- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
PROLOG Einer meiner Vorschreiber hat das "internationale Publikum" gelobt. Nennen wir das Kind doch einfach mal beim Namen: In den zwei Wochen in denen wir dort waren, schwankte der (gefühlte) Anteil der Gäste aus Osteuropa und Russland so um die 80% bis 90%. Zugegeben: Die Damen und Herren, die ich in anderen Hotels schon deutlich mehr aus der Rolle habe fallen sehen, hatten sich hier gut im Griff. Dennoch: Mein Ding ist es nicht, mir jeden Morgen, Mittag und Abend die gleichen Flip Flops und Muskelshirts im Speisesaal anzusehen. Zumal extra darauf hingewiesen wird, dass am Abend angemessene Kleidung im Restaurant erwünscht ist. Außerdem kann ich es nur schwer sehen, wenn sich die Teller vollgepackt werden, dass es nur so knallt und dann 2/3 in die Mülltonne wandern. Ich könnte wegsehen, tue ich aber nicht. Das Intercontinental war über deutsche Reiseportale eines der teuersten, ein 5*-Hotel einer internationalen Kette noch dazu. Da hatte ich dann insgesamt auch ein anderes Publikum erwartet. Höchtwahrscheinlich ist es jedoch so, dass hier Westeuropäer für die gleiche Leistung einfach tiefer in die Tasche greifen. Wer sich einen Cocktail bestellt sollte am besten darauf hinweisen, dass nur ein bisschen Alkohol verwendet werden soll, ansonsten gibt es einen 50/50 Cocktail, der für mäßig konditionierte Kampftrinker - die im Hotel eine Minderheit darstellen - leider ungenießbar ist. Keine Ahnung in wie weit das Hotelmanagement die Gästestruktur beeinflussen kann und auch wenn es unfair erscheint, ich ziehe für die Gästestruktur eine Sonne ab. -------------------- Das Hotel macht auf mich einen sauberen und gepflegten Eindruck. Es liegt kein Müll herum, die Gartenanlage ist gepflegt. Ich weiß nicht wie alt das Hotel ist aber es macht keinen abgewohnten Eindruck (sehen wir mal von den mit Stoff bezogenen Stühlen im Speisesaal ab, da gehen die Lehnen gar nicht! Bitte mal reinigen lassen oder neu beziehen!) Sprachkenntnisse der Angestellen: Russisch fließend, Englisch gut, bei Deutsch bin ich mir unsicher, da wir grundsätzlich Englisch gesprochen haben. Aber an der Rezeption gibt es mindestens einen Mitarbeiter, den wir Deutsch haben reden hören. Mein Tipp: In Ägypten ein Hotel suchen, das kein AI anbietet. Da für manche Gäste zu einem erholsamen Urlaub die dauerhafte, ununterbrochene Versorgung mit Vodka und anderen Spirituosen zwingend zum Programm gehört und in einem Hotel ohne AI die Kosten somit unkalkulierbar sind, kann man die Gästestruktur eines Nicht-AI-Hotels deutlich besser einschätzen. Liselotte aus der Hinterschwanenhausen, die zum ersten mal in einem 5*-Haus ist, würde das ganze bestimmt positiver bewerten als ich. Aus meiner Sicht ist das Hotel aber für einen luxuriösen, erholsamen Urlaub nur bedingt geeignet. Ich werde das nächste mal wieder ein bisschen Geld drauf legen und in die Emirate oder den Oman fliegen. FAZIT: Nichts an diesem Hotel ist so schlimm, dass es für mich ein Grund wäre, nicht nocheinmal hin zu gehen. Aber die Summe aus den Kleinigkeiten, die eben jeden Tag wieder nerven sorgt dafür, dass ich dieses Hotel keinem Freund empfehlen würde.
Wir haben insgesamt zwei Zimmer gesehen. Beide Zimmer haben einen sehr gepflegten Eindruck gemacht, ich vermute sie sind vor nicht allzulanger Zeit renoviert worden. Die Größe ist in Ordnung, das Badezimmer ist ausreichend groß. Die Möblierung war gut, es war nichts abgewohnt. Auf der Matraze konnte man gut schlafen, diese war nicht durchgelegen. An der Reinigung gibt's auch nichts zu meckern, es war immer sauber. Insgesamt fand ich das Zimmer dennoch eher "standard" mit Röhrenfernseher und ohne Kosmetikspiegel, das habe ich in Ägypten schon anders erlebt. Dafür gibt es eine Sonne abzug, ansonsten alles gut.
Bei der Gastronomie muss man unterscheiden: QUALITÄT der Speisen Die Qualität der Speisen ist sehr gut! Hauptgrund in Ägypten in ein 5*-Hotel zu gehen ist für mich, dass ich keine Lust habe, meinen halben Urlaub im Badezimmer zu verbringen. Und auch dieses mal hat sich dieses Verhalten ausgezahlt. Ich habe alles gegessen (abgesehen vom selbstgemachten Eis an der Strandbar, das wollte ich dem Magenschutzengel dann doch nicht aufbürden), meine Cola mit Eis getrunken und hatte keine Probleme. Geschmacklich fand ich das Essen ebenfalls sehr gut, es wurde international gekocht, es gab also nicht nur arabisches Essen. Einziger Wehmutstropfen: Gab es etwas mit Hühnchen, so fanden sich im Gericht immer ganze Hühnerschenkel oder ganze Hühnerflügel. Schade, in einem 5*-Sternehotel wäre es schöner, wenn ich im Hühnchencurry keine Knochen suchen/herauspicken müsste. Noch ein Wort an die Nörgler, die sich bei Holidaycheck gebetsmühlenartig darüber beschweren, dass es immer nur Rind, Hühnchen oder Fisch in verschiedenen Varianten gibt: So ist die Welt eben. Wir essen meistens diese drei Fleischsorten in verschiedenen Varianten und ich kann nicht verstehen, wer sich darüber aurfregt.... Und als Beilagen gibt es üblicherweise eben Reis, Kartoffeln oder Nudeln in verschiedenen Varianten. Auch das lässt sich nicht wegdiskutieren. QUANTITÄT/AUSWAHL der Speisen Frühstücksbuffet: Quark usw. habe ich nicht gegessen aber ich fand die Obstauswahl absolut nicht ausreichend. Es gab JEDEN MORGEN: Orangen, gelbe und rote Grapefruit, Datteln und grüne Melone. Was ist mit Wassermelone? Oder Ananas? Oder anderen Früchten? Sehr schade, gerade wenn man morgens ein bisschen Obst essen möchte. Sehr zu empfehlen: Die Pfannkuchen, die Waffeln und die Omlettes. Vorspeisenbuffet: Recht eintönig. Es gibt jeden Tag die gleichen Salate. Mir haben die kleinen Extras gefehlt, es gab ab und zu mal gegrillte Aubergine oder gegrillte Zucchini aber das war es dann schon mit mediterranem/arabischem Vorspeisenbuffet. Da könnte man mehr machen, alles so ein bisschen lieblos und standard... Hauptspeisenbuffet: Zur Auswahl habe ich ja oben schon etwas geschrieben, die fand ich ausreichend. Die Quantität hat das Hotel aber oft nicht im Griff. Zwei schöne Beispiele: Es gab jeden Tag direkt am Eingang zum Speisesaal einen Tisch auf dem mit Käse überbackene Brötchen lagen. Nur, waren diese weg, dann waren sie eben weg und es wurde nicht nachgelegt. Gleiches gilt für den sog. "Healthcorner" in dem jeden Tag gedüsteter Fisch, Hähnchen oder Rindfleisch angeboten werden. War eine Fleischsorte weg, dann war sie eben weg, Pech gehabt. Ich erwarte sicher nicht, dass eine halbe Stunde vor Restaurantschließung alles noch in Unmengen vorhanden ist aber wenn bereits eine Stunde nach Restaurantöffnung verschiedene Dinge nicht mehr da sind und nicht nachgelegt werden, dann finde ich das zugegebenermaßen schon sehr bitter. Desserbuffet Note 4. Sorry, aber das ist wirklich arm. Es gibt jeden Tag quadratische Kuchen in allen möglichen Geschmacksvariationen, aber nur äußerst selten arabisches Gebäck (Baklava), Cremes oder Puddings oder kleine Törtchen oder oder oder. Auch das habe ich schon deutlich besser erlebt! Dieses Dessertbuffet hat mich total enttäuscht, das war wirklich äußerst "standard". Einzige Ausnahme: Wenn am Wochenende mehr arabische Gäste da waren oder gerade eine Gruppe russischer Reisebüromitarbeiterinnen durchgeschleust wurde, dann war die Auswahl etwas größer. Dennoch: das Dessertbuffet ist ausreichend, nicht mehr und nicht weniger. ----- Meine Vermutung: Wenn ich als Hoteldirektor sehen muss, dass die Hütte voll ist und ich mangels Flugverbindungen von Deutschland nach Taba eben viele Osteuropäische Gäste, die vermutlich weniger bezahlen als Westeuropäer, aufnehme, dann kann ich eben im gastronomischen Bereich keine Höchstleistungen erzielen. Vor allem dann nicht, wenn die Hälfte ohnehin zunächst auf dem Teller und dann in der Mülltonne landet. ----- Ich würde der Gastronomie wirklich gerne mehr Sonnen geben aber der Durchschnitt aus "sehr gut" für die Qualität und "eher schlecht" für die Auswahl gibt eben leider nur "eher gut", sorry.
