- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wie schon in den anderen Beurteilungen beschrieben, besteckt die Hotel-Anlage aus zwei komplexen: dem neuen Mythos Beach mit direktem Zugang zum kleinen abgeschlossenen Strand und etwa 50 Meter unterhalb auf der anderen Straßenseite das etwas ältere Sofia aus mehreren Gebäuden. Wie alle anderen Gebäude im hügeligen Bali sind die Häuser am Hang gebaut, das liegt nun mal an der Topographie des Ortes und man muss ziemlich viele Treppen steigen. Damit passen sich die Gebäuder aber besser an die Landschaft an und haben einen typischen Chrakter. Soweit ich es sehen konnte, haben alle Zimmer des Mythos und des Sofia Meeresblick. Im Mai 2005, also in der Vorsaison, war das Publikum international, was ich als höchst positiv empfand. Vom Alter her jenseits der Dreißig, aber deutlich unter Rentenalter. Von der Terrasse des Sofia hat man während des Frühstücks und des Abendessens einen wunderschönen Blick auf die Bucht und die Berge gegenüber, sodass man schon den Tagesbeginn richtig genießen kann. Das Treppensteigen zurück zum Hotel ist zwar für einen Kettenraucher wie mich ziemlich beschwerlich, aber ich habe auf dem Rückweg zum Luftholen immer eine Zigarettenpause eingelegt, bevor es weiter zu meinem Zimmer Nr. 65 im Sofia ging. Dabei konnte ich die wunderschöne Aussicht auf den Hafen und die Bucht, auch abends, richtig genießen. Rechtzeitig Geld aus dem einzigen Bankautomaten im Ort oder sicherheitshalber bei Besuchen in Rethymnon besorgen, da der Automat direkt neben dem Mythos Beach öfters mal leer ist und nicht unbedingt schon am nächsten Tag wieder gefüllt wird. Den Abend am Hafen in einer der Tavernen mit Außenterrasse ausklingen lassen. Besonders angenehm fand ich das Cafe Posto, auch wegen dessen besonders netten und spaßigen Besitzers Vasili. Er spielt auch nicht die übliche griechische Musik, sondern Rockmusik der 70er Jahre wie Rory Gallagher. Internet-Zugang bei ihm wie auch im Mythos Beach gegen Gebühr möglich, ist aber ziemlich langsam, da Bali für schnellen DSL-Zugang zu weit abliegt. Die Tavernen am Hafen haben zum Teil Großbildschirm-TV mit Sat-Empfang von RTL, ARD, ZDF & Co., sodass man dort auch Formel 1 gucken kann (übrigens auch im Mythos Beach im TV-Raum neben der Terrasse). Ich habe Bali jedenfalls wegen der Ruhe und der Ferne vom Massentourismus genossen und werde auf jeden Fall wiederkommen, nicht zuletzt wegen des überaus freundlichen Umgangs auch in dieses Hotel.
Einfach, aber alles, was man braucht. Das Bett war in neuwertigem Zustand mit fester Matratze, also nicht durchgelegen. Das Zimmer (nr. 65 im Sofia) war ziemlich neu gestrichen, mit kleinem Schreibtisch, Stuhl und etwas lautem Kühlschrank (hatte ihn deshalb die Nacht über einfach abgeschaltet) und Föhn. Auf TV konnte ich getrost verzichten, da ich sowieso nur zum Schlafen dort war (ich wollte schließlich das schöne Bali genießen). Klimaanlagen kann man mieten, war Ende Mai aber nicht nötig. Das Bad mit Dusche war etwas eng, aber reichte vollkommen aus. Lediglich der alte Schrank fiel etwas aus dem Rahmen und gehört eher auf den Sperrmüll. Ich hab aber eh aus dem Koffer gelebt. Über die Sauberkeit kann ich mich nicht beklagen, was vielleicht auch daran lag, dass ich das Zimmer nicht jeden Tag völlig verdreckt hinterlassen hatte. Insgesamt einfach, aber zweckmäßig - und vor allem kann ich über das gute Bett nicht meckern, was ich am wichtigsten fand.
Ich hatte Halbpension nur deshalb gewählt, weil der Aufpreis gegenüber Frühstück sehr gering war. Da man für das Geld keine Wunderdinge erwarten darf, hatte ich sowieso nicht vor, jeden Abend im Hotel zu essen. Drei Essen gab es täglich zur Auswahl (Fleisch und Fisch), zusätzlich zahlreiche Salate. Da ich meistens tagsüber außerhalb gegessen hatte, habe ich mich abends überwiegend auf Salat beschränkt (der allein schon den Mehrpreis für die Halbpension wert war!). Die Qualität des Abendessens entspricht dem, was man von einer Massenabfertigung erwarten darf (gutes Kantinenessen) - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dass Teller manchmal noch etwas nass waren, weil sie gerade aus der Spülmaschine kamen, hat mich nicht weiter gestört (und das kenne ich zur Genüge auch unserer Firmenkantine). Soweit ich es sehen konnte, hat sich das Essen aber ziemlich häufig wiederholt. Dafür kann man im Ort oder im A-la-carte-Restaurant sehr günstig und gut essen, zum Beispiel im Mythos Lammfleisch mit Kartoffeln und Bohnen mit Feta in Folie überbacken für deutlich unter 7 Euro - sehr zu empfehlen! In den Hafenrestaurants sollte man vor allem Fisch bestellen. Auffallend waren in den Restaurants übrigens die vielen Gäste, die offensichtlich im Bali Beach All-inclusive gebucht hatten (sie waren durch ihre auffallenden Armbandänder sofort zu erkennen). Von denen habe ich dort jedenfalls weitaus mehr als Gäste aus dem Mythos Sofia gesehen, was dann wohl auch etwas zur Qualität aussagen dürfte.
Gerade beim Service habe ich mich über viele andere Bewertungen auf dieser Website gewundert. Möglicherweise gilt aber nicht umsonst das uralte Sprichwort: "Wie Du mir, so ich Dir!". Ich kann mich jedenfalls in keinster Weise beschweren. Schon bei der Ankunft um 11 Uhr abends hat mir Hotelbesitzer Michaelis ein Abendessen geradezu aufgedrängt, da ich ja Halbpension gebucht hätte. Da ich schon im Flugzeug gegessen hatte, hatte ich mich auf einen griechischen Salat eingelassen, den ich auf der Terrasse seines A-la-carte-Restaurants beim Meeresrauschen eingenommen hatte. Ich hatte mich gleich wohl gefühlt. Der Kontakt ist anders als im Massentourismus sehr persönlich (fast überall in Bali), Michaelis spricht fließend Deutsch und Englisch, begrüßt Gäste aus anderen Ländern aber in jeder denklichen Sprache, und hat sich zu meiner Zeit um seine Gäüste bestens gekümmert. Auch die übrigen Angestellten waren alle sehr zuvorkommend und freundlich, was mit Sicherheit auch daran liegt, wie man sich selbst ihnen gegenüber benimmt.
Bali wurde erst spät durch den Tourismus erschlossen, was wohl an der etwas ablegenen Lage genau zwischen Iraklion und Rethymnon sowie der hügeligen Landschaft liegen dürfte. Das hat den Vorteil, dass es dort keine riesigen Bettenburgen, sondern nur kleine Familienhotels gibt. Damit hat der Ort seinen typischen Charakter bewahrt. Wer hier Remmidemmi erwartet und sich die Nächte in Diskos vertreiben will, ist hier auf jeden Fall fehl am Platz (obwohl es zwei Diskos im Ort gibt). Dafür findet man am Hafen nette, preisgünstige Restaurants und Tavernen mit gemütlichen Rattansesseln, wo man richtig entspannen kann (ein halber Liter Bier vom Fass kostet zwischen 2,50 und 3,00 Euro, griechischer Kaffee meist 1,50 Euro). Vor allem bleibt man auch vor aufdringlichen Leuten verschont, die jeden auf der Straße belästigen, doch in ihr Restaurant oder ihre Disko zu kommen (die findet man zuhauf in Rethymnon oder den anderen überlaufenen Touristenzentren, wo ich in einer stinknormalen Taverne fast 6 Euro für ein gezapftes Bier bezahlt habe!). In Bali war es dagegen zumindest in der Vorsaison ruhig - genau das, was ich gesucht und auch gefunden hatte. Der Linienbus fährt den Ort nicht direkt an, sondern man muss bis zur Haltestelle an der Schnellstraße laufen (angeblich 2 km entfernt). Mir war der Weg aber zu beschwerlich, da man erst einen Berg hinauf und runten und den ganzen Weg dann später wieder zurücklaufen muss. Hier im Ort gibt es direkt am Hafen einen kleinen Strand und gleich daneben den durch einen Felsen abgeschlossenen Strand, den vor allem Gäste des Mythos Sofia und des danebenliegenden Bali Beach nutzen (es hat aber jeder Zugang zu dem Strand). Nachmittags verzieht sich die Sonne allerdings recht früh, was im Hochsommer bei Temperaturen bis 40 Grad aber nicht unbedingt ein Nachteil sein dürfte. Einen weiteren, größeren Strand gibt es am Ortseingang zwischen der Schnellstraße und dem Ortskern, wo auch einige weitere Hotels liegen, die aber durch einen Berg vom eigentlichen Ort getrennt sind (und nicht mehr so typisch für Bali aussehen). Außerdem gibt es eine etwas versteckte kleine Badebucht, die vor einem Appartment-Hotel samt Taverne liegt (Zugang für jeden möglich). Der Weg dorthin geht zwar auch wieder über einen Hügel, die Mühe lohnt sich aber auf jeden Fall. Was den Ort Bali angeht, scheinen die Reiseveranstalter in den Katalogen nicht die Realität darzustellen. Wie es wirklich dort aussieht, habe ich in mehreren Panoramafotos festgehalten, die einen wirklichen Eindruck vom idyllischen kleinen Ort vermitteln und sich hier befinden (unbedingt reinschauen!): http://www.bac78.net/Bali/
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel gibt es nur eine Tischtennisplatte unter der Terrasse des Sofia, die aber nicht zum Spielen einlädt. Ansonsten gibt es am Hafen die Möglichkeit, (Tret-)Boote zu mieten oder zu tauchen. Wer einen Sporturlaub verbringen möchte, sollte einen anderen Ort buchen. Motorroller und Autos kann man in den vielen Firmen am Ort mieten, was auf jeden Fall günstiger als über den Reiseleiter ist. Hotel-Besitzer Michaelis vermittelt ebenfalls günstige Mietwagen, also unbedingt Preise vergleichen. Zwar hatte ich meinen Führerschein vergessen und konnte daher kein Auto mieten, aber die Mietwagen im Ort sahen alle sehr neu aus. Daneben empfehlen sich Tagesausflüge von einheimischen Veranstaltern vor allem in den Süden Kretas. Michaelis vermittelt solche Busfahrten und berät sehr gut. Die Tagesausflüge beginnen morgens meist sehr früh (zum Teil um 7 Uhr) und die Busse holen einen im Ort ab. Dafür kann man sich im Bus dann einen Platz aussuchen, da die ersten Ausflügler in Bali einsteigen und die restlichen Leute aus anderen Orten danach abgeholt werden. Außerdem empfiehlt sich eine Bootsfahrt mit der Calypso an der Küste entlang nach Rethymnon.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dieter |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |