Wir waren im Juni 2010 im Sunis Hotel Kumköy Beach Resort and Spa und im Juni 2011 im Aspendos Beach. Meine Bewertung soll deshalb Vergleichsmöglichkeiten zwischen beiden hervorragenden Häusern an der türkischen Riviera bieten. Unsere Eindrücke vom Kumköy beziehen sich dabei aber auf die Saison 2010. Ob sich die Situation dort aktuell verändert hat, können wir natürlich nicht beurteilen. Fest steht: In beiden Häusern kann man hervorragenden Urlaub auf höchstem Niveau machen. Zur Gästestruktur: In unserer Zeit in den ersten beiden Juni-Wochen waren überwiegend deutschsprachige Gäste dort. Anfangs nur Familien mit kleinen Kindern und ältere Paare, später auch einige jüngere Paare. Mitte Juni kamen auch mehr „internationale“ Gäste, etwa aus Frankreich und den Niederlanden, nur sehr vereinzelt auch Russen. Wir haben einmal im Hotel ein Auto gemietet. Es hat 45 Euro gekostet. Das Hotel arbeitet dabei mit der Autovermietung vor dem Hotel zusammen (beim Ausflugsveranstalter Göl-Tour), von daher kann man auch gleich dort buchen. Wir haben uns die Wasserfälle in Manavagt, die antike Stadt Aspendos mit dem gut erhaltenen Theater (Achtung, hier werden keine Euro akzeptiert, entweder mit türkischen Lira oder mit EC-Karte zahlen) sowie die Köprülü-Schlucht angeschaut. Hierzu muss man von der Küstenautobahn gut 40 Kilometer ins Gebirge hinein gondeln. Am Ende der ganzen Rafting-Stationen kann man bei wirklich sehr freundlichen Führern eine halbstündige Bootsfahrt in den eigentlichen Canyon hinein buchen. Wir haben dafür 40 € bezahlt. Dafür wird man den zum Teil reißenden Bach an Seilen hinaufgezogen und erlebt die sicher 100 Meter tiefe Schlucht vom Wasser aus, inklusive Wasserfälle und Quellen, aus denen sprudelartig Wasser austritt. Wir fanden, dass sich der Tag trotz der unterm Strich hohen Kosten gelohnt hat. Vor allem waren wir unabhängig und mussten nicht stundenlang in den Bussen der Ausflugsveranstalter sitzen.
Die Zimmer sind gut und hochwertig ausgestattet und modern. Wir hatten ein Familienzimmer mit Doppelstockbett gebucht und ein Zimmer mit zwei Schlafräumen bekommen – allerdings mit Blick auf die Landseite. Da wir aber mehr Zimmer bekommen haben, als gebucht, haben wir uns darüber nicht beschwert. Der Zimmerservice ist toll. Noch nie haben wir erlebt, dass der Zimmerservice ein Hotelzimmer so gut aufräumt und saubermacht, wie im Aspendos. Im Kumköy hatte der Zimmerservice dagegen nachgelassen – am Ende war bei uns sogar das Klopapier knapp geworden.
Die Auswahl ist toll und erfüllt in meinen Augen alle Wünsche. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass die Auswahl der Speisen und Getränke im Kumköy Resort noch etwas größer war. So gab es dort auch Lachs, weichgekochte Eier, frischgepressten O-Saft inklusive und ich glaube sogar auch Sekt. Im Aspendos kostet ein frisch gepresster O-Saft 2 Euro und Eier gibt es „nur“ als Rühr- und Spiegelei sowie hartgekocht und als Omlett. Angesichts der immer noch großen Auswahl im Aspendos fällt das aber nicht ins Gewicht. Wir haben immer leckere Sachen gefunden und nie etwas vermisst. Zumal ich die Sachen im Aspendos geschmacklich besser finde: Während im Kumköy eher eine international-fade Küche zum selbst nachwürzen angeboten wird, bekommt man im Aspendos toll abgeschmeckte und manchmal auch richtig scharfe Speisen serviert. Für mich Pluspunkt Aspendos. Die Restaurant-Bereiche wirken im Kumköy weitläufiger und größer, aber der Eindruck täuscht insofern, als dass im Kumköy viele Speisen einfach zweimal präsentiert werden, während im Aspendos jedes Gericht auch nur an einer Stelle zu finden ist.
