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David (51-55)
Alleinreisend • August 2024 • 1-3 Tage • ArbeitLuxushotel mit mehreren kleinen Mängeln
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher schlecht

Es handelt sich um ein ausladendes historisches Gebäude der Nazizeit, ehemalige königlich dänische Gesandtschaft, das schön renoviert und luxeriös ausgestattet als Fünf-Sterne-Hotel rangiert. Heute befindet sich im hinteren Bereich die spanische Botschaft. Der gerundete mächtige, mit Muschelkalkplatten versehene Altbau im vorderen Bereich, in dem sich das Hotel befindet, hat fünf Etagen. Man betritt ihn an der Ecke Drakestraße/Thomas-Dehler-Straße durch eine Tür und befindet sich in einem schmalen aber hohen Gang mit Teppichboden, Krokodilskulptur und futuristischer Deckenbeleuchtung, die aus vielen kleinen tropfenförmigen Birnen besteht. Die Atmosphäre ist gediegen und luxeriös aber auch bunkerhaft. Auf der rechten Seite erreicht man die Rezeption mit Sitzen diesseits und jenseits des Check-in-Desks. Letztlich gibt es nur den Lobbygang, jedoch keine richtige Lobby. Vor der Rezeption führen links und rechts Treppen ins erste Obergeschoß. Von dort gelangt man über ein weiteres historisches Treppenhaus in die Stockwerke 2 und 3. In jedem Stockwerk gibt es auf den Treppenabsätzen Sitzgelegenheiten und Regale mit Büchern. Die Stockwerke 4 bis 5 sind modern aufgebaut und nur mit dem Aufzug oder über das Nebentreppenhaus zu erreichen. Rechts des Lobbyganges befinden sich Aufzüge, die in die ebenfalls Etagen führen. Die Flure sind mit Teppichboden ausgelegt, die Wände braun bzw. Anthrazit. Die Flure wirken gediegen mit kuperfarbenen Wandnischen und vornehmer Beleuchtung. Es gibt ein weiteres, einfaches, Treppenhaus, das zum Spabereich und in den Bar-Garten führt. Insgesamt ein Luxushotel in grüner Lage mit schlechter Verkehrsanbindung.


Zimmer
  • Gut
  • Mein Zimmer lag im dritten Stock, nicht ganz oben, war aber ok. Das Zimmer war geräumig mit hoher Decke, hatte einen dunklen Holzfußboden und einen grau-braun gemusterten Läufer zwischen Bett und Wandschreibtisch. Letzterer hatte eine braune Lederauflage und war geräumig. Was ich nicht gut fand war die fehlende Beleuchtung am Schreibtisch. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte gut. Weiter standen vor dem Bett zwei graue geschwungene Drehsessel mit einem kleinen Tischchen dazwischen, darauf Leselektüre. Das King-Size-Bett war bequem und weich. Ich habe darin gut geschlafen. Das Zimmer hatte einen kleinen Entree-Bereich mit Abstellmöglichkeit für Gepäck. Im Übergang zum Zimmer waren helle Einbaumöbel, in die auf der einen Seite eine befüllte Minibar, auf der anderen Seite ein Schrank mit Gläsern, auch Champagner-Gläsern, integriert waren. In der Minibar stand eine Demi-Bouteille Bollinger. Ein No-Go war allerdings eine geöffnete und per Hand wieder verschlossene Flasche Wasser in der Minibar. Diese hätte ausgetauscht werden müssen. Gefehlt hat auch ein Flaschenöffner im Zimmer. Nett war, daß auf dem Schreibtisch ein Obstteller und ein handschriftlicher persönlicher Willkommensgruß bereitstanden. Was fehlte war ein Wasserkocher mit Tee. Es gab nur eine kleine Kaffeemaschine. Für solch ein Hotel erstaunlich. Die Lichtschalter funktionierten nicht richtig. Es waren