- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Empfehlenswertes Haus, ruhig gelegene Jugendherberge. Dennoch könnte man am Adventsprogramm einiges verbessern.
Unser Zimmer war geräumig und anstandslos sauber. Wir hatten ein Zimmer zum Wald hin und konnten früh morgens Rehe beobachten. Das Bad hatte eine große Dusche und man hatte zum Duschen ausreichend warmes Wasser in korrekter Menge (das haben wir in einer JH schon anders erlebt :-) ) Die Jugendherberge ist erst vor einigen Jahren modernisiert worden. Die Flure sind angenehm kurz, sodass es ca. 8 Zimmer pro Flur gibt und sich die Anzahl der am Zimmer vorbei laufenden Gästen in Grenzen hält. Aber auch ein kurzer Flur mit wenigen Zimmern ist keine Garantie für Ruhe. Es gibt immer und überall Eltern, die ihren Kindern einfach nicht beibrigen können, dass in den Zimmern Leute wohnen und schlafen wollen und man um 23.30 h nicht den Flur entlang zu rennen und zu poltern hat. Aus den Nebenzimmern hat man kaum Geräusche gehört.
Angenehm fanden wir, dass uns ein fester Platz im Speisesaal zugeteilt war. So kam es nie zu Gerangel um die besten Plätze. Die Küche ist offen, man hat Einsicht und kann sich selbst von der Sauberkeit und Arbeitsweise überzeugen. Die Auswahl und die Qualtität der Speisen war jederzeit anstandslos, egal ob Frühstück, Mittagessen oder Abendessen. Durch die Größe des Speisesaals war es zeitweise ziemlich laut. Wir wurden darum gebeten, beim ersten Abendessen das Licht aus bzw. minimal gedimmt zu lassen. Das wäre "Anweisung vom Chef, wegen der Atmospäre und weihnachtlichen Stimmung". Dies hatte aber zur Folge, dass an manchen Plätzen die Leute kaum sahen, was sie auf den Tellern hatten. Man muss ja kein Flutlicht anschalten, aber im Dunkels essen, fand ich etwas befremdlich. Tische in Küchen-Nähe hatten ausreichend Licht aus der Küche. An der Fensterfront wurde es schon kritisch.
Die Begrüßung und Erklärung der Frühstückszeit, Auscheck-Zeit, Zimmer-Schloß etc. an der Rezeption war sehr freundlich. Das Personal im gesamten Haus war nett und hat immer gegrüßt. Bei Fragen hat man jederzeit Hilfe bekommen. Wenn die Rezeption nicht besetzt war, wurde man durch ein Hinweisschild in den Speisesaal verwiesen, dort fand man weiteres hilfsbereits Personal. Das Haus war dezent weihnachtlich dekoriert, passend zum 1. Advent. Aufgrund eines kleinen freiwilligen Helfer-Einsatzes meinerseits als ich einer Mitarbeiterin zu Hand ging, bekam ich ein Getränk aufs Haus. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich fand es eine nette Geste. Über das gesamte Personal gibt es nichts Negatives zu sagen: Egal ob Reinigungs- oder Küchenkraft: jeder war freundlich.
