Side Sun Hotel

Vorab sei gesagt, daß wir bereits im Jahr 2005 unseren Urlaub im Side Sun verbracht haben und somit einige direkte Vergleiche anstellen können - dazu gelegentlich mehr. Die angenehme Hotelanlage entspricht absolut den Katalogbeschreibungen, die wir gelesen haben, wobei seit unserem letzten Aufenthalt das Haus um eine Etage vergrößert wurde. Die Nähe zu den nächsten Hotels ist unseres Erachten nicht typisch für das Side Sun, diese enge Bauweise sieht man hier überall. Zu unserer Reisezeit haben wir überwiegend deutschsprachige Gäste wahrgenommen, viele Familien mit Kindern in jedem Alter. Unser Gesamtresultat würde für das Side Sun lauten, daß es man hier einen soliden Mittelklasse-Urlaub machen kann, Geduld und Gelassenheit sollte man allerdings mitbringen. Wir sind aus dem Urlaub in 2005 sicher mit einer gewissen Erwartungshaltung angereist , die sich nicht erfüllt hat. Ein drittes Mal werden wir hier zunächst keinen Urlaub wieder machen, da wir annehmen, daß man in diesem Preis-/Leistungsverhältnis getrost noch andere Hotels kennenlernen kann. Side-Kumköy an sich können wir als Urlaubsort jedoch uneingeschränkt empfehlen !

Wir hatten ein Doppelzimmer mit Zustellbett gebucht. Die Zimmergröße ist für einen Badeurlaub im August absolut ausreichend, da wir uns hier nur zum Duschen und Schlafen aufgehalten haben. Wie bereits erwähnt, war das Zimmer sauber und ordentlich, die Mini-Bar täglich mit Wasser aufgefüllt, die Klimaanlage lief einwandfrei. Daß es doch ziemlich hellhörig ist, konnten wir feststellen, als im Nebenzimmer eine Familie mit Kleinkind einzog. Es verlief jedoch alles in einem vertretbaren Rahmen.

Die Auswahl an Speisen und Getränken geht für ein 4-Sterne-Hotel absolut in Ordnung. Abwechslungsreichtum ist ein relativer Begriff, vielleicht sollte manch einer nur etwas flexibel sein und einfach mal etwas Neues/Anderes probieren. Kulinarisches Highlight ist im Rahmen des Abendessens sicher der (leider nur 1x wöchentliche) türkische Abend mit landestypischem Grillbuffet und auch auf dem Salatbuffet fanden sich typisch türkische Leckereien, die man sonst nicht geboten bekam. Die bereits angedeutete Personalsituation bekommt man bei den Buffets leider deutlich zu spüren: wir haben es mehrfach erlebt, daß Geschirr und Besteck über Zeiträume von bis zu 20 Minuten nicht verfügbar waren, die Getränkebestellung auf Nachdruck quasi erst zum Dessert entgegengenommen wurde und Tische lange nicht abgedeckt wurden, so daß die Gäste morgens eigene Abstelltische auserkoren haben, um sich an einen immerhin leeren Tisch zu setzen. Da ist es zwar nachvollziehbar, daß den Kellnern das Lächeln vergeht, aber es macht die Sache nicht besser. Das Management wurde auch hier von Gästen ausreíchend darauf aufmerksam gemacht und es ist zu hoffen, daß man darauf reagiert. Andernfalls wird das Hotel sicher potentielle Wiederholungsbucher vergraulen.

Der Check-In war höflich, aber nüchtern. Fremdsprachenkenntnisse (deutsch, englisch) sind beim Rezeptionspersonal nicht sonderlich ausgeprägt, was bei einem problemlosen Aufenthalt jedoch nicht weiter ins Gewicht fällt. Wir hatten einen Zwischenfall (Wasser tropfte aus einem Deckenlüftungsschacht) und nach der Meldung an der Rezeption kam bereits nach 10 Minuten ein Techniker, der das Problem binnen 30 Minuten behob. Die tägliche Zimmerreinigung empfanden auch wir als sauber und ordentlich. Die Sauberkeit andererorts (z. B. die WC-Anlage der Strandbar) ließ allerdings zu wünschen übrig (z. B. Geruch, der Boden wurde tagsüber nicht gefeudelt, die Papiereimer quollen häufig über)>hier besteht Handlungsbedarf ! Zum Service-Personal sei gesagt, daß es definitiv zu wenig sind, was sich auf Vieles negativ auswirkt. Wie wir erfahren haben, hat das Hotel zwar eine Etage aufgestockt, daß Personal wurde parallel jedoch um fast die Hälfte gekürzt. Diese Rechnung KANN natürlich nicht aufgehen ! Doch es kann und braucht nicht Sorge des vollzahlenden Gastes sein, der die Gründe dafür in der Hauptsaison oder seiner eigenen Geduld suchen soll. Hier ist das Hotelmanagement gefragt !

Auch hier sind die Katalogangaben zutreffernd (direkte Strandlage, ca. 1 Stunden Transferzeit zum Flughafen und erste Einkaufsmöglichkeiten beginnen quasi vor der Tür). Ausflüge kann man reichlich buchen, was wir 3x gemacht haben (allerdings nicht über die Reiseleitung sondern in Kumköy direkt, da die Preise hier wesentlich niedriger sind). Besonders empfehlenswert war dabei die sogenannte Green Canyon-Tour (Bootsfahrt auf einem Stausee in 800 m Höhe mit 2 Badestops und Mittagessen. Sehr eindrucksvoll und für 3 Personen mit 45,- Euro durchaus sein Geld wert.) Die beiden anderen Fahrten nach Antalya und Alanya standen eher unter der Überschrift "Shopping" und kosteten lediglich 5,- bzw. 7,- Euro pro Person. In dunkle Hinterzimmer hat uns niemand gezerrt und Heizdecken mussten wir auch nicht kaufen, aber Kulturfreunde kommen bei dieserlei Ausflügen nicht auf ihre Kosten :-)

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein 6-köpfiges Animationsteam, sowie verschiedene regelmäßige Sportangebote gab es (Boccia, Beachvolleyball, Wassergymnastik usw.). Über die Qualität der Animateure kann man streiten: uns hat z. B. die Fröhlichkeit und Leichtigkeit, die wir bereits bei anderen Animateuren erlebt haben, gefehlt. Angebote für Kinder im Alter unseres Sohnes (12 Jahre) gab es so gut wie gar nicht (lediglich Boccia und Tischtennis; beim Wasser-und Volleyball wurde er z. B. aufgrund seines Alters von den Animateuren abgewiesen), auch Aktivitäten mit Jüngeren (außer der abendlichen Mini-Disco) konnte man nicht beobachten. Daß die 3 Wasserrutschen der Anlage nur 2x täglich stundenweise benutzt werden durften, war sehr bedauerlich, da sie in der Anlage für Groß und Klein einen großen Spaßfaktor darstellten. Zur Liegensituation an Pool und Strand: da wir nicht zu den 6. 30 Uhr-Handtuch-Liegenreservierungspilgern gehören, stellte sich die Liegenverfügbarkeit am Strand zwischen 10 und 10. 30 Uhr tageweise als echtes Abenteuer dar (an eine Poolliege wäre bereits um 8. 30 Uhr nicht mehr zu denken gewesen). Ärgerlich ist es vor allem dann, wenn diese beschlagnahmten Liegen von Gästen dann nicht mal 1 Stunde des Tages genutzt werden und Gäste, die sich darüber an der Rezeption beschwert haben, gefragt wurden, wo eigentlich ihr Problem läge. Sicher ist das typisch für den Pauschaltouristen an sich, aber wenn aufgrund der hohen Gästezahl eine gewisse Liegenknappheit herrscht, doppelt ärgerlich.