The View Agadir

Pompöse Empfangshalle, kalte Atmosphäre. Koffer wurde erst im Hotel abgenommen bzw. war plötzlich weg. Nach Anmeldeformalitäten hieß es nur noch, Zimmer ist im 2. Stock. Dann war man auf sich alleine gestellt. Koffer wurde später aufs Zimmer gebracht. So sieht kein "Herzliches Willkommen" aus! Rückblickend stellte ich mir die Frage, ob ich wohl bei "versteckter Kamera / Marokko" mitmache? Nach dem, was ich so alles mitmachen musste und andere Gäste auch. Noch in keinem anderen Hotel (und ich reise viel) habe ich so viele Gäste kennengelernt, die sagten, sie sind froh, wenn Sie wieder nach Hause fliegen und Royal Atlas den Rücken kehren können.

Statt meines gebuchten Poolblickzimmers bekam ich eines mit Blick zu den benachbarten Häusern, obwohl noch Poolblickzimmer frei waren. Nach Reklamation erhielt ich ein Poolblickzimmer am nächsten Tag. Zimmer sind eher klein und wurden durch 2 Betten, 1 Schlafcouch, kleiner Tisch und ein Mini-Stuhl relativ ausgefüllt. Balkon war mit 1 Tisch und 2 Stühlen ausgestattet. Aufgrund des geringen Wasserdruckes war die Regendusche in einer großen Höhe im Duschbereich eher ein Nieselregen. Der Kosmetikspiegel war leider so hoch angebracht, dass ich mit 1,71 cm Körpergröße mir einen kleinen Schemel gewünscht hätte. Halterungen für Handtücher oder Waschlappen gab es keine! Die Keycard zum Zimmer musste ich 6 x in 2 Wochen reklamieren, da ich nicht ins Zimmer kam ("Hindernislauf" quer durchs Hotel, da Aufzüge ab dem 2. Aufenthaltstag so eingestellt waren, dass man mit diesen nur noch zu bestimmten Stockwerken fahren konnte. War am Anfang nicht so! Oder Flurtüren waren plötzlich verschlossen und man musste sich wieder einen anderen Weg nach unten suchen.) Den Ausfall der Keycards haben auch andere Gäste öfters reklamiert. Klimaanlage ging zuerst gar nicht, der Temperaturregler war auch nicht mehr vorhanden bzw. kaputt. Habe ich reklamiert. Am nächsten Tag ging die Klimaanlage, aber ständig. Wieder reklamiert, auch mit der Bitte, dass ich gerne die Temperatur regeln könnte, um nicht ständig kalt zu haben. Keine Veränderung, nur mürrisches Personal. Reklamationen sind überhaupt nicht gerne gesehen und so wurde man dann auch behandelt! Andere Gäste liefen laut schimpfend immer wieder durchs Hotel! Trinkgeld fürs Zimmerpersonal muss hoch ausfallen, sonst wird schlecht geputzt, Toilettenpapier fehlt oder Handtücher sind nicht auf dem Zimmer. Dreckklumpen und Haarbüschel oder einen "leckeren" Putzlappen fand ich auch im Zimmer vor (durch Bilder beweisbar). Dazu der etwas speckige Teppich vorm Bett --- wer will so schon seinen Urlaub verleben? Die Krönung war dann, dass vom Personal die Zahl "20" ganz gross auf die Wandverkleidung beim Bett geschrieben wurde. Soll wohl den täglichen Mindesttrinkgeldpreis darstellen. Zahlt man ihn, erhält man Rosenblätter, zahlt man zu wenig Trinkgeld ... s. weiter oben. Trinkgeld also fürs Zimmerpersonal, für die Restaurantangestellten, den Techniker, das Rezeptionspersonal, den Leuten an der Poolbar und am Strand ... bitte einplanen. Den nicht festgezogenen WC-Sitz und den herunterhängenden Vorhang (war teilweise nicht mehr in der Schiene) durfte ich 14 Tage lang genießen. Das störte mich jedoch nicht so sehr.

