Steirisch Ursprung

Wir waren im Mai 2014 für ein „Kuschelwochenende“ in einem besonderen Zimmer (Erotikzimmer) im Steirisch Ursprung. Wir können dieses Hotel leider nur bedingt weiterempfehlen zumindest sollte sich jeder darüber bewusst sein auf was er sich da einlässt. Der Inhaber hat unglaublich viele gute Ideen und diese auch teilweise phänomenal gut umgesetzt aber teilweise ebend auch nicht ganz bis zum Ende durchdacht. Es wurden da z.b.unglaublich viele alte Sachen zusammengetragen und man hat streckenweise das Gefühl man bekommt einen kleinen Eindruck wie die Menschen vor einem Jahrhundert lebten. Dies wurde mit viel Liebe zum Detail getan. Unbestritten ist auch die absolute nette und familiäre Art der Gastgeberfamilie (wir haben den Chef seine Frau und seine Tochter kennengelernt) und Teilen seiner Belegschaft. Auch sein Bier und das Essen ist wahnsinnig gut und das Bad im Bierbottich ein absolutes Highlight und sein Geld wert, aber das war es dann auch fast schon. Wir hatten bereits im Oktober 2013 einen Gutschein für die Übernachtung in einem hochwertigen Zimmer mit einigen Extras (z.B. Führung durchs Haus, 4 gängiges Dinner, 50 % Ermäßigung auf die Salzgrotte usw.) gebucht. Unser Zimmer war sehr geräumig, zwar zur sehr befahrenen Straße hin aber dafür kann der Inhaber meiner Meinung nach nichts. Solange man das Fenster (wunderschönes Fensterglas!) geschlossen hält kann man auch schlafen zumindest was den Straßenlärm angeht. Die Türen sind nicht dick was bedeute man hört alles was sich am Gang abspielt (sogar den süßen riesigen Familienhund wenn er sich vor der Tür minutenlang kratzt ;-)). Das Zimmer war überhaupt sehr hellhörig also lang ausschlafen ist da sowieso nicht drin. Wie das Zimmer an sein Attribut „Erotik“ geraten ist kann ich nur mutmaßen. Es befinden sich einige alte Bücher zu dem Thema im Zimmer, 2 Vitrine mit Figuren, ein Gemälde mit einer Badeszene (?) und eine alte Uhr auf der erotische Szenen zu erahnen sind. Leider fehlen im Badezimmer jegliche Ablagemöglichkeiten und Wandhaken für Handtücher, hört sich nicht schlimm an – ist aber in der Praxis wirklich mühsam und extrem störend. Fernsehen im Bett ist nicht möglich da man nicht hinsieht im Liegen – sicher kann man argumentieren: wer braucht das schon im Kuschelwochenende? Wir schon. Es riecht im ganzen Zimmer nach Heu – ich fand das sehr angenehm und auch schlafen ging darauf (ich glaube es sind heugefüllte Matratzen in jedem Zimmer). Allergiker sollten sich dessen bewusst sein. Wir bekamen direkt am Anreisetag eine ca.1-stündige Führung durch das Haus. Bei dieser Führung wurden uns auch 2 andere Zimmer (Heustadlzimmer und Holzhackerzimmer) gezeigt. Die Fotos auf der Internetseite sind sehr schmeichelhaft was deren Größe angeht – sie sind winzig und niedrig. Sehr hübsch gemacht aber wirklich mini! Im Heustadlzimmer kann immer nur einer stehen, der andere muss entweder am Clo sitzen oder im Bett liegen. Derjenige der im Bett hinten liegt kann auch nur über den anderen „krabbelnd“ da rauskommen. Ist sicher kein Problem wenn man es weiß und ist auch wirklich niedlich gemacht. Die Toiletten in den beiden Zimmern sind optische „Plumpsklos“, wenn man den Deckel aber aufhebt ist doch ein modernes Clo drinnen. Diese Idee find ich ganz super. Nichtsdestotrotz würde ich keine 75€ pro Person und Nacht in diesen Karnickelbuchten bezahlen wollen, man sollte sich vorher über die Größe der Zimmer bewusst sein. Die Führung führte auch durch den „Wellnessbereich“, ein Bereich über 3 Stockwerke (wenn man den Durchgangsbereich auf der 2.Ebene auch mitzählt). Im unteren ist ein Schwimmbad welches als beheizt angepriesen wird. Ich weiß nicht wieviel Crad es tatsächlich hat aber sicher keine 20. Es ist aber gut geeignet als Tauchbecken nach der Sauna. Auf Nachfrage beim Chef ob das wirklich beheizt ist bejahte er dies und meinte es wäre noch viel kälter wenn es nicht beheizt wäre. Die Sauna befindet sich auch im unteren Bereich. Ebenso 2 mal 2 Liegen wobei die einen direkt an dem Treppenabgang gelegen sind und die anderen beiden direkt neben der offenen Dusche. Beides sicher nicht der Ruhe förderlich und auch nicht ausreichend meiner Meinung nach. In die Sauna passen sitzend und bequem 4 Leute – wenn man auf kuscheln in der Sauna steht sicher ein paar mehr. Wir waren froh bei unserem Saunagang die einzigen gewesen zu sein. Der 2. Stock ist eigentlich nur ein Durchgang von den Hotelzimmern in den Aussenbereich oder ebend die Wendeltreppe nach unten bzw. die Treppe hoch in den dritten Stock. Im 2.Stock gibt es eine große Doppelliege und 2 