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Marcus & Nadine (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2010 • 1 Woche • Strand
In jedem anderen Hotel ist es am schönsten
2,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Eine große, sehr weitläufige Anlage. Dem Urlauber werden hier auf unterschwellige Art und Weise, diverse kognitive Fähigkeiten abverlangt. Zum einen ist ein guter Orientierungssinn gefragt, da es auf dem gesamten Areal keine Wegweiser bzw. Beschilderungen gibt. Zumindest lernt man durch das Herumirren schnell die Anlage kennen. Außerdem bekommt man fast täglich die Erkenntnis, dass es tatsächlich noch einen weiteren Weg vom Restaurant zum Zimmer gibt. Daher kommen wir schon zu einer anderen Fähigkeit, welchem einem abverlangt wird: hervorragendes Sehen bei absoluter Dunkelheit. Am Tage hat man die kleinen Laternen entlang der Wege als schmückendes Accessoire zur Kenntnis genommen. Abends konnte man diese leider nur noch teilweise sehen, weil alle paar Meter die Glühbirnen ihren Dienst verweigerten. Es ist daher ratsam, festes Schuhwerk einzupacken, da vor allem die Seitenwege über keinerlei Beleuchtung, dafür aber über rutschige Steinplatten mit gebirgsähnlichem Gefälle verfügen. Diese Situation dürfte aber für 75% der Urlauber keine besondere Herausforderung darstellen, da diese die Alpen direkt vor der Haustüre und somit höchstwahrscheinlich bergsteigerische Erfahrung haben. Wer viel Geld für absolut unverhältnismäßige Leistungen ausgeben möchte, der muss auf alle Fälle Urlaub in dieser Anlage machen! Wir haben zwar sehr mit uns gerungen, aber wir werden diese Anlage unglaublicher Weise nicht weiter empfehlen!! Es ist uns absolut schleierhaft, wie die teilweisen sehr guten Bewertungen überhaupt zustande kommen können!?!


Zimmer
  • Eher gut
  • Das Zimmer war ausreichend groß, die Klimaanlage konnte elektronisch gesteuert werden. Wir hatten einen unverbaubaren Blick auf den Garten am Kinderpool. Im Hintergrund war das Meer zu sehen. Der Aufpreis für ein Meerblickzimmer lohnt sich nur für diejenigen, welche ihren ganzen Urlaub am Pool verbringen und sonst nichts vom Meer sehen und zu Hause dann berichten können, wie schön es doch am Roten Meer war. Für alle anderen Urlauber lohnt sich der Mehrpreis nicht, weil es ab ca. 19.00 Uhr stockduster ist und man dann nur noch ins „Schwarze“ starrt. Unser Zimmer verfügte zwar über eine Minibar, welche aber leider nicht aufgefüllt wurde. Daher mussten wir uns in regelmäßigen Abständen die Getränke aus der Bar holen und aufs Zimmer bringen. Obwohl wir die Minibar auf die höchste Kühlstufe eingestellt hatten, hielt sich deren Kühlleistung in überschaubaren Grenzen. Eine Magenverstimmung wegen zu kalter Getränke hat man zumindest nicht bekommen. Die Auszeichnung für besondere Sauberkeit hat der Club aber höchstwahrscheinlich durch ein präpariertes Zimmer erhalten. Unter den mühelos verschiebbaren Betten, kamen so manche „Hinterlassenschaften“ der Vorgänger zum Vorschein, mit welchen das Zimmer hätte dekoriert werden können. Im Badezimmer standen wir relativ schnell vor der Frage, wie sich eine Toilette ohne entsprechendes Equipment vollumfänglich reinigen lässt. Da häufiges Spülen keinen erkennbaren Erfolg brachte, dachten wir schon darüber nach, uns das fehlende Utensil in der Restauranttoilette „auszuleihen“. Die Toilette unseres Zimmernachbarn musste anscheinend noch viel schlimmer als unsere ausgesehen haben, da dort eines Tages plötzlich eine Toilettenbürste vor der Zimmertüre stand.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Das Essen war abwechslungsreich und es gab verschiedene Themenabende. Sehr beeindruckend war der Ideenreichtum der Küche, welche die Reste vom asiatischen Themenabend am darauf folgenden mexikanischen Themenabend gekonnt einfließen ließ. Ein manches Mal war unser geballter Gourmetverstand gefragt, welche Fleisch- und Gemüsesorten bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und vertrocknet waren. Beim Abendessen entbrannten daher hitzige Diskussionen darüber, ob es nun Rind, Schwein, Pute, Kartoffeln, oder doch etwas ganz anderes war, was vor einem auf dem Teller lag. Über den Geschmack ließen sich häufig keine Rückschlüsse mehr auf die Speisen ziehen. Daher war man gezwungen, sich auf die Schildchen mit den Beschreibungen der einzelnen Gerichte im Speisesaal zu verlassen. Teilweise hatte man das Gefühl, dass zum Befeuern des Grills das Fleisch vom Buffet verwendet und das Buffet durch Grillkohle aufgefüllt wurde. Nicht nur die Speisen stellten uns teilweise vor ein Rätsel, sondern auch die Getränke. Es ist absolut faszinierend wie es immer wieder möglich war, dass z.B. ein profanes Sprite jedes Mal einen anderen Geschmack hatte. Ein Bier, welches einem am Vorabend geschmeckt hatte, schmeckte auf einmal wieder völlig anders. Solch eine Geschmacksvielfalt haben wir noch nirgends erlebt. Das Frühstück war in Ordnung - es gab eine große Auswahl an verschiedensten Obst- und Müslisorten. Morgens nach dem Aufstehen schätzen wir es sehr, wenn wir in aller Ruhe und Gemütlichkeit unser Frühstück einnehmen und gut gelaunt und gestärkt in den Tag starten können. Dem Management des Hotels hat man aber anscheinend gesagt und eingetrichtert, dass es die Urlauber unglaublich toll finden, wenn diese schon morgens mit lauter Panflötenmusik im Stil von peruanischen Straßenmusikanten „berieselt“ werden und die Musik sich dann kontinuierlich Richtung Volklore steigert. Entspannung war dann in der Pause möglich, als die eine CD zu Ende und die nächste noch nicht bereit war, auf die Urlauber losgelassen zu werden. Diese musikalische „Zermürbungstaktik“ verfolgte das Management konsequent bei jedem Essen über den Tag verteilt. Unser freier Wille wurde innerhalb des Urlaubs gebrochen und wir saßen dann täglich mit ca. 500 anderen beim Essen auf der Hauptterrasse. Der geneigte Leser könnte bei unserer Bewertung so langsam denken, dass wir Urlauber von jener Sorte sind, welche sich im Urlaub immer über alles und jeden beschweren, aber sich zu Hause von Tütensuppen und Fertiggerichten ernähren. Natürlich haben wir zu Hause (leider) keinen Sternekoch zu unserer freien Verfügung, aber es gibt andere Hotels/Clubs, bei denen die Qualität der Speisen in einer ganz anderen Liga spielt. Wenn man als „Wiederholungstäter“ nur dieses Hotel in Ägypten kennt und keinen Vergleich mit anderen Clubs hat, dann können wir die überaus positiven Bewertungen der Anlage, der Kellner und der Speisen zumindest einigermaßen nachvollziehen. Den Umgang des Servicepersonals mit den Themen Sauberkeit und Hygiene im Restaurantbereich ist aus unserer Sicht als suboptimal einzustufen, um nicht komplett ausfallend zu werden. Ägypten liegt bekanntlich in der Wüste und dort ist es (häufig) sehr heiß. Uns war es heiß, den anderen Urlaubern war es heiß und ganz offensichtlich war es auch den Kellnern sehr heiß. Wo her ich das weiß? Weil die Kellner dermaßen transpiriert haben, dass ihnen der Schweiß das Gesicht heruntergelaufen, auf die Kleidung und auf den Boden getropft ist. Dieser Umstand ist ja nicht weiter schlimm und eine natürliche Reaktion des Körpers auf die Hitze. Was uns dabei aber weniger erfreute war die Tatsache, dass die transpirierenden Angestellten beim Eindecken der Tische die Bestecke, Tischdecke, Servietten und teilweise auch die darauf befindlichen Getränke ungeniert und auch ungefragt „angefeuchtet“ haben. Anscheinend wird nicht nur bei der Autorin des Buches „Feuchtgebiete“ das Thema „Hygiene“ klein geschrieben.


