Siva Grand Beach

Weitläufiges Hotel mit pompösem Eingangsbereich, welches dann aber in Speisesaal und Zimmern deutlich einfacher wird. Die Gäste waren hauptsächlich Deutsche, z. T. auch Österreicher, ein wenig Französisch und Russisch haben wir auch gehört, einmal hatten wir zwei Frauen aus Dänemark am Tisch. Eine ganze Reihe kleinerer Mängel in Ausstattung und Service (s. u.) konnten uns zwar nicht die Urlaubsfreude verderben, sind aber in der 4-Sterne-Klasse unangemessen, deshalb hier nur 4 Sonnen. Abzockerei gibt es zwar überall, aber zwei WARNUNGEN muß man hier auf jeden Fall hier aussprechen. Erstens versucht der Reiseveranstalten ETI die ermüdeten Reisenden direkt bei der Ankunft am Flughafen für das obligatorische Visum zu einem speziellen Schalter zu drängen um dort 25 EUR anstatt 10, 50 EUR für das Visum zu kassieren. Der offizielle Schalter liegt direkt daneben, wird aber durch das Drängen der „Reiseleiter“ nicht gleich wahrgenommen. Wir haben glücklicherweise zuerst Geld getauscht – am Wechselschalter gab es übrigens ebenfalls das Visum zum offiziellen Preis von 10, 50 EUR (15 Dollar). Zweitens wird neuerdings (zumindest von TUI-fly) bei der Rückreise das Gepäck penibel gewogen und evt. Übergewicht gnadenlos abkassiert (bei unserem Flug 8 EUR pro Kilo). Ich habe das in 25 Jahren bei keiner Flugreise in keinem Land je erlebt – bei der Rückreise wird normalerweise immer durchgewunken. Das Handgepäck wird allerdings nicht gewogen. Wer also Souvenirs oder anderes einkauft, am besten die schweren Sachen ins Handgepäck, damit bei der Rückreise kein Übergewicht entsteht. Wir sind in erster Linie wegen der Kulturdenkmäler nach Ägypten geflogen. Kairo mit den Pyramiden, dem Sphinx und dem ägyptischen Museum ist wirklich einmalig und wer etwas mehr ausgeben kann, sollte sich den Flugausflug dorthin leisten. Auf eine andere Art fast noch beeindruckender ist Luxor, was mit dem Bus von Hurghada aus einigermaßen gut erreicht werden kann. Dort erlebt man an einem Tag komprimiert dem Karnaktempel, die Memnonkolosse, das Tal der Könige mit Besichtigung der Gräber z. B. von Ramses II und den Tempel der Hatschepsut. Daß bei den Ausflügen versteckte Verkaufsveranstaltungen wie „Papyrusfabrik“ oder „Alabasterfabrik“ eingebaut sind, ist doppelt ärgerlich, denn die Preise dort sind völlig überzogen und es schluckt eine Menge Zeit, die besser für Kultur zu verwenden wäre. Die Reiseleiter auf den Ausflügen sind im übrigen hochkompetent und sprechen gut Deutsch. Unser persönliches Fazit: Ägyptens Kulturdenkmäler sind sehr beeindruckend und in jedem Fall eine Reise wert. Für das rote Meer sprechen seine Korallenriffe und die wunderschönen Fische dort. Die Hotel- und Strandqualität kommt allerdings keinesfalls an vergleichbare Länder wie etwa Tunesien heran, weswegen wir den verlangten Reisepreis für den Pauschalreiseteil als deutlich zu hoch empfanden.

Wir hatten ein „DeLuxe-Zimmer“ in einem der Nebengebäude, die sehr ruhig lagen. Die Ausstattung war eher einfach als luxuriös. Es gab keinen Gang, sondern bei Öffnen der Tür sah man direkt aufs Bett. Es gab einen Schiebetürenschrank mit Safe, eine Minibar, ein TV, eine Kommode mit Hocker und ein Abstelltischchen, aber keine Sitzgelegenheit. Das Bett war bequem und das Zimmer mit Fliesen ausgelegt, der Putz an den Wänden bröckelte teilweise im Sockelleistenbereich. Das Zimmer hatte sogar zwei kleine Balkone (?), die im Sommer wegen der großen Hitze aber wenig benutzt werden können. Das Bad war eher einfach ausgestattet mit Waschtisch, Toilette (kein Bidet), Badewanne lediglich mit Duschvorhang (wir hatten bspw. letztes Jahr in Sri Lanka bei 3 Sternen eine Echtglaswand), Fön war vorhanden. Ein kleines Seifestückchen und Mini-Shampoofläschchen des Hotels waren auf dem Waschtisch, das Shampoo aber bereits angebrochen (sollte ja wohl nicht sein). Die Zimmerreinigung war im Prinzip in Ordnung, die Zimmerboys zurückhaltend und meist freundlich, fast schüchtern. Für uns war das Zimmer völlig ausreichend, keinesfalls aber vier Sterne – deshalb hier auch nur 4 Sonnen.

