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Anja (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2007 • 3 Wochen • Strand
Architektonisches Glanzlicht in Traumlage
5,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Wenn man nach langer Fahrt vom Flughafen (teilweise durch die Slums der Insel) müde, kulturgeschockt und erschöpft endlich durch das Tor des Hotels schreitet, hat man das Gefühl, dass man in einer Oase angekommen ist: es ist still, im Hotelteich schwimmen 100e von Kois, aus den Lautsprechern des Hotels kommt Entspannungsmusik (nicht zu laut), man bekommt zur Begrüßung einen Fruchtcocktail und ein heißes feuchtes Handtuch. Die Hotelangestellten haben je nach Tätigkeit ihre eigenen schönen Uniformen an (die Gärtner zweckmäßig grün, die Masseure/innen lila, die Zimmermädchen/jungs gelb...) und machen einen völlig entspannten Eindruck, sind ausgesprochen höflich und freundlich, jeder wird gegrüßt und mit Namen angesprochen. Das Hotelgebäude ist ein absolutes Highlight, entworfen vom bekannten singhalesischen Architekten Goeffrey Bawa, wir haben während unseres Urlaubs immer wieder gestaunt, welch unterschiedliche Einblicke sich im Hotel eröffnen - ist schwer zu beschreiben, man muß es einfach gesehen haben. Die Zimmer sind ok, werden jeden Tag ordentlich geputzt und die Handtücher gewechselt, am Abend kommt immer nochmal ein roomboy und bringt einen Moskitostecker für die Nacht. Pro Tag bekommt man einmal die Thermoskanne mit Trinkwasser gefüllt (bei Halbpension), was wir ebenfalls sehr nett fanden. Die weitere Verpflegung mit Getränken ist im Hotel sehr kostenintensiv, so daß wir alle paar Tage in das Dorf Aluthgama gelaufen sind und uns dort mit Wasser und Knabbereien eingedeckt haben (wie gesagt, wir hatten nur Halbpension gebucht). Dies war immer ein Erlebnis für sich (mehr dazu im Abschnitt Tipps und Empfehlungen). Die Buffets zum Frühstück und Abendessen waren spitze! Abwechslungsreich, für jeden was dabei und vor allem immer viel frische Früchte, für Vegetarier auch immer genug zu finden, auch für Leute, die nicht so auf die einheimische Küche stehen. Das Frühstück war eher amerikanisch angehaucht, also French Toast (sehr lecker), Donuts, Rührei, Speck, würstchen etc., aber auch Müsli, Brot in allen Varianten... Für jeden was dabei. Natürlich haben sich die Speisen wöchtenlich wiederholt, was aber nicht schlimm war. Wir waren im August/Sept. dort für 3 Wochen, das Hotel war zu der Zeit nicht ausgebucht, dennoch war zu Stoßzeiten ganz schön viel los im Restaurant, so daß wir nicht immer den Platz bekommen haben, den wir gerne wollten (manchmal mußte man auch auf nen Tisch warten), so daß wir nicht wissen wollen, wie es in der Hauptsaison ist. Ab und zu waren Musiker am Abend da, die während des Essens gespielt haben - das war sehr schön, da unaufdringlich! Während unseres Aufenthaltes waren viele Engländer, Holländer und Franzosen im Hotel, wenig Deutsche - auffallend war hierbei nur, daß die Engländer sich immer noch wie Kolonialherren gegenüber den Singhalesen aufführen, hat uns gestört, aber naja. An den Wochenenden sind ab und zu reiche Einheimische oder reiche Inder ins Hotel eingefallen, dann konnte es etwas unangenehm werden - haben sich beim Essen und am Pool übelst aufgeführt, uns weiße Frauen mit Blicken ausgezogen etc. Waren aber immer schnell wieder weg. Bis auf einen kleinen Zwischenfall, wo uns Geld abhanden gekommen ist, haben wir uns im Serendib super wohl gefühlt, besonders toll fanden wir die Entspannungsmusikbeschallung am Tag (auch im Zimmer), diese ging automatisch am Morgen an und am Abend wieder aus. Kann für einige aber nervig sein, denke ich - ich selbst habe mich am Anfang echt darüber aufgeregt. Nach ein paar Tagen gehörte das einfach dazu - wir haben aber nie herausgefunden, ob nur unsere Musikanlage im Zimmer kaputt war und die deswegen nciht auszuschalten war, oder ob das eine Zwangsentspannung der Hotelleitung war. Das Serendib war an der gesamten Westküste das einzige Hotel, das uns wirklich gefallen hat, wir waren viel unterwegs und haben viel gesehen, auch viele Hotels, die einen Stern mehr hatten, aber keines hat uns wirklich gefallen. Das Serendib ist exklusiv und was besonderes, keine Bettenburg, sondern eine weitläufige, gepflegte Anlage, hat nur deshalb keine 4 Sterne wegen dem doofen Zug, der ab und zu vorbeifährt (sagt das Hotel). Uns hat man vorher abgeraten im August/September zu fliegen, wegen der Nachmonsunzeit- es hat allerdings nur, wenn überhaupt, mal am Abend geregnet, was eigentlich ganz angenehm war, die Temperatur war durchgehend um die 35 Grad, so daß ich von dieser Reisezeit eigentlich ganz angetan war. Das Hotel war nciht zu voll und die Strände leer - also super! Das einzige Manko: kein türkisblaues Südsee-Meer, wie wir uns das vorgestellt hatten, das gibts nur zwischen Dezember und März (hat man uns gesagt). Mit Moskitos hatten wir keine Probleme, dafür umso mehr mit den lästigen Sandflöhen, so daß man leider kaum am Strand liegen konnte (die Bisse sind richtig fies und gehen 2- 4 Wochen nicht mehr weg). Aber am Strand liegen konnte man auch wegen den Beachboys nicht!!! Die waren überall und haben nur darauf gelauert, daß ein Touri ohne Deckung aus dem Hotel raus zum Meer ging... das hörte nie auf, egal wie lange man schon da war und wie oft man schon gesagt hatte, daß man in Ruhe gelassen werden will. Die Beachboys versuchen am Strand Waren zu verkaufen, vorwiegend bieten sie sich aber als Veranstalter für diverse Touren an, die sind meistens sehr viel billiger wie beim Reiseveranstalter im Hotel, aber man sollte doch ein gewissen Grundvertrauen in den jeweiligen Beachboy haben, bevor man mit ihm in einen Bus/ein Boot steigt. Wir hatten Glück und haben uns mit Lasanthe arrangiert, der uns am Ankunftstag am Strand "aufgerissen" hat (haben 2 Touren mit ihm gemacht, war günstig und alles ok).Ohne einen Beachboy, der für einen zuständig ist, geht es wohl auch nicht, wir haben niemanden kennengelernt, der es geschafft hat, sich alle vom Leib zu halten. Außerdem beschützt einen der zuständige Beachboy vor den anderen, so daß man zumindet Ruhe hat. Auch bei Strandspaziergängen oder in Städten kommen sofort irgendwelche aufdringlichen Leute aus ihren Löchern, die zum Teil auch echt unverschämt sind und denken, nur weil man Europäer ist, ist man Millionär. Am Bahnhof haben wir mal einen getroffen, der von mir verlangt hat bzw. verlangen wollte, daß ich ihm meinen Schmuck und meinen Nasenring gebe, weil ich ja sowieso noch Tonnen davon im Hotelzimmer habe. Wir sind von Einheimischen im Zug auch mal bespuckt worden - von daher waren unsere Erfahrungen in Sri Lanka sehr gemischt. Ich habe als Frau immer darauf geachtet, daß ich genügend bedeckt bin (hatte nie kurze Röcke an), wurde aber trotzdem zum Teil wie Freiwild behandelt (blonde Haare und weiße Haut waren offensichtlich zu auffällig). So können wir gut verstehen, daß viele Touris das Hotel gar nicht erst verlassen haben. Leider sind wir nicht solche Hotelurlauber, wir wollen was vom Land sehen!!! Wir waren viel mit dem Zug unterwegs, der mal zuverlässig war, mal aber auch nicht - sollte man auf jeden Fall mal machen, ist ein Erlebnis, gemeinsam mit den Einheimischen zu reisen, aber auch sehr anstrengend. Ansonsten haben wir auch zu Fuß viele Wanderungen gemacht und viel entdeckt - allerdings fast immer mit einem Gefolge von tuktuks, die uns mitnehmen wollten. Irgendwann sehr anstrengend. Besonders nervig und stressig, wenn man aus dem Hotel vorne raus geht, kurz vor und kurz nach der Bahnschranke stehen jeden Tag ca. 30- 40 tuktuk-Fahrer und stürzen sich auf dich, sowie du um die Ecke kommst. Wir haben es trotzdem geschafft, jedes Mal zu Fuß einkaufen zu gehen - dies war echt anstrengend, man muß über eine teilweise echt lebensgefährliche Brücke (vor allem nachts nicht wirklich zu empfehlen) drüber und sich dann durch das chaotische Dörfchen Aluthgama schlagen. Trotzdem bekommt man so echten Kontakt zu echten Singhalesen, den man so nicht hätte, Aluthgama ist nämlich im Vergleich zu Bentota noch wenig touristisiert, dafür für den Wessi auch sehr gewöhnungsbedürftig. Am besten sollte man, wenn man das Land erkundet, alles allein machen, ohne einen nervigen Reiseleiter/Beachboy, der einem vorgibt, wann man wo zu sein hat. Die 2-Tages-Tour mit Lasanthe war zwar echt nicht teuer und alles top-organisiert, aber auch definitiv darauf angelegt, daß man möglichst viel Geld liegen läßt, außerdem eine Wahnsinnshetzerei von einem Nationaldenkmal zum nächsten, ohne daß man ein wirkliches Gefühl für das Land und Leute bekommt. Wir hätten Lasanthe und die anderen Tour-Teilnehmer am Abend des 1. Tages fast gelyncht, weil uns das sightseeing-Gehetze so angenervt hat. Da waren unsere eigenständigen Ausflüge 10mal mehr wert, aber auch wesentlich gefährlicher. Wir haben vor dem Urlaub mit einer Malaria-Prophylaxe begonnen - nicht zu empfehlen und auch nciht notwendig, wenn man nicht gerade in die Wildnis geht. Antibrumm hat sich bei uns als Mückenschutz sehr bewährt, Moskitonetz hatten wir auch dabei, aber nicht gebraucht, da am Abend immer ein Moskitostecker gebracht wurde. Wir hatten 3 Wochen lang einen Gecko hinter dem Bett, der in der Nacht immer ganz schön laut war, ansonsten aber keine Tiere/Insekten im Zimmer.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer waren ok, nicht übermäßig groß, aber man hat sowieso fast keine Zeit darauf verbracht, also völlig egal. Alles schon etwas älter, aber sauber (wir hatten kein Deluxe-Zimmer). Der Zug war morgens leider echt laut, so daß man fast senkrecht im Bett stand, fanden wir dann aber nach ein paar Tagen echt witzig (haben uns am Vorabend überlegt, wann er wohl diesmal einfährt, wie lange er hupt...), man ist ja schließlich im Urlaub und entspannt. Bettwäsche und Handtücher wurden regelmäßig gewechselt, Klimaanlage hat gut funktioniert, Ventilator war auch vorhanden. Der Balkon war super, schön groß - mit einem traumhaften Blick aufs Meer.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Das Serendib hat ein Buffetrestaurant, ein Seascape-Restaurant und eine Bar, Cocktails waren nicht sehr lecker und sehr teuer, das Essen war spitze, es gab landestypisches Essen, aber auch internationale Spezialitäten. Trinkgelder wurden grundsätzlich immer erwartet. Preise für Getränke waren sehr hoch - wir haben uns einmal zum Abendessen eine Flasche Wein gegönnt, diese hat uns 23,- Euro gekostet (war der günstigste Wein), einheimisches Bier war ganz lecker und bezahlbarer. AI lohnt sich hier auf jeden Fall!!! Wir hatten gegen Ende des Urlaubs eine verdammt hohe Rechnung zu bezahlen, obwohl wir uns im Hotel kaum was gegönnt hatten.


    Service
  • Gut
  • Der Service im Hotel war spitze - allerdings wurde auch für jede Kleinigkeit ein Trinkgeld erwartet, hat man am Abend kein Trinkgeld gegeben, konnte es am Morgen schon mal länger dauern, bis man einen Kaffee zum Frühstück bekam (war aber nicht so schlimm, da man bei der Hitze sowieso keinen Kaffee braucht). Englisch wurde gesprochen, deutsch eher nicht, die Zimmer wurden jeden Tag geputzt, zusätzliche Dienste wie die Wäscherei haben wir nicht in Anspruch genommen. Wir hatten nur einmal Probleme, als Geld aus unserem Zimmer verschwand (das einzige Mal, dass wir überhaupt Geld im Zimmer hatten, war sonst immer alles im Safe), das Hotel hat sich zwar um Klärung bemüht, es kam aber nichts bei raus.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel könnte nicht näher am kilometerlangen Traumstrand liegen - meines Wissens haben alle Zimmer Meerblick und maximal 100 Meter bis zum Strand. Das Meer war zu unserem Reisezeitpunkt sehr stürmisch, also starker Wellengang mit ebenso starken z. T. auch gefährlichen Strömungen - offiziell war eigentlich Badeverbot, an das sich aber keiner gehalten hat. Richtig rausschwimmen konnte man aber nicht bzw. hat sich auch keiner getraut. Die nächste Ortschaft war Aluthgama und ca. 20 Minuten zu Fuß entfernt, dort war eine Bank, Supermarkt und sonstige Geschäfte, Fischmarkt etc. Man kann natürlich auch mit dem Tuktuk reinfahren, man wird sowieso vor dem Hotel sofort von den tuktuk-Heinis belagert. In unmittelbarer Nähe ist auch noch der Bahnhof (2 Minuten vom Hotel weg), was auf der einen Seite gut ist (super Verkehrsanbindung), aber auf der anderen Seite schlecht, da man morgens um 6 ab und an das Gefühl hatte, der Zug würde geradewegs durch das Zimmer fahren (hat kurz vor dem Bahnhof laut getutet und war auch ansonsten nicht sehr geräuscharm). Tuktuks sind eigentlich recht billig, aber das Handeln nervt. Wir sind fast jedes Mal, wenn wir was gekauft haben oder mit dem Tuktuk gefahren sind, reingefallen oder wurden beschissen. Die Transferzeit zum Flughafen betrug ca. 4 Stunden und war interessant, aber auch sehr schockierend, wenn man sieht, wie verarmt die Leute dort hausen müssen.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten im Hotel haben wir nicht genutzt, gabs aber auch fast gar nichts, das einzige war das Abendprogramm (mal hat eine Band gespielt, mal ist eine Kandy-Dance-Truppe aufgetreten). Animation gab es gottseidank nicht. Der Pool war super zum Schwimmen, Liegestühle immer ausreichend vorhanden (war ja aber auch Nebensaison), die Qualität des Meerwasser ist nicht zu beurteilen, da es immer sehr aufgewühlt war. Der Strand war sauber.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3 Wochen im August 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Anja
    Alter:26-30
    Bewertungen:2