    Service
  • Sehr schlecht
  • Die vorangegangenen Bewertungen der Servicekräfte, wie z.B. "sie waren immer sehr nett und freundlich", oder auch das allseits beliebte und oft zitierte "wie man in den Wald hinein ruft", können wir absolut nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich haben die Reisenden, welche die Servicekräfte als freundlich und nett empfanden, bis dato nur Urlaub in so genannten "Boot-Camps" gemacht, wo man morgens um halb sechs mit Trillerpfeife und Blechtrommel geweckt und im Laufe des Tages in regelmäßigen Abständen zusammengestaucht wird. Das Personal versprühte denselben unvergleichlichen Charme wie die freundlichen Herrschaften der GEZ. Die "Freundlichkeit" ist nichts weiter als aufgesetzt und alles andere als ernst gemeint. Zumindest werden die Urlauber ständig danach gefragt, ob alles in Ordnung ist. Wenn man z.B. beim Abendessen eine halbe Stunde auf seine Getränke warten muss und man dem "freundlichen" Kellner dann sagt, dass man dies nicht so ganz in Ordnung findet, ist der Effekt gleich Null, was vor allem daran liegen könnte, dass das Personal mit Optimierungshinweisen bzgl. Service nichts anfangen kann. Die von dem Personal auswendig gelernten Phrasen täuschen zumindest am Anfang eine gewisse Art von Interesse vor. Während des Urlaubs werden diese leeren Worthülsen aber einfach nur lästig. Zumindest nimmt sich das Personal ausgiebig Zeit dafür, in Kontakt mit den weiblichen Urlauberinnen zu treten. Erwidern diese die überaus "freundlichen" und vor allem "kreativen" Konversationsversuche des Personals nicht umgehend, werden die Urlauberinnen direkt auf diesen Missstand hingewiesen und vom Personal gerügt. Ein Club, in welchem selbsternannte Pädagogen und eifrige Verfechter des Knigge als getarnte Servicekräfte agieren, ist nur sehr selten zu finden. Das erlernen der Landessprache ist für besonders neugierige Urlauber sicherlich sinnvoll, damit diese haargenau verstehen, über welche interessanten und überaus wichtigen Themen sich das Personal unterhält, wenn es mal wieder gruppenweise im Speisesaal, oder auf der Terrasse des Hauptrestaurants zusammensteht und die auf Getränke wartenden Urlauber gekonnt ignoriert. Ansonsten kommt man mit Deutsch, Englisch, Hand und Fuß schließlich an sein Ziel. Und da im Club alles All-Inclusive ist, macht es auch nichts aus, wenn man statt einer bestellten Cola und einem Wasser, schließlich ein Sprite und ein Bier bekommt und der Nachbar am Tisch gegenüber sich über das nichtbestellte Cola und Wasser freut. Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem anscheinend mit der Bestellung überforderten Servicekraft, bekommt man von einem anderen Kellner schließlich die ursprünglich bestellten Getränke geliefert und freut sich dann über die Vielfalt der Getränke auf seinem Tisch. Zwischen den Kellnern aus dem Hauptrestaurant und denen der Strandbar, ist anscheinend ein interner Wettbewerb ausgebrochen. Die Punkte bei dieser Challenge werden dabei in den Kategorien "Unfreundlichkeit", "Ignoranz" und "Langsamkeit" vergeben. Welche Preise dabei für die ersten 3 Plätze erzielt werden können, entzieht sich leider unserer Kenntnis. Die im Zimmer ausgelegte Beschreibung für die Bedienung des Safes war leider nicht auf dem aktuellen Stand. Unsere Wertsachen waren zwar im Safe gegen unerwünschten Zugriff gesichert, leider kamen wir aber selbst auch nicht mehr an unsere Sachen ran. Nach einem kurzen Gespräch mit der Rezeption, hat man uns dann freundlicherweise mitgeteilt, dass erst im Laufe des folgenden Tages jemand kommen würde, um uns den Safe aufzuschließen und die Bedienungsanleitung auszutauschen. Bis dahin blieb alles unter Verschluss. Einen Arzt, bzw. Kinderbetreuung haben wir nicht gebraucht. Daher ist keine Bewertung möglich.