Side Sun Hotel

Wir sind im Nachhinein doch sehr erstaunt über die hohe Weiterempfehlungsrate für dieses Hotel. Wir denken, es handelt sich vielleicht um Bewertungen von neuen Türkei-Urlaubern, die noch keine Vergleichsmöglichkeiten haben und sehen könnten, dass es auch besser geht. Oder Stammurlauber, die über die Zeit den Blick für die Details verloren haben. Wir jedenfalls waren doch enttäuscht und wissen, dass es auch andere 4 Sterne-Anlagen gibt, von denen sich das Side Sun einige Scheiben abschneiden könnte! Die Anlage allgemein ist recht klein gehalten und alles spielt sich auf sehr engem und gedrungenem Raum ab. Von außen ganz nett anzuschauen, von Innen jedoch schon recht abgewohnt, altes Mobilar wohin man schaut, teils defekt. Eine Renovierung mit Austausch der Möbel würde dem Hotel gut bekommen und auch gleich einen ganz anderen Eindruck machen. Nach nunmehr 10 Jahren Türkeiurlaub wagen wir zu behaupten, schon einige Erfahrungen gesammelt zu haben. Man kann sich sicherlich vieles schön reden und auch einige Augen zudrücken. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis im Side Sun ist leider nicht stimmig! Da gibt es wesentlich tollere Anlagen in der Türkei und auch in Kumköy direkt. Deshalb von uns leider keine Weiterempfehlung! Zu Kumköy noch zwei Sätze: Sehr viel ist abgerissen und neu aufgebaut worden. Es sieht nett und modern aus. Viele Geschäfte stehen noch leer, auch die Strassen und Fusswege sind noch nicht überall fertig. In fast allen Geschäften gibt es nur noch feste Preise, kaum ein Laden, in dem noch gehandelt werden kann. Das finden wir etwas schade, wir fanden den Basar-Flair immer ganz schön.

Wir können natürlich nur über das von uns genutzte Zimmer berichten (310). Durch Flugverschiebung kamen wir erst am 2. Tag morgens halb 5 im Hotel an. In unserem Zimmer war das Bett für unsere Tochter (ein klappbares Sofa) nicht hergerichtet. Wir mussten also noch eine halbe Stunde warten, bis jemand kam und das Bett bezog. Schon kein angenehmer Start. Das Zimmer war recht klein und für 3 Personen eindeutig zu eng. (KEIN Economy, sondern Doppelzimmer gebucht!) Zweckmässige Einrichtung, auch hier mit sehr alten, krummen und schiefen Möbeln, der kleine Tisch fiel beim Verschieben fast auseinander. Kleiderschrank ausreichend, sonst alles zu eng gestellt, kein Platz, um die Koffer irgendwo zu lassen, standen ständig im Weg. Teppichboden, nicht so lecker, wer weiß, was da schon alles drinsteckte. Kleines Bad, Wanne mit hohem Einstieg, nach dem Duschen stand unser Bad regelmäßig unter Wasser, weil das Wasser unter der Wanne rauslief. Einen Großteil der Handtücher brauchten wir zum Trockenlegen und aufwischen. Kleiner Balkon, kleiner Tisch, 2 Stühle, davon einer mit großem Riss, nicht benutzbar, wenn man sich nicht das Hinterteil einklemmen oder ganz durchbrechen wollte. Gut, wenn man bedenkt, das Zimmer ja nur zum Schlafen zu nutzen! Weit gefehlt! Zimmer lag im 3. Stock zum Nebenhotel Iz Flower, etwas weiter vorne, mit zwar tollem Blick aufs Meer und Poolanlage des Iz, aber eben auch direkt über Küchenaufgang und Zulieferstrasse. Mit Sicherheit wird im Hotel 24 h gearbeitet, wir haben es die ganzen 2 Wochen miterlebt. Außerdem schräg vor uns die Animationsbühne vom Iz, die, wie schon beschrieben, nur einen Katzensprung direkt hinter der Grundstücksgrenze steht. Auch bei geschlossener Terrassentür lautes Animationsprogramm von dort bis tief in die Nacht, mit Kind nicht erstrebenswert. Natürlich war das Hotel ausgebucht und natürlich konnte man unserem Wunsch nach einem anderen Zimmer nicht entsprechen!

Zum Essen ganz allgemein: wir sind satt geworden. Ansonsten gibt es leider nicht viel positives zu sagen. Die Speisen waren geschmacklich oft zu fad und lasch gewürzt. Die Auswahl hielt sich wirklich in Grenzen. Das haben wir in anderen Hotels um einiges besser erlebt. Die Angebote wiederholt sich alle paar Tage, auch wurden übrig gebliebene Speisen am nächsten Tag woanders beigemischt. Keine Highlights, aller paar Tage das Gleiche. Ständig nur Pommes, Kartoffelecken, Reis, Nudeln und Kartoffelbrei, eben Essen für die breite Masse, kaum landestypisch, da isst man zu Hause oft vielfältiger. Der türkische Abend: naja. Dekorativ die Tische schön hergerichtet, die Speisen aber nicht "türkischer" als an anderen Abenden auch. Wir freuten uns, endlich einen Wok zu sehen, an dem man die frischen Zutaten selbst wählen konnte, um ein Gericht gemacht zu bekommen. Doch noch ehe wir das Angebot nutzen konnten, wurde der Wok schon eine halbe Stunde nach Abendessenbeginn (19.00 h) plötzlich wieder abgebaut. Er musste weichen, weil sonst angeblich kein Platz für die Eistorte war, die mit großem Tam-Tam bereits um 19.30 h rausgetragen wurde. Diese war dann auch schon eine halbe Stunde später aufgegessen, wer also erst gegen 20.00 h zum Essen kam, hat von dem ganzen Aufriss nix mehr gehabt. Die Hintergrundmusik zum Essen zu laut und eine Musikauswahl, die entweder aggressiv machte oder einfach nur nervtötend war. Auf Grund der Animationsbühne der Iz Flower Hotels, welche direkt hinter Grundstücksgrenze an der Außenterrasse liegt, auch von dort zusätzlich laute Beschallung deren Musikauswahl. Laute unterschiedlich Musik von zwei Seiten also, man wußte wirklich nicht, wo man zuerst am besten weghören sollte. Mit entspanntem Essen hat dies leider nix zu tun. Zum Weglaufen! Getränke zum Selberholen wie Kaffee oder Säfte oft nur aus schmutzigen Automaten. Die Orangen für frischgepressten O-Saft schimmelten gleich am Eingang des Speisesaals vor sich hin. Geschirr selber oft noch schmutzig, schlecht gespült, angeschlagen, Gläser sehr verkratzt. An der Beachbar gibt es durchweg nur Plastikteller, Getränke wahlweise aus Plastik- Einmalbechern oder größeren Kunststoffbechern, die teilweise so zerkratzt sind, dass man sich am Rand die Lippen beim Trinken aufreissen kann. Auch abends (Beach- oder Gartenparty) gibt es nur Plastikbecher. Vorsicht, dass was zu Bruch gehen könnte, ist ja gut und schön. Aber Raki aus wabbeligen Einmalbechern, da vergeht einem auch der Geschmack. Cocktails, auch ganz einfache, sind im All-inclusiv nicht inbegriffen, können für 5 Euro gekauft werden. Die Auswahl ist ordentlich, ob sie was taugten, können wir nicht sagen. Aber Vorsicht! Im Kindercocktail (2,50 Euro) soll laut Karte auch Blue Curacao enthalten sein!

Wenn man einzelne Angestellte bewerten könnte, kämen wir persönlich auf eine handvoll Mitarbeiter, die sehr zu empfehlen sind. Leider sind die meisten Kellner recht unfreundlich, fast ignorant. Kein Gruß, kein Lächeln, man hatte irgendwie immer das Gefühl, die normalste Arbeit ist nur lästige Pflicht, die es am besten zu umgehen gilt! Erst wenn es darum geht, Münzgeld in Scheine umtauschen zu wollen, bekamen plötzlich einige den Mund auf. Unser ausdrücklich größter Dank geht daher an "unseren" Kellner Kadir Günay, der ständig gutgelaunt und höflich auf die Gäste reagierte und sehr gut sein Handwerk verstand. In der ersten Woche empfing er uns schon ab dem zweiten Tag mit unseren Getränken zum Abendessen. Wir saßen abends immer auf der unteren Ebene der Außenterrasse, also direkt über dem Pool. Wir fühlten uns den ganzen Urlaub über bei ihm sehr gut aufgehoben und als Gast auch wirklich willkommen. In der zweiten Woche wurden die Einsatzgebiete der einzelnen Kellner geändert. Nun hatten wir einen Kellner, der wie ein aufgescheuchtes Huhn orientierungslos durch die Gegend rannte, ewig brauchte, um Getränkebestellungen aufzunehmen, um dann garkeine oder falsche Bestellungen zu bringen. Noch während wir am essen waren, räumte er schon Servietten und Salz/Pfeffer von den Tischen, Getränke gab es von ihm ab 20.15 h keine mehr (Abendessen geht bis 21.00h !). Begründung dafür: Der Ausschank würde jetzt schließen, Getränke gebe es nun nur noch auf der oberen Ebene. Wenn die Bestecke mit abgeräumt wurden, gab es keine neuen mehr. Wenn man später zum Essen kam und einen Tisch nahm, der vorher schon benutzt wurde, wurde nicht neu eingedeckt. Mittags haben wir immer in der Beachbar eine Kleinigkeit gegessen, so gegen 13.15 h, die ersten Anstürme ab 12.00 h also bewusst vermieden. Dann gab es schon wieder jede Menge freie Tische, die aber ständig vollgekleckert und klebrig waren, nicht abgewischt wurden. Erst als wir am essen waren wurde plötzlich um unsere Getränke und Teller herumgewischt, geht garnicht! Unsere Putzfrau war nett und freundlich, das Zimmer wurde allerdings nur oberflächlich binnen 5 Minuten gereinigt. Dies haben wir so mitbekommen, als wir an einem Tag schon auf dem Weg zum Strand doch nochmal zurück mussten, da wir was vergessen hatten. In diesen wenigen Minuten war sie mit unserem Zimmer schon durch, mehr als die Betten glattstreichen war da wohl kaum drin. Die Dame vom Housekeeping haben wir an einem Tag sehr unfreundlich erlebt. Wir warteten auf einen wichtigen geschäftlichen Anruf auf dem Zimmer, der maximal 10 Minuten dauern würde, wie wir ihr mitteilten, als sie ins Zimmer kam. Nach 5 Minuten kam sie erneut herein und verwies uns sofort aus dem Zimmer, keine Rücksicht nehmend, dass wir mitten im Gespräch waren. Auch auf dem Balkon lies sie uns das Telefonat nicht weiterführen, sondern "drohte" damit, dass das Zimmer dann nicht mehr gemacht werden würde, wenn wir nicht sofort gehen würden. Ein absolutes No go! Weitere einzige Pluspunkte was Service und Freundlichkeit angeht gibt's für den Strandboy, der sonst einen tollen Job gemacht hat. Die Mitarbeiter vom Kofferservice waren ganz nett. Eine Stunde vor Abholung wurden wir im Zimmer angerufen und an die Abholung erinnert, wurden gefragt, wann wir fertig gepackt hätten, und holten zur vereinbarten Zeit unser Gepäck ab.

