Hotel mit ca. 60 Zimmern, einer großen Sport- und Freizeitanlage, einem Schwimmbecken und einem Saunabereich in Samtens auf Rügen. Von Außen wenig ansprechend - das Gebäude ähnelt einer großen Tennishalle. Der Eingangsbereich ist sehr dunkel. Der erste Eindruck war eher negativ - wir dachten nicht "Wow, wie schön", sondern waren etwas ernüchtert. Das Hotel an sich könnte man eher als Freizeit- oder Fitnesscenter bezeichnen oder auch als Hostel. Dem Begriff eines Hotels verdient es nach unserer Auffassung nicht. Wer wenig zahlen und viel erleben möchte, keine hohen Erwartungen hat und geringe Ansprüche an seinen Urlaub stellt, kann hier sicherlich eine gute Zeit verbringen. Wir aber haben bei der Buchung unseres Arragements etwas völlig anderes erwartet und wurden bitter enttäuscht. Uns ging es nicht darum günstig Urlaub zu machen, sondern wir wollten eine entspannte Zeit haben, mit schönen Wellnessangeboten und ein wenig Fitness in einem schönen Ambiente. Hätten wir gewusst, was uns erwartet, hätten wir für ein anderes Hotel mehr bezahlt bzw. woanders fürs gleiche Geld einen kürzeren Aufenthalt gebucht - schöne Angebote gibt es auf Rügen genug, was wir dem Wellnessführer aus der Touristeninformation entnehmen konnten. Leider kam dieser für uns zu spät (beim nächsten Mal sind wir schlauer). Das Hotel ist sauber. Das Personal bemüht und überwigend freundlich, teilweise scheint es aber nicht vom Fach zu sein. Die Gästestruktur ist gemischt, wobei die älteren Gäste (Ü 50) wohl den Großteil ausmachen. Alles in Allem handelt es sich beim Störtebeker um ein sehr zweckmäßiges Hotel. Es fehlt ein gemütliches, schönes und ansprechendes Ambiente. Der erste Eindruck hat sich durch die gesamten Urlaubstage gezogen: Freizeit- oder Fitnesszentrum, Hostel, Jugendherberge, aber ein Hotel für ein paar schöne Urlaubstage ist dies nicht. Zur Durchreise wird es reichen. Mit geringen Ansprüchen, wird man zufrieden sein. Mit einem kleinen Geldbeutel kann man hier sicher einen abwechslungsreichen Urlaub verbringen. Auch Familien mit Kindern kommen hier bestimmt auf ihre Kosten, gerade wenn es regnet und man sich drinnen beschäftigen muss. Sportbegeisterte können hier rund um die Uhr trainieren und finden eine große Auswahl an Aktivitäten. Als verliebtes Paar, das einen entspannten Insel-Urlaub verbringen will, war dieses Hotel ein Griff ins Klo. So verführerisch und schön die Arrangements auch klingen, sie wecken Vorstellungen, die absolut nicht erfüllt werden.
Unser Zimmer war eigentlich ok - zweckmäßig eingerichtet, mit Kleiderschrank, Doppelbett, Telefon, kleinem Fernseher und kleinem Duschbad. W-LAN sollte gemäß Hotelbeschreibung vorhanden sein, die Internetverbindung konnte man aber total vergessen. Auf Nachfrage an der Rezeption sollte ein Techniker für den nächsten Tag bestellt werden, doch auch am nächsten Tag war die Situation unverändert. Man sagte uns, dass es vielleicht im Restaurant funktionieren könnte, aber auch da hatten wir keine bessere Internetverbindung. Ein Armutszeugnis für heutige Verhältnisse. An der Rezeption gestand man dann ein, dass ein Router für das gesamte Hotel wohl zu wenig sei. Eine gute Einsicht, doch uns hat es nichts gebracht. Die Matratzen waren sowas von durchgelegen, so dass wir das Zimmer nicht mehr mit "eher gut" bewerten können. Nach der ersten Nach hatte ich starke Kopf- und Rückenschmerzen. Meinem Freund, der in der nächsten Nacht auf "meiner" Matratze geschlafen hat, ging es genauso. Wir haben die nächste Nacht dann in der Mitte der beiden Matratzen (also quasi in der Bettritze) verbracht, weil es da noch halbwegs erträglich war. In der letzten Nacht haben wir dann QUER am Kopf- bzw. Fußende geschlafen. Letztendlich sind wir eine Nacht früher abgereist, weil wir einfach nicht gut schlafen konnten.