- Aufmerksamkeit des Personals im Hauptrestaurant: 1. Woche Dazu fällt mir nur ein Wort ein: Un-glaub-lich! Es ist genau NULL mal vorgekommen, dass wir uns morgens an einen Tisch gesetzt haben und ein Kellner kam um uns zu Fragen, was wir trinken möchten. NULL mal! EINE WOCHE lang! Das heißt, nachdem wir Platz genommen hatten, mussten wir erst mal versuchen, mit einem Kellner Blickkontakt aufzunehmen und ihm dann mit Gesten verständlich machen, dass auch anschauen nicht reicht sondern er AUCH NOCH an unseren Tisch kommen muss damit wir unsere Betellung aufgeben können. Und das war JEDEN MORGEN bei UNTERSCHIEDLICHEN KELLNERN so. Mittags haben wir kaum gegessen, abends wurden wir ein- oder zweimal von selbst angesprochen, ansonsten war ebenfalls Servicewüste. Sorry, Management: Das geht gar nicht! Und jetzt bitte nicht mit dem Finger auf das arabische Restaurantmanangement zeigen sondern sich einmal eine Stunde Zeit nehmen und dem Personal erklären, welche Vorstellung von Service Europäische Kunden haben. Die Ägyptischen Kellner meinen es nicht böse und sie sind auch nicht minder begabter als andere, ich bin überzeugt, sie wissen es einfach nicht! Das funktioniert in anderen Hotels deutlich besser. Also: Handlungsbedarf. 2. Woche In der zweiten Woche hatte sich das Serviceverhalten im Restaurant gebessert, was aber wohl hauptsächlich daran lag, dass sich immer die gleiche, sehr nette Kellnerin um uns gekümmert hat, die zwar auch insgesamt einen etwas unbeholfenen Eindruck gemacht hat, die aber wirklich motiviert und freundlich war. Fazit: Entweder befindet sich das Servicepersonal gerade in einem Umbruch und wir waren exakt in den beiden Wochen da in denen eine Änderung zu sehen war (*hüstl*) oder es war eben Zufall, dass die beiden Wochen so unterschiedlich waren. Darüber hinaus steht am Eingang des Restaurants ein Schild auf dem darauf hingewiesen wird, dass man bitte warten soll bis man plaziert wird. Mein Tipp: Dieses Schild einfach ignorieren denn es gibt in diesem 5*-Hotel schlicht niemanden der die Plazierung vornehmen könnte. - Freundlichkeit des Personals: Die Herren an der Rezeption sind reserviert und freundlich. Schade ist, dass grundsätzlich anscheinend 5 Dinge gleichzeitig zu erledigen sind. Mich persönlich nervt es, wenn ich gerade einchecke und der Herr zweimal das Telefon abnehmen muss (und sein Kollege dabei zusieht) oder nebenher noch mit anderen Gästen quatscht um alle gleichzeitig einzuchecken. Im Hauptrestaurant kommt es eben (wie in jedem Hotel) darauf an wer sich um einen kümmert. Es gibt sehr freundliche Mitarbeiter, es gibt aber eben auch jene, die keine Lust haben, den Gast anzuschauen wenn sie fragen, ob man bspw. noch Kaffee nach möchte. Das geht in einem 5*-Haus nicht! Nicht jeder hat jeden Tag Lust auf seinen Job, das ist ok. Die Kunst ist aber, es dem Gast eben nicht zu zeigen. Dennoch: Es gibt im Hauptrestaurant und den Bars auch sehr freundliches Personal! Die Freundlichkeit des übrigen Personals finde ich nicht so prickelnd. Von einem Gärtner erwarte ich nicht, dass er mich grüßt wenn ich an Ihm vorbei gehe, von den Angestellten, die karierte Hemden tragen und deshalb (so meine Beobachtung) Teamleiter o.ä. für die Angestellten sind die in Poloshirts und Hawaiihemden unterwegs sind, würde ich aber ein "good morning" o.ä. erwarten, wenn ich ihnen im Hotelflur begegne. Funktioniert leider nicht. Ich sehe das zu eng? Nein, dieses Hotel möchte ein 5*-Hotel auf internationalem Niveau sein und da gehört so etwas dazu. - Umgang mit Beschwerden: Wir hatten nur einmal eine Beschwerde, gleich am ersten Abend war unsere Klimaanlage defekt. Wir mussten zwar dreimal anrufen aber letztendlich wurde sie dann repariert. Ich würde gerne 3,5 Sonnen geben, runde aber auf 4 auf.
Das Hotel liegt im sog. Taba Heights, einem Gelände auf dem außerdem noch Hotels der Ketten Marriott, Sofitel, Hyatt und Club Med vertreten sind. Das Intercontinental ist durch einen schmalen Streifen Golfplatz vom Marriott getrennt, vom Nachbarhotel bekommt man nichts mit. Es gibt ein sog. "Uptown", eine Ansammlung von Geschäften (auch einen Supermarkt mit vernünftigen Preisen) und Restaurants ein wenig oberhalb der Hotels. Ein Shuttleservice fährt den ganzen Tag kostenlos die Hotels und Uptown in einem Rundkurs an. Da wir dringend ein bisschen Ruhe gebraucht haben, haben wir das Taba Heights Gelände nicht verlassen, es werden aber verschiedene Ausflüge angeboten, u.a. ist es möglich Tagesausflüge nach Jerusalem zu machen - die Israelische Grenze ist nur ein paar Kilometer entfernt. Ich gebe der Lage deshalb 5 Sonnen weil mich nicht interessiert hat was außen herum ist, da ich meine Ruhe wollte. Und dafür war die Lage sehr gut. Wer allerdings aus dem Hotel hinaus gehen möchte und gleich mitten im nächten Souk stehen will, sollte vielleicht eher in Hurghada oder Sharm el Sheik bleiben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt zwei Pools und eine Salzwasserlagune, die alle drei einen gepflegten Eindruck machen. Keine defekten Fliesen, ausreichend Liegen und Sonnenschrime vorhanden. Der Strand ist schön und breit. Auch hier gibt es ausreichend Liegen und Schirme. Unüblich für Ägypten ist, dass das Riff nicht direkt bis an den Strand reicht sondern es einen Sandstrand gibt über den man bequem ins Meer hinein laufen kann. Zum Schwimmen ist das sehr gut, es geht flach ins Wasser hinein und man muss keine Angst haben auf Korallen zu treten. Etwas weiter draußen scheint es ein Riff zu geben (wir haben jedenfalls viele Schnorchler dort gesehen). Trotz Sandstrand würde ich dringend (!) Riffschuhe empfehlen, da am Übergang zwischen Strand und Wasser Steine liegen und es auch im Wasser in Strandnähe kleine Felsen gibt an denen man sich böse den Fuß stroßen kann. Wer keine Riff/Surfschuhe hat, kann sich in Uptown für ca. $7 US welche kaufen. Das Animationsprogramm war dezent und wir haben es nicht genutzt. Es wird morgens ein paar mal durch lautes Rufen auf "Aquagym" hingewiesen, anschließend gibt es ca. 30 Minuten laute Musikbeschallung aber das war's dann auch, was wir von der Animation mit bekommen haben. Da der Strand relativ lang ist, kann man sich eine Liege etwas weiter vom Pool entfernt suchen, dann bekommt man von der Animation fast nichts mit.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |
Guten Tag Markus, erst einmal vielen Dank für die sehr detailierte Bewertung! Es ist ärgerlich für uns, dass wir Sie nicht in vollem Umfang von uns überzeugen konnten. Seit Dezember 2011 sind Sie der erste Gast auf HolidayCheck, der uns lieber nicht empfehlen möchte und wir haben somit unsere weisse Weste mit 100% Weiterempfehlungsrate verloren. Wir haben Ihre Bewertung im Detail in unserem Qualitäts-Meeting ausgewertet und haben bereits begonnen an den Details zu arbeiten Es ist natürlich richtig, wie Sie in Ihrer Zusammenfassung sagen, dass All Inclusive eventuell nicht für jeden die richtige Wahl ist, dennoch glauben wir, dass durch das Dine Around Program und dem Zugang zu den unterschiedlichen Restaurants der Destination eine gute Abwechslung gegeben ist. Freundlichkeit & Service sollten aber unabhängig davon TOP sein und daran werden wir arbeiten, dass alle unsere Gäste hierfür auch weiterhin im Durchschnitt 5,4 Sonnen geben können. Die Gästestruktur ist ein Mix aus Engländern, Franzosen & Belgiern. Russen. Polen und Deutschen, wobei das Verhältnis z.B. am heutigen Tag 2-1-2-1-1 ist. Ohne Frage - andere Länder, andere Sitten. Wir werden auch weiterhin unser möglichstes tun, dass alle unsere Gäste einen angenehmen Urlaub bei uns verbringen können. Nochmals vielen Dank für das detailierte Feedback & mit freundlichem Gruss vom Team des InterContinental Taba Heights Resort