Tische waren teilweise frühmorgens noch verschmutzt vom Abendessen; Besteck öfters nicht sauber. Morgens war oft nicht eingedeckt oder nur teilweise. Dann musste man als AI-Gast auch noch nach den fehlenden Teilen fragen, noch tiefer ging es nicht. Besteck, das noch sauber aussah (trotz Benutzung), wurde einfach an andere Tische gelegt. Die Stimmung im Restaurant L Oceane glich eher einer Beerdigung. Kein Lachen zu hören ... Ich habe kein Problem damit, mir den Kaffee mit einem Messer oder einer Gabel umzurühren, aber den Joghurt mit Apfelstückchen von einem flachen Teller zu essen ohne Löffel ist schon eine Herausforderung! Den Joghurt kann man sich auch in eine Kaffeetasse packen, aber dann ist noch das Löffelproblem da... und das als AI-Gast ... Essen selbst ist eher fad und lauwarm, viel Auswahl, aber geschmacklich im unteren Bereich. Bei den Ausflügen gab es wesentlich besseres Essen. Man sollte auch nicht gleich zu Beginn der Essenszeiten erscheinen, denn da wurde erst begonnen, aufzutischen. Hatte man Ausflüge mit Abfahrt 7 Uhr gebucht, bekam man einen Kaffee und Brot/Brötchen mit abgepackter Margarine und abgepackter Marmelade/Honig, selbstverständlich in Selbstbedienung. Das Essen im marokkanische Restaurant Al Yacoot war sehr langatmig und die Musik war eine Stunde lang eher einschläfernd, in der 2. Stunde kam etwas Gesang hinzu und nach dem Nachtisch nach 2,5 Std. bin ich gegangen. Später soll wohl die Musik etwas lebendiger geworden sein.

Mein Schicksal war, dass ich AI gebucht hatte. Das war immer die 1. Frage vom Personal, bevor man dann stehengelassen wurde. Schließlich musste das Personal nach den 50-Dirham-Trinkgeldgebern Ausschau halten und danach nach den 20-Dirham-Trinkgeldgebern. Aber als AI-Gast war man unten durch, egal obs Trinkgeld gab oder nicht. Die Krönung waren jedoch 32 Minuten auf eine Flasche Wasser zum Essen zu warten. (Es stand geschrieben, dass die Getränke an den Tisch gebracht werden ...) Ein anderer Gast traf das gleiche Schicksal; trotz Winken auf der Terrasse/Restaurant kam die Flasche Wasser erst nach so langer Zeit. Einzig Fatima brachte ein Lächeln zustande, das andere Servicepersonal bestach durch Unfreundlichkeit und Geldgier! Das ganze Prozedere mit Aufschreiben der Getränkewahl (3 x !) usw. sollte wirklich überdacht werden oder einen Platz schaffen, wo die AI-Gäste sich Wasser selber holen können; setzt natürlich voraus, dass es genügend Armbänder für die AI-Gäste gibt ... Wünscht man als Gast dem Personal einen Guten Morgen (in Deutsch, Englisch oder Arabisch) kommt nichts zurück. Ein freundliches Gesicht kann man im Royal Atlas vom Personal nicht erwarten (außer einer jungen Frau im Rezeptionsbereich und zwei jungen Männern an der Poolbar (von 5)). Gäste wurden an der Poolbar auch schon mal unverschämt behandelt, da sie Getränk ohne Eis wollten ...

Ca. 30 Min vom Flughafen entfernt. Hin- und Rückfahrt zum Hotel war gut organisiert. Reiseleiter begrüsste seine Gäste am Flughafen. Hotel liegt in der Nähe der Marina und hat einen breiteren Strand als die anderen Hotels. Der Weg zum Strand wurde durch vielerlei Zick-Zack-Strecken etwas erschwert: mal waren die Flurtüren verschlossen und man musste quer durchs Hotel, oder der Aufzug ging halt nicht. Es war immer "spannend", welchen Weg durchs Hotel man nehmen konnte, um letztendlich über die Strandpromenade zum Strand zu kommen. Liegen waren immer ausreichend vorhanden. Leider keine Möglichkeit (kleines Zelt, 4 Bretter m. Türe o.ä., um sich nach dem Baden im Meer umziehen zu können. Von aufdringlichen Händlern war man verschont, da der Strandbereich eingegrenzt war. Diese konnten bis zur Absperrung, aber nicht weiter. Ausflüge wurden viele angeboten und waren gut organisiert. Es wäre jedoch schön gewesen, wenn vom Hotel ein paar Informationen über Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe (die gab es, nur keiner hat es verraten - schöner Souk oberhalb des Vogelgartens usw.) preisgegeben worden wären, Öffnungszeiten vom Souk El Had oder wann ist der große Berbermarkt usw. usw. Ich habe mir einen Stadtplan von Agadir besorgt; andere Gäste haben auf Nachfrage an der Rezeption einen Ausdruck des Stadtplanes erhalten (Preis?).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Angebote über meinen Reiseleiter waren sehr, sehr schön und sehr gut organisiert. Kann ich nur empfehlen. Nur die Fantasia-Show kann man sich sparen, denn von der Reitershow sieht man nur 5 Pferde, die 2 x von hinten nach vorne reiten und die Gewehre abschießen. Das Essen dort war gut und es gab noch laute afrikanische Musik. Als wir von einem Ausflug von Essaouira zurückfuhren und einen Motorschaden hatten, wurde vom Guide gleich die Mitfahrt in einem anderen Reisebus einige Zeit später organisiert. Das klappte dann alles prima! Von Entertainment habe ich nichts mitbekommen.