Der Service ist toll und schnell. Die Kellner arbeiten in zwei Teams: Das eine bedient, da andere räumt ab. Dadurch wird man erstens schnell bedient und zweitens sitzt man nie lange vor seinem leergegessenen Teller. Die Kellner rollen kleine Wägelchen durch die Restaurants, von denen sie aus Getränke verteilen. Dadurch wird man schnell bedient, kein Kellner muss an die Bar laufen und kann das bestellte Getränk während der Laufwege vergessen. Anfangs waren wir etwas irritiert, dass man sich den ersten Kaffee morgens an einem Automaten oder eine großen Kessel selbst holen muss, das hat unsere morgendliche Logistik etwas gestört (erst Kaffee holen, dann Tisch suchen, dann Frühstück für die Kinder holen, dann für sich selbst, uff). Aber der Vorteil ist auch hier: Man hat seinen Kaffee sofort und muss nicht warten. Im Vergleich zum Kumköy Resort wurden wir im Aspendos immer schneller bedient.
Was mir am Aspendos Beach besser gefallen hat: Es liegt am Rand einer weitläufigen Dünenlandschaft, zwischen dem Hotel und den Dünen kommt lediglich ein weiteres Hotel, und dann folgt mehrere hundert Meter freier Strand. Das Kumköy Resort liegt dagegen inmitten einer dicht besetzten Hotelmeile, was zu wahren Völkerwanderungen von Strandspaziergängern führt. Der Ort Gündogdu, in dem das Aspendos liegt, ist klein. Rund um das Hotel gibt es einen weitläufigen „Basar“, in dem die üblichen Klamotten, Taschen, Ausflüge, Massagen und Spielsachen angeboten werden. Auch Apotheken und Optiker gibt es. Alles wirkt etwas heruntergekommen, aber die Verkäufer waren nett und an den Produkten hatten wir nichts auszusetzen. Ich bin dennoch auch einmal mit dem Dolus-Bus nach Kumköy gefahren (kostet 1,50 €), weil ich dort 2010 zwei gute Jeans gekauft hatte und jetzt nochmal 3 wollte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pool: Der Pool im römischen Look wirkt im Aspendos Beach elegant. Unserem Sohn hat die im Kumköy angelegte „Dschungellandschaft“ auf den Pool-Inseln gefallen und entsprechend im Aspendos vermisst, aber das tut dem Spaß im Wasser aber keinen Abbruch. Die Rutschen im Kumköy-Resort sind erstens mehr und zweitens auch rasanter, aber auch das tut dem Spaß keinen Abbruch. Klares Plus im Aspendos ist ein kombinierter Baby- und Kinderpool. Während die Kleinsten im überdachten (!) Babypool planschen, können größere Kinder im Kinderpool herumtollen oder auf den Kinderrutschen hinein sausen, während Eltern am Rand auf der Liege liegen. Im Kumköy gibt es dagegen nur einen Kleinkinderbereich, die Kinderrutschen befinden sich neben den großen Rutschen, das macht es deutlich schwieriger, zwei Kinder im Auge zu behalten. Schön auch die großen Rasenflächen in der Anlage, auf denen jeder ein ruhiges Plätzchen fernab von Pools und Action findet. Strand: Der Strand ist groß. Im Vergleich zum Kumköy liegen zwischen den letzten Liegen und dem Wasser gut 100 Meter, was den Strand weitläufig und nicht so zugestellt wie im Kumköy erscheinen lässt. Allerdings bietet das Kumköy Resort den Gästen etwas mehr Privatsphäre, weil dort nur eine Reihe liegen unter einem Sonnensegel steht, im Aspendos hingegen zwei. Liegt man in der vorderen Reihe und kann man wegen der Leute hinter sich