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Dirk (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juni 2013 • 2 Wochen • Strand
Anlage „hui“ – Konzept „pfui“
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr gut

Hier einmal ein sehr ausführlicher Bericht eines Gastes, der zwar kein „Fachmann“ ist, wie mittlerweile so viele hier bei Holidaycheck, der aber im Laufe seines Lebens schon zahlreiche Hotels besucht hat. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel ist angenehm und dauert nur etwa 25 Minuten. Anders als versprochen handelte es sich zumindest bei uns jedoch um keinen direkten Shuttle Service. Auf der Hinfahrt war dies noch unproblematisch, da der Zeitverzug durch die zwei weiteren Haltepunkte nur gering war. Auf der Rückfahrt nervte dieses schon mehr, da anvisierte Gäste des „One Club“ nicht erschienen und der Busfahrer dies erst abzuklären hatte. Das Hotel selbst liegt in Sarigerme, einem kleinen Ort, der nicht gerade zum Bummeln einlädt. Der Urlaub beschränkte sich daher im Wesentlichen auf die Hotelanlage. Die Fahrt geht einen am Meer gelegenen Hang/Berg hinauf, wo die Rezeption des Hotels liegt. Das dortige Gebäude sieht optisch von innen und außen sehr ansprechend aus. Hierbei handelt es sich jedoch tatsächlich nur um die Rezeption, d.h. ohne Bar etc.. Check-in und Check-out waren gut. Das Personal dort machte auch bei Nachfragen immer einen guten Job und half. Zum Glück konnte man diese auch telefonisch stellen und musste nicht jedes Mal hierfür den Hang hinauf. Ärgerlich war alleine, dass die Rezeption auch die alleinige Annahmestelle für Postkarten war. Hier sollte überlegt werden, ob diese nicht auch im Verkaufsladen im Hauptgebäude abgegeben werden könnten. Von der Rezeption geht es dann in Serpentinen bis zum Strand hinab. An den Serpentinen liegen in Hanglange die einzelnen Gebäude. Wir hatten ein Familienzimmer gebucht. Als wir das Zimmer betraten, gab es den ersten „Wow-Effekt“. Die (beiden) Zimmer hatten einen direkten, unvergleichlichen Meerblick und sahen architektonisch super aus. Insbesondere die Natursteinmauern in den ausreichend großen Zimmern konnten gefallen. Leider gibt es hier die erste größere Kritik. Wir kamen mit dem sogenannten offenen Bad nicht klar. Zwar war toll, dass man selbst beim Zähneputzen das Meer sehen konnte, es ist aber nun einmal nicht jedermanns Sache bei jedem Gang eines „Mitbewohners“ auf die Toilette sozusagen dabei zu sein, zumal das warme Wetter und die ungewohnte mediterrane Kost durchaus Auswirkungen auf diesen Gang haben. Es war auch unangenehm, wenn man nachts auf die Toilette musste, da hierdurch dann nicht selten die Mitbewohner des Zimmers aufgeweckt wurden. Spätestens durch die Spülung. Hieran sollte dringend etwas geändert werden. Ansonsten hatten wir den Vorteil der kurzen Wege, da sich die Familienzimmer etwa mittig in der Anlage befinden. Die Restaurants, Pools und der Strand konnten von uns so gut zu Fuß erreicht werden. Für die anderen fährt ein Shuttle andauernd den Weg von der Rezeption zum Strand (und wieder zurück) ab. Für das letzte Drittel zum Strand gibt es daneben im Übrigen eine Seilbahn. Gäste, die ganz oben gewohnt haben, haben uns gegenüber allerdings moniert, dass es trotzdem zu längeren Wartezeiten kommt. Außerdem scheinen einige der oberen Gebäude aufgrund der dortigen Kiefern auch nicht den tollen Meerblick zu haben. Dies haben wir allerdings nur vom Hörensagen. Gewundert hat uns allein das Konzept des Shuttle Services, da das Hotel auf seine Ökobilanz großen Wert legt und man nicht so ganz nachvollziehen kann, wie man dann einen Kleinbus den ganzen Tag diese Strecke hoch und runter fahren lässt. Vielleicht würde es insoweit mehr Sinn machen, dass Konzept der Seilbahn auf die gesamte Anlage auszudehnen. Der Vorteil der kurzen Wege beinhaltete für uns im Übrigen wiederum den Nachteil der nächtlichen Lärmbelästigung durch die „Starlight Bar“. Anders als andere Gäste kamen wir damit aber einigermaßen klar, da der tolle Meerblick und die kurzen Wege dies für uns aufwogen. Das Haupthaus mit seinem Restaurant und einigen kleinen Geschäften befindet sich etwa in Mitte der Anlage. Optisch macht das Haupthaus viel her. Es wirkt sehr modern und passt optimal zur „chillingen Atmosphäre“, die das Pura Vida Konzept vermitteln will. Insbesondere nachts, wenn das Haupthaus unter Farbwechsel angeleuchtet wird. Toll ist Übrigens der „Pura Vida Song“ von Blank & Jones den man überall auf der Anlage hört. Am Haupthaus befindet sich dann der erste große Hauptpool. Richtung Strand ist die Anlage im Fels Terrassenförmig angelegt. Das sieht schon toll aus, zumal sich unter dem Hauptpool dann gleich der nächste Pool anschließt. Beide sind sehr groß, bieten einen fantastischen Meerblick und enden quasi direkt an der Felswand. Auf mehreren der Terrassen befinden sich Liegen- und „Himmelbetten“ – alle mit direktem Blick auf das darunter liegende Meer und die etwas vorgelagerte Insel. Ich glaube nicht, dass ein anderes Hotel etwas Vergleichbares zu bieten hat. Auch hier jedoch ein kleiner Wermutstropfen. Der Boden dieser Terrassen besteht aus Holzplanken. Dies sieht zwar schön aus, ist jedoch nicht ungefährlich. Gleich bei unserer Ankunft wurden wir von den ersten beiden Familien vorgewarnt, nicht ohne „Badelatschen“ den Holzboden zu betreten. Bei Beiden hatte sich jemand einen Holzsplitter in den Fuß getreten, der dann vom Arzt entfernt werden musste. Die Holzplanken nutzen nämlich offenbar schnell ab, sind brüchig und teilweise auch sehr uneben. Obwohl wir diese Warnung ernst nahmen, passierte mir leider das Gleiche. Auf Bitten meiner Frau sprang ich eines Tages von der Liege, um den Sonnenschirm zu verstellen und hatte plötzlich einen riesigen Holzsplitter im Zeh. Diesen konnte ich Gott sei Dank jedoch selbst wieder rausziehen. Am vorletzten Tag stolperte meine Tochter und verstauchte sich einen Zeh. Dies alles ist ärgerlich, zumal es mittlerweile selbst in Baumärkten Holz- und Holzimitatplanken für Terrassen gibt, bei denen dieses nicht vorkommt. Also Seno – investieren und hier nachbessern. Gesundheitsfürsorge beschränkt sich nicht nur auf chillen und relaxen. Von den „Terrassen“ geht es dann runter zum Strand. Der Hauptstrand liegt in einer kleinen Bucht, was sich als vorteilhaft herausgestellt hat. An einigen Tagen blies der Wind nämlich sehr kräftig, was wir aufgrund dessen sehr viel weniger mitbekamen, als z.B. die Gäste des Magic Life, die sich mit Badetüchern vor dem aufgewirbelten Sand schützen mussten. Hier unten befindet sich zudem noch ein weiterer Pool, sowie ein Strandrestaurant und eine Strandbar. Alles optisch sehr ansprechend. Der Strand selbst ist toll. Sehr feinsandig. Ideal für kleine Kinder, da keine Steine vorhanden sind und man locker 50 Meter ins Meer hinein gehen kann und dort dann (als Erwachsener) erst knietief steht. Jedenfalls war es der schönste Strand, den ich bislang in der Türkei gesehen habe. Die gesamte Anlage wird sehr sauber gehalten. Die Zimmerreinigung war top. Gleiches gilt für die Sauberkeit in den Restaurants. Auch bei den auf der Anlage befindlichen sanitären Einrichtungen gab es insoweit nichts zu meckern. Das gilt selbst für die Toiletten am Strand, die penibel reinlich und trocken gehalten wurden. Ein ansonsten naturgemäß sehr neuralgischer Punkt in anderen Anlagen. Der auf der Anlage befindliche Kinderclub machte optisch einen super Eindruck. Auch ansonsten schien die Kinderbetreuung toll zu sein. Absoluter Liebling aller Kinder (und einiger Mütter) schien ein junger Mann namens Philipp (?) zu sein. Ohnehin wirkten alle Mitarbeiter sehr freundlich und zuvorkommend. Dies gilt von der Rezeption bis hin zum General Manager. Als es unserer