-Mucke, die schon tagsüber ununterbrochen aus allen Boxen leiert.