- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das etwa 20 Jahre alte, bisher von einem Schweizer geleitete, Pearl Village Hotel wurde im vergangenen Jahr einem kompletten Relaunch unterzogen und wesentlich vergrößert. Nach der Wiederöffnung im November 2006 ist nichts mehr so wie früher, selbst der Name wurde auf Indigo Pearl geändert, weshalb die seinerzeitigen Hotel-Bewertungen nunmehr auch nicht mehr Gültigkeit haben. Die Erweiterungsarbeiten sind derzeit immer noch im Gange und werden voraussichtlich erst in einigen Monaten abgeschlossen sein. Eine besondere Belästigung der Gäste ist dadurch aber nicht gegeben. Das neue Konzept sieht vor, dass das Hotel ähnlich einer Zinnmine, wie sie es in früheren Jahren auf Phuket gab, sein soll. Das Styling wurde vom beauftragten Planungsbüro konsequent bis in das kleinste Detail durchgezogen. Egal, ob es sich um die Zimmereinrichtung oder die Bekleidung des Dienstpersonals handelt, vom Besteck in Form von Schrauben- und Ringschlüsseln bis zum WC-Papierhalter als Schraubenmutter: alles wurde neu entworfen und ist singulär. Ob es gefällt, ist wohl eine Frage des Geschmacks. Über die Zweckmäßigkeit lässt sich hingegen schon weniger streiten. Faktum ist, dass vor allem im neu errichteten Teil auf behinderte Personen wenig Rücksicht genommen wird. Die Einrichtung der Zimmer ist mitunter etwas spartanisch, vor allem mangelt es an Laden für Unterbringungsmöglichkeiten für Wäsche und sonstigem. Es war auch nicht logisch zu ergründen, weshalb in vielen Zimmern die Badewannen auf dem Balkon stehen und keine WC-Türen vorhanden sind. Die Zimmerstruktur entspricht sicherlich nicht den Vorstellungen eines Durchschnitts-Europäers, die bisher den Großteil der vielen Stammgäste ausgemacht haben. Es hat offensichtlich den Anschein, dass das nunmehr unter einem Australier stehende Management lieber Reisende vor allem aus dem asiatischen Raum und aus der ehemaligen Sowjetunion als Gäste willkommen heissen möchte als jahrelange Stammkunden, zu denen auch wir uns bisher zählen durften. Die den Stammkunden bislang gewährten Benefits wurden wesentlich reduziert, selbst für den früher kostenlosen Transfer vom nahen Flughafen wird nun eine Gebühr verlangt, die um einiges über den Kosten eines Taxis liegt. Bedeutend verändert und vergrößert wurde auch die Gartenanlage des Hotels. So wurde eine riesige Menge an Palmen, Sträuchern und Bodendeckern gepflanzt und anstelle der Liegewiese ein künstlicher Hügel errichtet. Nicht erklärlich ist allerdings, weshalb man die tiefste Stelle des alten Pools angehoben, die seichteste Stelle aber nicht so vertieft hat, dass ein durchgehendes bequemes Schwimmen möglich ist. Der neue zweite Pool ist diesbezüglich besser konzipiert, zum gegenwärtigen Zeitpunkt waren jedoch die Duschen und Sanitärräume ebenso wie der dritte Pool noch nicht fertiggestellt. Diese neuen Anlagen sind für behinderte Personen wie Rollstuhlfahrer kaum erreich- und schon gar nicht benutzbar. Die wesentlichste und von vielen Gästen geäußerte Kritik betraf jedoch die zahlreichen, völlig unmotiviert errichteten und funktionslosen Betonwände im Garten. Was den Planern dabei eingefallen ist, bleibt ein Rätsel. Das frühere Pearl Village Hotel warb zutreffenderweise mit dem Slogan: "Das 5-Stern-Hotel zum Preis eines 4-Stern-Hotels". Beim nunmehrigen "Pearl Indigo" ist es gerade umgekehrt, wobei selbst eine Kategorisierung als 4-Stern-Hotel noch schmeichelhaft ist. Nachdem wir seit mehr als einem Jahrzehnt das Pearl Village immer wieder sehr gerne aufgesucht haben, waren wir vom neuen Konzept, aber auch vom neuen Management dermaßen enttäuscht, dass wir den ursprünglich für 3 Wochen geplanten Aufenthalt abbrachen und in das Naithonburi Beach Resort Hotel am Nachbarstrandpreis übersiedelten, wo um weniger als die Hälfte des Preises des Pearl Indigo eine wesentlich bessere Leistung geboten wurde.
Die Einrichtung der Zimmer war, wie bereits gesagt, sehr gewöhnungsbedürftig und zum Teil wegen fehlender Unterbringungsmöglichkeiten für Wäsche und Diverses etwas spartanisch. Die Klimaanlage arbeitet einwandfrei, was man vom deutschsprachigen TV (Deutsche Welle) nicht immer behaupten konnte, da es mehrmals Bildausfälle gab. Ein besonderes Problem trat allerdings im Badezimmer auf. Schon im früheren Pearl Village kam es immer wieder vor, dass nach dem Duschen aus dem Siphon des Badezimmers Wasser austrat und den Boden bedeckte. Trotz des totalen Hotelumbaus wurde dieser schwere Mangel jedoch nicht behoben - im Gegenteil: der Abfluss aus der Badewanne funktionierte nur unzureichend und das Wasser trat bereits während des Duschens am Boden des Badezimmers aus dem Siphon bzw. rann unter der WC-Schale hervor. Dazu kam, dass sich während der Nachtstunden - trotz verriegeltem Badewannenablauf - ein Gestank entwickelte, der am Morgen nahezu unerträglich wurde. Obwohl dem Management dieser Baumangel, der in vielen Zimmern besteht, bekannt ist, wurde dagegen nichts unternommen bzw. wird den Gästen keinerlei Ersatz angeboten. Die von diesem Mangel betroffenen Zimmer entsprechen daher keineswegs dem Standard eines angeblichen 5-Stern-Hotels und sind wirklich als skandalös zu bezeichnen.