kleine Tische mit Stühlen. Im 3.Stock befinden sich die Bierbottiche und auch noch ca. 4(?) Liegen. Bei der Führung wurde uns auch dieser 3.Stock gezeigt, in dem sich aber gerade 2 Herrschaften von ihrem Bierbad erholten. Wenn sie es störend fanden, dass da eine Führung durchkam, haben sie es sich nicht anmerken lassen ich hätte das jedenfalls nicht gewollt. Die Sauna funktionierte leider nicht am ersten Abend bzw. fiel immer der Strom aus weil nach Rückfrage: alle Küchengeräte laufen, Bier wurde gebraut und das ist zuviel für den Stromkreis. Als wir in den Wellnessbereich kamen lag da bereits ein Pärchen frierend und wartend auf den Liegen. Am ersten Abend hatten wir das 4 gängige Dinner (wir konnten uns dies leider nicht aussuchen an welchem Abend wir das bekommen) welches geschmacksmäßig super war. Leider saßen wir (aber auch andere die dieses Dinner bekamen) in einer Art Durchgang zwischen Barbereich (wo man rauchen konnte) und einem Saal wo eine Firmenfeier war. Es war alles andere als ruhig – alle paar Sekunden rannte jemand durch. Durch den (wirklich schönen) Holzboden wackelte man immer mit und die Bedienung legte diese Strecke auch teilweise im Rennen zurück was wirklich nervte und keinerlei romantische Stimmung aufkommen ließ. Das Frühstück war zwar einfach aber sehr lecker und ohne Beanstandung. Besonders das Gebäck und die strahlende Tochter Julia sind da zu erwähnen. Es wird dann auch Eierspeis ganz wie jeder möchte, bereitet. Wir hatten das zweifelhafte Vergnügen am 2. Tag dort eine Hochzeit und eine Geburtstagsfeier zu haben. Uns ist durchaus bewusst, dass dies auch für ein eingespieltes Team eine Ausnahmesituation darstellt aber ich wäre für diese Information sehr dankbar gewesen und über die Möglichkeit evtl.umzubuchen. Wir sind von unserem ursprünglichen Plan den ganzen 2.Tag im Wellnessbereich zu verbringen schon abgewichen und haben zumindest bis halb 6 Uhr abends einen Ausflug gemacht. Retour im Hotel wurde uns gesagt wenn wir im Hotel essen möchten ginge dies erst ab 20.00 Uhr. Also wollten wir die Zeit im Wellnessbereich überbrücken. Handtücher gab es gar keine und auf Nachfrage brachte die Rezeptionistin eine Art Badvorleger welche schon vorher dort lagen und aber als Handtücher geschweige denn als Saunatücher absolut untauglich waren. Von Ruhe war dieser Bereich aber ganz weit entfernt. Es liefen in einer Tour Hochzeits- oder Geburtstagsgäste durch. Teilweise setzten sie sich im 2. Stock an die Tische und sahen uns beim „wellnessen“ zu. Der untere „Ruhebereich“ ist nur durch eine dünne Metalltür von einem äußeren überdachtem Bereich abgetrennt an dem sich dann auch immer mehrere laute und rauchende Menschen befanden. Als die Sauna endlich warm war hatten wir dort drinnen das Gefühl mitten im Saal bei den Gästen zu sitzen. Geklärt konnte dies später durch den Chef werden. Wir saßen tatsächlich mitten im Saal zwischen den Hochzeitsgästen. Im Saal befindet sich ein kleines Holzhaus dessen Bedeutung mir bereits am ersten Abend unklar war. Dass dies die Sauna sein könnte, hab ich nicht mal glauben können als ich drinnen saß. Nach dem ersten, sehr kurzen Saunagang (durch den Krach und das Gepolter was wir hörten dachten wir die ganze Zeit es finden gerade Führungen durch den Wellnessbereich statt und wir hatten unsere Sachen dort unbeaufsichtigt gelassen und sind dann ziemlich schnell wieder raus schauen gegangen) krachte wieder die Sicherung raus. Wir sind in Summe 3mal den Weg zur Rezeption gegangen um beim letzten Mal vom Chef zu hören wir sollten jetzt lieber nicht mehr gehen sondern erst später. Er hat mir dann aber auch zugestanden doch schon eher zum essen gehen zu dürfen. Es war zwar erst ca. um 7 aber nachdem auch in unserem Zimmer das Licht nicht mehr ging(!) sind wir dann wirklich schon zum essen gegangen. Dort haben wir dann als Entschädigung ein Getränk aufs Haus vom Chef bekommen, er hat sich unseren Schlüssel geben lassen damit er wegen dem Licht schauen kann und hat sich 100 mal entschuldigt und man kann diesem super herzlichem Menschen wirklich nichts übel nehmen. Alles in allem wirklich ein Abenteuer aber weit weg von Erholung und Romantik. Die bereits im letzten Jahr angepriesene Salzgrotte war noch nicht mal fertiggestellt – die Info wäre bei Buchung auch nett gewesen da wir sie auf dem Gutschein sehr wohl mit enthalten hatten. Oft liest man hier die stark befahrene Straße direkt vor der Tür – stimmt, ist so. Aber diese kann man dem Hotelier nicht ankreiden. Kulinarisch ist dieses Hotel sehr zu empfehlen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport