Sunberk Hotel

Vorab möchte ich erwähnen, daß ich mich in der Hotelbranche durchaus auskenne und es überhaupt keine Rolle spielt, ob ich in einer Familienpension oder in einem Luxus-Hotel Urlaub mache: bestimmte Dinge sind Grundlagen in der Gastronomie und nicht diskutierbar! Wir kamen morgens um 4.00 Uhr in dem Hotel an und fanden den Herrn von der Rezeption schlafend im Eingangsbereich auf einer Couch vor. Wenn ich weiß, daß Gäste ankommen, die zudem noch einen weiten Anreiseweg hatten, die ein Kind dabei haben und um diese Uhrzeit noch über 30 Grad herrschen, dann bin ich fit und freue mich auf die Gäste! Die sind sicher auch total müde und können es kaum erwarten, endlich schlafen zu gehen. Der Herr erklärte uns dann völlig entspannt, daß unser gebuchtes Familienzimmer nicht frei sei und führte uns mit einer Taschenlampe einmal quer durch die ganze Anlage in 2 (!) Holzhütten. Ohne Klimaanlage mußten wir also auch noch getrennt voneinander schlafen - oder es wenigstens versuchen. Es gab keine Entschuldigung und - was viel schlimmer war - nichts mehr zu trinken! Die Kühlschränke werden abends nämlich abgeschlossen und der Rezeptionist hat keinen Schlüssel. Zu diesem Zeitpunkt waren wir ca. 22 Std. auf den Beinen! Wir haben die Koffer natürlich nicht großartig ausgepackt, denn am nächsten Tag sollten wir gegen 14.00 Uhr unser gebuchtes Zimmer bekommen. An Schlafen war nicht zu denken - dafür war es viel zu heiß, Luftfeuchtigkeit ca. 95%, Durst und Wut ließen uns nicht einschlafen. Wir haben das ZImmer dann auch bekommen. Auch wir hatten wg. der Klimaanlage zu diskutieren, weil sie angeblich extra bezahlt werden muß (was im Katalog ganz anders dargestellt wird). Das Treffen mit dem Reiseleiter machte dann so einiges deutlich: angeblich sei es in der Branche üblich, daß ca. 30% überbucht wird!? Das ist nicht nur ein Witz, es ist schlicht und ergreifend dann auch klar, warum es vielen Familien so erging wie uns oder sogar noch schlimmer! Als Entschädigung haben wir die Klimaanlage gratis bekommen - jeder Leser kann sich sicher denken, daß wir das hier in Ruhe noch einmal klären werden. Die Anlage ansich ist recht hübsch, mit all den Pflanzen. Ausreichend Platz für alle Gäste, um zu essen, oder es sich gemütlich zu machen gibt es allerdings nicht. Das Personal meint es gut, ist aber hoffnungslos überfordert (klar, bei den Temperaturen und Arbeitszeiten von morgens bis nachts). Nur mit Frühstück buchen, wenn überhaupt und lieber extern essen gehen. Für Familien ist dieses Hotel nicht geeignet.

Zweckmäßig, sauber (soweit es eben möglich ist), Mobiliar eher älter und nicht ausreichend Schrankplatz vorhanden. Der Kühlschrank in unserem Zimmer war groß genug. Getränke, Obst und Medikamente konnten sehr gut aufbewahrt werden. Der Safe kostet extra und ist nicht sehr vertrauenswürdig.

Der Getränkebestand ließ sehr zu wünschen übrig. Kein Tag, an dem nicht irgendetwas "aus" war. Bestimmte Getränke wurden erst gar nicht regelmäßig aufgefüllt. Der Weißwein war mehr als warm und nicht genießbar, die Säfte für die Kinder waren teilweise vergoren und hoffnungslos überhitzt. Das geschnittene Brot für den Brotkorb auf dem Buffet lagerte in einem Müllsack auf dem Boden neben dem Buffet und wurde von einem Kellner mit blößen Händen in den Korb aufgefüllt. Dabei war es völlig egal, daß die Gäste anstanden und er noch kurz vorher schmutziges Geschirr abgeräumt hat. ohne Handschuhe - ein absolutes no go! Auch hier spielt es überhaupt keine Rolle, ob ein, drei oder fünf Sterne - das geht gar nicht! Da möchte ich persönlich nicht wissen, was in der Küche für Zustände herrschen. Zumal an den Speisen nicht einmal auf englisch notiert war, was man dort ißt. Der Inhalt der auf dem Buffet aufgestellten Tipp-Box landet nicht bei den Angestellten.

Die beiden (!) Zimmermädchen waren wirklich sehr freundlich und hatten immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Nach einer entsprechenden Gabe von Trinkgeld gleich am ersten Tag nach unserer katastrophalen Nacht hatten wir auch immer ein wirklich sauberes Zimmer. Gegen Schimmelansätze und/oder technische Schwierigkeiten können die Damen auch nichts machen. Eine zweite Decke konnten wir leider nicht bekommen, so daß wir uns in dem Doppelbett als Erwachsene eben eine teilen mußten. Die Kellner, die auch "Mädchen für alles waren", gaben sich wirklich große Mühe. Unsere Verbesserungsvorschläge vorort oder Beschwerden wurden nicht weiter berücksichtigt - es wurde alles auf den Veranstalter abgeschoben. Die Sprachkenntnisse ließen sehr zu wünschen übrig - selbst in Englisch hat es nicht immer funktioniert.

Zur Promenade sind es wenige Minuten Fußweg. Die Supermärkte sind sehr gut sortiert und das Angebot an Restaurants und Boutiquen ist reichhaltig. Den Strand direkt an der Promenade sollte man unbedingt meiden, insbesondere, wenn man mit Kindern dort ist. Ein direktes Durchkommen von der Liege zum Wasser ist nicht möglich und bei einem kleinen Umweg (um 2-5 Liegen herumlaufen) sind die Kinder außer Sichtweite. Die Liegen stehen Armlehne an Armlehne, so daß es hoffnungslos überfüllt ist. Je nachdem, von wo aus man aus dem Hotel blickt oder geht, muß man eben mit entsprechenden Müll- bzw. Sperrmüllbergen rechnen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Andrea Berg, Rap, Hipp-Hopp, türkische Lieder am Pool in einer teilweise unerträglichen Lautstärke waren jeden Tag angesagt. Das einzige Highlight war ein türkischer Abend. Wer nicht nachts einen Liegestuhl mit Handtüchern belegt hat am nächsten Morgen kaum eine Chance, Platz zu finden. Und selbst wenn man diesen Wahnsinn mitmacht, der ohnehin verboten ist, muß man damit rechnen, daß seine Handtücher am nächsten Morgen einfach verschwunden sind. Internetcafes gibt es in der näheren Umgebung, Einkaufsmöglichkeiten sind reichlich vorhanden. Den kostenlosen Strand-shuttle sollte man auf alle Fälle nutzen.