überwiegend moderne Touchkontaktschalter, die auf Berührung aber eben nicht immer reagierten. Das große Doppelfenster ließ sich vollständig öffnen. Es gab keine Jalousien und keine Läden, nur Verdunkelungsvorhänge, die lichtdurchlässig waren. Man konnte das Zimmer daher nicht richtig verdunkeln. Der Blick fiel auf den Tiergarten und die Straßengabelung vor dem Eingang. Das Zimmer hatte keine Heizung, was mich im August allerdings nicht störte. Die Klimaanlage konnte ich abschalten. Nachmittags war es im Zimmer bei geöffnetem Fenster nicht ganz ruhig, weil im Tiergarten besagte Demonstration stattfand. Der Badbereich ging links vom Entree-Bereich ab und stellte einen kleinen Gang dar. Links lagen ein extra Toilettenraum mit Tür und ein Duschbereich mit Regendusche und Handbrause, deren Strahl nicht besonders viel Druck hatte. Der Beckenbereich der Dusche wies Schäden auf. Rechts lag zunächst ein Einbauschrank mit einseitiger Spiegeltür, darin hing ein Bademantel mit Schlappen bereit sowie ein Regenschirm. Dann lagen rechts in dem Gängchen ein ausklappbarer Schminkschrank und ein stylischer eckiger Waschtisch aus weißem Kunststoff. Davor war eine schiebbare Wand, die, wenn man sie zur Seite schob, den Blick auf den Schlafbereich freigab und umgekehrt. Schloß man sie war sie von Badseite aus komplett verspiegelt. Der ganze Bereich war stylisch in Weiß gehalten. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Im Erdgeschoß hinter dem Lobbygang lag in einem neuen Anbau zunächst ein Barbereich, der in gewisser Weise auch als Lobby diente und mit zahlreichen Sesseln und Sofas unterschiedlichen Stils ausgestattet war. Darin übergehend gab es einen Restaurantbereich in gediegenem modernen Design und mehreren großen Deckenfenstern, die Licht einfallen ließen. Separat vom Lobbygang aus links betretbar lag ein Séparée mit einem langezogenen Tisch und zahlreichen Kupferkesseln als Design darüberhängend sowie kleineren Zweiertischen. Durch große Glasscheiben konnte man in die Küche blicken. Tatsächlich saß in dem Restaurant niemand. Es war schönes Wetter und die Leute saßen in dem Außenbereich der Bar, wo auch Gerichte aus dem Restaurant gereicht wurden. Ich selbst habe nur die Bar genutzt, im Innenbereich. Als kostenlosen Welcome-Drinkt erhielt ich einen White-Passion-Sbagliato und kaufte noch ein Glaß Bollinger dazu. Service war gut. Das Personal war ausländisch. Morgens wurde in dem Restaurant ein Frühstücksbuffet angeboten. Dieses war schön aber klein. Es gab interessante Speisen, wie rosa Hummus oder angemachte Avocado-Stückchen im kleinen Schälchen, Lachs, gedünstetes Gemüse, reichhaltige Käseauswahl, frische Säfte und einen sehr guten Chardonnay-Secco. Es fehlte Besteck und Zucker am Buffet. Da es gegen 10.30 Uhr recht voll im Restaurant-Bereich war, setzte ich mich in den Bar-Bereich. Dorthin mußte alles extra gebracht werden und auch auf Extra-Nachfrage durch mich, mithin Gedeck, Zucker, Salz- und Pfeffer. Eier wurden auf Wunsch hin zubereitet, aber auch hier mußte man die Bedienung pro aktiv angehen. Die Spiegeleier waren ok, aber nicht optimal von der Konsistenz her. Tee wurde mir einfach ein Earl Grey gebracht, morgens bevorzuge ich einen nicht parfümierte Schwarzen Tee. Die Brotauswahl war nicht bestechend, kein frisches Brot. Pancakes waren warm.


    Service
  • Gut
  • Der Service entsprach einem Fünf-Sterne-Hotel. Ich wurde bereits am Taxi empfangen, als ich ankam und mir wurde von der Empfangsdame das Gepäck abgenommen. Der Check-in war unproblematisch. Es gab keine Vorkasse, jedoch wurden auf meiner hinterlegten Kreditkarte der Übernachtungspreis plus 100 Euro geblockt, was ich nicht so gut fand. Der Rezeptionist begleitete mich dann noch bis zu den Aufzügen und erklärte mir alles. Was ich auch nicht so gut fand war, daß ich als Accor-Status-Kunde keinen Getränke-Voucher erhielt, sondern auf den Voucher in der App verwiesen wurde. Was tun Statusgäste ohne App oder ohne Handy? Gut war der Roomservice, der mir zwei zusätzliche kleine Flaschen Wasser, auf meinen Wunsch hin mit Kohlensäure, brachte. Der Check-out war etwas kompliziert, da die City-Tax doppelt auf der Rechnung ausgewiesen war, was ich monierte. Die Summe stimmte aber. Den Fehler konnte sich der Rezeptionist selbst nicht erklären.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel befindet sich am Südrand des Tiergartens im Botschaftsviertel; südlich grenzt eine Ecke des Zoos an. Das Hotel ist von viel Grün umgeben. Man kann schöne Spaziergänge im Tiergarten und am Landwehrkanal machen. Hingegen ist die Infrastruktur eher schlecht. Es gibt keine Geschäfte in der Umgebung. Hinter dem Gebäude auf Seiten der Spanischen Botschaft liegt der Neue See mit dem Cafe am Neuen See, mit schönem Biergarten. Auf der Budapester Straße gibt es in ca. 15 Minuten Fußentfernung einige Restaurants. Die Anbindung an den ÖPNV ist schlecht. Eine U- oder Schnellbahnstation liegt nicht in der Nähe. In ca. zehn Fußminuten Entfernung liegt die nächste Bushaltestelle, „Nordische Botschaften/Adenauerstiftung“. Von dort gelangt man nach Westberlin hinein und auf die U-Bahn-Linie 2. Während meines Aufenthaltes war dies allerdings keine Option, da die Station „Nordische Botschaften“ wegen einer Demonstration und des anschließenden Camps nicht angefahren wurden. Ich mußte daher nach Abreise ca. 20 Minuten bis zur U-Bahn-Station Wittenbergplatz laufen. Zum Hotel hin bin ich vom Alexanderplatz mit dem Taxi gefahren und habe rund eine halbe Stunde gebraucht, weil das Taxi wegen der Demonstration große Umwege fahren mußte. Es hat 25 Euro gekostet.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Geschäftsreise

    Im Erdgeschoß lag rechts hinten vom Lobbygang der Wellnessbereich. Es gab eine Rezeption des Bereichs, die aber nicht immer besetzt war, namentlich nicht frühmorgens. Der Bereich war bereits ab 6 und bis 22 Uhr geöffnet. Es gab nach Geschlechtern getrennte Umkleidekabinen mit jeweiligen Duschen, die jeweils relativ klein und eng waren. Links vom Eingang des Bereichs lag ein schönes stylisches Hallenschwimmbad, das man über mehrere sanft abfallende Stufen betreten konnte. Der ganze Bereich war in Weiß gehalten und angestrahlt. Das Wasser des Pools verteilte sich im gesamten Bereich, der durch einen Steg und teils mit Glaselementen überbaut war. Etwas störend fand ich, daß auf der Zutrittsseite des Pools dieser sehr flach war. Zwar waren ganz am Fußende des Beckens Sprudeldüsenliegeplätze, doch folgte dann ein ebenfalls flacher Bereich ohne jede Düse. Hier wäre ein Tiefbereich und somit ein größerer Schwimmbereich schöner gewesen. Über den Steg erreichte man eine Treppe zur Saunakabine. Sie war wirklich eine Kabine, die über dem Pool hing, so daß Sauna und Pool im Grunde eine Einheit bildeten. Nachteil war, daß der Saunabereich so recht klein ausfiel. Es gab dort nur eine Dusche und eben die Saunakabine selbst, die ebenfalls eng war. Es hatten kaum drei bis maximal vier Leute darin Platz. Sie war ansonsten noch gut in Schuß, mit leichten Abnutzungen der Bänke. Die Sauna war mir zu kalt. Bei Betreten gegen 7.30 Uhr hatte sie nur rund 50 Grad und damit nur Sanariums-Temperatur. Später wurde sie etwas wärmer. Störend war auch ein Pärchen, das seine Füße aufs Holz stellte und mit einem Mobiltelephon in der Sauna herumspielte. Ein solches hat hier wirklich nichts zu suchen! Die Sanduhr hing und lief nicht ganz durch.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:1-3 Tage im August 2024
    Reisegrund:Arbeit
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:51-55
    Bewertungen:662