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Kai (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2013 • 1 Woche • Sonstige
Komplette Katastrophe für unsere Flitterwoche
2,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Sehr schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Schlecht

Direkt nach unserer Hochzeit im September 2013 sind wir auf die wunderschöne Insel Ischia geflogen, um dort einen kurzen Honeymoon von einer Woche zu verbringen. Dem Anlass entsprechend hatten wir vor, unsere Flitterwoche in einem Hotel mit besonderem Ambiente zu verbringen. Hierfür wählten wir für 165€ pro Nacht das Vier Sterne Sorriso Resort an der Baia di Citara in Forio, das auf seiner website mit schönsten Bildern und Texten mit herausragendem Panorama und Service (sei es bei der Übernachtung, Wellness oder Verpflegung) wirbt. Die Wertungen bei Tripadvisor & Co waren insgesamt auch recht gut. Mit Ausnahme des Panoramas entsprach praktisch nichts davon der Wahrheit. Nach einer etwas turbulenten Anreise aus Neapel mit Fähre und Bus versuchten wir im Sorriso Hotel einzuchecken, wobei wir gebeten wurden, fünf Minuten zu warten. Von diversen Reisen in tropische Gefilde waren wir gewohnt, dass dies keine „deutschen fünf Minuten“ sein könnten. Nach weit über einer halben Stunde wurde es uns aber zu bunt und konnten durch unsere dauerhafte Präsenz am Rezeptionstresen einen Concierge überzeugen, uns ein Zimmer zu überlassen. Dieser führte uns zu einem relativ abgelegenen Gebäude am Hang, in dem sich die sogenannten Komfortzimmer mit Meerblick befinden. Verdächtigerweise verschwand der Hotelangestellte nach dem Öffnen der Tür, ohne uns die „Annehmlichkeiten“ unseres Zimmers zu zeigen. In den 45 Minuten (eigentlich versprochene 10 Minuten), in denen wir auf unsere Koffer warteten, fanden wir heraus, warum Einzelheiten nicht näher erklärt wurden: Die Klimaanlage pfiff aus dem letzen Loch und brauchte auf Maximum gestellt ca. 12 Stunden, um mit einem seichten Lüftchen, den Mauseloch großen Raum auf 22°C zu kühlen. Dazu tropfte die Klimaanlage permanent, was nachts durchaus einer Wasserfolter nach bester Guantanamo-Manier entsprach. Offensichtlich war dies ein Dauerzustand, da die Decke um die Klimaanlage herum feucht und mit dicken schwarzen Stockflecken versehen war. Im Bad stellte sich heraus, dass das Plastik des Duschhahns gerade zu geplatzt war, und scharfkantige Splitter in alle Richtungen abstanden. Bei vorsichtigem Gebrauch der Dusche schoss das Wasser in breiter Front aus der Rückseite des Duschkopfes und nicht aus den dafür vorgesehenen Düsen. Direkt oberhalb des Kopfendes unseres Bettes konnten wir in ein klaffendes Loch in der Decke starren, dass nicht verspachtelt, sondern mit Tesafilm abgeklebt wurde. Mit besonderem Schwerpunkt auf die nicht funktionierende Klimaanlage wiesen wir bei Hotelangestellten mehrfach auf die Mängel hin. Es wurde jedoch kein Versuch unternommen, diese zu beheben. Stattdessen fanden wir nach unserem ersten Frühstück einen großen Pott mit frischer Farbe sowie einen Maler in unserem Zimmer vor. Dieser sollte ohne Rücksprache mit uns, die großen Schimmelflecken an der Fassade unseres Balkons kaschieren. An diesem Punkt gingen wir zur offenen Rebellion über und forderten mit gepackten Sachen ein neues Zimmer. Dieses wurde uns nach einigen Ausflüchten vom größtenteils unfreundlichen Personal überlassen. Die Unfreundlichkeit hängt wohl mit den permanenten Beschwerden zusammen, die laut benachbarter Einheimischer tagtäglich auf das Personal einprasseln. Der Zustand unseres Zimmer war also keine Ausnahme. In dem neuen Deluxe-Zimmer war die Einrichtung ziemlich abgenutzt – allerdings ohne akute Verletzungsgefahren und mit ausreichend funktionierender Klimaanlage. Beim Frühstück setzte sich die Liste an Mängeln und Unzulänglichkeiten ungebremst fort: Angesichts der Webpräsenz des Sorriso und seines Status als angebliches Vier Sterne Hotel geht man von einem umfangreichen Buffet aus. Das eigentliche Buffet des Sorriso zeichnete sich dadurch aus, dass erfolgreich alle Spezialitäten, die die Italienische Küche auszeichnen, weggelassen wurde. Stattdessen gab es nur lieblos geschnittene Tomate, Gurke und derbe Stücke von (Analog?)