Tochter einmal nicht so gut ging und wir nachfragten, ob wir etwas trockenes Brot mit auf das Zimmer nehmen konnten bot dieser uns gleich an, ihr eine Suppe machen zu lassen. Gefallen hat mir auch, dass er das Gespräch mit den Gästen suchte. Leider gab es auch einen Anlass zum Ärgern. Eine Freundin meiner Tochter machte zur gleichen Zeit Urlaub im benachbarten Magic Life. Einmal am Tag trafen sich die beiden Mädels für eine ½ Stunde am Strand zum Quatschen und Baden. Als die Freundin das erste Mal zum Strand des Seno kam wurden wir von einem Wachmann und einer Mitarbeiterin des Seno sofort aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Freundin umgehend den Strand verlässt. Das fand ich unmöglich. Weder nutzten die Beiden einen Pool des Seno, noch eine gastronomische Einrichtung – dies wäre selbstverständlich zu beanstanden gewesen. Gott sei Dank war das Magic Life insoweit familienfreundlicher und die Beiden konnten sich dann dort am Strand täglich für die eine ½ Stunde treffen. Auch die Animation fand ich schwach. Das lag allerdings weder an Osman, noch an Aytuc, den beiden Animateuren, die sich sehr viel Mühe gaben. Das Pura Vida Konzept verbot vielmehr intensiv auf die Angebote aufmerksam zu machen. Ich fand das lächerlich. Wen stört es schon groß, selbst wenn er relaxen will, wenn ein Animateur einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag durch die Anlage läuft und die Gäste zum Beachvolleyball bzw. Wasserball oder Bogenschießen auffordert. Da sich z.B. das Volleyballfeld nicht auf dem Hauptstrandabschnitt in der Bucht befand, sondern in der Nähe des Magic Life, bekamen viele Gäste auch nicht mit, dass andere Gäste bereits Beachvolleyball spielten – gesellten sich also nicht dazu. Die Konsequenz war, dass wir in zwei Wochen nur einmal eine Truppe zum Wasserball zusammen bekamen und lediglich für den Nachmittag jeweils eine Beachvolleyballtruppe. Wäre nicht eine türkische Mädchenclique vor Ort gewesen, hätte selbst dass vermutlich in der zweiten Woche nicht geklappt. Das Sport und Wellness sich „beißen“ wäre mir übrigens neu. Den kleinen Einkaufsmarkt auf der Anlage fand ich sehr dürftig ausgestattet. Die meisten Artikel waren noch nicht einmal preislich ausgezeichnet. Das führte dann dazu, dass wir für den gleichen Einkauf nie den gleichen Preis zahlten. Das nahmen wir jedoch mit Humor. Die Anlage hatte auch einen Arzt, der offenbar viel zu tun hatte. Von den Splittern in den Füßen berichtete ich bereits. Meine Frau hatte eine allergische Reaktion, die ebenfalls behandelt werden musste. Die Behandlungskosten lagen zwischen 110,- € und 220,-€. Also bloß eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Obwohl er teuer war, wusste der Arzt aber wenigstens was er machte und konnte meines Wissens nach allen Patienten helfen. Allenfalls durchschnittlich fand ich das Essen. Sowohl was die Quantität, wie auch die Qualität des Essens betraf. Im letzten Jahr waren wir im Iberotel Palm Garden, einem Familienhotel, welches sicherlich im Niveau-und Preissegment nicht ganz so hoch anzusiedeln ist, wie das Seno. Was das Essen betrifft, war das Palm Garden aber weit voraus. Lediglich die Nachtische und das „First Date Diner“ im Spezialrestaurant wussten zu gefallen. Indikator für die Qualität der Küche sind für mich u.a. immer Omlett und Rührei beim Frühstück. Das Omlett hier ähnelte einem Crêpes von dem noch das Bratöl lief, das Rührei war viel zu wässrig und „verlief“ auf dem Teller. Nicht viel besser war die Qualität bei den Cocktails. Die entsprechende Karte war schon relativ klein und Getränke, wie Caipirinha, mussten extra bezahlt werden. Nachdem wir eine Pina Colada und einen Mai Thai bestellt und geschmacksmäßig nicht erkannt hatten stiegen wir auf Altbewährtes, d.h. Wodka Lemon, Cola Rum und Bier etc. um. Diese waren ok. Normalerweise hätte ich hierzu nichts gesagt. Bei einem Hotel mit den hohen Ansprüchen (und eben auch nicht niedrigen Preis) hätte man aber einfach mehr erwarten dürfen. Kritik wollte man von Ort nicht so gerne hören. Nachdem mir dann auch noch erzählt wurde, dass andere Gäste sogar die Toiletten in den Zimmern toll finden würden, haben wir auf Nachfragen, wie es uns denn gefallen würde, nicht mehr groß reagiert. Die abendlichen Shows fanden wir gut. Viel kann man in diesem Bereich eigentlich ohnehin nicht erwarten. Viele Hotels bieten hier Playback Shows an, zu denen dann die Animateure und Mitarbeiter agieren müssen. Ob Jazz Duo, White Night Show, mongolische Artisten oder Tanzshows etc. – das Abendprogramm des Seno ragte hier schon etwas vom Niveau her positiv heraus. Das Seno war im Übrigen das erste Hotel in meinem Leben, in dem keine „Liegenreservierung“ stattfand. Ob an den Pools oder am Strand – selbst wenn man erst am Nachmittag kam fand man dort immer Liegen. Mir kommen jetzt noch die Tränen der Rührung, wenn ich hieran denke. Der Hintergrund liegt darin, dass das Seno eigentlich für etwa 340 Wohneinheiten konzipiert ist, aber derzeit lediglich 184 Wohneinheiten vorhanden sind. Dies wird sich möglicherweise auch (hoffentlich) nicht mehr ändern. Die Gästestruktur war gemischt. Etwa 60% deutschsprachiges Publikum (Deutsche, Österreicher, Schweizer), 20% Türken, 20% Osteuropäer u.a.. Ich fand das Publikum des Hotels und die Gästemischung insoweit sehr angenehm. Allerdings nicht zwingend von der Altersstruktur her. Es waren zwar viele Familien mit Kleinkindern da, aber es fehlte der „Mittelteil“. In der ersten Woche war meine 15jährige Tochter der einzige deutschsprachige Teenager im gesamten Hotel. Dafür waren viele Gäste im höheren Alter vor Ort. Fazit: Ich empfehle das Hotel durchaus weiter. Die fantastische Lage macht vieles Kritikwürdige einfach wett. Das Seno sollte sich hierauf jedoch nicht ausruhen. Insbesondere die Umsetzung des neuen Konzeptes sollte überdacht werden. Ich habe noch in keinem Hotel so viele „Wiederholungstäter“ kennengelernt. Fast alle haben mir gegenüber aber bekundet, dass das Seno in den 3 Jahren seines Bestehens stetig abgebaut hat. Insbesondere was die Bereiche Essen und Trinken sowie Animation betrifft. Verbessert sich hier wieder etwas und kommen nicht mehr viele Wohneinheiten dazu, wäre das Seno möglicherweise das erste Hotel, was wir noch einmal besuchen würden. Eigentlich lernen wir nämlich stattdessen gerne Neues kennen. Noch ein Tipp. Besucht einmal Fethiye am Abend. Fethiye hat eine schöne Altstadt mit netten Bars und Restaurants. Nutzt hierfür ein Taxi. Die Rezeption hält hierfür eine Liste bereit. Ein Taxi nach Fethiye kostet hin- und zurück (einschließlich fünfstündiger Wartezeit) 90,-€. Dies rechnet sich, weil ein Mietfahrzeug nicht viel billiger und die Fahrt stressfrei ist.


Zimmer
  • Sehr gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Sehr gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher gut

    Restaurant & Bars
  • Gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Sehr gut
    • Essensauswahl
      Eher gut
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Gut
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Eher schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr gut

    Familien
    • Kinderbetreuung oder Spielplatz
      Sehr gut
    • Familienfreundlichkeit
      Eher gut

    Lage & Umgebung
  • Eher gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher schlecht

    Aktivitäten
  • Gut
    • Freizeitangebot
      Eher schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Sehr gut

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Sehr gut
    • Qualität des Strandes
      Sehr gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juni 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Dirk
    Alter:51-55
    Bewertungen:7