Steigenberger Hotel Bad Neuenahr

Recht großes Hotel. Schön ist der "historische" Teil mit dem Turm. Dieser sieht auch von außen nett aus - jedenfalls am zur City von Neuenahr-Ahrweiler gelegenen Teil. Nach hinten (Seite zum rückwärtigen Teil des "Ahr Resort") sieht es nicht so ansprechend aus. Die großzügig vorhandenen Blumenkübel sind im Gegensatz zur Vorderseite leer. Die Fassade ist hier auch renovierungsbedürftig, das weiß ist vergraut, Risse sind sichtbar, auch auf dem Balkon zum angemieteten "Deluxe"-Doppelzimmer. Der Balkon wurde während des Aufenthalts auch nicht gereinigt. Insgesamt ist das Hotel sauber. WLAN gibt es pro Zimmer pro Tag 30 Minuten gratis. Dafür muss man sich aber täglich an der Rezeption anstellen und um einen Code bitten - oder fast 15 € für die Tages-WLAN-Karte zahlen - das ist nicht mehr zeitgemäß. Das Frühstücksbuffet ist ordentlich. Die Gästestruktur ist eher alt und deutscher Nationalität. Wer auf das WLAN verzichten möchte - mehr aus Protest denn aus Geldnot - hat einen guten UMTS-Datenempfang ganz normal übers Handy.

Ich hatte ein "Deluxe"-Doppelzimmer für ca. 230,-- € / Nacht inkl. Frühstück. Das Zimmer war vor ca. 2 Jahren renoviert und geschmackvoll eingerichtet worden. Alle Erwartungen an eine 4-Sterne-deutsche-Landeskategorie wurden erfüllt. Bei einer nächsten Reise in dieses Hotel würde ich mir wegen der erheblichen Unterschiede bei den Zimmerausstattungen vorher Zimmer zur Wahl zeigen lassen und auf werktäglichen Lärm (Baustelle) achten.

Neben dem Frühstücksbuffet kann ich den Zimmerservice bewerten, der in Anspruch genommen wurde. Das Essen war ordentlich, bei der ersten Bestellung kam aber das falsche Dessert. Bei der zweiten Bestellung wurde als Dessert "Gemischtes aus der Patisserie" bestellt, geliefert wurde Crème Caramel und noch eine Art Vanillecreme, was wohl nichts mit Patisserie zu tun hat. Schade war, dass sich auf dem Roomservicewagen keine Pfeffermühle befand. Das Rumpsteak mit Pfifferlingen war gut gebraten, einmal war das Fleisch nach meinem Dafürhalten aber grenzwertig lange gereift worden, es schmeckte bereits leicht säuerlich. Die begleitende Pfifferlingsauce war das eine mal hell, das andere Mal dunkel. Trotz expliziter Nachfrage an der Bestellung wurden nach meinem Dafürhalten keineswegs nur frische Pfifferlinge verwendet oder sie wurden nicht jedesmal frisch zubereitet. Schade, denn so teuer ist dieses Grundprodukt nun auch nicht, als man es bei einem Speisepreis von 25,-- € für das 200g-Steak nicht auch frisch hätte verwenden können.

Der Service ist bemüht und freundlich. An der Rezeption dauert es aber gefühlt recht lange, bis die Mitarbeiterinnen auch Routinearbeiten erledigt haben. Das Housekeeping war gut, wenngleich ich mich gewundert habe, dass der Balkon offenbar nicht zur Zimmerreinigung gehört hat. Der Umgang mit Beschwerden ist verbesserungsfähig. An der Rezeption wurde ich gefragt - löblich - wie mir der Aufenthalt gefällt. Als ich dann die störende Straßenbaustelle am rückwärtigen Teil erwähnte (an der von morgens früh bis in den späten Nachmittag hinein mit einer höllenlauten Maschine Steine geschnitten wurden (!), beschied mir die Empfangsleiterin ihr Bedauern. Mehr nicht. Warum wird kein Ersatzzimmer angeboten? Oder - falls das Hotel ansonsten belegt ist - nicht einmal darauf hingewiesen, dass ein Ersatzzimmer nicht angeboten werden kann?

Schöne Lage inmitten der Stadt. Alle Geschäfte sind in der Nähe. Wer hier als jüngerer Mensch hinkommt, fühlt sich allerdings um 40 Jahre gealtert. Der gefühlte Altersdurchschnitt liegt bei 65 Jahren. Lohnenswert ist ein Gang in eines der Friseurgeschäfte in der City, die größtenteils 1975 aufgehört haben, sich weiterzuentwickeln. Etwas traurig ist die Aussicht, wenn man ein Zimmer zum Innenhof hat: Alte Wirtschaftsgebäude der Ahr-Therme, Parkplätze, Müllcontainer, Glascontainer, entsprechend traurig ist auch die Pflege und Gestaltung des rückwärtigen Hotelteils.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Das Schwimmbad des Hotels ist in die Jahre gekommen. Vielversprechend empfand ich die Werbung für das nebengelegene "Ahr-Resort", das sich nach meinem Geschmack aber nur als besseres städtisches Schwimmbad entpuppte. Für das Freizeitprogramm sollte man das Hotel und die City also besser verlassen.