TUI BLUE Budoni

Bei diesem Hotel handelt es sich um eine Art Bungalow-Anlage mit einem Zentralgebäude, in dem sich die Hotel-Lobby sowie das Hauptrestaurant befinden. Die Anlage selbst ist grundsätzlich gepflegt, dennoch entspricht der erste Eindruck nicht den Bildern im "Katalog", was im Wesentlichen daran liegt, daß die vielen Grünflächen im Sommer nicht grün, sondern braun sind, da es aufgrund der Wasserknappheit verboten ist, Grünflächen etc. zu bewässern. Da kann das Hotel natürlich nichts dafür und es ist in der heutigen Zeit absolut nachvollziehbar. Dennoch trübt das erst einmal das Bild, das man vor dem Urlaub hatte. 2 wesentliche Kritikpunkte gibt es aber: es ist nicht akzeptabel, daß in einem 4-Sterne Hotel täglich zur Dinner-Zeit zwischen 18:30 h und 21:30 h alle 5-10 Minuten der Strom ausfällt, weil vermutlich die Sicherung ob der zu hohen Belastung rausknallt. Das hat wirklich extrem genervt und war kein akutes Problem, wenn man mal die Mitarbeiter gefragt hat. Das geht einfach nicht. Das kann ja mal passieren, aber nicht jeden Abend alle 5-10 Minuten. Zum anderen halte ich es für nicht mehr zeitgemäß und für einen Konzern wie TUI auch für absolut indiskutabel, daß zum Abfüllen von Wasser und Kaffee an den "Grab & Go" Stationen Einwegbecher verwendet werden. Da gibt es deutlich bessere und nachhaltigere Lösungen, die ich in anderen Hotels auch schon gesehen habe. Hunderte von Einwegbechern, die täglich im Müll landen, sind ganz sicher nicht mehr zeitgemäß! Und gerade an einem Ort, an dem man die Auswirkungen des Klimawandels derart deutlich sieht und spürt, würde ich hier Lösungen mit Vorbildcharakter erwarten.

Die Zimmer sind ziemlich klein. Damit ist nicht nur der Schlaf- und Wohnraum gemeint, sondern auch das Badezimmer. Wir hatten ein Doppelbett und eines der Kinder musste auf einer Schlafcouch schlafen. Damit war das Zimmer dann aber auch voll. Außer auf dem Bett zu liegen, konnte man da nicht mehr viel machen. Wie hier bereits schon mehrfach geschrieben, waren die Betten selber wirklich sehr gut, da gibt es nichts zu kritisieren. Aber die Enge ging selbst meinen Kindern nach 1 Woche ziemlich auf die Nerven. Für 2 Personen sind die Zimmer ok, für 3 Personen echt grenzwertig. Die Klimaanlage war top und digital regulierbar. Das Mobiliar war nicht mehr ganz neu, aber insgesamt in Ordnung. Was wirklich fehlte, waren Möglichkeiten, die Handtücher nach dem Benutzen irgendwo aufzuhängen. Wenn man das Zimmer alleine bewohnt, kommt man mit den vorhandenen Möglichkeiten noch so eben klar. Bei 3 Personen ist das aber unmöglich. In der Minibar fand sich 1 PET-Flasche Wasser, die man dann im weiteren Verlauf auch zum Auffüllen an den "Grab & Go" Stationen verwenden konnte. Nun waren wir aber zu dritt, da ist eine Flasche vielleicht ein bißchen wenig. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, wieviel man pro Person bei 36°C Außentemperatur täglich so trinken sollte. Leider war es nicht möglich, an der Rezeption 2 weitere Flaschen zu bekommen. Das fand ich tatsächlich nicht nachvollziehbar und für ein 4-Sterne-Hotel extrem schwach! Erwartet hätte ich bereits 3 Flaschen im Minibar-Kühlschrank. Wenn man das aber schon nicht vorfindet, sollte man wenigstens unkompliziert 2 weitere Flaschen erhalten können. Das Zimmer inkl. Badezimmer sowie die Betten waren sauber und theoretisch hätte man täglich den Zimmer-Service in Anspruch nehmen und komplett neue Handtücher bekommen können. Wir haben davon allerdings keinen Gebrauch gemacht. Handtücher für den Strand konnte man jederzeit unkompliziert an der Rezeption bekommen und bei Bedarf gebrauchte Handtücher gegen neue tauschen.

