- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Anlage hat 3.5 Sterne, was m.E. genau angemessen ist. Es ist ein weitläufiges Gelände mit Bauten, die einer Klosteranlage nachempfunden sind, also größtenteils zweistöckige Gebäude aus Stein/ Holz, der Speisebau ist höher, 3 oberirdische Stockwerke und ein Untergeschoss. Der Transfer vom Flughafen Thessaloniki dauert ziemlich genau eine Stunde auf einer gut ausgebauten Schnellstraße, ist also sehr gut zu verkraften. Das Hotel hat 330 Zimmer, teils 3 Sterne, teils 4 Sterne Standard. Es bietet All-Inclusive-Service, aufpreispflichtig waren nur Massagebehandlungen, Wassersport, Tennisunterricht und das Material im Mal-Atelier. Verzehr nach 24.00 Uhr musste ebenfalls bezahlt werden, was wir nie genutzt haben. Es werden auch Shuttlebusse und kostenpflichtige Ausflüge angeboten. Die Gäste sind zu 99% deutsch, es ist alles auf deutschsprachiges Publikum ausgerichtet. Die Gäste waren vollkommen gemischt durch alle Alterstrukturen. Zu unserer Reisezeit natürlich viele Familien mit kleineren Kindern, aber auch junge Paare und Freundestruppen sowie erstaunlich viele Senioren. Wenn ich mal 65 bin, suche ich mir wahrscheinlich nicht gerade einen Aktivclub für meinen Urlaub aus, das wäre mir dann zu lebhaft. Für Behinderte gibt es einige Erleichterungen (Aufzüge, Rampen), aber direkt behindertenfreundlich ist es sicher nicht. Ich war begeistert von der Struktur der Anlage selbst, es ist eine riesige Gartenanlage, wo überall Rosen in allen Farben blühen, dazu gibts Olivenbäume, Kapernhecken und bunte Blumen. Ein Traum und sehr gepflegt dazu. Wer Ruhe sucht, kann sich an den Ruhepool oder an einen kleinen Strandabschnitt zurückziehen, wo man von Musik und Animation verschont bleibt. Ansonsten ist immer etwas los. Das Hotel ist durchdacht angelegt, den Aktivitäten sind von den Zimmern eher entfernt, so dass man nicht ständig zugedröhnt wird. Richtung Strand sind die Disco, die Taverne, Beachbar, Kinderclub, Spielplatz, Wassersport und das Schach/ Bocchiafeld. Ach ja, Tennisplätze, Fußballplatz und Außentheater sind etwa einen Kilometer weg, das ist schon etwas weit - nun ja. Das Hotel ist nur über ITS und Tochterfirmen buchbar, glaube ich. Wäscheleine und Klammern einpacken, Mückenmittel und Sonnencreme von daheim mitnehmen - im Minimarkt viel zu teuer. Es funktionert nur das Handynetz Cosmote. Die beste Reisezeit ist wahrscheinlich ab Ende Mai, bei uns war es teilweise noch kühl. Die kleineren Orte der Westküste haben uns besser gefallen als die von englischen Touristen überlaufene Ostküste. Es gibt in mehreren Orten große Supermärkte names Magoutin oder so ähnlich, wo man sehr preiswert Waren des täglichen Bedarfs, Badeartikel und köstlichen frischgepressten Orangensaft kaufen kann.
Wir hatten eine Familienunterbringung im Erdgeschoss des 2000er Trakt(3 Sterne), woran es generell nichts auszusetzen gibt. Die Zimmer sind einfach und sauber. Familienunterbringung heißt, es sind zwei Zimmer durch eine Zwischentür verbunden. Dazu zwei Bäder und in jedem Zimmer einen Kühlschrank. Es gibt zwei Steckdosen außer der, an der der Kühlschrank angesteckt ist. Die Bäder sind sehr einfach, mit Wanne, Waschtisch und WC. Die WC-Spülung ist das allerletzte, völlig uneffektiv. Wir haben sehr schön gewohnt, die Unterschiede sind wohl in diesem Altbaubereich sehr groß. Der 4000er Trakt ist der älteste, da sind Betten angeblich schrecklich durchgelegen und die Schränke muffig. Bei uns war alles in Ordnung. Es gab sogar einen Fernseher im Zimmer, obwohl im Prospekt nicht ausgeschrieben. Es kommt aber nur RTL, DSF und deutsche Welle, alles andere Englisch oder griechisch. Ist eh egal im Urlaub. Wenn man ein Zimmer hat und hinter der Zwischentür nicht die eigenen Kinder wohnen, sondern andere Gäste, dann ist das bestimmt nervig, weil es praktisch keine Schalldämmung gibt und man aus dem Nachbarzimmer jeden Piep mitkriegt. Auch direkt neben der Disco wohnt es sicher sicher eher bescheiden. Es gibt genug Schrankplatz, aber keinerlei Wäscheaufhängmöglichkeit. So, wie wir es gebucht hatten, war es für 4 Personen sehr geräumig. Der Neubau mit 4 Sterne-Standard soll sehr schön sein, da haben sie noch einen Fön im Zimmer, die Zimmer sind größer und es gibt keycards anstelle der Schlüssel. Allerdings ist es zum Strand ziemlich weit.