Lage zum Strand ist perfekt, die Anlage ist ja in wenigen Schritten durchlaufen. Strandabschnitt und auch Pool mit sehr eng stehenden Liegen und Sonnenschirmen, die Schattenplätze sind schon morgens hart umkämpft. Strand tageweise sauber und aufgeräumt, im Meer treiben aber des öfteren Flaschen, Plastikbecher und Unrat. Was nicht angeschwemmt wird, bleibt eben drin! Die zwar lieben, aber scheinbar herrenlosen Hunde verrichten ihr Geschäft vornehmlich auf dem Volleyballfeld oder frisch gebauten Sandburgen. Die eher übersichtliche Gartenanlage war nur durchschnittlich gepflegt. Bewässerung funtioniert automatisch, ansonsten haben wir nur einmal 2 Gärtner gesehen, die verwelkte Wedel von den Palmen am Pool abschnitten. Vertrocknete und ausgeblühte Pflanzen wie Geranien fristen unbeachtet ihr Dasein. Die Hotelkatzen werden von Gästen versorgt, die Servietten und Plastikmüll vom Füttern liegen tagelang herum. Wer an Strand oder Pool liegt, sollte einen Toilettengang langfristig und gut planen. Die Toiletten am Pool waren komplett verschlossen und nicht benutzbar. Die Toiletten am Strand stinken schon beim Vorbeilaufen erbärmlich! Auf dem Männerklo sind die Kabinen nicht zu schließen, d.h., eine Hand immer zum Türzuhalten, die andere dann für alle anderen Aktivitäten. Die Damen-WC's wollten wir abends bei der Gartenparty notgedrungen benutzen, war nicht möglich, kein Licht! Bleibt also immer nur der Gang zu den Toiletten am Speisesaal oder zurück aufs Zimmer.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier sind wir etwas zwiegespalten und geben eine Sonne mehr, da die Animateure zumindest sehr nett und freundlich waren und auf die Gäste sehr offen zugingen, was wir bei den anderen Angestellten deutlich vermisst haben. Die handvoll junger Männer versuchte tagsüber, ihrem Job gerecht zu werden, was natürlich nur aufgeht, wenn die Gäste auch mitmachen und sich animieren lassen. Aber mit viel Witz und lustigen Sprüchen gelang es ihnen doch, Aktive zu finden. Die Tagesaktivitäten waren also durchaus nett. Die Abendprogramme hingegen konnte man außer Acht lassen. Dreimal wöchentlich Comedy, aufgrund teilweise schlechter Deutschkenntnisse leider nicht zum lachen und mehr als laienhaft. Das Programm wird auch hier vom lauten Abendprogramm des Iz Flowers übertönt, so dass man kaum was versteht. Die letzte Beachparty der Saison ein Witz, das Lagerfeuer und der Side-Sun-Aufsteller konnte nicht zum Brennen gebracht werden, blieb also aus. Auswärtige Künstler haben wir uns nur einmal angeschaut, dann reichte es. "Lord of the dance".... keine Ahnung, was das Rumgehopse damit zu tun haben sollte... sorry! Zum Kinderclub können wir nix sagen, einige kleine Kiddies waren dort aber zu sehen, beim Sandbilder machen oder T-Shirt-Malen (Extra-Kosten!). Schade, dass für größere Kinder kaum was angeboten wurde, außer mal Wettrutschen oder Kinder-Boccia. Keine Poolspiele oder mal Bananaboot fahren, so wie wir es aus anderen Hotels kennen. Am Pool läuft bis auf die Mittagszeit sehr laute Musik, also nichts für Ruhe-Suchende. (Nein, wir sind keine Rentner, aber es war trotzdem nervig!). Wir haben deshalb nur den Strand genutzt. Zur Sauberkeit und der Toiletten-Arie habe ich ja oben schon geschrieben.