Für mich ist nachvollziehbar, daß die meisten Leute hier schreiben, das Essen sei gut und abwechslungsreich und Jedermann würde etwas finden, was ihm schmeckt. Für ein Buffet-Restaurant war die Qualität des Essens sicherlich in Ordnung. Wenn ich mir aber zum Beispiel mal die Pasta- und Risotto-Gerichte herausnehme, so war ich dennoch etwas enttäuscht. Diese waren wie gesagt in Ordnung, aber gerade in Italien hätte ich mir da bei solchen landestypischen Gerichten etwas mehr Kreativität und Geschmacksvielfalt gewünscht. Wie gesagt, es hat alles soweit geschmeckt, aber meine Erwartungshaltung war eine andere. Was das Frühstück angeht, so muß man einfach akzeptieren, daß in anderen Ländern anders gefrühstückt wird als in Deutschland. Das ist nicht jedermanns Sache und auch nicht meine. Würstchen, Salat und Kuchen zum Frühstück muß man halt mögen. Ich mit meinen Gewohnheiten hätte mir auch mal eine Marmelade oder ein bißchen Aufschnitt gewünscht. Ich habe jedenfalls nichts gefunden, so daß mein tägliches Frühstück im Wesentlichen aus Rührei mit Toast bestand. Und auch das Strecken von Säften mit Wasser fand ich gewöhnungsbedürftig. Aber wie gesagt, es ist schlecht kritisierbar, daß das Frühstück nicht den deutschen Geflogenheiten entsprach. Den vielen anderen Nationen, die dort ebenfalls gegessen haben, hat es nach meinem Eindruck geschmeckt. Was die Bars auf dem Gelände angeht, so sehe ich hier eigentlich das größte Optimierungspotential. Zunächst einmal finde ich persönlich es seltsam (auch wenn es möglicherweise so üblich ist), wenn ich einen all inclusive Urlaub buche und man dann für gefühlt die Hälfte des gastronomischen Angebots auf der Getränkekarte trotzdem bezahlen muß. Aber wie gesagt, vielleicht ist das so üblich. Ich habe nahezu ausschließlich Cocktails/Longdrinks und Bier getrunken, meine Kinder alkoholfreie Cocktails oder Softdrinks. Und sowohl die alkoholischen Cocktails und Longdrinks wie auch die alkoholfreien Cocktails kann man von der Qualität und dem Geschmack her ganz sicher deutlich verbessern! Ebenso verbessern könnte man meines Erachtens die Öffnungszeiten. Für mich persönlich ist es nicht nachvollziehbar, daß eine Bar (Strandbar) bereits um 23:00 Uhr und die andere Bar (Poolbar) um 0:00 Uhr die Schotten dicht machen. Da habe ich im Urlaub eine andere Erwartungshaltung. Da fängt mein Abend eigentlich um 23:00 Uhr erst an und hört nicht auf. Man konnte an der Strandbar, die sich im übrigen nicht am Strand, sondern auf dem Hotelgelände ganz in der Nähe des Strandzugangs befindet, sehr schön unter zum Teil altem Baumbestand sitzen, wenn man die Mücken mal für einen Moment außer Acht läßt. Warum man dann ausgerechnet dort um 23:00 Uhr die "Tür" abschließt, verstehe ich nicht. Montags ist dort übrigens bereits um 18:00 Uhr Ende Gelände. Ich nehme an, weil montags immer die aus 2 Personen bestehende Hausband an der Pool-Bar spielt, und man möchte, daß die Leute dann dorthin gehen. Leider hat die Pool-Bar für meinen Geschmack aber kein Flair, da waren wir nur 1 Mal. Viele haben hier geschrieben, daß das á la Carte Restaurant "el Grano" so fantastisch sei. Da kann ich um ehrlich zu sein nicht ganz folgen. Gelegen ist es direkt neben der Strandbar bzw. ein Teil von selbiger. Tagsüber ist alles Barbereich, abends werden dann einige Tische eingedeckt und man kann dort nach vorheriger unkomplizierter Buchung essen (im all inclusive Packet ist 1 Besuch inklusive). Wieder hatte ich eine andere Erwartungshaltung, denn ich dachte, man bekäme hier auch mal ein leckeres Fleisch- oder Fischgericht. Dem war aber nicht so. Die Karte bestand ausschließlich aus Pasta- und Pizzagerichten sowie ich glaube 2 Vorspeisen. Eine davon war Bruschetta. Das war alles lecker, aber für meine Begriffe für ein italienisches á la Carte Restaurant doch ein bißchen einfältig. Ich hatte halt etwas Anderes erwartet.

Grundsätzlich waren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels sehr freundlich und bemüht. Insbesondere auch sehr kinderfreundlich. Hier und da hätte man sich vielleicht ein paar mehr Worte Englisch gewünscht. Zu den Rush-Hour-Zeiten im Hauptrestaurant gab es definitiv zu wenig Personal. Es dauerte einfach zu lange, bis schmutzige Tische oder der Boden gesäubert wurden. Das vorhandene Personal gab sicher sein Bestes, sie waren zahlenmäßig aber einfach zu wenig. Bei unserer Ankunft am Anreisetag morgens um 8:30 Uhr war das ein extrem schlechter Ersteindruck, der sich dann während unseres Aufenthaltes in der Form zwar erfreulicherweise so nicht fortgeschrieben hat. Aber hier gibt es definitiv deutliches Verbesserungspotential.

Die Frage, wie man die Lage der Anlage bewertet, ist letztendlich von der Erwartungshaltung abhängig. Die Hotelanlage liegt in der Nähe der Ortschaft Budoni, um genau zu sein in Agrustos, direkt am Strand. Wenn man irgendwelche größeren Ortschaften in der Nähe erwartet, in denen man des Abends abfeiern kann, hat man definitiv eine falsche Erwartungshaltung. Dahingehende schlechte Bewertungen, die die "abgelegene" Lage der Anlage kritisieren, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, denn man sollte ja eigentlich bereits vor der Buchung wissen, wo das Hotel liegt. Abgesehen davon ist es zumindest im Juli und August diesen Jahres so gewesen, daß einen selbst ein Spaziergang in das 1,5 km entfernte Porto Ottiolu, wo wir uns mal einen anderen Strand ansehen wollten, bei 36°C an seine körperlichen Grenzen gebracht und sich abgesehen davon auch nicht gelohnt hat, denn der Strand dort war total überfüllt und abgesehen davon, daß der Sand etwas feiner war als am Hotelstrand, auch nicht besser oder schöner. Wir hatten einen Mietwagen gebucht, weil uns im TUI Reisebüro vorher gesagt wurde, auf Sardinien sei es immer sinnvoll, ein Auto zu haben. Auch das kann ich nicht bestätigen. Wenn man sich zum Beispiel von Budoni aus mal die Hauptstadt Cagliari ansehen wollte, wäre man knappe 3 Stunden für den Hin- und dann noch mal 3 Stunden für den Rückweg unterwegs. Wer setzt sich freiwillig 6 Stunden ins Auto, in meinem Fall noch mit 2 Kindern, um dann in einer etwas größeren Stadt bei 36°C Sightseeing zu machen? Weil wir das Auto aber nun nicht völlig umsonst gebucht haben wollten, haben wir mal eine kleine Tour zu einem Strand in der Nähe von San Teodoro gemacht, ca. 20 km von Budoni entfernt. Auf dem Parkplatz dort angekommen erfuhren wir dann, daß man ein Ticket für den Strand benötige, sonst würde man nicht durchgelassen. Und da der Strand bereits "ausgebucht" war, haben wir unverrichteter Dinge wieder den Heimweg angetreten. Auf der Rückfahrt kam uns dann der Gedanke, es vielleicht noch mal an einem anderen Strand in San Teodoro zu versuchen. Und zwar am "Spiaggia la Cinta". Ein außerhalb der Hauptsaion vermutlich traumhafter Strand mit weißem feinen Sand und seicht abfallendem Meer mit smaraktgrünem Wasser. Im August war es leider so, daß gefühlt die halbe Weltbevölkerung an diesem Strand in und außerhalb des Wassers zugegen war, so daß auch dieser Strand nicht zum Verweilen einlud. Also sind wir nach einem kurzen Strandspaziergang wieder gefahren. Zusammengefaßt muß man daher feststellen, daß der hoteleigene Strand ein Traum ist. Nie voll, man bekam immer mehrere Liegen inkl. Sonnenschirm, das Wasser war glasklar und es wehte immer ein angenehmes Lüftchen, was bei teilweise 38°C wirklich die Rettung war. Dann bekam man in der TUI-App noch ein "riesiges Einkaufscenter" in Olbia als sehens- und besuchenswert vorgeschlagen. Auch dort waren wir. Das Center war weder riesig, sondern eher mickrig, und weder sehens- noch besuchenswert. Die Stimmung gerettet hat nur der Einkauf von Getränken und ein paar Süßigkeiten in dem eingegliederten großen Supermarkt. Ich würde bei einem neuerlichen Urlaub auf Sardinien definitiv kein Auto mehr buchen. Es lohnt sich nicht!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Da muß ich ganz ehrlich sein, da gab es nicht wirklich etwas, was uns angesprochen hätte. Das Angebot war sehr überschaubar. Morgens um 5:30 Uhr Frühgymnastik oder Yoga muß man halt gut finden. Für mich war das nix. Ebenso wenig wie der Tennisplatz, denn bei 36°C im Schatten mache ich Vieles, aber ganz sicher kein Tennis spielen. Für Kinder gab es den sogenannten "Splash-Park", einen Wasserspielplatz, der anfänglich nur von 10-12 Uhr, später dann auch noch mal am Nachmittag für 2 Stunden geöffnet war. Dieser sah ganz nett aus und die Kinder hatten Spaß. Ist allerdings eher etwas für kleinere Kinder. Von Entertainment kann man glaube ich nicht sprechen. Außer der schon erwähnten 2-Mann-Band, die offensichtlich immer montags in den Abendstunden an der Poolbar spielt, haben wir kein Entertainment wahrgenommen. Das war uns allerdings schon bei der Buchung klar. Da lag also nicht unser Focus drauf. Die Bewertung fällt daher etwas schwer. Für uns hatte das überschaubare Angebot keine Relevanz, wenn ich es aber neutral bewerten soll, dann sind es für meine Begriffe nicht mehr als 2-3 Sonnen.