Turyaa Kalutara

Grundsätzlich kann ich das Hotel empfehlen. Meine Freundin und ich haben dort zu Beginn der Nebensaison (31.3.-12.4.) einen schönen Urlaub verbracht und das zu einem wirklich günstigen Preis. Wer hohe Ansprüche hat und Luxus erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Der sollte ein entsprechendes Hotel in Dubai oder auf den Malediven buchen und muss dann mindestens das Doppelte bezahlen. Zur Gästestruktur: Es sind vor allem Gäste aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion da, deren Verhalten manchmal etwas rücksichtslos ist, daneben viele ältere Deutsche und Engländer, auch ein paar Franzosen und immer mal wieder Einheimische aus Colombo. Wenige Familien, für Kinder ist nicht viel geboten. Das Hotel ist in der Hauptsaison (November bis März) fast immer zu 100 % belegt, im April waren es nur 60-70%, in der Monsunzeit (Mai-September) sollen es oft nur 20-30% sein. Das Hotel wird gerade um einen Neubau erweitert, d.h. bis zum Herbst ist eine Baustelle nebenan, diese war zu unserer Zeit aber weder optisch noch akustisch besonders störend. Vom Flughafen ist das Hotel über den teilweise fertig gestellten Highway in 1,5 Stunden erreichbar. Wird dieser nicht benutzt, weil der Fahrer die Maut sparen will, kann es auch je nach Verkehr 2-3 Stunden dauern. Check-in verlief reibungslos und schnell. Die Standardzimmer haben alle einen tollen Blick auf den Indischen Ozean, den man besonders in den höheren Etagen (4. oder 5. Stock) genießen kann, inklusive Meeresrauschen. Die Cabanas liegen niedriger, dafür näher am Strand. Zimmer ist völlig in Ordnung, nichts besonderes, Badezimmer war ganz neu renoviert. Flat-Screen an der Wand, allerdings keine deutschen Programme. Minibar im Kühlschrank ist nicht im All Inclusive enthalten, Preise sind aber lächerlich, z.B. eine Coca Cola kostet 100 Rupien (0,60 Euro). Das Frühstück ist ausgezeichnet und wirklich sehr reichhaltig, einzig und allein der Kaffee ist eine Katastrophe, das scheint aber in vielen Hotels in Sri Lanka ein Problem zu sein. Mittagessen und Abendessen vom Buffet ist o.k., aber nichts besonderes. Viel Einheimisches (Geschmackssache) und ein paar internationale Gerichte von mittelmäßiger Qualität. Der Speisesaal ist manchmal wirklich bis zur Unerträglichkeit heruntergekühlt. Mit dem All Inclusive waren wir sehr zufrieden. Wein ist nicht enthalten, da kann man in Sri Lanka aber auch mal 2 Wochen darauf verzichten. Ansonsten gibt es Bier, Rum, Wodka, Gin, Arrack, Säfte (oft aus Sirup) und sämtliche Soft Drinks wie Cola, Fanta, Sprite, Wasser Ein Tipp: das Ginger Beer, eine Art Ingwerlimonade (ohne Alkohol), schmeckt sehr gut und leicht scharf. Die Mitarbeiter im Hotel sind alle sehr, sehr freundlich und bemüht. Wenn man dann noch ab und zu Trinkgeld gibt (und seien es nur 100 Rupien), überschlagen sie sich fast vor Engagement. Insbesondere im Vergleich zur oft griesgrämigen deutschen Service-Mentalität kann man nur sagen: Großartig! Der Hotelgarten mit den Liegen ist vom Strand durch einen Zaun abgetrennt, was auch notwendig ist. Am Strand treiben sich viele wilde Hunde und nervige Beachboys herum, die besonders die Neuankömmlinge ins Visier nehmen. Nach ein paar Tagen und vielen "Nein" lassen sie einen dann meistens in Ruhe. Am Strand liegt leider oft angeschwemmter Müll herum (Plastikflaschen etc.), das Wasser ist nicht sehr sauber, da der schmutzige Fluß Kaluganga wenige Kilometer entfernt ins Meer mündet. Im Meer baden ist möglich, Schwimmen wegen hoher Wellen und gefährlicher Strömungen weiter draußen nicht. Durch die nicht optimale Strandsituation halten sich die meisten Urlauber im Hotelgarten auf, dort gibt es ein Animationsprogramm (Wassergymnastik, Wasserball, Boccia, Croquet, Dart, Tischtennis usw.) Die Animateure sind sehr nett und sprechen auch ein bisschen Deutsch. Man kann aber auch seine Ruhe haben. 2 mal in der Woche kommt der "Toddy Tapper", der Mann, der auf die Palmen klettert, um den Palmsaft zu gewinnen, aus dem der Arrack gemacht wird, sehr sehenswert. Einmal in der Woche kommt auch ein Elefant vorbei, auf dem man reiten kann. Wenn man Glück hat, sieht man auch wilde Affen auf dem Hoteldach und in den Bäumen bei den Cabanas (ist aber leider selten). Außerhalb der guten touristischen Infrastruktur auf Sri Lanka sollte einem klar sein, daß man sich in einem Entwicklungsland befindet: üble hygienische Verhältnisse in Sanitärbereichen, viel Dreck und Müll in der Öffentlichkeit, chaotische Verkehrsverhältnisse mit lebensgefährlichen Überholmanövern auf den Straßen. Wir haben einen 2-Tages-Ausflug mit der von FTI beauftragten Agentur nach Pinnawela, Kandy, Sigiriya und Dambulla gemacht, dieser war nicht besonders gut. Warnen muß ich insbesondere vor dem "Gewürzgarten" wo man zuerst ein bisschen Creme ins Gesicht und auf die Arme geschmiert bekommt, um dann im Handumdrehen von irgendwelchen Herren am ganzen Körper massiert zu werden. Am Schluß wird man um ein "Trinkgeld" gebeten. Wir haben 500 Rupien (3 Euro) gegeben, was den Herren offensichtlich zu wenig war. Am Ende der recht langweiligen aufgezwungenen Führung, die über 1 Stunde dauert, kommt man in einen Verkaufsladen, wo man Fläschchen mit Wundermitteln gegen Übergewicht, Diabetes usw. kaufen kann. Ein Fläschen für 30 - 50 Euro. Übelste Touristenabzocke! Vom Reiseleiter natürlich keinerlei Vorwarnung, der verdient ja mit an der Sache. Falls wir in den nächsten Jahren wieder einmal nach Sri Lanka kommen, werden wir eher in den Süden oder Osten der Insel gehen, dort sind die Strände anscheinend viel schöner. Solange es nur den Flughafen in Colombo gibt, ist das allerdings verkehrsbedingt mit sehr langen Transferzeiten von 4-7 Stunden verbunden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand