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Stefan (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2012 • 1 Woche • Strand
Stil ist top - aber mit kleiner Zimmermacke.
4,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Ein unvergessliches Hotel. Selten ein so durchgestyltes Haus ohne archistektonische Kompromisse gesehen. Stilistisch ist hier nicht, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen. Genau deshalb bin ich aber auch hier, da ich weder Lust auf gehobenen Urlaubstrubel (Shangri La's) hatte, noch auf scheichische Erhabenheit (Al Bustan). Ich war halt mal stylisch drauf, eher fengshuistisch. Hier hat der Drache immer einen Ausweg. Fast unscheinbar steht am Eingang denn auch "Leading Hotel" was mich freut, denn hier darf ich bleiben. Das Hotel ist modern, fast jederzeit rechteckig geschnitten (ausser ein paar Rundbögen, z.B. Im Restaurant) und leicht in der Wiedererkennung. Die Lobby liegt geschätzte 200 Meter vom Strand, getrennt durch Rasenflächen mit penibel symmetrisch gepflanzten Palmen. Das ist fast deutscher, als deutsch. Der Empfang ist im Stile einer Karawanserei gehalten, ich fand es beim zweiten Blick schön, beim dritten Blick wunderbar. Empfangen wurde man ebenfalls stilvoll, mit einem Orangensaft und mit individueller Behandlung, besser als etwa im Emirates Palace, wo man an der Russin am Front Desk erst einmal vorbei musste. (Erst am vierten Tag merkte ich, dass die das mit jedem Gast machen und nicht nur, weil ich so ein netter Kerl bin). Ich habe übrigens vorher hier einiges gelesen und hatte Bedenken wegen des hier diskutierten Fluglärms. Ich frage mich, ob Leute die so etwas anführen Reiserückerstattungsgeier sind. Masqat hat nicht den grössten Flughafen und es fliegen tagsüber pro Stunde vielleicht in respektabler Höhe vier Flieger recht leise über das Hotel. Was denken sich Gäste dabei diese Oase so niederzuschreiben ? Wen diese paar wenigen Flugzeuge stören, der sollte fernab jeder Luftverkehrsstrasse im Ostharz Urlaub machen, dann aber auch so konsequent sein hier zu Fuss hinzugehen, denn Autos machen ach so viel Lärm. Und stinken. My 5 Cents. Über Sauberkeit äussert man sich in einer solchen Herberge nicht. Ich bin ja auch nicht verwundert, wenn an meinem neuen Mercedes der Scheibenwischer funktioniert. Gäste kamen aus England, den Emiraten, Deutschland, Italien und einer Reihe weiterer nicht zu definierender Ecken. Eigentlich aber auch egal. Ein erstaunliches Hotel für Leute, die bereits viel Hotelerfahrung haben. Nächstes Mal würde ich lieber reich erben und ein grosses Zimmer nehmen mit grossem Bett. Sonst erste Sahne.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Das Manko - aber langsam. Wir hatten ein Serail Zimmer (kleinste Kategorie) mit Meerblick (also wieder ein Sternchen drauf). 22 Quadratmeter sind wenig. Kann man aber mit auskommen. Das Hauptmanko ist: Die Breite der Betten steigt mit der Kategorie. Und 1,60 Meter ist für ein Bett mit Zweimannbenutzung knapp. Zu knapp. Also weiche ich auf das Sofa aus, was mir ab dem ersten Tag eine ekelhafte Rückenverspannung beschert, die ich tagsüber im Pool bekämpfe, die ich aber nachts immer wieder aufbaue. Also schaut man auf das Deluxe Zimmer: Zehn oder Zwanzig Euro mehr pro Nacht - kein Aufstand - aber hier ist das Sofa so schmal, dass man auch darauf nicht mehr schlafen kann. Bei 1,80 Meter Bettbreite ist das jetzt ein "va banque"-Spiel - wenn ich hier aus dem Bett fliege, dann schlafe ich stehend in der Dusche. Da ich das nicht will bleibt es in dem alten Raum. Hier ist alles in teurem Marmor beschlagen. Es fehlen grössere Schränke. Und Haen an der Wand. Nach dem Duschen komme ich aus der Dusche und lege mich auf den nassen Marmorfliesen lang, denn vor der Dusche ist kein Haken, an dem ich das Badetuch aufhängen kann. Mein Knie schmerzt heute noch ein wenig. Sonst ist das kleine Zimmer nett, aber nichts besonders. Dusche und WC separat, Waschbecken im Vorraum. Softdrinks in der Minbar sind frei. Überhaupt gibt es immer und überall Mineralwasser umsonst im Hotel. TV ist ein kleiner Sony Flat, hätte gerne mal ein deutsches EM-Vorrundenspiel gesehen, deutsches TV war aber irgendwie ausgefallen. Habe aber nicht nach Reparatur gefragt, insofern mein Punkt, nicht der des Services, der mir bestimmt geholfen hätte.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Frühstück: im gediegenen Restaurant fält Frühstück schon einmal leicht: In Glasboxen sind jeweils die Eierbraterei (abends die Fisch-/Fleischküche), die Gemüseküche (abends die Fruchtschneiderei und Fruchtsaftwürgerei), die Confiserie (ganztags) und die Morgenleere (abends die Getränkemixerei) untergebracht. Alle Stationen sind ganztags besetzt und das ist ja auch nett bei den hier gezahlten Personalkosten. standardeier gibt es gerührt vom Büffet, andere Eierarten kann man bestellen, so kommt das Spiegelei als Doppelei auf Toast mit Chutney, auch mal lecker. Kaffee wird in diesen guten "drück-den-Filter-langsam-runter"-Kannen von Bodum serviert. Saft ist natürlich frisch und dann noch gefiltert, muss wegen mir nicht sein. Süßes gibt es reichlich, Kuchen, Danish etc. Früchte werden penibel geschält, als waären die dafür geheuerten Inder alles Chirurgen. An das Frühstück im Emirates Palace kommt das Chedi jedoch nicht ran, denn mir fehlen ein herzhaftes Curry und die leckeren Hoummous-Pürrees in allen Varianten. Dinner: Besser, als das Frühstück. Wirklich gehobene Küche in gutem Ambiente, stilvoll, gediegen. Service einfach Top, viele Kräfte, denen man alles anvertrauen darf. Für Frauens Handtäsxhchen gibt es das kleine Tischchen. Jeweils etwa 10 Vor- und 20 Hauptspeisen stehen zur Auswahl aus den nahen Ländern Indien, Arabien, Fernost und International. Starten wir doch einmal mit dem Hummersalat, der beachtlich grosse Hummerstücke in viel Grünem und einer fruchtigen Salatmayonnaise präsentiert. Das schmeckt ausgewogen und solide, in der warmen Umgebung mag ich immer Fruchtnoten gerne. Zur Hauptspeise kann man sich ein Curry nach der Schärfe seines Geschmackes bereiten lassen - etwa mit Fisch oder Huhn. Das kommt gerne mit Reis und immer einem Kontergeschmack, sei es Chutney Ode einem frittierten Ei in ganzer Form. Manchmal können die Damen die lästige Vor- und Hauptspeise nicht schnell genug hinter sich bringen, da man ja nachher mal einen Abstecher an die Confiserietheke machen kann. Neben beachtlich genialen Sorbets kann man hier auch ein Obsttörtchen aufschnappen oder andere tagsüber mühevollste designte Erstaunlichkeiten. Erwähnenswert ist die Topweinkarte, die ein paar Top-arm-macher beinhaltet. Aber es gibt auch beachtliche Schnäppchen. Der Cliff Edge Syrah aus Australien war mein bezahlbarer Favorit unter 100,--€. An der Poolbar gibt es noch kleine Erfreulichkeiten - manchmal freut man sich eben nachmittags an einer Mezze Platte mit Hoummous und grünem Salat mit Minze. Warum auch nicht ?


    Service
  • Sehr gut
  • Der Service entsprach voll und ganz einem fünf Sterne Resort. Leise, freundlich, international und jede Beschwerde ernst nehmend. Der Zimmerservice störte nicht einmal ungefragt während der Anwesenheit, sondern passte meine Abwesenheit jeweils perfekt zum Aufräumen und sauber machen aus. Wirklich perfekt. Im Restaurant servierte das meist indische Personal perfekt, ausgebildet, gediegen, vornehm. Die Poolboys taten ihren Servicejob in jeder Hitze ebenso perfekt, Wassernachschub gab es ständig, wie auch Hilfe beim Ausbreiten der unlimitiert vorhandenen Badetücher. Manchmal wollte ich schon sagen: "Jungs, datt schaff ich noch selber !" Aber es ist so nett gemeint. Der Restaurantservice ist "five stars" wert, no question. Wer Spökes will, der geht in die Kneipe´. Im Chedi geht es stilvoll zu. Punto.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Der Oman selber ist ein auf mich sehr liebenswert wirkendes Land. Die Hektik aus Dubai oder Abu Dhabi ist hier in weiter Ferne, Muscat ist eine noch recht gemütliche Wüstenstadt mit überschaubarer Aktivität. Der Oman hat nach allem Gelesenen immer auf eine zu schnelle Entwicklung der Infrastruktur und des Tourismus verzichtet - der in Bau befindliche Grossflughafen in Seeb wird dies aber wohl ändern. Die Freundlichekeit der Omanis fällt auf, der Gast fühlt sich willkommen. Vom Shedi aus lassen sich die landschaftlichen Schönheiten des Oman nicht direkt sehen, aber mit Touren erschliessen. Dafür bedarf es Trips in die Berge, die in den Sommermonaten mit Bewegungen in extremster Hitze in Verbindung stehen. Daher sah ich mir Masqat mit Moschee, Fischmarkt, Schichspalast und Souq an und muss sagen - nett. Noch eins: Insbesondere nach dem Moscheebesuch wurde die sympathische Art des hier praktizierten Islamismus deutlich. Ausländer dürfen die Moschee ausserhalb der Gebetszeiten sehen, unser Guide erklärte uns auch sonst verdeckte Aspekte des Islam. War klasse und das macht mir diese Religion sympathischer.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Drei Pools und das warme Meer vor der Tür. Pool 1 war zu meiner Zeit meist karg besucht und gut becatert. Die etwas zu dünnen Serailplanen über dem Pool waren so dünn, dass man im Wasser sehr mit der Sonne aufpassen sollte, das kann Sonnenbrände nah an der Grillwurst geben. Ich hatte aber ein Auge drauf. Pool 2 war stärker belegt, wahrscheinlich weger einer Anzahl gemütlicher Cabanas, Liegebetten in denen man hervorragend dösen kann. Ein Gedicht. Aber mir war es hier zu voll, desweiteren im Pool ungeschützt Sonne, das roch nach Aua. Pool 3 war der Neueste: 130 Meter Länge, am Ende mit einem drachendurchlässigen Feng Shui Turm, wunderschön. Auch ohne Sonnenschutz am Pool. Daneben das sehr saubere Schönheitszentrum und der Fitnesstrakt, sehr grosszügig, sauber, temperiert. Klasse. Pool 4 - La mer. Der einzige Pool, der nicht auf 28 beziehungsweise 30 Grad heruntergekühlt ist. Naja, schauen wir mal drüber hinweg. Der Strand ist aber recht steinig, mir hat das die Laune am Meer genommen. Dazu ist das Wasser eben kein Abkühlung. Dann eben Pool.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juni 2012
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:46-50
    Bewertungen:367