Telatiye Resort

Ich hatte wirklich überlegt. War der Urlaub erholsam? – Ja! War der Urlaub schön? – Ja! War das Hotel in Ordnung? – Eigentlich schon! Würde ich nochmal in dieses Hotel fahren? – Nein! Wer seine Ansprüche arg herunterschraubt, dem wird evtl. in diesem Hotel an nichts fehlen. Für uns sind genannte Minuspunkte aber doch gravierend und schmälerten die Urlaubsfreuden. Wie gesagt, das Hotel ist schön, aber es ist halt noch viel Platz nach oben.

Die Zimmer sind geräumig, modern eingerichtet und das Bad ist super. Gut, wir hatten eigentlich ein Superior-Zimmer mit seitlichem Meerblick gebucht und bekamen dann ein Standard-Doppelzimmer mit drei Betten und einem Doppelstockbett. Der Balkon bot einen Blick auf das baugleiche Nachbarhotel. So konnte man wenigstens sehen, was die dort alles hatten, was wir doch vermissten. Klar, es war sauber und es kam auch jeden Tag jemand zum Säubern, aber das Konzept war nicht so schlüssig. An einem Tag wurde der Boden gewischt, am anderen Tag das Bett etwas gemacht, am nächsten Tag die Stühle auf dem Balkon verrückt … der Spiegel hingegen wurde nicht ein einziges Mal geputzt. Die Balkonbrüstung war voll mit Vogelschiete, der Aschenbecher wurde auch nur alle zwei Tage geleert. Die Handtücher, die auf dem Boden (zum Austausch) lagen, wurden zusammen- und wieder hingelegt. Anstatt einer kompletten Klopapierrolle, bekamen wir am drittletzten Tag eine Rolle, die über die Hälfte verbraucht war. Der versprochene Obstteller bestand aus alten Äpfeln, Birnen und Mirabellen, die allesamt stark nach Käse rochen.

Das Essen war auch vollkommen in Ordnung. Da wir spät frühstückten, ließen wir Mittag immer aus und hatten dann nur noch Abendbrot. Das war abwechslungsreich, schmackhaft, allerdings nur lauwarm. Die Dessertecke ist nicht nur optisch ein Highlight. Das Frühstück war allerdings sehr eintönig. Zwar alle Formen an Eiern (Rührei, Spiegelei, hart- und weichgekochte Eier, Omelett), aber nur weißes, weiches Brot, flüssige Marmelade aus Kleinverpackungen und wirklich mangelhafte Obstauswahl. Man kommt aus Deutschland in die Türkei und bekommt runzelige Äpfel, steinharte Birnen und fleckige Mirabellen. Einmal gab es Erdbeeren, die total sauer waren und halbe Bananen. Kein einziges Mal Melone, Weintrauben, Pfirsiche o.ä.. Und somit kommen wir zu den negativen Seiten. Die Getränke im All Inclusive-Package … man weiß ja ungefähr, was da enthalten ist. Dass man kein Premium-Bier erhält, ist klar. Aber was da ansonsten angeboten wurde, war wirklich nicht prall. Wodka, Gin, Whisky pur oder als Longdrink. Nur sooo gestreckt, dass man weder den Alkohol merkte oder schmeckte, was das sein soll. Gin-Tonic, der zuckersüß war, Wodka-O-Saft, der aus Getränkepulver hergestellt wurde. Sekt oder ähnliches gab es nirgends im Hotel. So etwas kenne ich nicht. Man kann sich Cocktails, Markengetränke oder Aperol-Spritz für 8,00 EUR/Drink bestellen, aber das sollte man meiden. Die Cocktails oder der Aperol hat nichts mit Cocktails oder Aperol gemein. Ja, wie auch, wenn die Zutaten dafür nicht da sind!? Wir waren bereit, für solche Drinks zu zahlen, aber weder Optik noch Geschmack sind diese acht Euronen wert. Die mangelhafte Obstauswahl erwähnte ich ja bereits, aber schön wäre es gewesen, wenn nachmittags mal Eis angeboten werden würde. Stattdessen gab es einmal pro Woche Eis nach dem Abendbrot. man kommt quasi vollgegessen aus dem Restaurant und sieht zufällig, dass es unangekündigt Eis gibt. Bei mir passte es zumindest nicht mehr rein.

Alle Angestellten sind freundlich, zuvorkommend und gut drauf. Besonders die Sauberkeit und die Angestellten, egal, ob an der Rezeption, an der Bar, im Büffet-Restaurant, muss man einfach positiv hervorheben. Der Markt im Hotel war auch top und freundlich besetzt. Es gab dort wirklich alles, was man braucht. Während alle Angestellten angenehm und nett waren, stach aber dennoch einer negativ hervor. Der ältere Herr, die potentielle Kunden für die Massagen zu rekrutieren versuchte. Ein „Nein“ akzeptierte er nicht wirklich, stattdessen verbat er einem bei Einwänden den Mund, sprach barsch „Hör mir zu!“ und kam täglich bis zu sechs Mal diesbezüglich auf einen zu. Da störte es ihn auch nicht, wenn man am Pool lag und die Augen geschlossen hatte. Ein wirklich penetranter Mensch, bei dem man versuchte, ihm aus dem Weg zu gehen, was leider nicht immer gelang.

Die Lage des Hotels ist vollkommen in Ordnung. Rundherum Läden, Supermärkte und in die City von Konakli sind es nur knappe 10 Gehminuten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

WLAN. In der Lobby kostenfrei. Dieses reicht auch teilweise bis zur Poolbar. Man kann aber auch dazubuchen, dass man überall auf dem Hotelgelände (inkl. Strand) WLAN hat. Das kostet 2,00 EUR/Tag oder 10,00 EUR/Woche. Alles gut und schön. Ich buchte eine Woche dazu und musste zwei Mal täglich dennoch zur Rezeption, weil mein Empfang weg war. Es wurde zwar schnell behoben, aber war dennoch nervig, deshalb täglich zur Rezeption zu müssen. Der „Clou“ ist jedoch der Strand. Türkische Riviera … wie einladend das schon klingt. Im Vorfeld las man ja schon, dass er relativ steinig sein soll. Also Badeschuhe an und hin da. Die Auflagen für die Liegen kosten 1,50 EUR/Tag. Kein Problem! Aber dann sollten sie wenigstens sauber und ansehnlich sein. Diese Teile waren nicht nur dreckig, sondern in den Falten teilweise sogar schimmlig. Der Strand an sich ist nicht weniger sauber. Glasscherben, Steine, Müll … und keine zehn Meter weiter links eine große Müllhalde. Da kommt mediterranes Feeling auf. Das Meer geht hier gleich recht tief rein, aber keine Angst – nach zwei Metern geht es nur noch bis zu den Knien, da man auf entsorgten Bauschutt steht. Dies ist natürlich nicht ungefährlich, denn so sind etliche größere Ritzen, wo man mit den Beinen mal reinrutschen kann. Und trotz der vielen Steine ist das Meer dort eigenartigerweise sehr sehr trübe. Da kann dann nun jeder selbst reininterpretieren, weshalb das so ist. Ich habe da jedenfalls einen Verdacht. Highlight am Strand waren wirklich die Straßenhunde, die es sich dort gemütlich machen und die Hühner, die einen besuchen kommen. Das war schon cool. So kam es, dass wir lieber am Pool lagen. Das war okay, aber halt nicht dasselbe wie am Strand. Schade. Der Pool ist wirklich toll.