Das Essen hat geschmeckt. Es war aber nicht sehr abwechslungsreich. Am Frühstücksbuffet gab es immer das gleiche - den gleichen Aufschnitt, den gleichen Käse, Camembert, Müsli und Cornflakes, Rührei, Würstchen, Konfitüren, Honig, Quark und Jogurts, Tomaten, Gurken, Brot und Brötchen. Es war in Ordnung, hatte aber immer den Charme einer Jugendherberge. Es fehlte der liebevolle Schliff oder das gewisse Etwas. Wir Gäste saßen alle in einem großen Raum, ohne Musik - man konnte die Gespräche der Nachbartische belauschen, so still war es. Dazu das permanente laute Geklirre, wenn Tische abgeräumt wurden. Man kann es schwer beschreiben, aber die Atmosphäre war einfach nicht so, wie man sie sich im Urlaub wünscht. Wenn man bereits gute Hotels besucht hat und etwas anderes gewohnt ist, dann ist man enttäuscht. Es stand jeden Morgen eine Kanne Kaffee auf jedem Tisch - was ja eigentlich sehr positiv ist. Wenn diese Kanne aber durch die Vorgänger bereits geleert war, dann musste man sich selbst um Nachschub kümmern. Teilweise war der Kaffee nicht mehr richtig heiß und schmeckte nicht mehr frisch. Das war schade. Das Abendessen hat eigentlich immer geschmeckt, war jedoch nicht sonderlich reichhaltig - im Grunde aber ausreichend. Zur Auswahl gabs eine Sorte Fleisch und eine Sorte Fisch, Salzkartoffeln und Reis, zwei Sorten Soße und meistens auch eine Suppe sowie Salat, Brot, Brötchen und Aufschnitt. Der Aufschnitt war der gleiche wie zum Frühstück. Ab und zu gabs auch ein Dessert. Zusammenfassend ist die Gastronomie ok, reißt einen aber nicht vom Hocker. Wenn wir unterwegs waren, haben wir auf der Insel immer sehr gut gegessen und das Abendessen im Hotel auch mal ausfallen lassen.
Das Personal würden wir nicht als unfreundlich bezeichnen, teilweise wurden wir aber etwas forsch behandelt. Wir sehen für unser Alter sehr jung aus und hatten das Gefühl, dass man uns für Teenager hielt, nicht für zahlende Gäste. Von einigen Mitarbeiterinnen des Hotels wurden wir von Anfang an geduzt, was ich in einem Hotel eigentlich anders erwarte. Im Restaurant fühlten wir uns nicht gerade willkommen. Die Kellnerinnen wirkten eigentlich immer unmotiviert. An einem Abend war es extrem: wir aßen vom Buffet, wobei man in der Regel ja meherere Teller benutzt. Unser Tisch (der sehr klein war) wurde jedoch nicht abgeräumt, obwohl eine Kellnerin 3 mal an unserem Tisch vorbei ging, um die Nebentische abzuräumen und einzudecken. So mussten wir die benutzten Teller stapeln und in die Mitte des Tisches stellen. Als mein Getränk leer war, wurde ich nicht mal gefragt, ob ich noch was trinken wolle. Es kam auch nie die Frage, ob alles in Ordnung sei - wir fühlten uns eigentlich übersehen. Am Ende des Essens gingen wir dann an den Tresen, um die Getränke auf unser Zimmer buchen zu lassen - wie in einem Selbstbedienungsrestaurant. Das haben wir bisher in keinem Hotel so erlebt! Von unseren 5 Tagen haben wir dann auch nur an 3 Tagen unser bereits bezahltes Abendessen im Hotel eingenommen. Das Personal an der Rezeption war immer freundlich und hilfsbereit, ebenso das Personal im Wellnessbereich. Zusammenfassend hatten wir den Eindruck, dass das überwiegend sehr junge Personal in der Gastronomie- und Hotelbranche nicht unbedingt ausgebildet ist. Als wir einen tag früher abreisetn und erklärten, warum, war die Dame an der Rezeption sehr bemüht, zu erfahren woran es denn lag und dass man doch etwas hätte tun können, wenn wir früher was gesagt hätten. Als Entschädigung erhielten wir eine Flasche Sekt. Der Hotelchef, der direkt neben uns stand, hat sich nicht dafür interessiert, warum wir denn früher abreisen - traurig! Wir hatten den Eindruck, dass das Personal unzufrieden ist und auch selbst einige Mängel sieht.
Das Hotel befindet sich in einem Gewerbegebiet in Samtens, einem der ersten Orte auf Rügen. Hier gibt es nichts zu sehen - es wirkt eher wie ein Durchfahrtsort, ist unscheinbar. In direkter Nähe ist ein Sonderpostenladen, wo man mal nach Schnäppchen stöbern kann, und eine Schelltankstelle. Ansonsten würde ich die Umgebung nicht als "schön" bezeichnen. Hinter dem Hotel ist ein kleines Waldstückchen - wir hatten glücklicherweise ein Zimmer zum Wald, wo man nachts ein Käuzchen hören konnte - das war schön. Man benötigt auf jeden Fall ein Auto (oder man fährt Bus), um die schönen Seiten Rügens zu erkunden. In 30-40 Minuten Autofahrt kann man eigentlich alles Sehenswerte erreichen. Da die Fahrerei auf Dauer aber anstrengend ist, würden wir für den nächsten Rügenurlaub gleich ein Hotel in Binz buchen. Von hier aus kommt man sehr gut mit Bus und Bahn weg, es gibt Schiffstouren, organisierte Ausflüge z.B. nach Prora oder zum Königsstuhl, kleine Bäderbahnen, schöne Einkaufsstraßen, den Strand und schöne Radwege.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Auswahl an Freizeitangeboten ist enorm. Man kann Badminton, (Tisch-)Tennis und Squash spielen sowie Darts und Billard. Man kann bowlen, kegeln, klettern, diverse Sportgeräte nutzen, saunieren und einige Bahnen im Schwimmbad ziehen. Außerdem gibt es einige Wellnessangebote wie Gesichtsreinigung, Massagen, Kreidepackungen, Schokoladenbäder etc. Und man kann an Fitnesskursen wie Bauch, Beine, Po oder Zumba teilnehmen. An den Angeboten an sich gibt es auf den ersten Blick absolut nichts zu beanstanden. Die Sportanlagen sind auch gut in Schuss und die Geräte auf den ersten Blick neu. Jetzt das große Minus: Die gesamte Anlage steht nicht nur den Hotelgästen zur Verfügung (was man auf Grund der Größe ja auch verstehen kann). Es herrscht den ganzen Tag über ein reges Ein- und Ausgehen von sportbegeisterten Rüganern. War man gerade saunieren und man ist vom Zimmer aus nur in Bademantel in den Saunabereich gegangen, kann es sein, dass man an einer Traube Menschen im Rezeptionsbereich vorbei muss, um ins Zimmer zu gelangen - einen separaten Eingang zum Wellnessbereich für Hotelgäste gibt es nicht. Das ist schon etwas unangenehm. Einen Badmintonplatz sollte man morgens bzw. einen Tag vorher reservieren - mal eben spontan spielen wird schwierig, da auch Vereine die Plätze nutzen. Das vorhandene Schwimmbecken wird auch zum Schwimmunterricht für Kinder genutzt. Für Hotelgäste ist in dieser Zeit eine Bahn reserviert. Gemütlich seine Bahnen schwimmen kann man in dieser Zeit nicht, da es sehr laut ist und man regelmäßig durch die "Arschbomben" der Kleinen nass gespritzt wird. Die sogenannte SaunaLANDSCHAFT kann man eigentlich nicht als Landschaft bezeichnen. Es ist ein lieblos und karg gestalteter Bereich mit 2 Saunen innen und einer finnischen Sauna draußen. Ein längliches Becken, was wahrscheinlich mal ein Kneipp-Becken war stand trocken (hier wurde einfach eine Pflanze im Topf platziert). Es gab auch ein Tauchbecken, was leider leer und nicht benutzbar war - dies wurde