Wir waren zum Adventsprogramm dort und kamen aus "nur" 40 km Entfernung mit der Bahn. Daher haben wir keine weiteren Ausflüge gemacht. Das Haus liegt ruhig am Waldrand und dennoch ist man in 10 Minuten in der Ortsmitte und in ca. 15-20 Min. am Bahnhof. Die Jugendherberge liegt am Berg, daher sollte man gut zu Fuß sein, wenn man nicht mit dem eigenen Auto anreist. Wald und Weinberge sind direkt am Haus für tolle Spaziergänge und Wanderungen.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Nun zum eigentlichen Besuch: dem Adventsprogramm. Hier hätten wir einige Anregungen und Vorschläge. Die Gäste sammelten sich nach dem Bezug der Zimmer im kleinen Bistro vor dem Speisesaal. Die Stühle waren mit übergestülpten Nikolaus-Mützen dekoriert. In einer anderen JH bekamen die Gäste diese Mützen geschenkt. Daher gingen auch hier manche davon aus, dass man die Mützen aufsetzen darf. Das erste, was den Gästen daher mitgeteilt wurde war, dass man die Mützen bitte an den Stühlen lassen möchten, die gehören zu Deko. Schade. Als die Gäste gegen 18:00 h im Speisesaal ihre Plätze eingenommen hatten, gab es eine Begrüßung in drei, vier Sätzen durch eine Angestellte. Hier wäre es nett gewesen, wenn sich der Herbergsleiter vielleicht mal gezeigt hätte. Diesen haben die Gäste über das ganze Wochenende nicht kennengelernt. Im Vergleich zu z.B. Trier: da wurde durch den JH-Leiter begrüßt, er war am Abend beim Feuer dabei, er hat die Porta Nigra Führung begleitet und sonntags den Nikolaus gespielt. Dieser Mann war einfach präsent. Um 19:30 ging es mit Fackeln durch die Weinberge und anschließend gab es Stockbrot. Samstags wurde morgens gebastelt. Aus großen Filzbogen wurden Stiefel ausgeschnitte und beide Teile zusammen genäht. Das Ausschneiden war für Kinder zwar noch machbar, das nähen jedoch unmöglich. Zwei Lagen Filz sind ganz schön dick. Hier hätte man evtl. noch ein "Papier-Bastel-Angebot" anbieten können. Zumal man vorab in einer eMail gebeten wurde, das Alter der Kinder mitzuteilen. Danach hätte man das Bastelangebot besser ausrichten können. Und wenn es nur Papiersterne gewesen sind. Viele Kinder saßen am Basteltisch und mussten warten, bis die Eltern mit Nähen fertig waren. Das Gebäck backen verlief reibungslos. Jedes Kind bekam ausreichend Teig. Und hier bekam jedes Kind eine Kugel Teil. In einer andere JH bekam man pro Familie nur eine Kugel, demnach hatten Familien mit mehreren Kindern einen Nachteil im Gegensatz zu Familien mit Einzelkindern. Das war hier in Bergzabern toll gemacht. Förmchen, Streusel, Rollhölzer gab es ausreichen. Leider war unser Gebäck wohl verruscht auf dem Blech. Es waren z.T. drei, vier Plätzchen übereinander gelappt zusammen gebacken und verzwirbelt.....schade, da sich Kinder beim Verzieren so viel Mühe gegeben haben. Nach dem Backen waren ca. 4 Std. Freizeit um z.B. Weihnachtsmärkte zu besuchen. Diese Zeit zu überbrücken war sichtlich zäh. Der Bergzabener Weihnachtsmarkt ist zwar schön, aber klein. Wir waren dann noch im Wald spazieren. Hätte es geregnet, wäre viele im Haus geblieben. Es sind zwar Gesellschaftsspiele vorhanden, diese sind jedoch teilweise unvollständig und können nicht bespielt werden. Zum Abendessen durften die Kinder über eine Film fürs Kinderkino abstimmen. Hier wäre es besser gewesen, nach Alter Filme anzubieten. Ich habe mitbekommen, dass ein 5 jähriges, eher schüchternes Kind sich sooo auf das Kinderkino gefreut hatte. Dann wurde für den Minions-Film abgestimmt.....vielleicht bietet man künftig zwei Filme in verschiedenen Räumen an und überlässt den Eltern eine Auswahl, welcher Film in Frage kommt. Wir haben den Film 15 Minuten geschaut, dann wurde die Handlung etwas seltsam und wir haben den Abend beendet. Schade eigentlich. Ich kann nicht nachvollziehzen, weshalb man das Alter der Kinder abfragt, dann aber nicht entsprechend altersgerecht organisiert. Am Sonntag standen die Plätzchen und Süßigkeiten für die Kinder bereits am Frühstückstisch. Die Kinder haben bei Eintreten die Sachen entdeckt und gestaunt. Diese Überraschung war gut gelungen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2017 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tanja |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 8 |
Guten Tag Tanja, vielen Dank für Ihre tolle Bewertung der Jugendherberge Bad Bergzabern und des Adventsprogramms. Auch über Ihre Anregungen freuen wir uns sehr, denn dann können wir es das nächste Mal besser machen. Dass Sie sich ingesamt sehr wohl bei uns gefühlt haben, freut uns sehr. Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch. Mit herzlichen Grüßen Bettina Russ Geschäftsführerin Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland