TUI BLUE Side

Meine Frau und ich sind Türkei-Fans seit ca. 30 Jahren. Seit 2010 sind wir in fast jedem Winter bis zu 3 Monaten an der türkischen Riviera. Wir waren nach Corona auf der Suche nach einem Hotel mit gehobenem Standard. Das TUI Blue Side gehört vom Preisniveau zu den 10 teuersten Hotels im Raum Side. Unsere Erwartungen waren entsprechend hoch. Die Enttäuschung war dann doch nach wenigen Tagen unseres 6wöchigen Aufenthaltes sehr groß. Im Wesentlichen gibt es aus unserer Sicht drei große Kritikpunkte: Punkt 1 Das Zimmer: Meine Frau, Rollifahrerin, ist zwingend auf die Einrichtungen eines behindertengerechten Zimmers angewiesen. Das Hotel hat 2 Handicap-Zimmer. Bei unserer Hotelbesichtigung in einem vorangegangenen Urlaub hatten wir nicht bemerkt, dass diese Zimmer an den Küchentrakt des Nachbarhotels Verbena Beach grenzen. Außerdem liefen zu dieser Zeit keine Generatoren. Als wir nun das Zimmer bezogen hatten, stellten wir fest, dass unsere Terrasse nicht nutzbar war. Gefühlt liefen über den Tag verteilt mindestens 15 Stunden div. Generatoren des Nachbarhotels. Dazu kam noch Geruchsbelästigung durch Küchenabluft und Abgas-Gestank. Also musste auch die Terassentür geschlossen bleiben. Uns wurde, wie üblich, ein Roomchange angeboten. Aber das zweite Handicap-Zimmer lag direkt neben unserem. Offensichtlich hat bisher kaum ein Hotelbetreiber europaweit begriffen, dass auch ein Behinderter gerne einmal eine gehobene Zimmerkategorie buchen würde, wie z. B. ein DeLuxe- oder Meerseite-Zimmer oder eine Suite. Wir möchten auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass die beschriebenen Unannehmlichkeiten durch das Nachbarhotel mindestens 60 weitere Zimmer betreffen. Wer also Zimmer mit seitlichem Meerblick bucht, könnte dort untergebracht werden. Punkt 2 Kalte Hotelräume: Während die Heizung (Klimaanlage) des Zimmers überwiegend gut funktionierte, waren die Aufenthaltsräume des Hotels (außer im SPA-Bereich) für unseren Geschmack eher kühl bis kalt temperiert. Im Winter gibt es auch in der Türkei durchaus Zeiten, an denen die Tagestemperatur keine 15 Grad erreicht und die Nachttemperatur gegen 0 geht. Da möchte man doch nicht in Winterjacke oder Winterpullover bei seinem Getränk in der Lobby sitzen oder einer Veranstaltung beiwohnen. Für uns leider keine Wohlfühlatmosphäre. Punkt 3 Speisen und Getränke: Hier hatten wir aufgrund der gehobenen Hotelkategorie und vorangegangener Erfahrungen aus anderen Hotels deutlich mehr erwartet. Alkoholische Getränke sind für uns mehr oder weniger ohne große Bedeutung. Uns wurde aber von anderen Gästen gesagt, dass praktisch keine importieren Alkoholika im All-Inklusive-Konzepte eingeschlossen seien. Mehr Wert legen wir auf gutes Essen. Grundsätzlich war erst einmal alles in ausreichender Vielzahl und Menge vorhanden. Es wurde aber insgesamt wenig Wert gelegt auf Qualität und guten Geschmack. Vor allen Dingen gab es bei den warmen Speisen sehr viel Hackfleisch. Und das in jeder Form: Als Hackbraten mit Soße (Highlight beim wöchentlichen Gala-Abend), als Köfte, als Köfte in Soße, in Soßen, in gefülltem Gemüse, im Auflauf usw…. Das Gemüse in den Bain Maries war regelmäßig ungewürzt, nicht gar oder beides. Natürlich gab es auch öfter Lamm, Entrecote, Hühnchen oder Pute. Alles wenig pariert oder unansehnlich oder als gegrillte Knochen. Natürlich wird man satt, man findet immer irgendetwas…, oder man isst halt wieder einmal Pizza oder Nudeln. Auch das in vielen Bewertungen hochgelobte A-la-Carte-Restaurant „Culinarium“ war für uns bis auf das vielversprechende Ambiente eine Katastrophe. Bis auf das gut gebratene Rinderfilet waren die Vor- und Nachspeisen ohne Pfiff, teilweise ungenießbar. Der Oberkellner, der mit seiner überdimensionierten Pfeffermühle versuchte, die Speisen nachzuwürzen, war für uns auch eher ein Relikt aus den 70er Jahren. Der Kracher: Die Fisch-Alternative zum Fleischgericht war Pangasius-Filet. Angeblich Konzept von TUI. Uns fehlen die Worte. Nach unserer Beschwerde wollte man am Konzept etwas ändern, was allerdings in unseren 5 Wochen Rest-Aufenthalt nicht passierte. Aber vielleicht lag es ja auch an den ständig wechselnden Chefköchen. Da wurde uns nämlich bei der Management-Vorstellung am wöchentlichen Gala-Abend 4mal ein Neuer präsentiert. Zu erwähnen ist da noch das TUI-Blue-Side-Winterkonzept. Damit wurde alles entschuldigt, was an Einrichtungen fehlte oder nicht geöffnet war. Für uns als erfahrene Winter-Langzeit-Urlauber war das kein Problem. Aber zur Wahrheit gehört dann eben auch, dass deutlich günstigere Hotels offenbar ein üppigeres Winterkonzept fahren. Natürlich gab es auch Positives: Der absolute Kracher in diesem Hotel ist das Personal. Egal wo man da anfängt, vom Housekeeping über den Service, Küchen-Team bis hin zur Gästebetreuung und Management. Freundlich, hilfsbereit, professionell und wenn nötig auch persönlich und mitfühlend. Für uns absolut TOP! Besonders erwähnen möchten wir die hoteleigenen Gästebetreuer Patricia und Batuhan. Trotz der engen Grenzen, die ihnen offenbar das TUI-Blue-Konzept steckt, hatten sie für fast alles eine Lösung. Vielen, vielen Dank! Noch ein Tipp! Wir haben den Fehler gemacht, unseren Hotelaufenthalt direkt über das Hotel zu buchen (Emir-Hotels), also nicht über eine externe Agentur. Dadurch waren wir für den gesamten Urlaub an das Hotel gebunden. Bei einer Agentur-Buchung wäre vielleicht ein Hotelwechsel möglich gewesen.

Gute Ausstattung, sehr schlechte Lage.

Für das Preisniveau nicht mehr Sterne

Meerseite 1. Reihe, direkt an der Promenade. In der Umgebung alles auf Tourismus getrimmt.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Nicht genutzt.