Small & Beautiful Hotel Gnaid

Das Gnaid hatte ich (Doro) nach meinem mittlerweile vierten Aufenthalt eigentlich als ein perfekt geführtes, familiäres 4 Sterne Hotel in guter Erinnerung. Leider scheint die italienische Krise in einigen Punkten auch Auswirkungen auf das Gnaid zu haben. Der nachfolgende Bereicht beruht auf Erfahrungen eines 10 tägigen Aufenthaltes. Wir verreisten zu zwei Paaren in jeweils unterschiedlichen Zimmern und konnten uns so unabhängige Meinungen bilden, die jedoch leider zu demselben Ergebnis führten... Unserer Meinung nach geht man hier nach dem Prinzip: einmal investiert und dann wird nur noch kassiert. Es fehlt ganz klar die Liebe zum Detail sowie das Herzblut. Zahlreiche bauliche Mängel gepaart mit einfallslose Speisen und die „Motivation“ des Hoteliers sind einfach nicht dieser Sternekategorie würdig. Auch passen Dinge wie kostenpflichtiger Internetzugang (5 Euro/Std.) oder ein lieblos gestalteter Fitnessraum nicht ins Bild des ansonsten schön gestalteten Hotels. Somit war dies leider einstimmig der letzte Besuch des Gnaids, bestimmt aber nicht des Meraner Landes, denn dies ist allemal eine Reise wert…

Eins unserer Zimmer, das Turmalin A, ist ein großzügig gestalteter Raum mit angrenzendem, ausreichend dimensioniertem Badezimmer. Dieses stand während unseres Aufenthalts leider mehrfach „unter Wasser“, was erst nach wiederholter Ansprache an der Rezeption abgestellt werden konnte. Später wurde uns gesagt, es handele sich hier um das Wasser der Toilettenspülung des über unserem Zimmer gelegenen Bads. Einige Details, wie die beschädigten, verschmutzten Duscharmaturen (siehe Fotos Doro) oder zerkratzte Möbelstücke passen nicht mehr ganz zu einem Hotel dieser Kategorie. Im Allgemeinen aber waren wir mit dem Zimmer zufrieden und die Aussicht auf unserem Balkon über das Meraner Land entschädigt auch für so manch anderen Schönheitsfehler. Das Silberglanz entsprach eigentlich dem normalen Standard, den man auch erwartet. Ein paar Schönheitsreparaturen (siehe Fotos Anja) sollte man aber auch hier ins Auge fassen.

Das dunkle Kapitel des Gnaid. In diesem Bereich hat sich nach unserem letzten Besuch so einiges verändert. Während das Frühstück keinerlei Wünsche offen lässt, gleicht die so genannte „Nachmittags-Jause“ eher einem Trauerspiel. Früher fand der Gast hier eine reichhaltige Auswahl an Kuchen, abwechslungsreichen Snacks, Salaten und vielem mehr vor. Diesmal kam einem das Buffet nicht nur regelrecht abgezählt vor, auch der Ideenreichtum des neuen? Küchenteams scheint inzwischen stark eingeschränkt zu sein. Vor allem aber muss der Gast hier sehr schnell sein, denn was einmal vergriffen war, wurde in den seltensten Fällen wieder aufgefüllt. Leider spiegelte sich dies noch mehr im Abendmenu (siehe Fotos Anja) wieder. Kein Vergleich zu früheren kulinarischen Genüssen. Hier regiert Einfallslosigkeit gepaart mit Sparmaßnahmen. Wie sonst erklärt sich der Koch als Zwischengang einen frisch gepressten Orangensaft anzubieten. Lieblos, teils mit welkem! Salat angerichtete Hauptgänge zogen sich durch unseren ganzen Aufenthalt hindurch. Unserer Meinung nach hat der Koch in den letzten zwei Jahren gewechselt, anders können wir uns dieses kulinarische Desaster kaum erklären.

Der Service im Gnaid ist wirklich vorbildlich. Sowohl Zimmermädchen, als auch die Kellner-Crew waren stets um unser Wohl bemüht, freundlich und hilfsbereit. Die Weinkenner, somit Besteller und natürlich kräftige Zahler sind, so zumindest unsere Erfahrung, einfach ein nettes Gespräch mehr wert, als die „Mineralwasser-Fraktion“, die oft keines Blickes gewürdigt wird. Anzumerken sei hier, dass die Getränkepreise es wirklich in sich haben. Sie ist die „Herrin“ der Beautyabteilung im Gnaid und obwohl sie uns nicht ein einziges Mal zu ihren Kunden zählen durfte, so ist sie doch stets mit einem Lächeln und guter Laune dem Gast gegenüber anzutreffen.

Das Gnaid befindet sich in einer Seitenstrasse von Dorf Tirol und bietet eine schöne Aussicht über das Meraner Land. Das nahe gelegene öffentliche Schwimmbad trübt ein wenig die Ruhe der nach vorne hin gerichteten Zimmer. Alle anderen Zimmer haben freie Sicht über Apfel und Weinberge. Dorf Tirol und Meran sind sehr gut zu Fuß zu erreichen. Unser Fahrzeug hatte wie zugesagt einen Garagenstellplatz erhalten.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Im Poolbereich stehen dem Gast in mehr oder weniger ausreichender Anzahl frische Äpfel und Mineralwasser zur Verfügung. Der Pool selber lässt keine Wünsche offen und wirkt immer sauber und gepflegt. Leider kann man das von dem Gebäude nicht sagen. Etliche Feuchtigkeitsschäden, abgeplatzter Putz sowie stark renovierungsbedürftige Duschen, sowohl im Poolbereich, als auch im Saunabereich (siehe Fotos Doro) zeugen von einem starken Reparaturstau! Die Saunalandschaft, bestehend aus Dampf und finnischer Sauna sowie Infrarotkabine, ist sehr schön angelegt, doch auch hier hat der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen. Saunahandtücher waren eigentlich zu keinem Zeitpunkt ausreichend vorhanden, so dass der Gast seine Badezimmerhandtücher mit in die Sauna bringen musste. Für den Whirlpool und das Solarium benötigt man Jetons, die man an der Rezeption kaufen muss. Das Solarium sieht zwar etwas antik aus, erfüllt aber dennoch seinen Zweck. Der im Keller gelegene Fitnessraum, der seinen Namen eigentlich gar nicht verdient, zeichnet sich durch starke Feuchtigkeitsschäden (siehe Fotos Doro) mit teilweise Pilzbefall aus. Hier wurde mit billigsten Maßnahmen (Gardinen) versucht, zu kaschieren. Die veralteten Geräte, bestehend, aus zwei Spinningrädern sowie einem Allroundgerät und können den wahren Sportfan kaum begeistern. Lediglich ein Vibrationstrainer wurde seit dem letzten Mal neu angeschafft.