Soo, nun zu einem wesentlich Fakt für einen gelungenen Urlaub: das Essen. Man fand immer was und auch reichlich und abwechslungsreich. Frühstück gab es ab 8.00 im Hauptrestaurant, mindestens ab 6.00 konnte man schon kontinentales Frühstück bekommen (gegen Anmeldung), danach ab es Längschläferfrühstück bis Mittag. Die Auswahl war sehr gut, vor allem die Backwaren. Ein Koch stand immer Omelette- und Eier bratend beim Buffett, es gab für jeden Geschmack etwas. Ich hab immer den köstlichen kalten Reispudding gegessen. Ein weiterer Koch schnitt ständig frisches Obst, in unserem Fall Äpfel, Orangen, Bananen und Erdbeeren. Das wechselt bestimmt mit der Saison. Ich hätte mir noch mehr Obst gewünscht, aber es war ok. Die Säfte waren eine Zumutung, dafür war der Kaffee nicht übel und Tee gabs in guter Auswahl. An warmen Speisen gab es Eier, Würstchen, Speck und Bratkartoffeln. Mittags konnte man im Haupthaus oder an der Taverne essen, wobei die Auswahl im Haupthaus größer war. Es gab immer Tsatsiki und Bauernsalat, ich weß nicht, wieviele Tonnen wir davon verdrückt haben. Ganztägig stand an der Taverne ein Suppentopf und Brot dazu. Die Softdrinks konnte man sich selber zapfen, aber sie schmeckten fürchterlich, das Wasser war unglaublich chlorig. Auch die Eiswürfel schmeckten so, was den drinks nicht grade guttat. Wir haben den Ouzo dann lieber wärmer getrunken als mit den ekligen Eiswürfeln. Der Getränketipp für tagsüber: frappé - kalter Nescafe mit Eis, das war der Renner. Rot- und Weißwein sind ebenfalls frei zugänglich und schmecken gut, vor allem als Rosé zusammengepanscht. Es gibt eine erkleckliche Auswahl an Mixdrinks, aber die sind eher mäßig. Zur Kaffeezeit gabs immer Kekse und ab 19.00 Abendessen. Dreimal wöchentlich waren Mottobuffetts, die recht liebevoll ausgestattet und organisiert waren. Die Nachspeisen waren mir immer zu süß und fettig, aber das ist Geschmackssache. Insgesamt hat man immer was leckeres gefunden - meist mehr als man wollte und gut für die Linie war;o)
Nun zum Personal: An der Rezeption und im Minimarkt wird perfekt deutsch gesprochen, die Rezeptionisten haben wir als sehr freundlich und bemüht erlebt. z.B. einen Arzt zu rufen, wäre kein Problem gewesen. Unser Check-in verlief reibungslos, das Gepäck wurde zum Zimmer gebracht (ist auch nicht in jedem Hotel Standard). Die Kellner sprechen eher englisch als deutsch und waren ebenfalls alle sehr nett. Wir hatten gleich bei der Ankunft eine superliebe Kennlerin names Stela, in deren Bereich wir uns dann immer niedergelassen haben. Sie war besonders nett zu den Kindern, die ganz begeistert von ihr waren. Generell war der Service aufmerksam und flink. Die Barleute sind teilweise nicht ganz so schnell, bei vielen Gästen koimmt es bestimmt zu Wartezeiten. Dann gab es noch ein Trüppchen Gärtner, die die Anlage sehr ordentlich hielten und die Zimmerfrauen. Von denen waren wir nicht so angetan - alles war immer super sauber, aber sie waren ziemlich präsent und kamen immer gerade dann, wenn wir im Zimmer waren. Dieses Schild mit "Putzen" bzw. "Nicht Stören" konnte man sich schenken. Das Reinigungspersonal war auch nicht sonderlich freundlich, aber das ist mir echt egal. Der Manager des Hotels war oft zu treffen, nahm Beschwerden beflissen entgegen und zeigte sich wohl auch kulant beim Finden von Lösungen. Eine Frau sagte, sie hatte Probleme mit der Matratze und bat um eine andere, da hat er die Familie gleich vom 3 in den 4 Sterne-Trakt umquartiert, weil da was frei war - finde ich sehr kulant. Die Kinderbetreuung fand von 10.00 bis 12.30 und von 15.00 bis 17.30 (inklusive Kindertisch)statt. Außerdem gab es Kinder-Abendprogramm von 19.00 bis 20.30, um den Eltern ein ungestörtes Abendessen zu ermöglichen. Die Betreuer haben das wirklich schön gemacht, es war auch eine vollausgebildete Erzieherin dabei. Die Kids hatten immer etwas interessantes zu tun und sind gerne hingegegangen. Für Trinkgelder gab es zwei Boxen, um was reinzuwerfen (Restaurant und Service getrennt), aber wir haben unserer Stela direkt etwas gegeben.
