Steigenberger Makadi Hotel - Adults only

Stilvolle und gepflegte Anlage in der Makadi Bay mit guten Service, einer sehr bemühten Qualitätssicherung und Mängeln in der Gastronomie. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Die Standardzimmer entsprechen dem, was man sonst unter einer Junior Suite versteht, sehr geräumig, sehr großes Bad, ansprechend eingerichtet und in anständigem Erhaltungszustand, keine offensichtlichen Mängel. Bequemes Bett mit hochwertiger Bettwäsche, großer Balkon. Die Schallisolierung ist sehr gut, man bekommt von den anderen Zimmern rein gar nichts mit. Sauberkeit und Service dem Anspruch entsprechend.

Kommen wir zur größten Schwachstelle, zumindest aus meiner Sicht. Aus gesundheitlichen Gründen muss ich mich leider vegan ernähren. Weil Reisen damit nicht immer einfach ist, achte ich auf eine hohe Hotelqualität und buche eigentlich ausschließlich Hotels renommierter Marken, da ich davon ausgehe, dass in einem 5-Sterne-Haus entsprechendes Know-how vorhanden ist. Zudem habe ich diese Besonderheit bereits im Voraus per Email angekündigt, um dem Haus ausreichend Zeit zu geben sich darauf einzustellen. Geklappt hat es mal besser, mal schlechter. Dabei hat eine Küche ja grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen, dies trifft im Übrigen auch auf Lebensmittelallergiker zu. Entweder kennzeichne ich die Speisen auf dem Buffet entsprechend, so, dass für die Gäste ersichtlich ist, was sie davon zu sich nehmen können. Eine Praxis, die sich in Europa dank entsprechender EU-VO langsam durchgesetzt hat. Bei einem umfangreichen Buffet sollte so jeder ausreichend finden. Die zweite Möglichkeit ist, dass sich die Küche entscheidet, für den entsprechenden Gast Sonderessen zu servieren. So war es hier. Das führte dann dazu, dass ich drei Abende hintereinander Reis und Grillgemüse bekam, mal mit Kartoffel, mal mit Suppe dazu, was natürlich zum einen vollkommen am Standard vorbei ist, noch dazu ernährungsphysiologisch überhaupt nicht sinnvoll. Sojamilch zum Frühstück hat sich dann am dritten Tag eingefunden. Nachdem ich dann sehr viele Gespräche mit unzähligen Leuten geführt hatte, schien man dann verstanden zu haben, dass man mehr bieten sollte. So erhielt ich in der Folge wirklich ausgezeichnete arabische Küche, die im übrigen eh sehr gemüselastig und insofern völlig unproblematisch für einen Veganer zu realisieren ist. Ausgezeichnet und großes Lob dafür. Leider hielt die Küche es nicht durch, so dass dann am letzten Abend vier labberige Kroketten und eine Schüssel Erbsen und Möhren den Weg zu mir fanden, so gut wie die arabische Küche war, so schlecht war diese Vorstellung. Aber auch abseits meiner besonderen Situation gibt es zum Essen einiges zu sagen. Das Buffet ist insgesamt eher übersichtlich. Zur Butter gibt es keine Alternative, also überhaupt kein Pflanzenfett. Die Müsliecke besteht aus Haferflocken, alle anderen Cereals bestehen quasi aus gepufftem Zucker. Kerne oder Nüsse gibt es keine. Das Obstangebot ist stark schwankend. Teilweise waren die Früchte unreif, dass sie nicht essbar waren, teilweise überreif. Lediglich der Orangensaft war frisch gepresst, alles anderes kam aus dem Paket. Einen Morgen wurden die Falafel des Vortags gereicht. Man spürt einen gewissen Kostendruck. Das ist nun alles in allem nicht dramatisch, es stellt jedoch gerade im Vergleich zu anderen Häusern, die international auf identischem Niveau arbeiten, einen deutlichen Unterschied dar, weshalb ich hier für mich nicht zu einer besseren Bewertung kommen kann. Ohne meine Situation zu berücksichtigen, wären es vier von sechs Sonnen.

Für hiesige Verhältnisse ein ohne Frage überdurchschnittlicher Service, auf internationalem Niveau noch immer eine wirklich gute Leistung. Meistens sehr aufmerksam und bemüht, eigentlich stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Weshalb es hier keine volle Punktzahl gibt? Es wird Halbpension und All In angeboten, ich hatte All In. Die Halbpensionsgäste unterzeichnen Belege, die All In-Gäste je nach Lust und Laune des Personals auch. Es gibt keine Armbänder und kein wirkliches Konzept. Es ist nicht ersichtlich, welche Getränke tatsächlich inkludiert sind, da es nur eine bepreiste Getränkekarte gibt., man solle sich durchfragen. Am Pool wurden nie Belege gereicht, im Restaurant an fünf von sieben Tagen. Sei es drum. Es gibt einen kostenfreien Wäscheservice. Was überhaupt nicht geht, aber keinen Einfluss auf diese Bewertung hat, ist der Strandservice. Das Steigenberger nutzt den Strand des Iberotels. Die Iberotel-Gäste tragen Armbänder, die Steigenberger nicht. Das führt dazu, dass das Personal am Strand die Steigenberger komplett ignoriert, wenn man sich sein Wasser dann selbst an der Bar bestellt, wird man ruppig behandelt, soll ggf. auch dort einen Beleg unterschreiben. Hier sollte dringend Abhilfe geschaffen und eine einheitliche Linie gefunden werden.

Die Lage sollte jedem, der sich für das Hotel interessiert, bekannt sein, weil es eben nicht am Meer, sondern im Golfplatz liegt. Das wird offen und klar kommuniziert und stellt insofern überhaupt kein Problem dar. Vorteil dieser etwas erhabenen Lage ist eine tolle Übersicht über den gesamten Komplex und ein schöner Meerblick von Terrasse, Restaurant und Pool aus, den andere Hotels im Komplex in dieser Art nicht zu bieten haben. Ein Wort noch zum Strand. Der Weg braucht zu Fuß ca. 20 Minuten, der Shuttle-Service steht als Option zur Verfügung. Schirme und Liegen sind morgens ausreichend vorhanden, gegen Mittag kann es voll werden. Für mich persönlich ist der Strand relativ gruselig, weil viel zu vollgestopft. Viele scheinen jedoch genau dieses unter Strandurlaub zu verstehen, insofern bewerte ich es nicht negativ.

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