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Vom Flughafen bis zum Hotel sind des ca. 1,5 Stunden Busfahrt. Dafür geht die Abfertigung am Flughafen umso schneller. Am Flughafen von Hurghada ist es möglich, mit einem vor 3 Jahren abgelaufenen und einem noch unter alten Nachnamen stehenden Reisepass einzureisen. In Deutschland hätte man uns eigentlich aus dem Verkehr ziehen müssen ;-) Ist aber auch nicht weiter schlimm, da es in Ägypten nur auf den Visa-Stempel ankommt, welchen man bei unzähligen "Stempel-Kontrollen" vorzeigen muss. Wir hätten wahrscheinlich auch mit einem Reisepass von Tiffy und Samson ein- und ausreisen können, solange der unglaublich beliebte Stempel darin gewesen wäre. Der Service am Flughafen in Ägypten ist ein ganz besonderer. Man wird persönlich vom sanitären Facility-Manager begrüßt und bekommt vor der Verrichtung seines "Geschäfts" eine Rolle Toilettenpapier überreicht. Anschließend darf der Reisende für diesen überaus einzigartigen Service einen entsprechenden Obolus an die Service-Fachkraft entrichten. Schließlich hat dieser sich im Vorfeld schon die Mühe gemacht, in seinem Verantwortungsbereich alle Toilettenrollen der einzelnen Kabinen einzusammeln und bei sich zentral zu lagern. Eine logistische Meisterleistung, welche seines gleichen sucht. Nicht nur der Service am "stillen Örtchen" ist par excellence, sondern auch die Vorkehrungen beim "Sicherheitscheck" sind fernab des gewöhnlichen, europäischen bzw. deutschen Standards. So hat anscheinend das Flughafenmanagement den aus der industriellen Massenproduktion bekannten Akkordlohn, auf die Abfertigung beim "Sicherheitscheck" adaptiert. Der Stundenlohn des "Sicherheitspersonals" errechnet sich anscheinend aus einem relativ geringen Fixlohn einem variablen Anteil pro abgefertigten Urlauber. Daher ist das Personal am "Sicherheitscheck" darauf bedacht, so viele Urlauber wie nur möglich pro Stunde durchzuschleusen. Um dennoch den Servicegedanken bei der Massenabfertigung aufrecht zu erhalten ist es möglich, alle seine Flüssigkeiten bzw. die Getränkeflaschen mit durch den "Sicherheitscheck" zu nehmen. Hier können sich andere Flughäfen sicherlich noch eine Scheibe abschneiden, wenn man sich keine Gedanken mehr zu machen braucht, was man alles in sein Handgepäck rein machen darf und was nicht. Außerdem wird man nicht mehr genötigt, vor dem Abflug die völlig überteuerten Getränke und Speisen des Flughafens zu kaufen, sondern kann sich völlig entspannt über das Lunch-Paket und die Gratisgetränke vom Hotel hermachen. Nachdem das "Stempel-Prozedere" bei der Einreise erfolgreich gemeistert wurde, kamen wir nach den o.g. 1,5 Stunden im Club an. Der Club liegt relativ Zentral im Nirwana. Liebhaber der Abgeschiedenheit und Menschen mit sozialer Phobie, finden hier einen Ort der totalen Entspannung. Darüber hinaus ist der Club auch für passionierte Fernfahrer und deren Anhängern beliebt, da sich direkt neben dem Strand (in ca. 30 Meter Entfernung) eine beliebte Transit- Fernverkehrstrecke befindet. Da das Hotel anscheinend auch bei den ägyptischen Fernfahrern bekannt dafür ist, dass sich dort ihre vorwiegend österreichischen und deutschen Kollegen aufhalten, werden diese durch verschiedene Hup- und Fanfarensignale unbekannterweise gegrüßt. Auf das Hupkonzert antworten hauptsächlich die Frauen der badenden Fernfahrer mit wilden und unkoordinierten Hand- und Winkbewegungen. Eventuell sind dies auch internationale Zeichen der Begrüßung, welche sich uns als Nicht-Fernfahrer leider nicht erschlossen. Die Unterhaltungsmöglichkeiten rund um den Club sind vielfältiger Natur. Man kann z.B. bei völliger Dunkelheit 30 km planlos in die Wüste rennen und dann versuchen, auf direktem Wege wieder in den Club zurück zu finden. Sollte dies nicht gelingen, kann man sich auf der Straße Richtung Flughafen zu dem 20 km entfernten Hafen durchschlagen. Glaubt man den Erzählungen der Einheimischen, hört in der Gegenrichtung kurz nach dem Club die Welt auf. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mittags bei ca. 50° mit einem Quad durch die Wüste zu fahren. Für die einstündige Fahrt werden 25 € verlangt. Sonnenbrand und eventueller Hitzschlag sind inklusive. Wer noch mehr für seinen Körper machen und relativ schnell Gewicht durch Dehytration verlieren will, kann eine 2-stündige Tour für 35 € machen. Bei dieser Tour ist ein entspannender Ausritt auf einem Kamel inbegriffen, sollte man davor vor Erschöpfung noch nicht vom Quad gefallen sein. Wie bereits weiter oben erwähnt, handelt es sich um eine sehr, sehr weitläufige Anlage. Die Entfernung zum Strand hängt zum einen davon ab, in welchem Quadranten des Areals man untergebracht ist. Zum anderen spielt der persönliche Orientierungssinn eine sehr große Rolle, um ohne große Umwege an den Strand zu gelangen. In unserem Fall waren es z.B. vom Zimmer bis zum Strand ca. 700 Meter.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Strand in der Lagune war zwar grobkörnig, aber der Einstieg ins Wasser war auch ohne Tauchschuhe möglich. Liegen waren stets ausreichend vorhanden. Die Lagune lud zum verweilen ein und das Wasser hatte eine angenehme, leicht abkühlende Temperatur. Das Entspannen im Wasser wurde allerdings des Öfteren dadurch getrübt, dass einige Urlauber ihr vermeintlich sportliches Talent in Form des Surfens unter Beweis stellen wollten. Über die Surfbretter am Stand konnte sich jeder hermachen, der sich dazu berufen fühlte, egal ob er zuvor schon mal darauf stand, oder nicht. Eine Einweisung erfolgte größtenteils nicht, da der eine so genannte „Surflehrer“ die meiste Zeit damit beschäftigt war, sich selbst darzustellen und ständig zwischen Pool und Strand hin und her zu stolzieren. Der andere, nennen wir ihn der Einfachheit halber auch mal „Surflehrer“, turnte amateurmäßig und unkoordiniert auf dem Surfbrett herum, dass es einem Angst und Bange werden konnte. Daher bestand beim entspannten Treiben im Wasser die Gefahr, von einem Urlauber, oder von einem „Surflehrer“ überfahren zu werden, da sich Schwimmer und auch Surfer den gleichen Bereich teilten. Die Liegen am Pool waren im Vergleich zum Strand schon morgens komplett belegt. Es sei dort anscheinend gang und gebe, dass die Urlauber schon ab 6.00 Uhr ihre Handtücher auf den favorisierten Liegen direkt am Pool platzieren, um wie die Ölsardinen dicht an dicht um den Pool herum zu liegen. Da wir meistens erst gegen 9.00 Uhr beim Frühstück waren, hatten wir leider keine Gelegenheit mehr, uns auch an den tollen Pool zu quetschen, sondern mussten uns mit den vielen freien Liegen am Strand begnügen. Wir sind uns nicht sicher, ob eine Herde durstiger Büffel noch aus dem Pool gesoffen hätte, nachdem mal wieder ein „tolles“ Spiel am bzw. im Pool stattfand und annähernd 280 eingeölte Protagonisten der Aufforderung eines Animateurs zur gemeinsamen Wassergymnastik folgten. Eventuell war es aber auch ein Versuch, das Wasser im Pool durch Sonnenschutzmittel und irgendwelche ausgeschiedene Körperflüssigkeiten der bespaßten Urlauber zu verdrängen. Nach dieser Aktion musste ich mich wirklich fragen, welche horrenden Summen man mir zahlen müsste, damit ich in einer Kläranlage meine Bahnen ziehe. Diesen Charme versprühte nämlich jetzt der Pool, nachdem sich die vom Öl befreiten Sardinen wieder auf ihre angestammten Plätze zurückzogen. Wir haben großen Respekt vor den Personen, welche diese Art von „Animationen“ in ihren Bewertungen als besonders toll hervorheben und beim nächsten Besuch im Club unbedingt gleich wieder daran teilnehmen wollen. Für uns wäre es sicherlich nichts gewesen, den ganzen Urlaub mit Dauerbeschallung am Pool zu verbringen, ohne jemals im Meer gewesen zu sein. Wir müssen zu unserer Schande ja gestehen, dass wir kein einziges Mal im Pool waren, da sich die Wassertemperatur im Pool auch ohne die bespaßten Urlauber schon bei über 30° befand und somit um einiges heißer als das Meer war. Außerdem schreckte uns der Ölfilm auf der Wasseroberfläche ab. Zumindest hat Urlaub am Pool auch seine Vorteile: man hat keinen Stress mit Sand in der Kleidung, es gibt keine störenden Fische, man hat keine bzw. nur schwache Wellen und es gibt dort keine unkontrollierten Surfer. Die exorbitanten Bewertungen bzgl. Abendanimation können wir leider überhaupt nicht nachvollziehen. Als grandioses „Highlight“ gab es an einem Abend z.B. eine so genannte „Beach Party“. Für die phantasierenden Urlauber stellte sich die Party sicherlich als ein Feuerwerk der Sinne dar. Nüchtern und rationell betrachtet war es für uns lediglich eine ca. 15 minütige Show, in welcher 4 verschiedene Menschen brennende Fackeln herumschwenkten. Anschließend gab es ein Bodenfeuerwerk, welches sicherlich auch in geschlossenen Räumen hätte abgefeuert werden können. Zum krönenden Finale durften dann die euphorischen Urlauber ein Gruppenbild mit den als Piraten verkleideten Animateuren machen. Und um das alles noch zu Toppen, gab es als „Special-Event“ das Mitternachts-Boulespielen. Der absolute Hammer. Wir waren uns nicht sicher, ob wir so was tolles schon jemals gesehen haben. Doch dann fiel uns leider ein, dass man solche Aktionen in Deutschland auf jedem besseren Jahrmarkt zu sehen bekommt. Aber das war uns in diesem Moment egal, denn es gab ja Dosenbier aus der Kühlbox, auf welches nicht nur wir scharf waren wie die Geier. Einkaufsmöglichkeiten waren in begrenztem Umfang gegeben. Wer aber auf gefälschte Markenprodukte steht, findet hier ein wahres Paradies vor. Die Geschäftstüchtigkeit der Shopbetreiber ist ausgezeichnet. Sie verstehen es wirklich, den anscheinend phantasierenden Touristen ihre gefälschten Waren anzupreisen. Da die meisten Touristen offensichtlich vergessen haben, dass man sich in einem arabischen Land befindet, in welchem man niemals den vom Verkäufer vorgeschlagenen (horrenden) Preis bezahlt, sondern um den Preis feilscht, haben die Verkäufer leichtes Spiel und verkauften die Fake-Produkte völlig überteuert an die vermeintlichen „Schnäppchen-Jäger“, welche dann freudestrahlend aus den Shops kamen. Anscheinend hat man diesen Urlaubern beim Essen mit dem schrecklichen Gedudel nicht nur deren freien Willen gebrochen, sondern eine komplette Gehirnwäsche durchgeführt. Da eine gewisse Kontinuität nicht schaden kann und man im Club auch gerne auf altbewährtes zurückgreift, lässt man in der Disco einfach die gleiche Beschallungsmusik laufen, welche sich bereits am Pool mehr als bewert hat. Damit müssen sich die Pool-Urlauber nur physisch von dort wegbewegen, psychisch können diese aber immer noch in Reih und Glied dort liegen bleiben und fühlen sich direkt aufgehoben.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im August 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Marcus & Nadine
    Alter:31-35
    Bewertungen:1