Es gibt eine ganze Reihe von Bars und Restaurants mit unterschiedlichen Öffnungszeiten, so daß am Anfang die Verwirrung groß ist. Unter dem Strich erhält man aber im Prinzip von 5-22 Uhr Speisen und von 10-24 Uhr Getränke was recht ordentlich ist. Die Auswahl an Speisen und Getränken war in unseren Augen reichhaltig und abwechslungsreich und geschmeckt hat es uns meistens auch. Daß es mit der Hygiene nicht immer ganz so klappt ist wohl ein Problem in ganz Ägypten, aber keine Entschuldigung. Ein erheblicher Teil der Urlauber in diesem und anderen Hotels hatten Magen-Darm-Probleme (Durchfall, Krämpfe, Übelkeit ...) und mussten die Apotheke aufsuchen, wo zwar gut geholfen wurde, aber 1-3 Tage Urlaub waren damit nur sehr eingeschränkt zu genießen. Wir haben bereits viele andere Länder bereist, darunter auch 3.-Welt-Länder in der Tropen und hatten nie Probleme – hier schon. Es gab zwar einen Hinweis, daß Gläser unter dem Wasserhahn nur vorgespült und danach in die Spülmachine wandern würden, wir haben jedoch mehrfach gesehen wie die Gläser nur flüchtig ohne Spülmittel unter dem Wasserhahn ausschwenkt wurden und dann an den nächsten Gast weitergegeben wurden. Die Köche trugen im Sichtbereich bei der Zubereitung Latexhandschuhe, wischten sich damit aber manchmal den eigenen Schweiß ab und faßten dann wieder Lebensmittel an. Beim Abräumen des Geschirrs wurden die Speisereste manchmal einfach aufs Tablett geschüttet um mehr Teller stapeln zu können – nicht gerade appetitlich. Erwähnenswert ist auch, daß manchmal noch mit Servietten eingedeckt wurde, die bereits Löcher hatten und fast jede dritte Gabel verbogen war. Die Getränkekellner waren ansonsten aber einigermaßen bemüht und meistens freundlich. Die Oberkellner hatten einen guten Überblick und sorgten für einen flüssigen Ablauf. Besonders gut gefallen hat uns der Beachgrill, wo es täglich gegrilltes Gemüse gab. Trotz reichhaltigem Speiseangebot muß ich wegen der Hygiene und Servicemängel einiges abziehen – es bleiben noch gut gemeinte 3, 5 Sonnen.

Der Service im Hotel war für ein 4-Sterne-Hotel eher enttäuschend. Das Personal wirkte häufig nur mäßig motiviert, was nicht nur auf die Hitze zurückzuführen ist. Man war zwar bemüht, aber bei vielen Dinge musste mehrfach nachgehakt werden, bis es zur Ausführung kam. Uns wurde z. B. bei der Begrüßung täglich eine Flasche Wasser für das Zähneputzen auf das Zimmer versprochen, was aber einmal nur nach zweimaligem Nachfragen ein Mal klappte und beim zweiten Mal wurde uns gesagt, der Service sei seit 3 Monaten abgeschafft. Bei der Ankunft waren 2 Lampen im Zimmer defekt. Als dann die dritte kaputtging und wir um Abhilfe baten, wurde zunächst nur eine ersetzt und erst auf weiteres Nachfragen der Rest. Bei der Minibar wurde uns ein nicht getätigter Getränkekonsum aufgeschrieben, was sich zwar klären ließ, aber bei genauer Minibar-Kontrolle unnötig gewesen wäre. Gut war die Idee, Badetücher für den Strand zur Verfügung zu stellen. Allerdings waren dies recht zerschlissen und ausgebleicht. Ausreichende Sprachkenntnisse (Englisch und sogar Deutsch) waren im Prinzip an der Rezeption vorhanden, im Restaurant wurde es schon etwas schwieriger und beim Zimmerservice half häufig nur noch Zeichensprache. Lästig waren auch die täglichen Versuche Zusatzangebote zu verkaufen wie Specialnights, Orangensaft (der sollte eigentlich bei 4 Sternen drin sein), Wein aus der Flasche (im Glas war er inclusive), Massagen usw. – eine einfache Infotafel mit Zusatzmöglichkeiten hätte hier gereicht und ungestörten Urlaubsgenuss ermöglicht. Da es sich um ein 4-Sterne-Hotel handelte für den eher schwachen Service gerade noch 3, 5 Sonnen.

Das Hotel liegt direkt am Strand am Rand von Hurghada und rund 10 min. vom Flughafen. Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie sowie eine. Apotheke gibt es in der dem Hotel angeschlossenen kleinen Siva-Mall und auch im weiteren Umfeld. Zum „Zentrum“, genannt Downtown, gibt es täglich einen kostenlosen Shuttlebus. Für die geradezu ideale Lage 6 Sonnen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animations- und Sportangebot haben wir wenig genutzt und es gab immer die Möglichkeit, dem Rummel auszuweichen und die Animateure waren nicht aufdringlich. Einzig das ausgeschriebene „Yoga-Stretching“ hatten wir nachgefragt. Einmal bekamen wir zur Antwort, daß es heute ausfalle, das nächste Mal war die Trainerin krank usw. – am vorletzten Tag gelang es uns erstmals teilzunehmen und der Hit war es auch nicht gerade. Der sogenannte „feinsandige“ Strand verdient diesen Namen lediglich auf der dem Hotelstrand angeschlossenen Landzunge. Ansonsten ist dieser eher als Sand-Spitt-Strand zu bezeichnen (Korn häufig über 2mm) und merkwürdig war auch, daß der Sand in einigen Bereich so festgetreten war, daß er beim Laufen nicht mehr nachgab (?). Liegen und Sonnenschirme sind am Strand ausreichend vorhanden und in einigermaßen gutem Zustand. Dem Hotel angeschlossene Aquacenter bieten Windsurfing, Banane, Tretboot usw. sowie Bootsausflüge mit Glasboden und Schnorcheln – alles gegen Bezahlung (zum Vergleich: wir hatten in Cuba bspw. Kanus, Tretboot und Katamaranfahren bereits bei 3 Sternen im AI enthalten). Trotz der Einschränkungen an dieser Stelle wohlwollende 4 Sonnen.