-Käse, der mit italienischem Käse soviel gemein hat wie mit Dichtungsmasse aus dem Baumarkt. Dazu bleicher Pressschinken und Salami ähnlich jener Produkte, die man in Deutschland eingeschweißt als billige Supermarkthausmarken kennt. Dazu gab es ein paar Crossiants, trockener Kuchen, Quark und Müsli, die in ihrer Durchschnittlichkeit meilenweit unter dem gepriesenen Vier Sterne-Standard lagen. Ausgezeichnet waren die Kaffegetränke, die prompt gebracht wurden. Nur leider blieb es bei einem Heißgetränk pro Frühstück, da alle Kellner sofort auf weiten Abstand gingen, sobald die Tassen auf dem Tisch standen. Durch diese Vermeidungstaktik wurde auch konsequent kein Geschirr abgeräumt, solange wir am Tisch saßen. Apropos „Sitzen“: Die Stühle auf der schönen Terrasse des Sorriso waren edel – wahrscheinlich zu Zeiten als noch der Hofstaat des letzten italienischen Königs auf ihnen Platz nahm. Dieser Makel gilt für viele Einrichtungsgegenstände im Sorriso – meist alt und abgenutzt bis hin zur Sperrmüllqualität. Hervorzuheben sind einzelne beige Sessel in den Korridoren unterhalb des Oasis-Restaurants, die den Eindruck vermitteln, direkt von der Müllhalde zu kommen. Von den drei Außenbecken mit Thermalwasser ist speziell der kleinere ziemlich heruntergekommen. Prinzipiell sind alle Becken voller Dreck, wodurch der allgegenwärtige Hinweis, aus hygienischen Gründen eine Badekappe zu tragen, zum blanken Hohn wird. Zudem hatte das Thermalwasser häufig die Temperatur der Umgebung. Offensichtlich funktioniert das Thermostat und/oder das Einleiten des warmen Thermalwassers auch nur sporadisch. Das Hallenbad ist im Vergleich zu den Außenbädern gut in Schuss. Allerdings sind viel zu wenig Liegen vorhanden. Den kostenpflichtigen Wellness-Bereich konnten wir bei einem in der Buchung enthaltenen Miniprogramm ausprobieren. Nach einer guten, aber sehr kurzen Massagen begaben wir uns in den Jacuzzi, dessen Wasser zur Abwechslung wohl temperiert war. Jedoch funktionierten vier der sechs verschiedenen Massagedüsen-Konstruktionen nicht. Die Sauna sowie andere „Service-Angebote“ haben wir nicht in Anspruch genommen – wir hatten diesem herunter gekommenen Etablissement ohnehin schon viel zuviel Geld überlassen. Fazit: Das Sorriso ist um jeden Preis zu meiden. Dieses Hotel hat uns unsere Flitterwoche gehörig verhagelt – von dem zum Fenster rausgeworfenen Geld ganz zu schweigen. Es ist nur der schönen Umgebung und Alternativangeboten außerhalb des Sorriso zu verdanken, dass wir Ischia doch noch genießen konnten. Das Sorriso könnte eine Perle unter den Hotels dort sein. Jedoch benötigt es dafür erhebliche Investitionen und am besten gleich einen anderen Besitzer samt Austausch des leitenden Personals.


Zimmer
  • Eher schlecht
    • Zimmergröße
      Schlecht
    • Sauberkeit
      Eher gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher schlecht

    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Sehr schlecht
    • Essensauswahl
      Sehr schlecht
    • Geschmack
      Sehr schlecht

    Service
  • Schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr schlecht

    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Sehr gut

    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Schlecht

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Sehr gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im September 2013
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Kai
    Alter:31-35
    Bewertungen:1