nicht weiter zurückrutschen, scheint einem ab Nachmittag die Sonne auf die Beine. Toll waren die beiden Life-Guards im Aspendos. Sie hatten immer unsere Kinder im Blick und sich rührend gekümmert bzw. nachgefragt, wenn unser Junior gestolpert war und sich den Fuß gestoßen hat. Spielplätze: Für uns das größte Plus im Aspendos gegenüber dem Kumköy-Resort: Die beiden tollen Spielplätze, einerseits an der Pool-Bar, andererseits am Strand. Gerade der Strandspielplatz ist mit 3 Rutschen, 6 Schaukeln, einer Riesenschaukel, Wippen, Klettergerüsten und 2 Karussells sowie einem Kinderspielhaus toll ausgestattet und zudem noch größtenteils beschattet. Unsere Kinder haben viele Stunden dort verbracht, dort auch andere Kinder kennengelernt, während wir entspannt auf der Liege liegen konnten. Abends trafen sich dutzende von Kindern auf dem Spielplatz an der Poolbar, und während wir unseren Cocktail genossen, tobten die Kinder neben an rum. Toll. Weiteres Plus: Im Aspendos sind überall Toiletten – auch am Strand. Im Kumköy fanden wir die nächsten Toiletten erst im Snackrestaurant im Gartenbereich, jedesmal, wenn das Kind aufs Klo musste, war ein Spurt durch die halbe Anlage angesagt. Unterhaltung: Auch die Animation hat uns im Aspendos deutlich besser gefallen. Große Abendschaus haben wir 2010 im Kumköy nicht erlebt bzw. wenn waren sie von mäßiger Qualität. Ich erinnere mich an eine slapstickartige Schneewittchen-Aufführung mit einem schwulen Schneewittchen – für Kinder eher verstörend. Im Aspendos gibt es hervorragende einkaufte Shows wie mongolische oder afrikanische Artisten oder eine Travestie-Show. Auch die eigenen Shows des Animationsteams sind bemüht. Höhepunkt ist sicher das aufwändig inszenierte „König-der-Löwen“-Musical, aber auch eine Queen-Show, eine Western-Dance-Show, eine Fakir-Show und eine Tanz-Show boten kurzweilige Unterhaltung und zumindest jeden Abend Abwechslung. Auch der Gala-Abend war toll, man sitzt dann auf einer der großen Wiesen. Die Tagesanimation bot die üblichen Sport- und Spielangebote. Für mein Gefühl fehlte beim Animationsteam bisweilen die „Herzlichkeit“, wobei ich sagen muss, dass ich nie eine fröhlichere und besser gelaunte Animateurin als Sera erlebt habe. Die offene Art und der Spaß, mit dem diese junge Frau auf ihre Gäste zugeht, ist wirklich beispielhaft! Toll im Aspendos ist Kinderschwimmlehrer Baha. Er bietet für Kinder ab 4 Jahren Schwimmunterricht an – 30 Minuten Einzelunterricht für 25 Euro. In der Regel will er Kindern in 5 halben Stunden zum Schwimmen bringen. Bei uns hat das geklappt. Unser Sohn hatte zwar Vorerfahrungen, war aber vom echten Schwimmen noch weit entfernt. Das sah zwar auch nach 5 halben Stunden noch nicht so gut aus, besserte sich aber durch die viele Übung im Urlaub so gut, dass er am Ende 25 Meter schwimmen konnte und damit das Seepferdchen-Abzeichen abgelegt hat. Jetzt braucht er keine Schwimmflügel mehr und wir mussten nicht zuhause aufwändig zu Schwimmkursen in irgendwelche Schwimmbäder gondeln.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im Juni 2011 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Melanie & Andreas |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 14 |


