TUI KIDS CLUB Felicia Village

Wir sind massiv über das Hotel enttäuscht, dabei kamen wir wegen der vielen positiven Bewertungen mit großen Erwartungen... Bei Anreise wurden wir in ein normales Doppelzimmer gesteckt, obwohl wir für viel mehr Geld ein Familienzimmer mit Extraraum gebucht haben. An der Rezeption teilte man uns mit, dass das Hotel überbucht sei. Einen Tag später erhielten wir nach erneutem Umzug unsere gebuchte Kategorie. Bei nur 7 Tagen Aufenthalt ein absolutes No-Go und laut Aussage der Rezeptionistin kein Einzelfall im Felicia Village. Auch andere Urlauber, mit denen wir Kontakt hatten, berichteten über ähnliche Erfahrungen. Erst nachdem ich mich beim Management über diese Art und Weise beschwert hatte, wurde ein zugegebenermaßen sehr nettes persönliches Gespräch mit uns geführt. Wir erhielten als Entschädigung eine 30min Massage sowie den Transfer nach Side gratis. Nach unserer Ankunft mit viel Ärgernis erfolgte dann dir nächste Enttäuschung: Die Pools waren eiskalt. Schon nach wenigen Sekunden im Wasser froren uns sämtliche Extremitäten ab. Wer im Oktober hier Urlaub buchen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Baden in den Pools nicht mehr möglich ist. Während unseres gesamten Aufenthaltes lagen die meisten Gäste nur noch drum herum. Angebote wie Wassergymnastik fielen an den meisten Tagen aus, weil keiner der Gäste mehr ins Wasser wollte. Wir hatten das Hotel vor allem wegen der Rutschen und des tollen Kleinkindpools gebucht, der für uns, wie für viele andere, somit nicht nutzbar war. Die Temperatur der Pools wird vom Hotel mit der Jahreszeit begründet. Wir waren jedoch schon in diversen anderen 5-Sterne Hotels an der türkischen Riviera, in denen die Pools trotz ähnlicher Wetterbedingungen viel wärmer gehalten wurden. Das Hallenbad ist ungemütlich und unspektakulär, sodass es für uns ebenfalls keine Alternative bot.

Die Einrichtung der Zimmer ist in Ordnung, jedoch schon ziemlich veraltet. TUI gibt an, dass die letzte Vollsanierung 2023 erfolgt ist. Zumindest in unserem Zimmer war das für uns nicht ersichtlich, aber auch kein großes Problem. Der wohl größte Minuspunkt während unseres Aufenthaltes war die Lautstärke in den Zimmern. Die Hellhorigkeit ist kaum zu ertragen, und das, obwohl bei den Familienzimmern überall Aufkleber mit der Aufschrift "Ruhebereich" kleben. Wer kleine Kinder hat, die Mittagsschlaf machen müssen, kann sich das hier definitiv aus dem Kopf schlagen. Die Putzfrauen schmeißen volle Wäschesäcke aus den oberen Etagen mit lautem Knall auf den Boden im Erdgeschoss und unterhalten sich in ohrenbetäubender Lautstärke vor den Zimmern. Bereits um 7.30 Uhr werden Wagen mit sauberen Handtüchern in ohrenbetäubender Lautstärke über die Gänge geschoben, sodass man aufrecht im Bett sitzt. Man hört sämtliche, private Gespräche aus den Nachbarräumen oder wie im Nebenzimmer geduscht wird. Wenn Gäste, die auf ihr Zimmer gehen möchten und sich dabei unterhalten, an der eigenen Zimmertür vorbeilaufen, scheint es, als würden sie sich direkt neben einem unterhalten. Es gab keine einzige Nacht, in der wir durchschlafen oder mit unserem Kind Mittagsschlaf machen konnten. Im Nachbarzimmer war ein Baby untergebracht, das rund um die Uhr weinte (vollkommen normal, aber bei der Hellhörigkeit mit der Konsequenz verbunden, dass wir teilweise 5 mal in der Nacht davon geweckt wurden). Der Grund hierfür sind vor allem die Türen der Zimmer, die unten große, offene Ritzen haben, durch die Geräusche problemlos ins eigene Zimmer dringen. Lautstärketechnisch ist es also so, als wäre man direkt auf dem Flur. Das ist für den Preis der Familienzimmer einfach inakzeptabel.

Grundsätzlich ist vor allem das Abendessen umfangreich und lecker. Von der Gastronomie hatten wir uns im Vorfeld jedoch aufgrund der vielen positiven Bewertungen mehr erhofft. Für Urlauber, die jedes Jahr in der Türkei Urlaub machen, mag das Essen in Ordnung sein. Wer in 5-Sterne Häuser in Griechenland oder den Kanaren reist und live cooking gewöhnt ist, wird hier vermutlich nicht ganz auf seine Kosten kommen: Viele Nahrungsmittel sind Fertigprodukte, die aus der Tüte kommen. Am meisten fiel uns das bei den Hähnchenschnitzeln auf, die vor unseren Augen direkt aus der Tüte in die Fritteuse geschmissen wurden. Auch sonst werden hier viele Produkte verwendet, die bereits verarbeitet sind: Dosenobst am Dessertbuffet, Mischgemüse, Onionrings, Instant-Rührei etc. Auch die Abwechslung hält sich in Grenzen. Größtenteils gibt es fast jeden Tag das Gleiche, nur etwas anders verpackt. Enttäuscht waren wir vor allem beim Frühstück. Gut gefallen hat und die Patisserie sowie die Drinks an der Poolbar. Das Mittagessen an der Strandbar war vollkommen ausreichend und lecker.

Das Personal ist freundlich und sympathisch. Die Sauberkeit in den öffentlichen Toiletten ist positiv hervorzuheben. Der Service im Hauptrestaurant ist bemüht, den Massen Herr zu werden und mit dem dreckigen Geschirr nachzukommen. Man wird schnell mit Getränken versorgt. Das Abräumen des Geschirrs geht -je nach Kellner- mal schneller und mal langsamer, alles in allem jedoch vollkommen akzeptabel. Für uns ein absolutes NoGo war, dass Mitarbeiter ständig Handys in der Hand hatten. So kam es vor, dass Köche am Buffet heimlich vor den Augen der Gäste Sprachnachrichten versendeten, der Besenjunge während des Fegens auf Instagram scrollte und man beim Barmann an der Poolbar erst dann Drinks bestellen konnte, wenn dieser fertig mit tippen war. Für ein 5-Sterne Haus geht das gar nicht! Bezüglich der Reinigung können wir nicht viel sagen, da wir sie nicht täglich beansprucht haben. Lediglich, dass sich bei unserer Ankunft noch halb ausgetrunkene Softdrinks in der Minibar und diverse Fingerabdrücke auf den Spiegeln befanden, fanden wir nicht so angenehm.

Die Anlage ist wunderschön angelegt. Der Garten mutet tropisch an. Die Pflanzen sind alle über die Jahre groß gewachsen und spenden viel Schatten. Auch das Konzept, die Häuser weit entfernt vom Hauptpool und der Bühne unterzubringen ist gut durchdacht. Vom Flughafen braucht man mit einem Privattransfer circa eine Stunde. Man ist innerhalb von 25 Minuten in Manavgat und Side. Trotzdem merkt man an vielen Stellen, dass das Hotel bereits sehr in die Jahre gekommen ist. Von den Hollywoodschaukeln und Sitzbänken blättert der Lack ab, Mülleimer in den öffentlichen Toiletten sind stark verrostet und sehen aus, als stünden sie dort schon seit 20 Jahren. Die "Bitte nicht stören" Schilder sind teilweise zerrissen und sehen aus, als seien sie schon durch Hunderte von Touristenhänden gegangen (was ja vermutlich auch so ist). Die Trinkbecher an den Pools sind bereits stark zerkratzt und abgenutzt. Die Schränke der Putzfrauen in den Wohnhäusern der Gäste sind angestoßen und unansehnlich. Die Auflagen am Strand sind zerrissen und dreckig. Ich könnte noch zahlreiche weitere Dinge aufzählen, die jedoch vermutlich den Umfang dieser Bewertung sprengen würden. Insgesamt hat man das Gefühl, dass das Management das Auge fürs Detail, für Kleinigkeiten, verloren hat und diese sich über die Zeit angehäuft haben, obwohl sie einzeln vermutlich leicht zu ändern wären...

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation macht einen guten Job. Von Aquagymnastik über Luftgewehrschießen und Volleyball bis hin zu Steparobic und Angeboten für Kinder gab es eine große Auswahl. Auch die Minidisco am Abend war durch die Animateurinnen süß gemacht. Hervorzuheben ist hier, dass die Musik mal nicht zu laut, sondern an die Ohren der Kinder angepasst war! Das hat uns sehr gut gefallen. Auch die Shows am Abend waren toll. Trotzdem waren wir etwas enttäuscht. Vor allem auf Instagram wird einem auch noch in den letzten Oktoberwochen suggeriert, es fänden noch regelmäßige Schaumparties für Kinder statt. Das war jedoch kein einziges Mal der Fall. Auch von der so häufig angepriesenen Hüpfburg im Wasser konnten wir nichts sehen. Wirklich schade, weil unsere Tochter sich enorm darauf gefreut hatte. Reisende, die in den Herbstferien kommen, sollten sich darüber im Klaren sein, dass in den letzten Wochen der Saison offensichtlich nicht mehr das volle Programm, wie im Sommer, angeboten wird.