Das Hotel verfügt über mehrere Restaurants. Die Qualität und Vielfalt beim Frühstücksbuffet in der Tine Mine ist als ausgezeichnet zu bezeichnen. Besonders köstlich waren die verschiedenen Dim Sum Kreationen, die exotischen Früchte und der hervorragende Espresso bzw. Capuccino. Soferne alles Fehlende wieder nachbesorgt wurde, was allerdings nicht immer bzw. erst nach einiger Zeit geschah, blieb wirklich kein Wunsch offen. Das Abendbuffet im gleichen Restaurants ist ebenfalls als tadellos zu bezeichnen. Was uns jedoch missfallen hat, ist die Atmosphäre in den Restaurants. Der im allgemeinen viel zu dunkle Stil wirkt zusammen mit dem eigenartigen Interieur sehr beklemmend und bedrückend. Unter diesen Umständen kommt selbst beim besten Essen wenig fröhliche Stimmung auf. Anlass zu wenig Freude geben auch die Preise, vor allem jener der Getränke. Während in den Zimmern täglich in Flaschen abgefülltes Trinkwasser gratis zur Verfügung gestellt wurde, war dafür beim Abendessen ein unverschämt hoher Preis zu bezahlen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Restaurants im Hotel am Abend meistens nur von sehr wenigen Gästen besucht sind, da man bei den Strandlokalen ebenso vorzüglich, aber nur um einen Bruchteil der Kosten, dinieren konnt
Bei der Qualität des Service wechselte Licht mit Schatten. So steht nunmehr der Zugang zum Internet gratis zur Verfügung und es gibt ein wirklich großartiges Fitnesszentrum mit exzellenten Geräten; an den Pools und am Strand wird mehrmals täglich kostenlos kaltes Wasser, Erfischungstücher und Obst gereicht. Die Zimmerreinigung funktioniert tadellos und das Personal ist durchwegs sehr freundlich. Andererseits mussten wir beispielsweise bei unserer Ankunft am Flughafen mehrmals telefonisch urgieren und über eine Stunde auf den Hotelbus warten, um zum bloß 5 Minuten davon entfernten Hotel abgeholt zu werden. Die Fremdsprachenkenntnisse des Personals sind größtenteils, selbst bei der Rezeption und in den Restaurants, als sehr bescheiden zu bezeichnen. Während man sich früher mit einigen Hotelangestellten sogar auf deutsch unterhalten konnte, ist jetzt sogar die Verständigung in englisch oftmals recht umständlich bzw. fast unmöglich. Verbesserungswürdig ist auch das Service beim Frühstück, bei dem nicht immer alle Speisen und Getränke in ausreichendem Maße zur Verfügung stand bzw. das Personal zu wenig aufmerksam war.
Das Hotel liegt in einem Nationalpark und nur etwa 5 Fahrminuten vom Flughafen entfernt, der Flugverkehr wirkt sich jedoch nicht besonders störend aus. Der durch ein Riff geschützte und daher sehr ruhige Sandstrand befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hotels, das dort auch einige kostenfreie Liegen und Sonnenschirme (ansonst gegen Gebühr) zur Verfügung stellt. Als besonderer Service wird kaltes Trinkwasser und Erfrischungstücher gratis angeboten. Am Strand gibt es einen Minimarkt und mehrere Geschäfte sowie eine Tauchbasis. Bessere Einkaufsmöglichkeiten findet man in Phuket Town, welche am kostengünstigsten mit dem öffentlichen Flughafenbus erreicht werden kann. Ausflüge bzw. Fahrten zum belebten Patongstrand können am besten bei den Ständen am Strand gebucht werden. Am Strand befinden sich außerdem mehrere Restaurants, in denen man sehr gut und vor allem wesentlich preisgünstiger als im Hotel essen kann. Am besten, man probiert mehrere Lokale, um dann sein Lieblingslokal zu finden - unser Favorit war Mr. Köbi. Das gleiche gilt auch für die Massagen. Hier lautet unser Tip: Massagesalon Ruanbubpha in der Nähe des Flughafens. Zweckmäßigerweise vereinbart man mit der Chefin namens Mam einen Termin.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel steht unentgeltlich ein toller Fitnessraum mit Spitzengeräten zur Verfügung, weiters kann man Tennis, Tischtennis und Billard spielen sowie eines der neuen Montainbikes benützen. An den Pools gibt es neue bequeme Liegestühle und Schirme. Mehrere Animateure bieten ein abwechslungsreiches Kinder- und Fitnessprogramm an, das aber von den Gästen nur wenig in Anspruch genommen wurde. Der Strand wird jeden Tag gereinigt, das Wasser im Meer und in den Pools war sauber und angenehm.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im April 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Elisabeth/Hans |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 7 |