Das Hotel liegt in einer Bucht an der Westküste der Halbinsel Kassandra, die mit einem feinsandigen Strand endet und seitlich von Hügeln/ Bergen begrenzt wird. Daneben ist noch ein verlassener Campingplatz, es war momentan nichtzu erkennen, ob der wieder in Betrieb gehen soll. Die nächste Stadt, Kassandria, liegt 9 km entfernt im Landesinneren, außerdem kann man auf den sehr gut beschilderten und instandgehaltenen Wanderwegen zum Sani-Beach-Resort ( 6 km) oder Sirivi (keine Ahnung wie weit) wandern. Die Gegend ist traumhaft schön und recht bergig, also wer radfahren will, wird ganz schön ins Schwitzen kommen. Dafür ist alles schön grün und bewaldet, die Wiesen reichen bis an die Strände, zu unserer Reisezeit im Mai blühten überall bunte Blumen - eine Augenweide. Wer einkaufen will oder Unterhaltung abseits der Hotelanimation sucht, hat eher schlechte Karten, das Hotel liegt wirklich einsam. Wir hatten einen Mietwagen, es werden aber auch viele Ausflüge angeboten. Es kommt auch immer mal ein Mann mit Eseln zum Reiten vorbei, ich weiß aber nicht, was das kostet. Im Hotel selbst ist ein Minimarkt und ein (jetzt noch geschlossenes) Souveniergeschäft. Die Preise dort sind aber geradezu aberwitzig - Sonnenmilch, Pareo oder Salzstangen sollte man sich woanders holen. Es gibt auch deutsche Zeitschriften. Für Sonnenschutz und Liegen fallen keine Nebenkosten an, Handtücher für den Strand kriegt man ebenfalls kostenlos, braucht also eigentlich keines einzupacken. Der sehr gepflegte Strand wird nur von den Hotelgästen genutzt. Es gibt einen größeren mit Volleyballfeld in der Nähe der Beachbar und einen kleineren Abschnitt, wo man richtig seine Ruhe hat. Liegen und Schirme stehen da auch. Am Rand des großen Strandes fließt ein Bach ins Meer, in dem sogar Wasserschildkröten leben. Alles ist sehr komfortabel, Dusche und WC in der Nähe und genügend Schatten. Ich könnte mir vorstellen, dass zur Hauptreisezeit die Kapazität an ihre Grenzen kommt, in der Vorsaison war es traumhaft. Man kann die Getränke von der Beachbar mit an den Strand nehmen. Mit den hier so oft genannten Wespen gab es noch keine Probleme, das kommt bestimmt erst im Sommer.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt zwei Swimmingpools und ein Hallenbad, welches an den Ruhepool angeschlossen ist und im Sommer zu diesem hin aufgemacht wird. Die Pools sind von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Am Aktivpool, wo auch die Wassersportanimation stattfindet, ist eine Poolbar. Der Strand ist sehr sauber und es gibt genug Schatten. Jede Art von Sport und Aktivität ist möglich, man kann sich ganztägig irgendwie austoben. Auch ein Spielraum mit (kostenpflichtigem) Internetzugang ist da, Billard, Tischtennis, Speielverleih, Bibliothek, täglich Abendshows, 3 mal die Woche Disco, Kinderspielplatz, Beachvolleyball, Tennis, das Mal-Atelier, wo man T-Shirts oder Tonteller bemalen kann, darts, Gartenschach, Shuffleboard und noch mehr. Wir hatten noch kostenlose Tanzkurse, das gibts aber nur im Mai. Das Fitnessprogramm war sehr niveauvoll - danke nochmal an Jani! Morgens 8.30 wurde Walking oder Jogging in der Grupe angeboten und auch lebhaft genutzt. Wie oben schon beschrieben, waren die Kinder auch in guten Händen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gertraudt Verena |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |