- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Anlage besteht aus zwei großen Haupthäusern und mehreren kleineren Nebengebäuden inmitten eines großen Gartens mit vielen alten Bäumen. Insgesamt sehr schön angelegt aber sehr pfegebedürftig und teils schmutzig. Die großzügige Empfangshalle vermittelt anfangs einen falschen Eindruck. Nach ein bis zwei Tagen tritt das wahre Gesicht dieses Hotels zutage, und der Charme der 70er Jahre wird offenkundig. Das Publikum war international. Den Hauptanteil bildeten Franzosen, Engländer, Deutsche und Russen. Es waren aber auch Italiener und Österreicher vertreten. Alle benahmen sich ausnahmslos sehr zivilisiert und freundlich. Es gabe keine Schlägereien und keinen Ärger. Allenfalls mal was zum Schmunzeln. Da wir in den Ferien dort waren, gab es nicht viele ältere Leute, dafür sehr viele Familien. An der Rezeption hängt eine Zertifizierung nach DIN ISO 9001 aus. Diese Zertifizierung halten wir für vollkommen ungerechtfertigt. Offensichtlich gelten in Tunesien andere Regeln zur Erlangung eines solchen Zertifikates als in Deutschland. Enttäuscht waren wir nach den vielen positiven Bewertungen dieser Anlage. Dafür haben wir folgende Erklärung: entweder sind diese Bewertungen getürkt, oder diese Leute waren noch nie in einem guten oder besseren Hotel. Wir können dieses Hotel leider nicht empfehlen. Welch ein gravierender Unterschied zur Türkei oder den Kanaren. Das Preis-/Leistungsverhältnis halten wir für komplett überzogen. Falls jemand doch dahin will: Als Zahlungsmittel würden wir Euronoten empfehlen, die man im Hotel gut wechseln kann. In der Nähe gibt es auch einen Geldautomaten. Am besten steckt man noch 80 Euro Schmiergeld für zwei Wochen zusätzlich ein. Einen Safe kann man auch mieten.
Wir hatten mit zwei Kindern ein Familienzimmer, bestehend aus zwei Räumen mit Balkon und Bad. Die Größe war o.K., die Ausstattung alt und sehr bescheiden. Die Betten waren grauenhaft, das Bad war primitiv und uralt. Außerdem hörte die Toilettenspülung nicht mehr auf, in der Toilette lagen Steine, die auch nicht entfernt wurden, das Wasser im Waschbecken war erst nach einer Stunde wieder abgelaufen. Auf unsere Beschwerde hin wurde die Toilette sofort repariert - leider nicht dasWaschbecken. Auf eine erneute Anfrage hin wurde der Herr an der Rezeption sehr pampig, repariert wurde aber nichts. Die Bettwäsche wurde überhaupt nicht gewechselt. Als wir der Bitte des Zimmermädchens, ihr doch etwas Essen aus dem Restaurant mitzubringen, nicht entsprochen haben, hat sie praktisch gar nichts mehr gemacht. Die Zimmer waren sehr hellhörig, und draußen gab es viel Lärm.
Es gab drei Restaurants. Im Erdgeschoß wurde Frühstück-, Mittag- und Abendessen eingenommen. Am Abend haben wir das Restaurant im ersten Stock gewählt. Es war etwas besser und sauberer. Das Restaurant im Erdgeschoß hatte reinen Mensa- oder Kantinencharakter. Wenn man erst um neun Uhr zum Frühstück kam, waren die Tischdecken schon so verdreckt, daß einem der Appetit vergehen konnte. Größe und Speisenauswahl beim Frühstück hielten sich sehr in Grenzen. Oft mußte man länger anstehen, um ein Spiegelei zu bekommen. Mittag- und Abendessen würden wir als massenhafte tunesische Einheitspampe ohne jegliche Abwechslung bezeichnen. Kein Kinderbüffet. Es gab alles für draussen nur in primitven Plastikbechern. Für den Strand hat das sicher einen Sinn. Nur Wein, Bier und Kaffee schmecken halt nun mal daraus besonders gut. Dadurch wurden Unmengen an Müll produziert. In den Restaurants galt die Devise: Wer gut schmiert, der gut fährt. Mittags haben wir immer im Strandrestaurant gegessen. Natürlich war hier die Sauberkeit verstänlicherweise nicht so besonders. Regelmäßig um die Mittagszeit versprühte ein Gärtner ein übelriechendes Gift gegen Unkraut und Schädlinge, das es einem den Atem versagte. Offensichtlich war das Zeug so giftig, daß es bei uns bestimmt schon lange nicht mehr zugelassen ist. Bettelnde Katzen in rauhen Mengen konnten manchmal lästig werden.
Die in vielen Bewertungen aufgeführte Freundlichkeit haben wir nur ansatzweise erkennen können, leider auch nur dann, wenn Dinare in Aussicht waren. Insgesamt konnte man allen Angestellten die Unlust förmlich ansehen, bei manchen auch riechen. Einige Kellner waren sehr sauber, die Mehrzahl war leider so dreckig, daß sie sicher an der Wand kleben würden, wenn man sie dahin drückt. Die meisten sprachen deutsch. Geputzt wurde bei uns in zwei Wochen überhaupt nicht. Unter den Betten lag noch der Dreck von den Vorgängern. Lediglich die Handtücher wurden gewechselt und Toilette und Waschbecken oberfächlich gereinigt.
Der Transfer dauerte ungefähr 1,5 Stunden und war o.k. Das Hotel ist am Rand von Hammemet-Yasmine gelegen. Außerhalb gab es viele kleine Geschäfte mit mehr oder weniger lästigen Händlern. Auch einige Restaurants haben wir wgen des Hotelessens versucht. Sie waren gut und einigermaßen preiswert. Nach Hammamet kostet ein Taxi knapp drei Dinar (ca 1,9 Euro). Die Medina ist Geschmackssache. Wir haben nur einen eintägigen Ausflug nach Tunis, Sidi Bou Said etc. unternommen, den wir nicht unbedingt empfehlen können.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Strand und Meer waren echt super und haben für die zahlreichen Mängel dieses Hotels teilweise entschädigt. Am Strand waren immer ausreichend Liegestühle vorhanden, und die beach staff war klasse. Einziges Manqo: man konnte sich leider nicht in den Stühlen auf den Bauch legen, sondern nur auf den Rücken. Der Strand war einigermaßen sauber. Die Polizei ritt regelmäßig am Strand lang. Leider hinterließen die Polizeipferde oft viele Äpfel, die aber nicht beseitigt wurden. Prachuting kostete 30 Dinar - knapp 20 Euro - und war für kaum fünf Minuten ziemlich teuer. Die Inkontinenzbrühe im Pool haben wir nicht benutzt. Nicht besonders interessiert hat uns die Animation. Wir haben sie als dümmlich empfunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |