Strandhotel Weissenhäuser Strand

Riesige Anlage. Ich musste ständig an den Loriotsketch denken, in dem die Familie den ganzen Tag durch Häuserschluchten wandert, um endlich das Meer zu finden. Schlecht zu Fuß darf mensch nicht sein, vom Hotel zum Spaßbad ist mensch beispielsweise gut zehn Minuten unterwegs. Das Hotel besteht aus mehreren Blöcken mit je drei Stockwerken, wir hatten glücklicherweise Meerblick (Block C), viele Zimmer haben aber lediglich Blick auf den gegenüber liegenden Betonklotz. Es gibt auch Bungalows, diese liegen in einer Art Park hinter dem Hotel. Die Anlage macht einen sauberen, aber völlig seelenlosen Eindruck. Der von anderen RezensentInnen geschilderte Eindruck, in einem Plattenbau gelandet zu sein, trifft es recht gut. Ein guter Tipp zum Essen: Modrücker's Restaurant in Oldenburg i. H., leckeres, preiswertes Essen, fröhlich-freundliche Bedienung, kleines Lokal in der Fußgängerzone, regionale Küche mit mediterranem Einschlag.

Die Zimmer sind geräumig und zweckmäßig eingerichtet, die Betten sind ausgesprochen gut. Die Zimmer haben Balkons, die allerdings über die gesamte Häuserfront verlaufen und nur mit halbhohen Trennwänden für die Zimmer abgetrennt sind. "Oben ohne" lässt sich also nur mit dem entsprechenden Exhibitionismus verwirklichen. Außerdem sind die Balkons so schmal, dass mensch nur quer zur Brüstung sitzen kann (eineR links von der Balkontür, eineR rechts). Die Badezimmer waren in Ordnung, bis auf den Halter für das Toilettenpapier, der in einer Entfernung zur Toilette aufgestellt war, dass mensch ihn unmöglich im Sitzen erreichen konnte. Er ließ sich zwar neben die Toilette stellen, stand dann aber entweder vor dem Waschbecken oder vor der Dusche. In einem Vier-Sterne-Hotel hätte ich übrigens ein paar Toilettenartikel und eine Minibar erwartet, es gab einen (leeren) Kühlschrank, ein eingepacktes Stück Seife und einen Seifenspender in der Dusche.

Das Frühstück war in Ordnung. Es gab verschiedene Brot- und Brötchensorten, Aufschnitt und Käse, süße Aufstriche, Rühreier und gekochte Eier und einiges an Salaten. Außerdem gab es Müsli, Obst und Saft. Kaffee wurde in Kannen an den Tisch gebracht. Die Qualität des Essens war in Ordnung, aber nicht wirklich großartig, die meisten angebotenen Dinge waren einfache Supermarktware. Dazu gab es am Buffet ein ziemliches Gedränge, weil alles sehr eng beieinander positioniert war. Durch die Enge und die Schlangenbildung kam immer wieder der Eindruck von Kantinenessen und Massenabfertigung auf. Einmal haben wir am Nachmittag Kuchen gegessen, war in Ordnung, aber nicht spektakulär. Das Abendessen wollten wir zwar im Hotelrestaurant essen, kamen aber nicht dazu, weil es, s.o., nicht ein einziges vegetarisches Hauptgericht auf der Karte gab. Etwas extra für uns zu machen, sei nicht möglich, es gäbe nur das, was auf der Karte stünde. Im 21. Jahrhundert keine vegetarischen Gerichte anzubieten, ist schon merkwürdig genug, aber dass es in einem Vier-Sterne-Hotel nicht möglich sein sollte, die Bratkartoffeln ausnahmsweise ohne Speck zuzubereiten, ließ uns ein weiteres Mal an Massenabfertigung (bloß keine Extrawürste, wo kommen wir denn da hin!) denken und wir gingen schließlich in Oldenburg essen (sehr gut übrigens, Modrücker's in der Fußgängerzone).

Es gab wohltuende Ausnahmen vom ausgesprochen unfreundlichen Personal: Die Frau im Nagelstudio und eine Masseurin waren sehr höflich und freundlich. Auch das Reinigungspersonal war durchgehend nett und zuvorkommend. Ansonsten: Die Zimmerreservierung hatte nicht funktioniert. Erst sollten wir Zimmer ohne den bestellten Meerblick bekommen, dann weit auseinander liegende Zimmer, schließlich klappte es zumindest, dass die drei Zimmer im gleichen Block, wenn auch in drei verschiedenen Etagen lagen. Der Mann am Empfang gab uns zweimal hintereinander falsche Angaben darüber, wie wir zu unseren Zimmern gelangen könnten. Als wir ihn ein drittes Mal fragten, weil sich seine Angaben auch noch widersprochen hatten, betonte er, da könne er nichts für, wenn wir uns missverständlich ausdrücken würden. Die Frau am Schwimmbadeingang des hoteleigenen Schwimmbads erwiderte auf unsere Frage nach den versprochenen Schwimmbadhandtüchern, wir könnten ja schließlich auch unsere Duschhandtücher verwenden, das wäre doch egal. Wir sollten zurückgehen und diese holen. Als wir anmerkten, dass wir dann keine Handtücher mehr fürs Hotel hätten, sagte sie, wir bekämen ja (am nächsten Tag) neue. Der Mann am Eingang zum Spaßbad kannte die Wassertemperaturen im Bad nicht und konnte sie auch nicht erfragen. Die Kellnerinnen beim Nachmittagskaffee brachten unsere Kuchenbestellung mehrmals durcheinander (Außer uns, fünf Personen, waren kaum Gäste da, es lag definitiv nicht daran, dass sie zu viel zu tun gehabt hätten). Der Kellner beim Abendessen kannte die Speisekarte nicht, ließ sich dann von uns zeigen, dass tatsächlich nicht ein einziges vegetarisches Hauptgericht auf der Karte sei und meinte dann, es gäbe ja eine Vorspeise ohne Fleisch. Wir hatten drei VegetarierInnen in der Gruppe, auf unsere Frage hin, ob es denn möglich sei, zumindest die Bratkartoffeln vegetarisch zu bekommen, sagte er, nein, die gäbe es nur mit Speck.

Herrlicher weitläufiger Strand, durch ein kleines Naturschutzgebiet vom Hotel getrennt. Uns hat der kleine Spaziergang ans Wasser gut gefallen, es sind etwa fünf bis zehn Minuten von der Anlage zum Meer, je nach Startpunkt. Das Wasser war großartig, allerdings wird es ziemlich schnell tief, was für kleine Kinder sicher nicht ideal ist. Ansonsten sind die Sehenswürdigkeiten Schleswig-Holsteins fast alle ziemlich weit entfernt, mit dem Auto lassen sich aber schöne Ausflüge in die Umgebung machen. In fußläufiger Nähe gibt es fast nur Strand und Wiesen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Jede Menge Angebote. Es gibt eine Minigolfanlage, Tennis, ein schönes hoteleigenes Schwimmbad mit kleiner Saunalandschaft, ein großes Spaßbad mit Wasserrutschen, ein Dschungelland, Bungee-Trampolin, Kinderspielplätze und einiges mehr.Viele der Angebote kosten aber extra. Wir haben nur das hoteleigene Schwimmbad genutzt, das nicht groß ist, uns aber gut gefallen hat. Dort gibt es zwei große Whirlpools, zwei Schwimmbecken und jede Menge Ruhezonen. Ein direkter Übergang führt in eine kleine Saunalandschaft mit u. a. vier oder fünf verschiedenen Saunen, einer Außensauna und einem Ruhebereich draußen.