mit rotweißem Absperrband unzugänglich gemacht. Den Aufguss in den Saunen musste man selbst machen. Eine Bar war vorhanden, jedoch nicht durch Personal besetzt. Entspannungsmusik lief leider nicht. Die Fußbecken und Duschen hatten ihre besten Zeiten schon hinter sich. Wem es spartanisch reicht, für den mag es völlig ausreichend sein. Für ein reines Fitnesscenter ist der Saunabereich auch sicherklich angemessen, für unseren Urlaub haben wir aber andere Vorstellungen eines Sauna- oder Spa-Bereichs. ich finde man sollte mit diesem gar nicht oder ander werben. das Wort "Landschaft" sollte dringend vermieden werden und Worte wie "zweckmäßig" oder "einfach" sollten vom Hotel genutzt werdeb, damit Gäste, die etwas anderes erwarten nicht in die Irre geführt werden. Im Grunde ist das Hotel ein großes Fitnesscenter und als Hotelgast wuselt man irgendwo dazwischen herum, ohne sich wirklich als GAST zu fühlen. Thema Wellnessanwedungen: In unserem Arrangement waren auch Wellness-Anwendungen enthalten: Kreide-Rückenpackung und Massage sowie Entspannungsbad und Gesichtsbehandlung. Grundsätzlich waren die Anwendungen in Ordnung. Wer aber schonmal Erfahrungen im Wellnessbereich gemacht hat, wird sofort merken, dass es hier an gewissen Dingen fehlt: 1. Massage und Kreide-Rückenpackung. Hierbei wollten wir uns entspannen und haben uns richtig drauf gefreut, aber die Ernüchterung ließ niciht lange auf sich warten. während der Anwendung lief das normale Radioprogramm. Wir hörten Nachrichten und den besten Musikmix von heute - von entspannung keine Spur. Ich habe die Dame gefragt, ob sie nicht eine entspannungs-CD einlegen könnte. Dies war leider nicht möglich, da das Radio kaputt sei. Sie schaltete das Radio dann aber aus, damit wir wenigstens Ruhe hatten. Leider war es auf dem Flur so laut, dass von Ruhe keine Rede sein konnte: ein permanentes Gewusel wie auf dem Bahnhof, Kindergeschrei und lautes Türquietschen - von Entspannung keine Spur. Die Dame hat die Massage wirklich sehr gut gemacht, aber der Effekt war leider nicht so wie er sein sollte. Und man hat gemerkt, dass es ihr selbst unangenehm war. Das Entspannungsbad konnten wir leider nicht gemeinsam genießen, da die Badewanne zu klein war. Mein Freund bekam die Gesichtsbehandlung, während ich in der Wanne lag. Die Badewanne war leicht durch einen Paravent abgeschirmt, aber die Wand war komplett verspiegelt, so dass man mich sehen konnte und ich mich beim Ausziehen und dann nackt in der Wanne etwas unwohl gefühlt hab - solche Entspannungsbäder habe ich bereits anders kennengelernt. Und einen Unterschied zum baden zu Hause gab es nicht, da die Wanne eine herkömmliche Wanne war - nicht größer als eine normale Wanne und ohne Sprudel- oder Lichtfunktion. Alles in allem wirkte der gesamte Wellnessbereich spartanisch und mehr gewollt als gekonnt. Unsere Vorstellungen wurden leider nicht erfüllt.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 3-5 Tage im September 2012 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Anne |
| Alter: | 26-30 |
| Bewertungen: | 9 |


